F.A.Z.-Radio-Reporter tödl. verunglückt

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Deason

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"Bei der Berichterstattung über die Hochwasserlage in der Prignitz sind am Mittwoch zwei Redakteure des F.A.Z-Business-Radios tödlich verunglückt.(...)"

Nach Angaben des Brandenburger Ministerpräsidenten Platzek "stieß ein Personenwagen mit einem Versorgungsfahrzeug der Bundeswehr zusammen. Das Auto der beiden Mitarbeiter von F.A.Z.-Business-Radio sei auf der Straße zwischen Pritzwalk und Wittstock in einer Kurve mit überhöhter Geschwindigkeit auf die Gegenfahrbahn geraten. Dort sei es frontal mit einem Lastwagen der Bundeswehr zusammengeprallt, sagte ein Polizeisprecher.(...)"

Quelle F.A.Z., Donnerstag, 22.August, Titelseite links unten.

Die Namen der getöteten Kollegen werden in dem Artikel nicht genannt, auf der F.A.Z.-Business-Radio-Seite (bei F.A.Z-Net) konnte ich keinen Hinweis auf das Unglück finden.

Deason
 
Wittenberge (dpa/bb) - Die bei einem Verkehrsunfall in der vom
Hochwasser bedrohten Prignitz ums Leben gekommenen Journalisten waren
für das F.A.Z. Business-Radio tätig. Nach Angaben des Senders vom
Donnerstag in Berlin handelt es sich um eine 27 Jahre alte freie
Mitarbeiterin und einen 29 Jahre alten Volontär. Sie waren am
Mittwoch zwischen Pritzwalk und Wittstock offenbar aufgrund
überhöhter Geschwindigkeit mit ihrem Auto auf die Gegenfahrbahn
geraten und mit einem Lastwagen der Bundeswehr zusammengeprallt.
 
Mein Beileid...Ich finde das FAZ Business Radio sehr gut über die Hochwasserlage berichtet hat und auch noch tut.....eines der informativsten Privatsender.....
Fley
 
"Die Radioreporter Maja Drechsler (27) und Florian Wachter (29) vom FAZ Business Radio fuhren in einem Nissan Micra in Richtung Heiligengrabe, gerieten in einer Kurve auf die Gegenfahrbahn. Sie prallten frontal auf ein Bundeswehr-Fahrzeug im Fluteinsatz. Die Journalisten waren sofort tot. Die beiden Soldaten aus dem Militär-Lastwagen wurden mit Schocks ins Krankenhaus eingeliefert."

Zitat Berliner Kurier vom heutigen Tage....

Ein Foto vom Unfallort in der Märkischen Allgemeinen Zeitung belegt, dass es kaum Überlebenschancen gab - der Nissan war unter dem hochbeinigen Bundeswehrfahrzeug nahezu verschwunden.

<small>[ 22-08-2002, 23:53: Beitrag editiert von berlinreporter ]</small>
 
Entweder ich war in diesen Tagen unaufmerksam, oder die Berichterstattung über den Unfall war allgemein, sagen wir, recht dünn.
Was mich etwas verwundert bei einem solch tragischen Fall.
Ich frage mich vor allem, wie der Tod zweier noch so junger Kollegen, beide noch keine 30 Jahre alt, in der eigenen Redaktion aufgenommen worden ist.

@ Berlinreporter (& Marius)

Danke für die Info.
 
Mit Betroffenheit. Die Meldung war bei FAZ-Radio 24 Stunden lang auf Nummer 1, ein Abend lang wurde auf sämtliche Verpackungselemente verzichtet, 24 Stunden später gab es einen NAchruf im Programm auf die beiden Kollegen.
Das Unglück wurde u.a. über dpa gemeldet, im Videotext von ARD stand darüber auch was. Warum es nicht so groß gefahren wurde? Viell. weil die beiden eigentlich bei einem Autounfall ums Leben kamen und mit einem Bundeswehr-LKW zusammenstießen. Laut Polizei überhöhte Geschwindigkeit des PKW. Von dem Unfall war auch ein Foto in BILD. Allerdings war nicht die Rede davon, dass es sich um Journalisten handelte..
 
Jetzt erst im Flt. der F.A.Z. vom 22. August gefunden.

Unfalltod zweier Reporter
Trauer um verunglückte Kollegen


22. Aug. 2002 Mit großer Betroffenheit haben wir erfahren müssen, dass unsere Kollegin Maja Drechsler und unser Kollege Florian Wachter am Mittwoch bei einem Autounfall in den Hochwassergebieten ums Leben gekommen sind.

Die beiden Mitarbeiter des F.A.Z. Business-Radios sind während der Berichterstattung über das Hochwasser an der Elbe bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt. Sie befanden sich auf der Straße zwischen Pritzwalk und Wittstock in Brandenburg, als ihr Fahrzeug auf die Gegenfahrbahn geriet und mit einem Lastkraftwagen der Bundeswehr zusammenstieß.

Die siebenundzwanzigjährige Maja Drechsler war als freie Mitarbeiterin für den Sender tätig. Geboren im damaligen Karl-Marx-Stadt, begann sie ihre journalistische Ausbildung in München, zunächst an der Ludwig-Maximilians-Universität, danach an der Deutschen Journalistenschule. Praktika und freie Mitarbeit in den unterschiedlichsten Bereichen - von "Bild Chemnitz" bis zur "Süddeutschen Zeitung", von "Focus online" bis zum Leipziger Universitätsradio "Mephisto", vom Norddeutschen Rundfunk in Schwerin bis zur Friedrich-Ebert-Stiftung in Tansania - bezeugten ihre Vielseitigkeit. Zum F.A.Z Business-Radio stieß sie im Januar 2002. Ihre Kollegen beeindruckte sie durch ihre Neugier, ihren Enthusiasmus und ihren ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.

Florian Wachter war neunundzwanzig Jahre alt. Wie Maja Drechsler hat auch er an der Ludwig-Maximilians-Universität studiert, allerdings nicht Journalistik, sondern Politische Wissenschaften. Unterdessen sammelte er Erfahrungen beim Hörfunk und beim Fernsehen. Er kam im November 2000, kurz vor dem Sendebeginn, als Volontär zum F.A.Z. Business-Radio. Sein Themenspektrum umfasste die unterschiedlichsten Beiträge aus Politik, Wirtschaft und Technik. Seine Leidenschaft galt der Arbeit als Reporter. Die Redaktion, die ihm gern anspruchsvolle Aufträge anvertraute, lobt neben seiner Gewissenhaftigkeit vor allem seine Hilfsbereitschaft. Seine erste Reise in das Hochwassergebiet unternahm er nicht in erster Linie als Berichterstatter, sondern als Angehöriger der Johanniter-Unfallhilfe Berlin. Drei Tage lang unterstützte er seine Kollegen bei ihren Hilfsleistungen für die Opfer der Überschwemmungen. Nach dem Abschluss seines Einsatzes wollte er über die Arbeit der Helfer berichten. Der Tod von Maja Drechsler und Florian Wachter ist für die Verlagsgruppe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ein sehr schwerer Verlust.

Geschäftsführung, Chefredaktion und Betriebsrat der F.A.Z. Electronic Media drücken auch im Namen aller Kolleginnen und Kollegen ihr tiefstes Mitgefühl aus. Unsere Gedanken sind bei den Freunden und Angehörigen.

Text: @kaa, F.A.Z
Bildmaterial: FAZ
 
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