Festplattenreparaturwerkstatt gesucht

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WAZmann

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Fred Astaire lebt.
Er steppt zur Zeit in einer defekten Festplatte.
Die Scheiben selbst scheinen sich zu drehen (Spannung angelegt),
aber die Schreibleseköpfe (sie sind es vermutlich) steppen sich den Wolf.
Die Bildschirmmeldung ist entsprechend : Hard Disk Fail.....

Ich suche nun eine möglichst preiswerte Firma, die diese
Festplatte zumindest datentechnisch retten kann.
Hat jemand eine Idee ?
 
AW: Festplattenreparaturwerkstatt gesucht

Wenn die Mechanik streikt, bringt Software, die bei logischen Defekten die Daten zusammenpuzzlen soll, gar nichts.
 
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zee100 schrieb:
Versuch macht klug!

Hier wohl eher nicht. Bei defekten HDDs ist ein "versuchen" mehr als unklug - da hier die Chance noch mehr Durcheinander zu machen als zu richten recht hoch ist.

BTW. Backup ist was für Feiglinge :D

Gruß
Keen
 
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Nicht unbedingt, denn wenn der Lesekopf erst mal kratzt ist der Versuch "nur" auszulesen mit Sicherheit mehr gefährlich als nützlich.

in Ö: http://www.datarec.at (kostenlose Analyse)
 
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@zee100
Hat aber meist keinen Sinn, da sich dieser Fall nach einem Hardwareproblem anhört bzw. hier wo man keine Kontrolle mehr über die Schreibleseköpfe hat, ist ein Versuch mit Software Zeitverschwendung.

Wenn´s wirklich wichtige und unwiederbringliche Daten sind, sollte man keine eigenen "Reparaturversuche" durchführen und die Platte schnellstmöglich an Datenrettungsprofis übergeben.
Sofern die Preise im Verhältnis zur Wichtigkeit abschrecken oder die Daten mit dem Faktor Zeit immer unwichtiger würden, gibt es einen relativ (!)ungefährlichen Ansatz, eventuell selbst an die Daten ranzukommen. Man benötigt dafür eine absolut baugleiche, funktionierende Festplatte und einen passenden Torxschrauber. Sofern man also keine zwei linken Hände hat, baut man den Controller der "gesunden" Platte ab und schraubt ihn unter die defekte. Vorsicht ist geboten, sofern Folienleiterbahnen im Spiel sind, denn die dürfen dabei natürlich nicht kaputt gehen und es gibt die verscheidensten Arten, wie diese kontaktiert sind.
In vielen Fällen kommt es ja auch darauf an, dass das System wieder relativ schnell ans Laufen kommt - egal ob mit oder ohne Daten.
Da ist guter Rat vor allem schwierig und manchmal dann auch teuer. ;)
Vermutlich steppt Fred zu "I´m Singing in the Rain..." - in der Traufe bist DU ja bereits! :D

@holo: Sofern es doch ein Headcrash ist, der aber eigentlich nur bei mechanisch defekten Köpfen passieren kann, können die Profis auch nur noch die unzerkratzten Stellen auslesen. Hier scheinen sich die Köpfe "nur" unkontrolliert hin und her zu bewegen, was unkritsich ist, solange sie über der Platte schweben.

ISI
 
AW: Festplattenreparaturwerkstatt gesucht

@holo: Sofern es doch ein Headcrash ist, der aber eigentlich nur bei mechanisch defekten Köpfen passieren kann, können die Profis auch nur noch die unzerkratzten Stellen auslesen.
ISI

Da gebe ich dir vollkommen recht, darum auch mein Rat bei allem was sich nach mechanischem Problem "anhört" die Finger davon zu lassen um eben nicht noch mehr zu zerkratzen.

LG Holo
 
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Vielen Dank erstmal. Einige werden schmunzeln, aber die Festplatte wurde grade gestartet, damit eben eine Datensicherung gemacht werden konnte. Der schnelle Tod der Platte war angesichts des geringen Alters auch gar nicht anzunehmen. Naja, es ist zum Glück nicht meine eigene. (schwitz)
 
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Man kann vielleicht versuchen mit Norton Ghost ein Image zu ziehen und die noch lesbaren Daten auf eine neue HD schreiben. Es gibt da einige Einstellungen, die über defekte Sektoren hinweglesen. Einige Erfahrung muß man aber mit dem Programm schon haben.

