"Fall Cicero" - kein Grund zur Aufregung?

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Heidi

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Ich wundere mich jetzt schon seit einiger Zeit darüber, dass der "Fall Cicero" hier überhaupt keine Rolle zu spielen scheint. Mag es daran liegen, dass hier so wenig Journalisten reinschreiben, oder dass man denkt - ooch ist ja halb so wild, dass hier Redaktionräume durchsucht werden, dass Herr Schily, dass sogar richtig findet - und es gestern wieder bei Christiansen verteidigt hat.

Für mich ist das der Gipfel!!
1962 war es der Spiegel - und das hat die Republik damals erschüttert - Heute ist es Cicero und habe ich den Eindruck, man geht lieber zur Tagesordnung über - das war ja garnicht so schlimm.

Liegt es vielleicht auch daran, dass die Journalisten heute nicht mehr ihre Rechte kennen?:eek:

Oder ist es Euch wirklich wichtiger den trillionsten Thread aufzumachen, wie sehr Euch die Dudelfunker auf den Zeiger gehen?:mad:
 
AW: "Fall Cicero" - kein Grund zur Aufregung?

bitte für mich uninformierten ... also ich habe am rande mitbekommen das man nen journalisten durchsucht hat, aber viel leider gottes nicht .. bin ein wenig abgeschnitten von den infos ...
 
AW: "Fall Cicero" - kein Grund zur Aufregung?

Saint2000 schrieb:
bitte für mich uninformierten ... also ich habe am rande mitbekommen das man nen journalisten durchsucht hat, aber viel leider gottes nicht .. bin ein wenig abgeschnitten von den infos ...

Soweit ich weiß, liegt Mannheim nicht in Nordkorea, sondern in Baden-Württemberg. Da sollte man doch sowas mitkriegen!:wow:
 
AW: "Fall Cicero" - kein Grund zur Aufregung?

Es gibt bei diesem Fall zwei Seiten. Auf der einen Seite ist es immer höchst bedenklich, wenn Wohnungen von Journalisten durchsucht werden. Das ist immer ein Zeichen von mangelndem Respekt vor der Pressefreiheit oder drastischer ausgedrückt, da hält sich jemand für zu machtversessen. Einige denken halt, sie stünden über dem Gesetz. (Franz-Joseph Strauß war so einer!) Das ist das eine.

Aber was hat Bruno Schirra mit seinem Artikel über die Unterlagen aussagen wollen? Und da lasse ich durchaus Kritik gelten. Wenn von BKA-Seite unlauter ermittelt wurde, Menschen entgegen des Gesetztes verhört worden sind oder ähnliche illegale Vorgänge des Staates in diesen Akten, über die berichtet wurde, hervorgehen, dann rechtfertigt das einen Artikel über Geheimunterlagen. Aber, was beschreibt der Artikel im Cicero von Herrn Schirra? Jedenfalls nichts illegales oder öffentlich interessantes. Schirra hat angeblich Rücksprache mit den Behörden gehalten, dass er entsprechende Akten besäße. Warum ging ihm dann nicht auf, dass dort nichts gesesetzbrechendes drinsteht? Denn dadurch blockierte er Ermittlungen, gab sogar Anleitung, wie gegen Terroristen ermittelt wird. Ist das wirklich eine gute Geschichte, nur weil sie "Politikkultur" repräsentiert, wofür das Blatt steht? Ich denke nein. Von daher sind die Geschehnisse im Anschluss zu einem gewissen, aber sehr kleinen, Teil verständlich. Eine zweite "SPIEGEL-Affäre" ist das nun wirklich nicht.
 
AW: "Fall Cicero" - kein Grund zur Aufregung?

dann eher das wort "journalismus" ...

@rösselmann: schön wärs, aber dort beherberg mich mein hauptwohnsitz nur noch 1 mal im monat .. ich "wohne" die meiste zeit am starnbergersee, bayern ...
 
AW: "Fall Cicero" - kein Grund zur Aufregung?

Ist denn der Starnberger See Nordkorea? Was Informationsquellen angeht...?

Ich meine, auch wenn der BR schwarz wie die Nacht ist,.... aber ...
 
