FFN-Crazyphone legt Ypsilanti rein

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AW: FFN-Crazyphone legt Ypsilanti rein

Ist heute Thema auf der Hauptseite der Hannoversche Allgemeine:

"Die Hessen-SPD kämpft - gegen ffn"
 
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Stellt sich nur die Frage, was ein antiquiertes, bis zum Letzten auf allen, wirklich allen Sendern totgedudeltes Format wie das "Spaßtelefon" mit Humor zu tun haben soll...
 
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Dem, den es gefällt, der lacht drüber. Der, der es nicht mag, eben nicht. Darum geht es ja auch gar nicht - denn ob es lustig ist oder nicht bzw. ob es etwas mit Humor zu tun hat kann nur jeder für sich selbst entscheiden.
 
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Das spezielle "Yps"-Problem (Bei diesem Wortspiel im Bitter-Lemmer mußte ich heftig schmunzeln), das wir hier haben, ist extrem Vielschichtig. Daher finde ich es wichtig, sich mal über die verschiedenen Ebenen und Mechanismen, die da ineinandergreifen, Gedanken zu machen.

Zunächst geht es hier einmal um einen (vermeintlich) harmlosen Telefonstreich. Zu diesen an sich kann man stehen, wie man will, meine eigene Einstellung dazu habe ich ja schon lang und breit kundgetan. Sicherlich kann man darüber lachen, aber es gibt auch reichlich Argumente dagegen.

Auf der persönlichen Seite kann ich Frau Ypsilanti nur bedauern. Warum sie sich von dem Stimmenimitator auf's Glatteis führen ließ, wird sie vermutlich nicht einmal selber ausdrücken können. Ob es Ehrfurcht vor dem "großen" Genossen war, Unvorsichtigkeit oder was man ihr auch immer unterstellen möchte - keiner von uns weiß es und wird es vermutlich nie erfahren. Deshalb ist es auch müßig, darüber weiter diskutieren wollen. Troztdem wird genau diese Problematik von einer ganz anderen berührt.

Denn es geht es hier auch um ein ausgewachsenes rechtliches Problem. Amerika hin, Frankreich her, in Deutschland gibt es eine Gesetzeslage und zu der bleibt mir nichts anderes zu sagen, als "selber schuld". Wir haben genau die Gesetze, die wir verdienen, weil wir genau die Typen gewählt haben die diese Gesetze verabschiedet haben. Wenn Euch die Gesetze nicht passen, wählt bei der nächsten Wahl jemand anderen (Ja, mir ist bewußt, daß das allergrobst und unzulässig vereinfacht dargestellt ist ;)). Bis dahin müssen wir uns aber wohl oder übel den bestehenden Gesetzen beugen und da gibt es eben dieses vielgeschmähte Persönlichkeitsrecht und das gilt für Frau Ypsilanti wie für jeden anderen Staatsbürger auch. Nun ist aber Frau Ypsilanti eine "Person des öffentlichen Lebens", was, so habe ich das als Laie verstanden, durchaus eine Einschränkung ebendieses Persönlichkeitsrechtes bedeutet oder bedeuten kann. Inwieweit nun welches der beiden schwerer wiegt, müssen im Zweifelsfall Juristen entscheiden, die diese vermaledeiten Gesetze (hoffentlich) besser durchblicken, als wir Laien das jemals könnten.

Abgesehen von dieser rechtlichen Ebene gibt es aber noch eine zweite: Frau Ypsilanti hat dem Sender klar untersagt, das Gespräch zu veröffentlichen. Unabhängig von der Frage, ob nun das Persönlichkeitsrecht oder das Recht der Allgemeinheit überwiegt, wurde das Gespräch, bzw. Teile davon, veröffentlicht, *bevor* diese Frage geklärt wurde. Damit steht nun zumindest der Verdacht eines Rechtsbruches im Raum und der kann und darf selbstverständlich mit allen Rechtsmitteln verfolgt werden. Die Entscheidung aus der ersten Fragestellung wird hier sicherlich die Grundlage zur Entscheidung in der zweiten Frage liefern. Sollte hier ein Fehlverhalten festgestellt werden, muß versucht werden, den Schuldigen zu ermitteln - ein ganz normales Verfahren, das mit einer Strafe, einem Freispruch oder, falls ein Schuldiger nicht zu ermitteln ist, mit der Einstellung des Verfahrens zu enden hat. Alles weitere dazu ist pure Spekulation.

