Facebook und Radiosender: Macht's Sinn?

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Vielleicht sind auch FB-Auftritte öffentlich-rechtlicher Sender nicht durch den Staatsvertrag gedeckt? Wow! Das wär ein Hammer!
 
Hatte nicht das ZDF eigene interaktive Sachen, die es in deren Internetauftritt schon gab, entfernt und stattdessen damit angefangen, das Produkt dieser US-Firma aktiv zu bewerben?
Wie ich in #72 schon schrieb, machte nicht nur das ZDF das so, sondern hat sich das inzwischen durchgesetzt. - Thema: "Hörerbindung".
 
Also ich kann ein positiv und funktionierendes Beispiel bringen und das ist Radio R.SA mit Böttcher und Fischer in Sachsen. Ich selbst bin dort im Stammhörerkreis und auch rege auf der Facebookseite,
Hier kümmern sich die Moderatoren selbst um den Account. Man kann direkte Fragen stellen...man bekommt Antworten, man kann aber auch einfach mal virtuell mit dem Nachtmoderator einen Kakao-trinken.

Ich finde das Medium RAdio wird dadurch greifbar. Es sollte, wie hier schon oft geschrieben, aber NICHT der einzige Kommunikationsweg des Senders sein.

Das interessante dabei ist: R.SA ist eigentlich mehr ein Oldie-Sender mit einer Zielgruppe (ich würde mal meinen..um die 35 aufwärts) die hier im Osten eigentlich nicht Internet-bewandert ist, jedoch funktioniert die virtuelle Welt hervorragend!
Auch einen sehr positiven Aspekt bringt (denke ich) die Webcam, über die man ständig im 3 Sekunden Takt ins Studio sehen kann und somit
auch die Moderatoren besser kennenlernt.

Also ich finde Facebook und Radio durchaus kompatibel, es muss aber vernünftig betreut werden!

Liene Grüße

Tinchen
 
Heute Abend, zum Thema Facebook,
"Facebook ist sehr aggressiv auf dem Markt und ignoriert bisher deutsches und europäisches Datenschutzrecht .."

... mehr als vier Milliarden US-Dollar Umsatz allein im Jahr 2011.

Für die macht FB auf jeden Fall Sinn:
Zukunftsträume von Investoren, Strategen und Geheimdiensten

Mark Zuckerberg: "Unsere Mission ist es, aus der Welt einen besseren Ort zu machen, indem wir offener und vernetzter werden". :cry:

Eine Produktion des NDR in Zusammenarbeit mit der BBC. (wird sicher noch mehrmals in diversen Programmen wiederholt)

Abendblatt
 
Vielleicht sind auch FB-Auftritte öffentlich-rechtlicher Sender nicht durch den Staatsvertrag gedeckt? Wow! Das wär ein Hammer!
Doch, sind sie. Aber nur solange sie werbefrei sind. Diese Werbefreiheit lässt sich FB teuer bezahlen (neoParadise sprach von geforderten 50000 €), daher ist das ZDF gerade auf dem Rückzug. Die FB-Seite der Sendung "neoParadise" wird dieser Tage gerade abgeschaltet und auf eine werbefreie ZDF-eigene Seite verwiesen, die man dann wieder "liken" soll. Und dann bekommt man die Meldungen dieser Seite auch wieder bei FB angezeigt. Das geht allerdings nur, wenn man bei FB "Plattform-Anwendungen" erlaubt - eine potentielle Sicherheitslücke!