AW: "Fall Cicero" - kein Grund zur Aufregung?

*g* ich hab kein tv empfang,m dvb-t funktioniert zwar aber nicht da wo ich lebe ... stichwort: kaserne ....
 
AW: "Fall Cicero" - kein Grund zur Aufregung?

Stichwort google, nur mal so als erste Anregung.
Im übrigen frage ich mich auch, warum die Akten Gegenstand einer Berichterstattung wurden. Man sollte von einem erfahreren Journalisten erwarten können, die Relevanz von Quellen einschätzen zu können, und zwar nicht nur, was die Bedeutung für den eigenen Artikel angeht, sondern auch, in wieweit sie für den Gegenstand, über den berichtet wird relevant sind.
Herrn Schirra dürfte klar gewesen sein, dass die Akten zwar geheim, aber das Ergebnis üblicher BKA-Arbeit sind und deshalb keine der oben schon agedeuteten brisanten Inhalte verzeichnen - und dass er dadurch die Fahndung nach bösen Buben gefährdet. Wem hat diese Geschichte genützt?
Trotzdem bleibt natürlich die Frage nach der Rechtmäßig der Durchsuchung von Redaktionsräumen. Das hat mich schon überrascht. Und dass es bei so brisanten Ermittlungen im BKA eine undichte Stelle gibt, das ist eigentlich noch überraschender. Wenn die es schon den Journalisten stecken, vielleicht faxen sie es ja dann auch gleich den Bombenlegern...

FC
 
AW: "Fall Cicero" - kein Grund zur Aufregung?

FC - genauso ist es! Aber Hauptsache der FOCUS regt sich auf. Und natürlich alles aus dem Hause Springer.
 
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Erschreckendes Ergebnis bislang!!

Der einzige der halbwegs kapiert hat ist Format C: Dennoch den eigentlichen Skandal nicht erkennt. Es ist doch völlig egal, ob der Schirra brisantes oder weniger brisantes, für den Leser interessantes oder weniger interessantes an Land gezogen hat (oder es ihm zugesteckt wurde).

Er genießt laut deutschem Presserecht Informantenschutz. D.h es ist völlig wurscht wie er dran gekommen ist - er darf dafür nicht belangt werden und er darf auch nicht gezwungen werden seine Quelle preiszugeben* - erst recht dürfen deshalb nicht seine Unterlagen beschlagnahmt werden. Wenn es eine undichte Stelle in Schilys Ministerium gibt, dann muß der bei sich anfangen zu suchen.

Eine erschreckende Rechtsauslegung eines (auch noch) linken Politikers, der früher einmal als Rechtsanwalt gegen solche Staatswillkür gekämpft hat. Mir graust es vor der Rechtsauslegung vom neuen Innenminister Rolli Schäuble.

* In den USA wanderten Journalisten schon in Beugehaft um ihre Quelle preiszugeben. Niemand hat sich dort aufgeregt - und genau so wird es hier auch kommen. Garantiert - man muß ja den Amis alles nachahmen.:mad: :mad:
 
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Heidi schrieb:
egal, ob der Schirra brisantes oder weniger brisantes, für den Leser interessantes oder weniger interessantes an Land gezogen hat (oder es ihm zugesteckt wurde).

Er genießt laut deutschem Presserecht Informantenschutz.
Zeugnisverweigerungsrecht. Ich habe schon verstanden, dass der Besuch der Ermittler bei Herrn Schirra zu Hause bzw. bei Cicero ein Versuch sein könnte, neue Methoden der Pressekontrolle am lebenden Objekt zu testen.
Aber noch einmal: Für Herrn Schirra gilt nicht nur das Recht, seine Informanten zu schützen. Es bleibt weiterhin die Frage: Warum er sozusagen ohne Not aus geheimen Ermittlungsakten zitiert hat. Ist ja schön, dass er das darf, aber wa.rum, bittesehr. Wem hat er damit geholfen? Diese Frage muss er sich wirklich stellen lassen. Genau wie sich Herr Schily fragen lassen muss, warum er glaubt, sein Leck nur finden zu können, indem er bei anderen danach sucht.