Professionelle Datenrettung ist sehr teuer, wie oben schon geschrieben wurde. Wer das Geld ausgeben will, bekommt aber in 99% der Fälle seine Daten wieder.
 
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Noch einmal in aller gebotenen Deutlichkeit: Finger weg von Reparaturversuchen an Platten, die sich nicht nur logisch nicht mehr ansprechen lassen, sondern auch mechanische Auffälligkeiten zeigen (periodisches Kratzen, unübliches Klackern, schrille Pfeifgeräusche, ...). Solche Platten sofort ausschalten und nie wieder in Betrieb nehmen, sondern gleich zur Datenrettung schicken. Jeder weitere "Rettungsversuch" bzw. weiterer Betrieb vergrößert den Schaden und verteuert die Rettung.

Der Tip von isiman, die Platte durch Wechsel der Platine wieder lauffähig zu machen, scheitert in diesem Fall auch. Der hilft aber wirklich, wenn man eine Platte mit defektem Interface oder defekter Elektronik vor sich hat. Dazu braucht man mitunter nicht einmal eine völlig identische Zweitplatte als Spender, zuweilen genügt auch ein Modell aus der gleichen Serie mit anderer Kapazität. Mehr als eine Art "Bootloader" findet sich in der Hardware moderner Platten nicht mehr, die eigentliche Platten-Firmware liegt üblicherweise auf der Plate (jaja...) und wird beim Start gelesen. Also genügt auch, eine andere kompatible Platte auszuschlachten, die richtige Firmware ist ja vorhanden. Solche Bauarbeiten sind aber Freaksache und können, wenns nicht 100% paßt, böse ausgehen.

Mechanische Fehler auf Platten bekommt man mit Software - egal welcher Art - nicht in den Griff!

Was z.B. gerne passiert, wenn Platten lange unterbrechungsfrei in Betrieb sind, ist, daß sich feiner Abrieb der Plattenbeschichtung bildet und auf der Platte niederläßt. Warum er das tut, wei ich auch nicht, da die Platten bei Nenndrehzahl berührungslos abgetastet werden, aber es passiert. Fährt man die Platte dann runter, parkt sie ihre Köpfe - und die bleiben im Abrieb kleben. Der Neustart funktioniert nicht mehr, weil das Anlaufdrehmoment zu groß ist. Der Spindelmotor versucht anzulaufen, die Überlastabschaltung wirkt, der Vorgang stoppt und beginnt von neuem. Man hört ein periodisches Klacken, aber die Platte kommt nicht auf Touren.
Um das zu vermeiden, hatten z.B. die steinalten IBM-DCAS-Platten (SCSI) einen Timer, der das Laufwerk bei Dauerbetrieb einmal pro Woche runter- und wieder hochfuhr, um die Landezone freizurubbeln. Wie sich neue Platten diesbezüglich verhalten, kann ich nicht sagen, da ich meine Rechner (dienstlich und privat) bei längerer Nichtbenutzung runterfahre. Auch gibt es neue Plattenbeschichtungen (http://www.arcprecision.com/5503/4602.html, die Firma gehört der Mutter eines guten Freundes) - ich weiß nicht, ob das Problem überhaupt noch akut ist.

Ebenfalls ungesund für Platten ist zu häufiges Runterfahren, wenn die Platten dafür nicht ausgelegt sind. SCSI-Platten sind es üblicherweise nicht, die sollen längere Zeit durchlaufen und man garantiert nur wenige 100 Startzyklen. Notebookplatten sind freilich runterfahr-fest und parken die Köpfe teilweise "aufgebockt", schon aus Gründen der Erschütterungsfestigkeit. Alle "normalen" Platten parken die Köpfe halt in der Landezone, und die ist mit nem Laser künstlich aufgerauht worden, damit die Köpfe auf "Noppen" parken und nicht auf einer adhäsiven, glatten Fläche. Diese Noppen können nicht nur durch oben genannten Abrieb, sondern auch durch "Abschleifen" durch zu häufiges Parken eingeebnet werden. Der Effekt ist der gleiche, die Platte startet nicht mehr.