Ansonsten: ich finde es nicht schlimm, wenn die Sender auch bei FB zu finden sind, sie sollten aber auch auf anderem Wege erreichbar sein. Andererseits: sooo schlimm wie oft dargestellt ist FB ja nun auch nicht. Es bleibt jedem selbst überlassen, was er von sich preisgibt und ob er überhaupt wahrheitsgemäße Angaben dort macht. Auch bei der Eröffnung von e-Mail-Konten muss man sich registrieren und Daten preisgeben. FB lässt sich auch als eine Art eMail-Konto nutzen - man muss ja keine weiteren Angaben machen (Mindestangabe: eine funktionierende E-mail-Adresse, alles andere kann gefaked werden). Auch das weiter oben stehende "es muss ja nicht jeder die Kommunikation mit unseren Freunden sehen" stößt bei mir eher auf Unverständnis, da man via FB durchaus PTP-Kommunikation betreiben kann, die nur beide daran Beteiligten zu Gesicht bekommen (bitte nicht vergessen: eine unverschlüsselt gesendete e-Mail ist offen wie eine Postkarte!).

Die Beantwortungsmoral der Sender via FB ist übrigens auch oftmals nicht besser als via e-Mail, allerdings ist Kritik am Sender - wenn sie dort auf der Pinnwand gepostet wird - auch für alle anderen Hörer zu lesen. Der Sender kann die auf seiner FB-Seite aber löschen und somit einen Hörer verprellen. Meistens bleibt sie aber einfach stehen und wird nicht beantwortet ;)

Alles in allem kann ich dieses FB-ist-böse-Gesülze eigentlich nicht mehr hören. Einmal richtig eingestellt und richtig und mit Bedacht genutzt verliert es schnell seinen Schrecken. Bei der Nutzung der Suchseite von google in Verbindung mit dem falschen Browser(einstellungen) gibt man mehr von sich preis...
 
Alles in allem kann ich dieses FB-ist-böse-Gesülze eigentlich nicht mehr hören. Einmal richtig eingestellt und richtig und mit Bedacht genutzt verliert es schnell seinen Schrecken. Bei der Nutzung der Suchseite von google in Verbindung mit dem falschen Browser(einstellungen) gibt man mehr von sich preis...
Vor allem jetzt, wo Google seine Datenschutzrichtlinien ab heute ändert....aber das interessiert mal wieder viel weniger als das "böse Facebook"...
 
Naja, die Kritik an Facebook ist nicht ganz unbegründet. Man kann gewiss übertreiben, gar keine Frage, und das schöpfen einige Medien für ihre Berichterstattung voll aus (denn das Feindbild Facebook wird nur zu gerne betrachtet, direkt neben den Werbeschaltungen), allerdings gibt es auch Punkte, die man scharf an Facebook zurecht kritisieren kann, bspw. die Abschöpfung des Nutzungsverhaltens von nicht-angemeldeten Personen (durch diverse Plugins auf anderen Seiten) oder die Speicherung von eigentlich gelöschten privaten Nachrichten. Facebook mit Google zu rechtfertigen halte ich dementsprechend auch für blödsinnig, gleiches gilt natürlich umgekehrt. Das eine macht das andere nicht besser.
 
Hey BSF. Dann kam das falsch rüber. Wollte nicht Facebook reinwaschen, indem ich auf Google verweise. Wollte eher klarstellen, dass sich alle auf Facebook einschießen und Google dabei außen vor lassen. Beide sind auf ihre Art und in dem Bereich, in dem sie ein Fast-Monopol haben, unverantwortlich/profitorientiert im Umgang mit User-Daten..
 
Die meisten von uns kennen die Geschäftmodelle von Facebook und Google. Beide kosten den Anwender nichts - und nichts ist wirklich umsonst. Wir zahlen mit Daten und mit Nutzerprofilen. Die Daten können gefaked sein und gegen Nutzerprofile gibt es auch wirksame Mittel. Allerdings will das gar nicht jeder, der eine will personalisierte Werbung haben, der andere will wissen, was seine "Freunde" empfehlen. Wieder andere benutzen einen Adblocker, den Privatmodus ihres Browsers und löschen regelmäßig die Cookies.
Da wir wissen, womit die beiden ihr Geld verdienen, können wir uns als Kunden darauf einrichten!

