FA Bayern: DAB+ überflügelt Internetradio

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Gerade habe ich vorab die Zahlen der Funkanalyse Bayern bekommen. Interessant ist hier, daß sich der Gerätebestand mit DAB Radios binnen eines Jahres angeblich verdoppelt hat, auf nun über 1 Millionen (Zuwachs um 98%). Hinzu kommen auch Zuwächse bei Autoradios. Bei der täglichen Nutzung hat DAB+ mit 4,6% nun Internetradio mit 4,4% überflügelt, obwohl auch IP Radio gewachsen ist, wenn auch prozentual weit weniger. Für UKW gabs ein Minus von knapp 5%, es liegt aber mit 85% Nutzung immer noch klar an erster Stelle.

So richtig neue Erkenntnisse bringen diese Zahlen aber nicht: Radio ist weiter vorwiegend UKW. Internetradio wird ohne echte Mobil Flatrates nicht der Weg der Zukunft. DAB könnte es werden, wenn man UKW abschaltet. Aber das wird man nicht. Resultat: Ohne Markteingriff fährt man mit UKW noch mindestens 10 Jahre gut, man verliert aber zunehmend an Digital Sender. Selbst handeln mit Zweitmarken wäre mal eine Maßnahme, aber dafür geben die Gesellschafter bekanntlich kein Geld.

Zudem sagt der Kollege in Hamburg: "Kommt aus Bayern, ist daher alles gefälscht weil man DAB pushen will". Das kommentiere ich jetzt mal nicht :)
 
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Waren die anderen 50 DAB+ Fäden voll, oder gibts jetzt hier Prämienzahlungen für Neue?
Unter 5 % Hörer gestern für alle DAB+ Sender zusammen? Was ist das dann als Marktanteil? 2 %? Kann man ja fast von einer Welle reden die Bayern überspült! :rolleyes:
 
Unter 5 % Hörer gestern für alle DAB+ Sender zusammen? Was ist das dann als Marktanteil? 2 %? Kann man ja fast von einer Welle reden die Bayern überspült! :rolleyes:

Hihi. Aber man kann kontern daß UKW damals bei der Einführung in den 50er-Jahren gegenüber der Mittelwelle langsamer gewachsen ist, da gab's nach 5 Jahren noch keine 16% Empfängerdurchdringung.

Aber ich habe schon verstanden, wenn man DAB nicht will (und das will man in D nicht), wird man auch bei einem Marktanteil von 40% noch von Erfolglosigkeit sprechen. Ich kenne die verbohrte Szene ja. Aber doppelt so viele DAB+ Radios binnen eines Jahres? Da muß man nun in der FAZ nochmal härtere Geschütze auffahren. Wie wärs mit der Forderung nach einer sofortigen staatlich verordneten DAB+ Abschaltung Ende diesen Jahres?

Ein erster Worst Case ist aber eingetreten: DAB+ erfolgreicher als IP Radio, das man von Werbeseite immer so als DAS Radio der Zukunft pusht. Das darf doch eigentlich nicht sein. Vergrault innovative Werbekunden. Ist doch totale Scheiße, oder!!??
 
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Gerade habe ich vorab die Zahlen der Funkanalyse Bayern bekommen.

Wieso vorab? Die sind seit Mitte letzter woche bekannt,
aber über deren Wahrheitsgehalt und Aussagekraft darf gezweifelt werden.
Zumindest bei den Nachbarn in Österreich gab es diesbezüglich große Unregelmässigkeiten:

http://derstandard.at/2000035200140/Fehler-bei-Radiotest-Erhebung

http://kurier.at/kultur/radiotest-bis-zu-20-millionen-schaden/195.925.501


Jetzt könnte man natürlich sagen, was soll man auch erwarten von einer Bananenrepublik
die es nicht einmal schafft, eine Wahl sauber zu organisieren?
Aber andererseits kann man auch sagen wenn es DORT so läuft: wieso sollte es in Bayern anders sein?
 
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Allgemein. Es gibt kaum Aktivität von bayerischen Privatsendern in DAB/Plus.
Ausnahme: PN 1 Dance Radio. Hörenswert mit seinen Mix Sendungen.
Selbst die Antenne Bayern Webchannels sind nicht mehr auf DAB/Plus.
 