Eine weitere Ebene ist die politische. Das persönliche "Versagen" von Frau Ypsilanti, den falschen Müntefering zu erkennen mal außer Acht gelassen, stellt sich hier immer noch die Frage, ob derartig "politisch brisante" Gespräche am Telefon stattfinden sollten. Ich hätte eigentlich erwartet, daß man so etwas dann eher unter vier Augen oder in geeigneten Ausschüssen bespricht und wenn es schon über das Telefon muß, dann haben die doch bestimmt Mittel und Wege, solche Gespräche auch geheim zu führen. Aus politischer Sicht fand ich den Beitrag jedenfalls sehr aufschlußreich, aber auch das ist natürlich wieder jedem überlassen, wie er das bewertet.

Recht hin, Politik her - all das sollte noch unter einem zusammenfassenden Standpunkt betrachtet werden, nämlich aus ethischer Sicht. Aus den von mir bereits genannten Gründen, wie diese Aufzeichnung entstanden ist und wie sie an die Öffentlichkeit gelangte, halte ich den gesamten Vorgang in diesem Fall für unethisch. Der falsche Münte hätte erkennen sollen, was für ein Pulverfaß er da füllt, hätte jederzeit aufklären und die Aufnahmen vernichten können. Derjenige, der die Aufnahme gegen den erklärten Willen von Frau Ypsilanti veröffentlichte, bevor die juristische Einwandfreiheit geklärt war, hat sich ebenso unethisch verhalten, da auch er die Wahl gehabt hätte, das Ding im Archiv zu lassen. Auf der politischen Ebene war aber auch das Verhalten von Frau Ypsilanti nicht einwandfrei, das darf man der Gesamtbeurteilung nicht vergessen.

Blickt man über alle diese Fakten, ergibt sich, wie leider viel zu oft, ein ziemlich desolates Bild unserer Gesellschaft. Unter dem Deckmäntelchen des Humors wird Spionage zum Lacher, geltendes Recht wird ohne mit der Wimper zu zucken mißachtet und über die politischen Motivationen darf man sicherlich auch geteilter Meinung sein. Ich finde es geradezu bestürzend, was hier passiert ist und die Diskussion darum sehr wichtig.

LG

McCavity
 
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Blickt man über alle diese Fakten, ergibt sich, wie leider viel zu oft, ein ziemlich desolates Bild unserer Gesellschaft. Unter dem Deckmäntelchen des Humors wird Spionage zum Lacher, geltendes Recht wird ohne mit der Wimper zu zucken mißachtet und über die politischen Motivationen darf man sicherlich auch geteilter Meinung sein. Ich finde es geradezu bestürzend, was hier passiert ist und die Diskussion darum sehr wichtig.
Mit Blick auf die "journalistisch wertvollen", wie gewohnt betont einseitigen Betrachtungen des Herrn Lemmer finde ich sie geradezu beschämend. Für diese augenscheinlich durchgeknallte Gesellschaft sind nämlich zufällig wir alle verantwortlich, inclusive Herrn Lemmer, denn auch er ist letztlich in einem meinungsbildenden Medium tätig.

Manches ist schon sehr merkwürdig in diesem Land: Da wird jemand vorsätzlich in die Irre geführt, offensichtlich ganz bewußt ausgefragt und hinterher beschwert man sich groß und breit darüber, dass der Jemand keine Freigabe erteilt. Dabei ist es übrigens völlig gleich, ob der Angerufene nun Ypsilanti oder Müller, Schulze, Schmidt heißt. Letztlich ist und bleibt es eine Straftat. Vielleicht ruft mal jemand als Thomas Wollert bei Lemmer an und fragt ihn über sein Geschreibsel bei radioszene.de aus oder über sein privates Arbeitsumfeld. Das Gespräch könnte man ja danach mal hier veröffentlichen. Ich würde fast wetten wollen, das Lemmer in dem Fall (und nicht nur der) das alles dann ein klein wenig anders sehen wird...
 