Im Falle eines nicht-Hochlaufens (erkennbar am periodischen Geräusch und daran, daß kein hochtourendes Spindelgeräusch auftritt), gibt es unter Umständen einen Weg der ersten Hilfe. Dazu wird die Platte an recht langen IDE- und Stromkabeln angeschlossen und der Rechner so präpariert, daß ein Komplettbackup (ob dateiweise oder logisch, muß von Fall zu Fall entschieden werden) sofort nach dem erstmaligen erfolgreichen Wieder-Hochlaufen erfolgen kann. Also z.B. zweite Platte als Bootplatte und Datenspeicher verfügbar. Dann wird der Rechner angeschaltet und die klemmende Platte, die man flach in der Hand halten muß, sofort und einmalig ruckartig von Hand in der Ebene ihrer Scheiben gedreht und wieder gestoppt. Mitunter kommen die festklebenden Köpfe dann frei, da der Plattenstapel durch sein Trägheitsmoment der ruckartigen Handbewegung nicht folgen kann. Risiko: Abreißen von Köpfen oder Verkanten von Köpfen, falls diese wirklich festkleben. Dann wird alles noch schlimmer.

Die Hardcore-Lösung sieht so aus, sich den staubsichersten Raum zu suchen (oft das Badezimmer) und die Platte dort am betriebsfähigen Rechner zu öffnen (!). Das kann man exakt ein mal, exakt einen Schuß hat man danach frei, den Plattenstapel vorsichtig von Hand zu lösen. Dann muß sofort komplett umkopiert werden - und dabei wird garantiert Staub zwischen Scheiben und Köpfe geraten, der vom Größenverhältnis Felsbrocken auf der Autobahn gleichkommt. Also ein sehr riskantes Unternehmen. Die Profis in den Rettungslaboratorien arbeiten genau so, aber halt im Reinraum.

Die beiden letztgenannten "Tips" sind also was für den armen Schüler, der seine geklauten MP3s retten will und sonst keine Chance hätte, wieder an seine Daten zu kommen. Wer halbwegs sicher gehen kann und will, schickt die Platte ins Labor.

Allgemein wage ich die Aussage, daß solche Selbsthilfe immer schwieriger wird, je moderner die Platten sind. Die Speicherdichten heutiger Platten sind an der Grenze des physikalisch machbaren, da gibt es keine Toleranzen mehr, die einem zu Hilfe kommen könnten. Die Labore retten aber wirklich fast alles - bei entsprechender Bezahlung. Auch von Platten, die verkratzt sind oder Wasser- bzw. Brandschäden haben. Selbst überschriebene Platten lassen sich oft teilweise auslesen, mit speziellen Laboraufbauten, in denen am Rand der Spuren nach Magnetisierungsresten einer vorherigen Aufzeichnung gesucht wird.
 
AW: Festplattenreparaturwerkstatt gesucht

Radiowaves schrieb:
Noch einmal in aller gebotenen Deutlichkeit: Finger weg von Reparaturversuchen an Platten, die sich nicht nur logisch nicht mehr ansprechen lassen, sondern auch mechanische Auffälligkeiten zeigen (periodisches Kratzen, unübliches Klackern, schrille Pfeifgeräusche, ...). Solche Platten sofort ausschalten und nie wieder in Betrieb nehmen, sondern gleich zur Datenrettung schicken. Jeder weitere "Rettungsversuch" bzw. weiterer Betrieb vergrößert den Schaden und verteuert die Rettung.

Der Tip von isiman, die Platte durch Wechsel der Platine wieder lauffähig zu machen, scheitert in diesem Fall auch. Der hilft aber wirklich, wenn man eine Platte mit defektem Interface oder defekter Elektronik vor sich hat. Dazu braucht man mitunter nicht einmal eine völlig identische Zweitplatte als Spender, zuweilen genügt auch ein Modell aus der gleichen Serie mit anderer Kapazität. Mehr als eine Art "Bootloader" findet sich in der Hardware moderner Platten nicht mehr, die eigentliche Platten-Firmware liegt üblicherweise auf der Plate (jaja...) und wird beim Start gelesen. Also genügt auch, eine andere kompatible Platte auszuschlachten, die richtige Firmware ist ja vorhanden. Solche Bauarbeiten sind aber Freaksache und können, wenns nicht 100% paßt, böse ausgehen.

