FA Bayern: Deutliche Verluste für Bayernwelle Südost

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Vor fünf Jahren spielte jedenfalls das Schnarchzapfenprogramm von Antenne Salzburg in der Gegend gar keine Rolle. Ö3 wurde gehört, Welle 1 fand viel Beachtung bei den Jüngeren und "Du heeerst Krooonehiiit" leider auch.
Vielleicht hat sich das ja mittlerweile geändert.
Bayernwelle Südost ist ja, was die Musikauswahl angeht, irgendwo zwischen B1 und B3 angesiedelt, ich fand die Mischung durchaus erträglich, es wurden auch Titel gespielt, die sonst nirgends mehr liefen, Italopop aus den 80ern bspsw., Austropop, oder auch mal ein paar 60ies. Trotzdem gab/gibt es auch die aktuellen "Tageshits". Der Informationsanteil war recht hoch, die Aufmachung relativ professionell. Ob sich das 2014 geändert hat? Ich müsste mal reinhören...
 
@Radiocat: Es kann aber auch sein, dass der Markt übersättigt ist. Denn: Bayernwelles Sendegebiet stößt im Nordosten an Oberösterreich, die mit Life Radio und mit Radio Oberösterreich das gleiche Publikum versorgen, im Osten und Südosten an das Land Salzburg, das mit Antenne Salzburg einen starken Konkurrenten hat (immerhin empfindet sich Antenne Salzburg auch als Serviceradio bis zum Chiemsee!) und Radio Salzburg vom ORF. Zudem sind Radio Arabella, Welle 1, Krone Hit und Ö3 Konkurrenten, was Österreich anbetrifft. Mit Tirol hat man eigentlich weniger zu tun, weil der geplante Standort in Reit im Winkl bis dato noch nicht in Betrieb genommen werden konnte. Am westlichen Chiemseerand hat man mit Radio Charivari Rosenheim (104,2 MHz von Prien) schon einen weiteren Konkurrenten, ebenso darf man Radio Arabella aus München, die Frequenz 105,2 MHz bekommt man locker im Chiemgau rein. Im Norden sind ISW und auch Radio Trausnitz weitere "Konkurrenten".
Man muss aber sagen, dass Bayernwelle sich anhört wie Bayern 1, Musik wie Bayern 3 oder Antenne Bayern hat und teilweise schon sehr altbacken klingt... Zudem bekommt man im Gebirge Bayernwelle nur unzureichend rein, z.B. auf dem Weg von Inzell nach Berchtesgaden verschwindet Bayernwelle gänzlich zwischen dem Gasthof Zwing und der Abzweigung Schneizlreuth, dann bekommt man es erst wieder kurz vor Berchtesgaden rein, es ist nicht dauerhaft hörbar, während die Antenne Salzburg Frequenz 101,8 MHz und in Schneizlreuth auch die Loferer Frequenz 100,8 MHz gut bis sehr gut hörbar ist; analog dazu auch Ö3 und Radio Salzburg. Der BR tut sich in manchem Eck im Südosten auch schwer, leichter tut sich die Antenne Bayern, weil die nicht vom Schönauer Sender aus sendet, sondern vom Obersalzberg, das macht schon einiges aus, weil das um 500 Höhenmeter drüber liegt und man dadurch ein größeres Sendegebiet generieren kann. Ähnlich kritisch sieht es mit der Bayernwelle von Ruhpolding aus Richtung Reit im Winkl, wo die 99,4 von Traunstein-Einham spätestens in Fritz am Sand verschwindet, bzw. später noch am Holzknechtmuseum und man dann nur noch ORF hören kann, weil selbst der BR oder Antenne Schwierigkeiten haben, mit Ausnahme vom Brotjacklriegel aus dem Bayerischen Wald, den man bis RiW eigentlich gut reinbekommt. In RiW ist der Walmberg ja Ortssender. Selbst im Autobahntal zwischen Siegsdorf und Neukirchen kriegt man Bayernwelle nicht ordentlich rein. Das ist auch ein Manko. Es steht immer irgendein Berg rum, und die österreichischen Sender sind eben doch sehr viel stärker, und können demnach besser in diese Täler hineinfunken. Gegen einen Gaisberg ist man in dieser Ecke machtlos.
 
Okay, die frequenztechnische Versorgung lasse ich gelten, die ist ausbaunötig. Ob sie auch ausbaufähig ist, ist die andere Frage. Arabella ist aber im Sendegebiet (zumindest von österreichischer Seite aus) nicht mehr im Rennen...spielte dort aber eig. auch nie eine Rolle. Ich fand das Bayernwelle-Programm für einen Lokalsender nicht schlecht...nur der Name strahlt nicht gerade viel Regionalität aus, was bei Charivari aber auch nicht anders ist.
 