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Auf der persönlichen Seite kann ich Frau Ypsilanti nur bedauern. Warum sie sich von dem Stimmenimitator auf's Glatteis führen ließ, wird sie vermutlich nicht einmal selber ausdrücken können. Ob es Ehrfurcht vor dem "großen" Genossen war, Unvorsichtigkeit oder was man ihr auch immer unterstellen möchte - keiner von uns weiß es und wird es vermutlich nie erfahren. Deshalb ist es auch müßig, darüber weiter diskutieren wollen. Troztdem wird genau diese Problematik von einer ganz anderen berührt.

An und für sich trägt die Schuld die Vorzimmerdame, die das Gespräch ungeprüft durchstellte. Wenn ich von meiner Sekretärin ein Gespräch durchgestellt bekomme, erwarte ich ja auch, das der Gespächspartner geprüft wurde.

Blickt man über alle diese Fakten, ergibt sich, wie leider viel zu oft, ein ziemlich desolates Bild unserer Gesellschaft. Unter dem Deckmäntelchen des Humors wird Spionage zum Lacher, geltendes Recht wird ohne mit der Wimper zu zucken mißachtet und über die politischen Motivationen darf man sicherlich auch geteilter Meinung sein. Ich finde es geradezu bestürzend, was hier passiert ist und die Diskussion darum sehr wichtig.

SPIONAGE wird zum Lacher?
 
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Immerhin untergräbt mit einem solchen Ding die Autorität eines Politikers, bzw. es könnte der weiteren Laufbahn schaden.

Wenn man als Radiosender keine anständige und niveauvolle Comedy auf die Beine stellen kann, verarscht man am Telefon halt VIPs.

Und vielleicht nimmt man bei FFN die Strafe in Kauf, weil man die unbezahlbare Publicity durch den Youtube-"Zufall" mit einberechnet?

Das alles zu Lasten einer Person, die in der Öffentlichkeit steht. Mit einem Michael Schumacher beispielsweise würde das keiner machen, da wäre eine Millionenklage die Folge....
 
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Sehe ich ähnlich, diese Unsitte Menschen zu "verarschen" alleine um Affekte beim Publikum zu erzeugen, sollte eingestellt werden, ob Politiker oder nicht, aber das gleiche haben wir ja auch im Fernsehen, wo Menschen der Lächerlichkeit preisgegeben werden (die werden aber womöglich zumindest noch bezahlt).

Nein ich finde es eigentlich gut, dem mal einen Riegel vorzuschieben. Gerade nach dieser Schlampigkeit mit dem YouTube-Video, wird dies doch mehr als deutlich, das sich sonst keiner mehr auf seine Persönlichkeitsrechte berufen kann... egal was man von Y. hält oder nicht, daher finde ich den Kommentar von diesem "freien Journalisten" recht panne.... zumindest spätesten seit dem ich von Abhöraktionen des BND an echten (!) Journalisten erfahren habe...

nur mal zum Nachdenken....
 
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"Nach Angaben des Oberstaatsanwalts muss die Strafbarkeit des gesamten Vorgangs allerdings noch gründlich geprüft werden. "Das Ganze wirft schwierige juristische Probleme auf", betonte er. So prüfe man, ob ein satirisch gemeinter Anruf eines Stimmenimitators bei einer Person des öffentlichen Lebens durch die Kunstfreiheit geschützt sei. Solche satirischen Anrufe seien bei vielen Radiosendern üblich. Dennoch sei der Staatsanwaltschaft Hannover keine Verurteilung wegen eines mitgeschnittenen satirischen Telefonates bekannt."

http://www.rp-online.de/public/article/politik/616906/Ermittlungen-gegen-falschen-Muente.html
 