Da ich gerade noch mal Artikel 5 GG angesehen habe: Was sind denn "allgemein zugängliche Quellen". Zählen als vertraulich/geheim oder sonstwie als Verschlusssache eingestufte amtliche Unterlagen auch zu allgemein zugänglichen Quellen?

Geheime Grüße,
FC
 
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Aber noch einmal: Für Herrn Schirra gilt nicht nur das Recht, seine Informanten zu schützen. Es bleibt weiterhin die Frage: Warum er sozusagen ohne Not aus geheimen Ermittlungsakten zitiert hat. Ist ja schön, dass er das darf, aber wa.rum, bittesehr. Wem hat er damit geholfen? Diese Frage muss er sich wirklich stellen lassen.

Genau daraufhin wollte ich hinaus. Ich finde es natürlich bedenklich, wie hier von Seiten des Innenministeriums vorgegangen wird. In der Verbindung mit der "Schröder-Debatte" sicherlich eine Geschichte, nicht gerade zum Wohlfühlen. Aber mich regt doch sehr auf, dass alle Schilly verurteilen, aber niemand mal die Frage nach Schirras Beweggründen aufwirft. Das wäre in meinen Augen objektive Berichterstattung, statt wieder nur eine Meinung zu verurteilen. Da müssen wir Journalisten aufpassen. Was sich Herr Markwort im vorletzten FOCUS-Vorwort erlaubt hat, ist fernab jeder journalistischen Qualität. Und auch die WELT hat sich absolut einseitig vor ihren Autor Schirra gestellt. Nur die ZEIT hat mal kritisch nachgefragt, warum hat Schirra eigentlich die Akten benutzt. Und da haben wir also ein weiteres Problem. Journalisten werden Meinungsmacher. Ich finde ein ähnlich großes Problem wie Schillys Methoden. So einfach ist das, aber unendlich problematisch.
 
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Da Du gerade die Zeit erwähnst, hier der Hinweis auf den letzten und entscheidenden Absatz aus der Monatgskolumne von Robert Leicht.

Durchsuchte Grüße,
FC


In diesem Zusammenhang muss man vielleicht noch ergänzen, dass diese gesamte Durchsuchungsaktion einen besonders seltsamen Beigeschmack erhält, angesichts der Berichte über weitere Ermittlungen im Fall Schirra. Da haben die Ermittler nach Hinweise auf BKA-Akten gesucht und dann angeblich auch Leuna-Affären-Unterlagen entdeckt und schwupps die Ermittlungen ausgeweitet. Also spätestens das ist der Pu8nkt, an dem ich dann doch noch skeptischer wäre, ob es die Herren Staatsanwälte nicht doch übertreiben.
Außerdem: Ich könnte wetten, dass manche Redaktionen jetzt darüber nachdenken, wie sie ihre Recherche-Unterlagen möglichst dezentral und verschlüsselt speichern.
 
AW: "Fall Cicero" - kein Grund zur Aufregung?

@Format C:\: ... wenn das mit den Leuna-Unterlagen stimmt, dann ist es ja geradezu konsequent, die Ermittlungen daraufhin auszuweiten. Handelt sich nämlich um einen sogenannten Zufallsfund, der verwertet werden darf.:) Hat die Journalistenrige halt mal wieder ned richtig aufgepasst :cool: :cool: :cool:
 
AW: "Fall Cicero" - kein Grund zur Aufregung?

Ich lese also, dass es zwar nicht schön, aber im Grunde in Ordnung war, dass Schily "seine Leute", dafür scheint er sie ja zu halten, Richtung Cicero und Schirra schickt? Merkwürdig.

Schirra ist ja nicht deswegen so genau unter Lupe genommen worden, weil er böses Zeug geschrieben hätte. Das ganze Rumargumentiere, er habe damit also nichts allgemein Interessantes etc. aufdecken wollen und sei deshalb ein wenig zurecht unter Druck geraten, ist deshalb reichlich irrelevant. Schilys Interesse an der Sache ist es, die undichte Stelle in seinem Laden zu finden. Dazu ist ihm auch das Mittel recht, unrechtmäßig die Räume eines Journalisten durchsuchen zu lassen, der für das Leck keine Verantwortung trägt, es lediglich aufzeigt.