Es gibt ja 5 Charivari, das führt bei manchen zu großer Verwirrung. Insbesondere in der Mitte Bayerns, wo man Charivari Regensburg und Charivari Nürnberg gleichzeitig im Frequenzband rein bekommt.
 
Ich faende es ja mal hochinteressant, wenn die oesterreichischen Nachbarprogramme auch mal in der FA ausgewiesen waeren. In anderen Grenzregionen sind ja immerhin Programme aus Nachbarbundeslaendern gelistet, da sieht man schon, dass z.B. SWR3 und Radio 7 im bayerischen Schwaben ziemlich viele Hoerer klauen, oder dass rund um Coburg/Bayreuth viele Leute Programme aus Thueringen hoeren.
 
@Andreas W : finde ich auch, und die Tschechen am bayerisch-böhmischen Grenzkamm...
Ich denk, dass nicht wenige in Bayern Ö3 hören, in der Annahme, damit das bessere Programm eingeschaltet zu haben....
Immerhin ist Ö3 bis weit ins Südostbayerische hinein zu hören. Etwa 7/8 des Gebietes von Südbayern können - dank Gaisberg, Lichtenberg, Schärding, Zugspitze und Pfänder - Ö3 hören.
Ähnlich die Situation mit den Schweizer Sendern, Radio L und den B-W-Sendern im Bereich Lindau/westl. Allgäu.
 
@Radiocat: Am Programm hat sich 2014 wenig geändert. Es gibt vielleicht etwas weniger lokale und dafür mehr überregionale Informationen. Zudem hat man mit Neno Bini(früher u.a. Antenne Salzburg) einen erfahrenen Moderator dazu bekommen. Was die Musik betrifft, stelle ich fest, dass jetzt weniger Titel aus den 60ern und 70ern laufen. Vielleicht sind ja deshalb einige ältere Hörer zu Bayern 1 oder Radio Salzburg gewechechselt.
@br-radio: Ich glaube nicht dass die Bayernwelle seit Jahren Hörer verliert, weil man im Gebirge schlecht empfangbar ist. Das war doch früher als man noch Top-Werte eingefahren hat, auch nicht besser, sondern eher schlechter, als es für Berchtesgaden noch die 98,1 MHz gab.
 
@arox: Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, als es geteilt war in Radio Chiemgau und Radio Untersberg, später untersberg live.

Mit "Bayernwelle SüdOst" ist eigentlich ein Kunstprodukt für den westlichen Teil der Euregio Salzburg-TS-BGL entstanden. Die Situation ist auch die, dass man kein großes Pressehaus hinter sich hat, denn die Reichenhaller Nachrichten oder der Freilassinger Anzeiger, aber auch das Traunsteiner Tagblatt haben wenig mit der Bayernwelle zu tun.

Komme auf meinen ersten Satz zurück: mit Radio Chiemgau wusste man, dass man für den östlichen Teil und den nördlichen Teil des Chiemgaus sendet. Das aus Traunstein; heute ist nur noch ein kleines Lokalstudio in Traunstein, das aber kaum besetzt ist. Zudem fühlen sich die Chiemgauer etwas überrumpelt, weil alles nun aus Freilassing kommt. Selbst wenn man zwei unterschiedliche "Regionalprogramme" ausstrahlt, an die Zeiten von Radio Chiemgau und untersberg live knüpft das nicht mehr richtig an...
 
Ich finde den Namen "Bayernwelle Südost" ja irgendwie merkwürdig. Er lässt vermuten, dass es noch eine andere Bayernwelle geben müsste, z.B. Nord-Ost.
 
Außerdem empfinde ich es immer sehr sperrig, wenn man Bayernwelle SüdOst als Claim oder Jingle hört. Da hört sich Radio Chiemgau oder Antenne Salzburg einfach "gschmissiger" an.
 
Ja, ich bin auch der Meinung, dass der Name viel ausmacht, und dass wahrscheinlich viele hinter dem Namen "Bayernwelle" nicht unbedingt ein Lokalradio vermuten, daran aendert ein nachgeschobenes Suedost auch nix.

Radio Chiemgau bzw. Radio Untersberg dagegen waren einfache, klar regional verankerte Namen.
 
Bayernwelle - das könnte auch in Deggendorf bzw. Passau anstelle des komplexen Namens unserRadio laufen. Nur, unserRadio - das ist eine einleuchtende Marke.
 