Mechanische Fehler auf Platten bekommt man mit Software - egal welcher Art - nicht in den Griff!
[...]
Prinzipiell hast du ja recht, wobei ich in diesem Fall, mangels eines Tondokuments, nicht sagen kann, ob die Platte "unüblich" klackerte.
Nach einem derben Headcrash hörte sich die Beschreibung jedenfalls nicht an und in früheren Zeiten waren es auch schon mal Masseschleifer auf der Plattenachse, die relativ unschöne Geräusche produzierten, ohne das etwas kaputt war. "Normales" Klackern kann schon von der defekten Plattenelektronik (z.B. Leseverstärker der Köpfe, defekte Ansteuerung der Kopfpositionierung) und bei älteren Platten auch Kontaktprobleme an den Steckerverbindungen, die zu den Köpfen gehen, (in)direkt verursacht werden.
Diese Geräusche zu deuten erfordert natürlich etwas Erfahrung - zu den IDE-DCAS gab es die sogar auf einer Webseite, als es vor einigen Jahren eine "schlechte" Serie gab, die sich schon während der Garantiezeit aufbröselte. Frühausfälle gibt es ja meist, wenn neue (meist mechanisch schnellere) Plattenserien herauskommen, die noch nicht so ganz ausgereift sind, denn bei den Preisen im Massenmarkt dürfte es auch kein echtes "burn in" mehr geben, wie es z.B. bei IBM-Rechnern üblich war, als diese noch exklusiv verkauft wurden und auch dies im Preis drinsteckte. Zum Glück wurde die Produktion immer präziser und die Elektronik zuverlässiger, aber z.B. hochwertige Lager, die zum Dauerbetrieb geeignet sind, gibt es fast nur bei den "teuren" SCSI-Laufwerken.
Was das Anschubbsen von Platten betrifft, da habe ich nur mal von einem Kollegen gehört, dass er damit Erfolg hatte. Manchmal hilft auch Geduld, wenn eine IDE-Platte nach jahrelangem Betrieb nicht mehr anläuft - zumindest scheint ihr die Viertelstunde (Abkühl-)Pause dann gut getan zu haben und ich konnte mir den Schweiss von der Stirn wischen (Dasi gab´s zwar, aber die war vom Vortag und die Systemumstellung sollte in den folgenden Tagen gemacht werden).
Bezüglich der Selbsthilfe hast du recht - je kleiner und feiner das Ganze wird, umso weniger Chancen hat eine "brachiale" DoItYouself-Reparatur.
Ich hoffe, wir haben die ganze Zeit über Rechner / Festplatten im Studio "geredet" - oder etwa nicht? ;)

ISI
 
AW: Festplattenreparaturwerkstatt gesucht

Vor vielen Jahren hatte ich mal eine Datenrettung durchführen lassen. Das hat damals 10.000 DM gekostet und ca. 10 Tage gedauert.

Da bei Dir aber sehr wahrscheinlich nur die Elektronik defekt ist, kann es billiger werden. Denn die Datenrettungsfirmen versuchen immer zuerst wie in Deinem Fall die Elektronik zu tauschen. Dies kann man aber eigentlich auch erstmal selbst probieren. In einem Fall hatte ich damit keinen Erfolg (Fujitsu), in einem anderen Fall (Seagate), wo der fast der PC abgebrannt ist (Mainboard tot, Netzteil tot, Festplatte tot, Grafikkarte nach 1-2 Sek. brennenden Bauteil tot) hat es aber geklappt! Wichtig ist, dass die Festplatte normal klingt, d.h. sich dreht etc. Dann habe ich mir in eBay genau die gleiche Festplatte gebraucht besorgt und die äußere Elektronik der Festplatten getauscht. Dies ist heutzutage sehr einfach! Dabei ist sehr wichtig, dass Du eine Festplatte findest mit gleichem Hersteller+Typ, Herstellungsdatum, Herstellungsort und (!) Firmware/Softwareversion. Alle diese Daten stehen auf Deiner Festplatte.
 
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Hatte im letzten Jahr auch einen Festplattencrash mit einer externen Maxtor-Festplatte. Da Convar direkt bei uns vor der Haustür liegt, hab ich die Daten dort wiederherstellen lassen - kostet zwar den ein oder anderen Euro, aber war die sinnvollste Art, die Daten wieder zu retten. Vor Eigenversuchen kann ich bei wichtigen Daten auch nur abraten.

Fabio
 
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