Wehe aber, wenn man z.B. beim Otto-Versand bestellt. Otto vermietet seine Kundenadressen (sowas haben G & FB meist gar nicht) - und gibt sogar weiter, WAS man gekauft hat. Also nicht wundern, wenn demnächst massiv Dessous-Werbung in Eurem Briefkasten liegt. Und das dürfen die sogar (Listenprivileg, auch Zeitungsverlage/Medienhäuser oder Direktmarketing-Firmen dürfen das). Nur: der Kunde erfährt davon nichts - und kann sich dementsprechend auch nicht darauf einrichten (und z.B. woanders bestellen).
Dieser interessante (und erschreckende) Link zum Thema trudelte heute via g+ herein: http://gutjahr.biz/2012/03/adressenhandel/
 
Ich habe jetzt nicht den ganzen Faden durchgelesen und weiss nicht ob dieser Aspekt hier schon genannt wurde.

Außer der Tatsache das Radiosender Verträge mit Facebook eingegangen sind stehen die Facebook verweigerer immer mehr auf verlorenen Posten. Die Bevölkerung wird gerade dahin erzogen Social Network Seiten wie FB zu Nutzen. Bei vielen hat das doch schon angeschlagen. Man kauft sich ein Smartphone und ist immer und überall mit FB oder Googel+ oder Twitter verbunden. Ein Feuchter Traum eines jeden Werbefachmann, direkte Informationen wo ich mich gerade befinde, welche Kleidung ich mir gerade gekauft habe, welche Freunde ich habe und neuigkeiten sowie Werbebotschaften verteilen sich von selber und das auch noch gezielt in der passenden Werbegruppe.
Das Radiosender (und andere Firmen) da mitmachen ist doch eine logische Konsequenz, denn sie leben von der Werbung also müssen sie den, von der Werbung vorgeschriebenen, Weg gehen und helfen das Social Networks in den Köpfen der Leute ankommt (was bei der Jugend schon geschehen ist). Im Prinzip ist die Werbeindustrie schlauer als jede Regierung. Sie lenkt die Bevölkerung mit solchen Triks in die Richtung die sie haben wollen anstatt wie es die Regierung macht. Die Regierung erlässt Gesetze und sorgt dann für die Einhaltung mit Geldstrafen oder Gefängnissstrafen bei Nichtbeachtung. Der Werbewirtschaft allerdings fressen wir aus der Hand, wir rennen wie gleichgelenkte Roboter in jede Falle die sie uns aufstellt.
Das ist gleichschaltung der Massen, ein Grund warum es Radioberater gibt (anderer Faden) den kleinsten gemeinsamen Nenner eines jeden Menschen auf der Welt finden und dahin erziehen, dass wir nur von der Werbewirtschaft und Industrie gewollte Sachen konsumieren.
Andersdenkende werden langsam aber sicher ins Abseits geschickt um sie Auszugrenzen. Hier wurde ja schon auf der ersten Seite beschrieben, das Leserbriefe oder Anrufe nicht mehr angenommen werden sondern auf Facebook verwiesen wird. Gleichschaltung eben, der Industrie bequem machen.

In 10 - 20 Jahren ist jeder Mensch auf der Welt (zumindest in den Industrieländern) jederzeit und überall vernetzt. Jeder kann den aktuellen Standpunkt eines jeden anderen herausfinden. Und personalisierte Werbung wird uns überall begegnen. Wenn wir über die Autobahn fahren werden Reklameschilder am Rand stehen auf denen genau das angepriesen wird wonach wir vor wenigen Minuten per Smartphone gesucht haben. Eigendlich ist es fast jetzt schon so, nur noch nicht so interaktiv, weil die Grundvoraussetzungen in unser realens Leben (ausserhalb des Internets) einzugreifen noch nicht ganz gegeben sind, Doch LTE wird ein Anfang sein und dann geht es richtig los!