Ja, der Name ist suboptimal. Aber anscheinend fand sich nix, womit sich Chiemgauer, Freilassinger und Berchtesgadner (letztere sind sowieso eine besondere Spezies) gleichzeitig identifizieren können.
 
Eine Konkurenz durch österreichische Sender hat es seit Sendebeginn am 1. Mai 1992 bereits gegeben.
Trotzdem hatte das damalige RADIO UNTERSBERG Top Einschaltquoten (bayernweit Platz 2 !), da der Sender eine große Bereicherung im lokalen Nachrichtenwesen war. Sogar auf Salzburger Seite war es ein
Muß für die dortigen Hörer, die Antennen so auszurichten, daß ein Empfang trotz Filterung der Sendeleistung noch möglich war. Eine lokale österr. Werbeagentur hat dem Sender zusätzlich auf die Sprünge geholfen, so daß viele österr. Kunden erstmals Werbung bei einem deutschen (privaten) Sender schalteten.
Es war aber auch klar, daß ein Großteil der Hörer keine Jugendlichen sondern Hörer im Mittelalter waren. Die Musikauswahl war genau auf diese Zielgruppe ausgerichtet. Mit dem derzeitigen Musikformat wird dieser Hörerkreis einfach ausgeblendet, was dazu führt, daß Bayern 1 und Radio Salzburg mit ihren Musikformaten einen Großteil der Hörer bedient. Durch Einbeziehung der Hörer in div. Sendungen gab es ein ausgezeichnetes Feedback, von dem die heutigen Betreiber nur noch träumen können. Sie funken einsam und verlassen vor sich hin, außer ein Paar Gewinnspiele kurz vor der Funkanalyse fällt keinem etwas ein.

Nocheinmal: Lokalnachrichten interessieren das Mittelalter, Jugendliche interessiert McDonald, Party und
Action. Der Sender wird weiterhin Hörer verlieren, wenn diese Fakten nicht berücksichtigt werden.
Man wird gespannt sein, wie lange die Gesellschafter des Senders diesem Treiben noch zuschauen.
 
Naja: Die These "Lokalnachrichten interessieren das Mittelalter, Jugendliche interessiert McDonald, Party und Action." halte ich für gewagt. Weisst Du eigentlich, wie viele Jugendliche in einem Verein sind, ehrenamtliche Arbeit betreiben, sportlich aktiv sind? Gerade auf dem Land! Es kommt auf das WAS und WIE an bei den Nachrichten.
Zum anderen richtet sich Bayernwelle mit seiner Musikfarbe nicht gerade an Jugendliche...es ist eher ein Familienprogramm mit breit ausgelegtem oldiebased AC-Format...also mehr oder weniger das von Dir propagierte "Mittelalter".
 
@Radiocat: Das ist das Manko des Senders Bayernwelle... Dieses oldiebased AC-Format. Dieser Familienfunk... Für junge Leute wirken die Programme aus Salzburg "hipper", oder aber die hören gar nix.
Ehm, viele Jugendliche hören aber auch sowas wie Keller Steff gern, grad aufm bayerischen Land.
 
@oldiesjoe: Schön mal wieder was von dir zu hören. Dass viele ältere Hörer zu Bayern 1 und Radio Salzburg gewechselt sind, vermute ich auch. Gerade bei Bayern 1 hat sich ja in den letzten Jahren einiges verändert (kaum noch Schlager, viel Musik aus den 70ern und 80ern).
Im Bereich Gewinnspiele und Aktionen tut sich aber sehr viel bei der Bayernwelle. Fast jedes Monat gibt es irgendeine Aktion. Faschingskrapfen und Burger wurden verteilt, Reisen nach Lignano und Konzertkarten verlost. Zudem ist man bei sehr vielen Veranstaltungen in der Region mit einer Livesendung dabei, z.b. diesen Freitag beim Seefest am Königsee.
Was ich nicht verstehen kann ist, warum ein Sender wie die Alpenwelle wesentlich erfolgreicher ist. Das Musikformat gleicht dem der Bayernwelle, einen Nachweis über Aktionen und Gewinnspiele, wie sie die Bayernwelle veranstaltet, habe ich auf der Internetseite nicht gefunden.
 
Kann auch mit den politischen Verhältnissen zusammenhängen; habe mal gelesen, dass Bayernwelle sehr Freie-Wähler-lastig ist....
 
Offenbar hat man bereits auf die schlechten Zahlen reagiert. Den "Deutschen Kulthit" gibt es jetzt 4mal täglich, statt wie bisher 2mal täglich.
 
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