Welche IP-Radios werden denn abgefragt? Alle (also vergleichbar mit UKW), oder nur ein paar wenige? Und was ist mit Spotify & Co.? Wie sehen deren Zahlen aus, oder wurden die nicht abgefragt?
 
4,6% DAB-Nutzer nach fünf Jahren Regelbetrieb sind natürlich Bombe. Und das im DAB-Musterland Bayern, wo es tatsächlich einen erheblichen Mehrwert gegenüber UKW gibt (BR-Heimat, Rock Antenne usw.) Kaum vorzustellen, wie hoch die Nutzung in Niedersachsen oder Rheinland-Pfalz ist.
Nochmal zum Mitschreiben: 16% haben mindestens ein DAB-Radio, aber nur 4,6% nutzen DAB regelmäßig. Die große Mehrheit der Gerätebesitzer hört mit dem DAB-Radio demnach weiterhin UKW.
Kein Wunder, dass die Privaten fast überall in der Republik die Kosten für die DAB-Ausstrahlung scheuen: die Hörer bleiben mehrheitlich auf UKW oder switchen dorthin zurück wenn sie "ihren" Sender auf DAB nicht finden.
 
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"Bayern Plus", "BR Heimat" und das "Schlagerparadies" - die wahren Marktanteilstreiber und DAB-Zugpferde - werden in dieser absurden Statistik ja gar nicht berücksichtigt. Wir wissen heute dass in bayerischen Haushalten mindestens anderthalb Millionen DAB-Empfangsgeräte stehen, die wegen des höheren Altersschnitts der Hörer intensiver und länger genutzt werden als UKW-Radios. Das ist den unter Hörerflucht vor allem im jüngeren Alterssegment leidenden Privatradiobetreibern und ihren Fürsprechern in der BLM aber gar nicht recht, weshalb die kleingerechneten Zahlen eigentlich nur deren Wunschdenken widerspiegeln.

Die FA Bayern ist der Tarifrechner der Lokalradios, an der Stärkung von Alternativangeboten haben die Initiatoren dieser Analyse natürlich kein Interesse.

Wenn ihr etwas kritischer mit diesen PR-Zahlen umgingt wüsstet ihr dass der publizierte DAB-Marktanteil nur heiße Luft ist - weit entfernt von der Wirklichkeit.
 
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Gegenstromanlage schrieb:
Interessant ist hier, daß sich der Gerätebestand mit DAB Radios binnen eines Jahres angeblich verdoppelt hat, auf nun über 1 Millionen (Zuwachs um 98%).
Soso. Dann werfen wir doch mal einen Blick in die Funkanalyse 2015...

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Quelle: https://www.blm.de/files/pdf1/FAB2015_Handout_Gesamt_Final.pdf

Noch Fragen?
 
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Allgemein. Es gibt kaum Aktivität von bayerischen Privatsendern in DAB/Plus.
Ausnahme: PN 1 Dance Radio. Hörenswert mit seinen Mix Sendungen.
Selbst die Antenne Bayern Webchannels sind nicht mehr auf DAB/Plus.
Bei uns in der Arbeit läuft ein anderer Privatsender über DAB+, nämlich Kultradio. Also von kaum Aktivität kann man also nicht sprechen.

Aber grundsätzlich ist mir die FA genauso egal wie die MA. Höre sowieso nicht was die Mehrheit hört.
 
Soso. Dann werfen wir doch mal einen Blick in die Funkanalyse 2015...

Noch Fragen?

Ja! Wie lange gibt es UKW? Wie lange gibt es DAB reloaded? Diese Statistik haben mir die ffns und Radio Hamburgs oft genug vorgehalten. Sie werden es auch noch in 20 Jahren tun, wenn UKW bei 70% und DAB bei 30% liegt. Übrigens war der Digitalisierungsgrad beim Fernsehen nach sechs Jahren Digital Fernsehen wesentlich niedriger als heute beim Radio. Also: DAB ist ein Erfolg. Aber halt einer der nicht sein darf. Und das ist der Unterschied.

Trotzdem muss man heute die Zahlen nochmal abwarten.

https://www.blm.de/infothek/pressemitteilungen/2016.cfm?object_ID=6326

Demnach gab es die oben erwähnten sprunghaften Anstiege, laut deiner Statistik ist die Geräteausstattung jedoch nur marginal gestiegen. Dann würden die Kollegen mit ihrer Fälschung aus Bayern ja sogar Recht haben :)
 
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Soso. Dann werfen wir doch mal einen Blick in die Funkanalyse 2015...

