Facebook und Radiosender: Macht's Sinn?

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AW: Facebook und Radiosender: Macht's Sinn?

Moinsen,
erstmal danke für die Erstellung dieses Themas. Ich bin ein absoluter Facebook Gegner, und habe mich dort nie angemeldet. Das Verhalten mancher Radiosender finde ich sehr besorgniserregend, da viele Hörer ausgeschlossen werden, wenn es nur über soziale Netzwerke ablaufen soll. Ich selber bin in keinem dieser Netzwerke registriert, weil ich sie auf Grund vieler negativer Sachen in den letzten Monaten nicht unterstützen möchte. Man muss sich auch mal fragen, ob das Facebook Konzept gerade für den öffentlichen Bereich so gut ist. Ich möchte nicht mit einer Stadt oder mit einem Radiosender befreundet sein. Es stört mich, dass in diesem Bereich das Wort Freundschaft so missbraucht wird.

Wenn Radiosender eine eigene Community aufbauen, weil sie den Hörern irgendwelche Dinge anbieten wollen, dann finde ich das in Ordnung, weil es dann nur um diesen Sender geht. Die Verantwortlichen sollten dann aber auch das Web Angebot so gestalten, dass ich einem Moderator bei eventuellen Fragen eine Email schicken kann, anrufen kann oder wenn ich in der Nähe des Senders wohne, vorbeikommen kann und mein Anliegen vorbringen kann.

Wenn ein Sender sagt, bitte entnehmen sie dies unserer Facebook Seite, dann fühle ich mich dort womöglich nicht richtig aufgehoben, weil ich der Meinung bin, dass man sämtliche Informationen auf der Senderseite zusammen führen könnte ohne Facebook.
 
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Das Problem reduziert sich nicht nur auf die Radiosender. Es gibt inzwischen zahlreiche Gastronomiebetriebe, die alles über fb abwickeln und auch nur so zu erreichen sind. Selbst beim Aufrufen der eigenen Internetpräsenz wird man zwangsweise auf fb umgeleitet. Wobei hier kaum ein Werbevertrag im Hintergrund steht. fb wird eben ohne großes Nachdenken genutzt.
 
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Alomaonair schrieb:
Es stört mich, dass in diesem Bereich das Wort Freundschaft so missbraucht wird.

Ein ganz kluger und wichtiger Satz, Alomaonair. Ich pflichte Dir bei. Etwas Schlimmeres kann man dem wahren Gehalt von "Freundschaft" nicht antun, als es so für die oberflächlichen Kommerzinteressen von Facebook zu opfern.
 
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Ein ganz kluger und wichtiger Satz, Alomaonair. Ich pflichte Dir bei. Etwas Schlimmeres kann man dem wahren Gehalt von "Freundschaft" nicht antun, als es so für die oberflächlichen Kommerzinteressen von Facebook zu opfern.

Danke, für dieses Statement... Freundschaft ist wahrhaftig was tiefergehendes als nur der kommerzialisierte Bullshit, man möge mir diesen Ausdruck verzeihen.
 
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Wir hatten uns auch mal bei facebook angemeldet, aber nach kurzer Zeit unsere Profile wieder gelöscht. Aus welchem Grund sollen andere nachlesen können, was wir mit unseren Freunden besprochen haben?

Eine Bühne für Selbstdarsteller, so würden wir facebook beschreiben.

Wenn ein Radiosender darauf besteht, dass man nur noch über facebook mit dem selbigen kommunizieren kann oder darf, dann ist es mit dem Sender ja wohl nicht weit her?
 
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Irgendwie wird mir unser Netzwerksupervisor (der Facebook im Firmennetz gesperrt hat, immer sympathischer >:-> . Wenn das mal Schule macht,dann legt sich der FB hype schnell wieder ;)
 
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Bayern 3 kommuniziert fast nur über Telefon und E-Mail. Antenne Bayern tut manchmal FB mit ins Programm, aber so extensiv wie bei rt1 ich das erlebt habe, das war schon der Hammer.
 
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Wir hatten uns auch mal bei facebook angemeldet, aber nach kurzer Zeit unsere Profile wieder gelöscht. Aus welchem Grund sollen andere nachlesen können, was wir mit unseren Freunden besprochen haben?
Eine Bühne für Selbstdarsteller, so würden wir facebook beschreiben.

Hmmmmm, Klaus und Anne, das ist schon richtig, aber sagt mal: Habt Ihr beiden eigentlich immer dieselbe Meinung zu allen möglichen Themen? Das erinnert ja fast schon an Helmut & Hedwig... ;)
 
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Die Geschäftsführer und PD's, die ausschließlich auf Facebook als Kommunikations- und Interaktionsmittel setzen, sollten sofort ihren Platz räumen und kündigen. Die haben keinerlei Ahnung von Radio. Denen muss doch klar sein, dass dessen Durchschnittshörer nicht ZWANGSLÄUFIG einen Account hat! Somit wird der Hörer ausgeschlossen, er denkt "Ja Facebook hab ich garnicht, will ich auch garnicht!", also schaltet er psychisch und im schlimmsten Fall physisch ab. Weg ist der Hörer und diese dann wieder zu gewinnen wird mit einer derartigen Strategie unmöglich.