Was in dem Artikel stand, ist für den Leser möglicherweise reichlich uninteressant, wer will das schon wissen; für Herrn Schily sieht das offenbar anders aus. Auch für ihn ist nicht erster Linie wichtig, was da im Schirra-Artikel steht, sondern dass es dort aufgrund eines Lecks in Schilys Haus steht. Dass es hier um Schilys Interessen geht und um sonst gar nichts, dass das sein Vorgehen rechtfertigen soll, das ist der Skandal. Und es ist einer.
 
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Lieber db: Genau so ist es!! Hinzu kommt noch die Frechheit von Schily bei Christiansen 1. dieses Vorgehen zu verteidigen und 2. zu sagen, dafür sind die jeweiligen Staatsanwaltschaften zuständig und nicht ich! Dreister gehts doch nicht.
 
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Heidi, da gibts ein Problem:

Die Anti-Terror-Gesetze haben einen neuen Absatz im StGB, der Geheimnisverrat unter Strafe stellt. Auf diesen Paragraphen bezieht sich Schilly/die Staatsanwaltschaft. Das Gesetz wurde damals (11.September, wir erinnern uns) von der Politikerriege durchgewunken.
Und da wir immernoch in einem Rechtsstaat leben, ermittelt eben auch kein Herr Schilly und ordnet auch keine Durchsuchung an, sondern das kann nur ein Staatsanwalt. Wenn dieser der Meinung ist, aufgrund dieses neuen Pragraphen das Recht dazu zu haben, dann muss doch erstmal vor einem Gericht geprüft werden, ob das Rechtens ist.

Also sollte vielleicht auchmal dieser Aspekt beleuchtet werden, der überhaupt diese Schweinereien erst möglich macht...
 
AW: "Fall Cicero" - kein Grund zur Aufregung?

Moooment:

Das Geheimnis hat ja wohl als erstes irgendeiner in Schilys Ministerium verraten. Und da es in seinem Ministerium eine undichte Stelle gibt ist es dreist jetzt den schwarzen Peter an die zuständige Staatsanwaltschaft weiterzugeben. Das ist nur eine untergeordnete Behörde. Er als Chef seines Ministeriums trägt die Verantwortung und wenn es da ein Loch gibt wo was rauströpfelt, dann muß er es stopfen und nicht den bestrafen wollen, der seinen Informationsdurst an dieser undichten Stelle stillt.

Wiedemauchsei - um zum Ursprung zurückzukehren: In letzter Zeit wird die Pressefreiheit immer weiter beschnitten - und kaum einer ist erschrocken, regt sich auf - die Diskussion in diesem Thread ist ein lebendiges Beispiel dafür.

Ja da wird ein Geheimnisverratgesetz durchgewunken. O.K. dann winken wir mal eben zum Abschied -- unserer Pressefreiheit -- ist halt so, was soll man machen. *mirisschlecht*
 
AW: "Fall Cicero" - kein Grund zur Aufregung?

Es heißt doch nicht, dass hier keiner erschrocken ist. Bin es doch selber. Aber, ich bin nun mal Journalist. Und da gehört es für mich dazu, mir beide Seiten anzuschauen. Ich bin erschrocken, wie undistanziert, auch hier, gegen Herrn Schilly argumentiert wird. Format C:, und auch ich, haben auch die andere Denkweise bedacht. Als Journalist stellt man sich nun mal handwerkliche Fragen, auch wie Kollegen arbeiten. Und da habe ich Kritik an Schirras handwerklicher Arbeit. Und zu der stehe ich. Dadurch ergibt sich für mich auch kein Vergleich zur "SPIEGEL-Affäre"!

Wir können über den "Skandal" alle froh sein, insofern wir Journalisten sind, denn stellt euch vor, hier wäre wirklich gesetzeswiedrig vom BKA gegen Terroristen ermittelt worden, der Autor hätte es aufgedeckt und dann hätte der Staatsanwalt, auf Anweisung wohlmöglich, derart gegen den Autor ermittelt. Dann würden wir, mit Verlaub, tief in der Scheiße stecken. So hat die Öffentlichkeit wieder ein Bewußtsein bekommen für die wichtige Arbeit von investigativen Journalisten. Somit denke ich, der Paragraph hat auf Dauer keine Chance. Aber auch nur, wenn wir uns objektiv verhalten und keine Angriffsfläche bieten. Und ob wir die bieten, hängt nunmal vom Handwerk ab.