Noch Fragen?

Ja. Kannst du bitte mal von Seite 140 zurück auf Seite 135 blättern und mir die Zahl nennen, die du dort unter "Radiogeräteausstattung Haushalte in Bayern" und genauer "DAB-Empfangsgeräte in der Wohnung" findest?

Genau dort findest du nämlich die 550 000, die in der PM erwähnt wurden. Und um diese Zahl geht's auch, nicht um die von dir genannte.
 
Ich habe nicht an einer falschen Stelle geschaut. Ich habe lediglich eine Aussage der Gegenstromanlage zitiert und ihm dann die Funkanalyse vom letzten Jahr unter die Nase gehalten. Wenn er in seiner DAB-Verliebtheit zu blöd ist, eine Vorab-PM richtig wiederzugeben, ist das nicht mein Problem!
Die Aussage
Interessant ist hier, daß sich der Gerätebestand mit DAB Radios binnen eines Jahres angeblich verdoppelt hat, auf nun über 1 Millionen (Zuwachs um 98%)
ist so nämlich schlicht falsch, weil es über 1 Mio. DAB-Geräte bereits im vergangenen Jahr gab.
Und Andreas W scheint mir noch klüger zu sein, denn auch die Angabe der "DAB-Empfangsgeräte in der Wohnung" findet sich in der obigen Grafik. Dafür muss ich nirgendwohin zurückblättern.

Ihr seid mir Experten, ganz ehrlich. Da braucht man sich wirklich über nichts mehr zu wundern im dt. Rundfunk....
 
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@Radiokult:
Ok, nochmal ganz langsam für dich zum Mitdenken:
Auf der von dir zitierten Seite 140 geht es um die Nutzung der "DAB-Empfangsgeräte in der Wohnung" bezogen auf Einwohner über 14 Jahren, d.h. laut FA 2015 konnten 840 000 EW über 14 Jahre auf mindestens ein DAB-Gerät in ihrem Haushalt zugreifen.
Auf der Seite 135 geht es um "DAB-Empfangsgeräte in der Wohnung" bezogen auf Haushalte, d.h. laut FA 2015 stehen 550 000 DAB-Geräte in den Haushalten.

Es geht und ging bei dem in der PM genannten Zuwachs immer um den Zuwachs der in den Haushalten stehenden Geräte von 550 000 auf 1.088 Mio. Du kannst gerne weiterhin Zahlen von 2015, die sich auf Einwohner über 14 Jahre beziehen, mit Zahlen von 2016, die sich auf Haushalte beziehen, vergleichen. Richtiger wird das deshalb aber nicht!

Ach so, falls dich das mit den Haushalten und den Einwohnern verwirrt: offenbar haben ein paar Haushalte mehr als nur einen Einwohner über 14 Jahre und offenbar nutzen einige Mitglieder mancher Haushalte das gleiche DAB-Gerät.

Ansonsten würde ich einfach bitten: wenn man schon herumpoltert, dann bitte auch fundiert informieren.
 
Es spielt überhaupt keine Rolle, auf was du das beziehst. Das Ergebnis bei Betrachtung beider Seiten ist dasselbe. Die falsche Wiedergabe der PM zur Analyse 2016 ist der Punkt. Stromanlage impliziert, dass es im Vergleich zum Vorjahr jetzt über eine Mio. DAB-Geräte in Bayern gibt. Und das ist nunmal schlichter Unsinn, weil das letztes Jahr auch schon der Fall war. Mehr isses nicht.
 
Radiokult, es werden, geht man nach der von dir zitierten Graphik, wohl weit mehr als 1 Millionen Empfänger sein. Gleich werden auf den Lokalfunktagen die Zahlen bekannt gegeben, dann kann ich dir die genaue Hausnummer nennen. Aber wenn man von DAB nicht überzeugt ist hangelt man sich bekanntlich an jeden kleinen Rettungshalm. Und wenn es ein total verfälschter Vergleich von Äpfeln mit Birnen ist...
 