Stellt euch einfach Google im realen Leben vor.

aladin
 
Gestern, in etwa um die geiche Uhrzeit wie jetzt gerade. Eine Unterhaltung bei Twitter zwischen hr3 und einem User dort:

hr3: Aufgrund technischer Probleme ist hr3.de momentan schlecht zu erreichen. Wir arbeiten an der Behebung des Fehlers!

Das ist kein Facebook, ne? Hier liegt's an euch aktiv zu werden.

hr3: Und was genau willst Du uns damit sagen? Wie gesagt: Wir arbeiten an der Behebung des Fehlers!

Fast sämtliche Umfragen finden bei Facebook statt, Musikwünsche bei laufenden Sendungen - Facebook, Fotos, sehr oft auch Facebook. - Fakt!


hr3: Stimmt nicht: Unsere Videos gibts bei YouTube, wenige "Hinter den Kulissen"-Fotos bei FB - und alles andere unverändert auf hr3.de!
Höreraktionen: Mail, Telefon und Facebook - weil über die Kommentar-Funktion auf hr3.de fast nichts zurückkommt. Ebenso bei Twitter.
Musikwünsche: Mail, Telefon und Facebook - weil über Twitter fast nichts zurückkommt.
Alles andere: hr3.de. Das ist und bleibt unsere Haupt-Plattform.

Ich wünschte nur (unter anderem auch) in mehreren Sendungen über hr3.de schon etwas, leider kamen zu über 95% fb-Wünsche dran.
Auf Telefon wurde gar nicht reagiert - hr3.de ebenso wenig. Bei Twitter gibt's auch nur eine Antwort (Anfang April) zu einer Sendung.

hr3: Twitter wird von den Moderatoren nicht betreut. Das ist leider nicht möglich.

Liegt es vielleicht einfach daran, dass ihr per fb einfach wesentlich kommunikativer seid und nicht nur einen Hinweis(tweet) absetzt?

hr3: Kommunikativer: hr3-Hörer sind eher bei Facebook anzutreffen als bei Twitter - entsprechend müssen wir priorisieren.


Das erklären inzwischen einige Radiosender. Dort bekommt man schnell eine (Fan)gemeinde zusammen. Thema: schnelle Rückmeldung
Weshalb? Facebook könnten die Moderatoren, bzw. die Regie doch ebenfalls betreuen.

hr3: Redaktion machen ...und gleichzeitig Mails lesen, Anrufe entgegennehmen und eine Sendung fahren. Irgendwo muss man Abstriche machen!


Daran liegt es also. Klar, da kann schon mal das eine oder andere auf der Strecke bleiben.
Sagt mal, hr3, was wäre eigentlich, wenn man euch bspw. eine Postkarte schicken würde. Würde sie berücksichtigt oder in der Akte P landen?

hr3: Wir würden sie rahmen und aufhängen - es wäre nämlich eine Rarität! ;) "Echte" Hörerpost bekommen wir praktisch überhaupt nicht mehr.
Aber: Ja klar würden wir sie berücksichtigen!
 
Die Radiosender zensieren dich wo sie nur können bei Kriti auf Facebook, selber erlebt bei Dudelwelle BBRadio .
Da nützt mir Facebook nicht viel.
 
Facebook eröffnet nur scheinbar die Möglichkeit einer offenen Diskussion. Etwas pointiert vorgetragene Kritik wird in der Regel nicht gern gesehen und a) ignoriert, b) gelöscht oder c) mit heraus komplimentieren erwidert!

So erlebt in Rundfunk & Fernsehen: SWRcontra, Plasberg, Jauch & anderen.
 
Gestern hat Facebook seinen Börsengang an der US-Technologiebörse NASDAQ gemacht; Quintessenz: mehr Werbung, mehr Datenkontrolle.

Nach eigenen Angaben hat Facebook schon 900 Millionen Mitglieder, das entspricht 12,5% der Menschheit (grob geschätzt).
 
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