Es sollte auf die Positionierung geachtet werden. Klar, Facebook genießt einen immer höheren Stellenwert im Social Web - ein GF oder PD wäre töricht, das nicht zu nutzen und nicht zumindest eine Fanpage zu erstellen, auf derer dann die News und Artikel der Website per RSS ausgelesen und gepostet werden. Auch finde ich es nicht verkehrt, wenn die Moderatoren mal "Hallo" sagen, schreiben was die Themen in ihren Sendung sind und für den Hörer als User etwas "greifbarer" werden.
Gleichzeitig sollte aber ganz genau darauf geachtet werden, dass der Sender über die tratitionellen Wege effektiv erreichbar ist und bleibt.

Grüße in die Runde
 
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Post Nr.26 trifft es milimetergenau!!!

@ Alomaonair: Vielen Dank für deine Äußerungen zu FB im Radio!
 
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Es greift weiter um sich. Mit einem täglichen Gewinnspiel werden neuerdings LIDL-Kunden auf eine facebook-Seite gelockt.
 
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Irgendwie wird mir unser Netzwerksupervisor (der Facebook im Firmennetz gesperrt hat, immer sympathischer >:-> . Wenn das mal Schule macht,dann legt sich der FB hype schnell wieder ;)

Glaubst Du das wirklich? Dann benutzen die Leute es über ihre Smartphones oder "normalen" Handies. Niemand braucht irgendein Firmennetz, um sich bei Facebook auszutauschen. Das ist bequemer - aber nicht zwingend erforderlich. Und der Hype wird sich nicht legen. Nicht wegen sowas. Er wird sich dann legen, wenn er von einem anderen Hype abgelöst wird. Zu glauben, dass es eine "Post-Facebook-Zeit" geben wird, die wie die "Pre-Facebook-Zeit" aussehen könnte, ist naiv, wenn nicht gar dumm.
 
AW: Facebook und Rundfunk - Auslieferung an eine Datenkrake

Facebook-Verweigerer sind (..) Zufriedene Menschen lassen sich schließlich weniger leicht einreden, dass ihnen etwas fehlt, was dringend durch Konsum kompensiert werden muß.
:)

Vielleicht sollte Facebook für die Unwissenden noch mal erklärt werden: ...
Die Maus erklärt es - saugut :D

mfg.
 
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Vorweg: Sinn machen tutet es auf keinen Fall, denn wer als redaktioneller Mitarbeiter eines Rundfunkprogramms die deutsche Sprache nicht beherrscht, der sollte selbst bei Facebook unverzüglich und für alle Zeiten gesperrt werden. :p

Ich muss mich fragen: Arbeite ich nutzerorientiert oder dogmatisch?
Im ersten Falle werde ich nachschauen, was meine Zielgruppe so treibt, wo sie sich herumtreibt und auf welchen Wegen sie kommuniziert. Wenn bei ihr Kanäle wie Facebook die klassischen Wege teilweise abgelöst haben, dann wende ich selbstverständlich auch Facebook an.

Bin ich Dogmatiker bei einer Anstalt des öffentlichen Rechts und der Meinung, Facebook sei böse, verderbe die Gesellschaft und führe mittelfristig zu Gehirnbrand und sonstigen üblen Auswirkungen, dann werde ich natürlich einen Bogen darum machen und bei jeder Gelegenheit versuchen, mein Publikum zu belehren. Dies funktioniert freilich nur bei fehlender Konkurrenz, da ansonsten mein Publikum sich in Scharen der Belehrung entziehen wird.
 
AW: Facebook und Radiosender: Macht's Sinn?

Dass Facebook die Hörerbindung stärkt glaube ich nicht. Wer seine Hörer über den privilegierten Weg der Ultrakurzwelle nicht mehr erreicht, macht im Internet erst recht keinen Stich, weil sich die Leute zwischen Youtube und Shoutcast nur allzu schnell verlaufen. Die meisten Facebook-Seiten dienen heute als Pinnwand für Faneinträge und gefakte Lobeshymnen, die in dieser Form kaum ein nüchterner Zeitgenosse aus dem Handgelenk schütteln würde. Im Prinzip ist Facebook nur ein notwendiges wenn auch ungeliebtes Instrument zur Imagepflege, an dem man heute angeblich nicht mehr vorbeikommt, wenn der Nutzen dieser Auftritte auch sehr in Frage steht. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass der typische Facebook-Kommunarde beim Surfen Hitradio Dödelheim hört.

Nach neuesten Zahlen hören in der Schweiz nur noch 46 Prozent (!!) der Bevölkerung regelmäßig Radio, und das in einem medialen Umfeld, das dem deutschen zweifellos überlegen ist. Wäre die Media-Analyse auch nur annähernd glaubwürdig müssten die Zahlen hierzulande ähnlich aussehen - aber wahrscheinlich ist die MA der größte Fake, den der deutsche Umfragedschungel je hervorgebracht hat.
 
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