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So, und jetzt haben wir den direkten Vergleich zu Radiokults Graphik: In dieser Messgröße haben wir 2016 1,67 Millionen DAB+ Radios, also gut 600.000 mehr als 2015, und damit ein großes Plus. Ich denke damit ist hierzu nun alles gesagt. NATÜRLICH werden die Kritiker nun wieder die 97% UKW Ausstattung mit den nun fast 17% DAB Ausstattung vergleichen, aber man kann konstatieren: Der Versuch DAB in D zu verhindern ist grandios gescheitert. Die Technik setzt sich immer mehr durch. Überproportionales Wachstum, und großer Erfolg nach nur 5 Jahren. Und daran gibt es nun nichts mehr zu rütteln, vor allem nachdem DAB in der Tagesnutzung Internetradio übertrumpft hat. Noch mal ein schöner Vergleich: Das alte DAB kam nach 15 Jahren auf einen Marktanteil von 0,1%. Jeder Blinde mit Krückstock kann zwischen 0,1 und 17% unterscheiden - außer den Menschen, die den Erfolg nicht sehen wollen, weil er aus ideologischen Gründen nicht sein darf...
 
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Es spielt überhaupt keine Rolle, auf was du das beziehst. Das Ergebnis bei Betrachtung beider Seiten ist dasselbe. Die falsche Wiedergabe der PM zur Analyse 2016 ist der Punkt. Stromanlage impliziert, dass es im Vergleich zum Vorjahr jetzt über eine Mio. DAB-Geräte in Bayern gibt. Und das ist nunmal schlichter Unsinn, weil das letztes Jahr auch schon der Fall war. Mehr isses nicht.

Nein, du verstehst es einfach nicht. Du vergleichst knapp 1 Mio Menschen über 14 Jahren, die 2015 Zugriff auf mindestens 1 DAB-Radio hatten, mit über 1 Mio DAB-Radiogeräten in den Haushalten 2016. Das ist einfach Unsinn!

Und wenn die Gegenstromanlage behauptet, dass sich laut FA die Anzahl der Geräte verdoppelt hat, dann ist das richtig, denn hierfür musst du einfach in beiden Jahren auch die identische Tabelle bemühen und nicht irgendwas total unterschiedliches.
 
Ausnahme: PN 1 Dance Radio. Hörenswert mit seinen Mix Sendungen.
Wann laufen dort Mix-Sendungen? Ich habe vor einigen Wochen eine Zeit lang PN EINS gehört. Die Übergänge bekommt jeder Winampplayer besser hin und mit einer 20 Euro-Software produziere ich zigmal bessere Verpackungselemente. Und ich würde Tracks einsetzen die nicht als Filler auf "Dream Dance" & Co. veröffentlicht werden. Die Idee mag gut sein, die Umsetzung ist unterirdisch. Lesezeichen löschen? Ja. Danke.
 
Sie werden es auch noch in 20 Jahren tun, wenn UKW bei 70% und DAB bei 30% liegt...

In 15 Jahren wird UKW wirtschaftlich vvermutlich keine Rolle mehr spielen. Wetten dass?

Im Übrigen ist es leider so, dass es derzeit keine seriöse Marktforschung bezüglich der DAB-Marktanteile gibt, weil die UKW-Systemerhalter das Digitalradio aus Konkurrenzgründen nach wie vor größtenteils ablehnen und munter dagegen polemisieren. Es hat aber keinen Sinn über PR-Gesäusel und Fantasiezahlen zu diskutieren, was wir brauchen ist eine aussagekräftige Studie.

Die Verkaufszahlen klingen ja schon sehr vielversprechend. Wer sie kennt schenkt dem MA- und FA-Statistiken eh keinen Glauben mehr, weder in der Wirtschaft noch sonst wo.
 
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Ich glaube, dass die meisten Leute, die sich ein DAB-Radio kaufen, eigentlich nur ein Radio kaufen wollen. Da in den neueren Geräten DAB+ oft mit an Bord ist, nehmen sie dies eher billigend in Kauf.

Ich habe hier, in einer etwas größeren Kleinstadt, in meinem gesamten Umfeld, nach wie vor, noch nicht einen gefunden, der auch nur eine blasse Vorstellung davon hat, was DAB ist, geschweige denn, so etwas sein eigen nennt. (abgesehen von einer Dortmunder Biermarke)

Darauf gebe ich Ihnen mein Ehrenwort! Ich wiederhole . . . mein Ehrenwort.
 
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