Nun nochmal in Kurzform. Es ist erschreckend, wie sehr einige hohen Herren der Politik sich selber sehen, wie kritikunfähig doch welche sind und was sie vom Gesetz halten. Aber, es ist auch furchtbar, wie sehr einige "hohe Tiere" des Journalismus sich zu Polemiken und billigsten Plattitüden hinreißen lassen. Das stört mich ebenso. Das ramponiert das eh schon bescheidene Image des Berufs. Ist es denn so schwer zu kapieren, beide Seiten zu analysieren und dann zu einem Schluss zu kommen? Ich denke nicht.

Und damit es auch alle verstehen: Mein Schluss ist: Herr Schilly hat abgehoben und meint er stehe über dem Gesetz - schlimm genug! Ein Vorteil für ihn könnte aber die schlampige Arbeit des Autors sein. Das kann ich einfach nicht ignorieren, ansonsten wäre ich genauso schlampig.
 
AW: "Fall Cicero" - kein Grund zur Aufregung?

Ach, und wenn Du mir mein Auto klaust, darf ich Dir die Hand abhacken?! Ob Herr Schirra mit seinem Artikel etwas erreicht hat oder ob er sinnlos war, mag im Zuge der Meinungsfreiheit beurteilt werden. Was die Behörden sich für ein Recht daraus ableiten, steht auf einem anderen Blatt - und genau darüber diskutieren wir.

Wir können über den "Skandal" alle froh sein, insofern wir Journalisten sind, denn stellt euch vor, hier wäre wirklich gesetzeswiedrig vom BKA gegen Terroristen ermittelt worden, der Autor hätte es aufgedeckt und dann hätte der Staatsanwalt, auf Anweisung wohlmöglich, derart gegen den Autor ermittelt.

Bingo. Oder warum, glaubst Du, ist Herr Schily so sehr daran interessiert, die undichte Stelle zu schließen?! Möchtest Du uns im Umkehrschluss erklären, dass die Aktion ein Skandal wäre, wenn die Allgemeinheit den Artikel als Skandal empfunden hätte - so aber nicht? Dann hast Du, verzeih mir die offenen Worte, ein sehr merkwürdiges Verständnis von Presse- und Meinungsfreiheit. Denn wer sollte allgemein verbindlich beurteilen, was nun faire Berichterstattung ist und was nicht? Da hat die CDU vielleicht eine ganz andere Meinung als die PDS, der Verband der Nerztragenden eine andere als die PETA. Es liegt im Wesen der Pressefreiheit begründet, dass dieses nur a posteriori diskutiert weden kann!

Im Übrigen wüsste ich gern mal, wie Du als Journalist durch das Leben kommen willst, ohne jemals eine Angriffsfläche zu bieten. Du machst das noch nicht so lange, oder?
 
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Och, doch schon ein paar Jahre. Aber ich will mich nicht rechtfertigen. Zum letzten Mal. Es ist eine Sauerei, was Schilly veranstaltet hat. Das sehe ich genauso. Aber Schirra hat nicht sauber gearbeitet. Das wollte ich nur sagen.

Übrigens: Ihn mit einem "Autodieb" zu vergleichen ist super. Damit wäre wohl alles gesagt, insofern Schilly derjenige ist, der einem die Hand abhackt. Das war kein schönes Bild von Dir, liebe radiohexe.

Natürlich kann in unserem Metier vieles nur im Nachhinein beurteilt werden (um mal wieder auf verständlich umzuschalten), da hast Du wohl recht. Aber mein Gewissen wäre immer sauberer, wenn ich auch sauber arbeite.

Aber schön, dass hier genannte Urteile über den Artikel nicht gelten. Das überlasse ich gerne der Meinungsfreiheit, zu der ich ja Deiner Deutung nach nicht gehöre - auch nicht schlecht.

So und jetzt genug der Polemik, ich denke, hab alles gesagt.
 
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