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Spaßtelefon : Ist inzwischen "usus" geworden und (eigentlich) niemand regt sich darüber auf oder -Ausnahmen bestätigen die Regel- klagt. Es gibt gelungene Sketche, andere sind daneben.... Den mit Madame Yps fand ich GUT. Der hat gesessen.... und wäre eigentlich spaßig. Der radiokanzler liegt richtig : Schuld hat an sich die Vorzimmerdame, die durchstellte (...psst...M ü n t e ist dran...!").
Mit Interesse auch McCavity's Beitrag gelesen (der Mann hat seinen Beruf verfehlt, hätte Jura studieren sollen ?) - aber es sind zwei Fehlerchen drin:
a) In der heutigen Zeit werden wichtige politische Entscheidungen tatsächlich mit dem HANDY (oder ggf. unter vier Augen, wenn sich dazu eine Gelegenheit ergibt) getroffen. Insofern nichts Ungewöhnliches. Und Madame Y wollte nach ihrem Bekunden ja sowieso zum Hörer greifen und hatte einen Anruf (Beck war gerade zurückgetreten) geradezu erwartet. Damit war das Scheunentor für die "Verarsche" weit offen.
Und "Spionage" war es nun ganz bestimmt nicht. Y plauderte über die Jusos, "Münte" bot einen Job in Berlin an ... das war's.
Und drittens : Niemand aus der Radiocomedy-Fraktion macht einen DERARTIG GELUNGENEN Fang, um ihn dann ins Archiv zu legen..... Das meinst Du doch nicht ernst ?
 
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@McCavity: Mit deinem Beitrag sagst du viel über dich aus, wenig über die Gesellschaft.
Bei uns im "Norddeutschen" heißt es "Laberhannes".
 
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aber aber .... finde, das McCavity das richtig gut dargelegt hat, abgesehen von den drei Denkfehlerchen. Nur a bisserl lang sind seine Beiträge schon. Gehen zwei Tassen Kaffee drauf, beim Durchlesen (und begreifen).
 
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Spaßtelefon : Ist inzwischen "usus" geworden und (eigentlich) niemand regt sich darüber auf oder -Ausnahmen bestätigen die Regel- klagt. Es gibt gelungene Sketche, andere sind daneben....
Meiner Meinung nach ist das inzwischen so sehr Usus, daß der überwiegende Teil davon seine Witzigkeit verloren hat - aber ja, es gibt durchaus auch witzige darunter, so eine Spaßbremse bin ich dann ja auch nicht ;)

Den mit Madame Yps fand ich GUT. Der hat gesessen.... und wäre eigentlich spaßig. Der radiokanzler liegt richtig : Schuld hat an sich die Vorzimmerdame, die durchstellte (...psst...M ü n t e ist dran...!").
Wie ich schon sagte, das Problem ist vielschichtig. Daß die Vorzimmerdame eine Mitschuld trägt, sehe ich auch ganz genauso, allerdings darf man nicht außer acht lassen daß die Vorzimmerdame Vorzimmerdame (=Untergebene) ist, während Frau Ypsilanti die Chefin ist. Und generell kenne ich es an sich so, daß die Verantwortung letztlich der Chef trägt.

a) In der heutigen Zeit werden wichtige politische Entscheidungen tatsächlich mit dem HANDY (oder ggf. unter vier Augen, wenn sich dazu eine Gelegenheit ergibt) getroffen. Insofern nichts Ungewöhnliches.
Das ist sicherlich richtig, ich hatte das bewußt überspitzt telefoniert. Ich bin der Ansicht, daß vertrauensvoller Umgang miteinander ein wichtiger Aspekt auch und gerade in der Politik ist. Trotzdem ist bei solcher Kommunikation immer auch Sicherheit ein Aspekt, dazu gehört, sich zu vergewissern (auch wenn das meist unbewußt geschieht), wer der Gegenüber tatsächlich ist. Wie ich schon sagte, man kann nur mutmaßen, warum Frau Ypsilanti den falschen Herrn Müntefering nicht erkannte, aber genau dieser Mechanismus hat hier versagt. Ich will das noch nicht einmal werten, weil dazu zu wenig bekannt ist, möglicherweise wäre ich selbst ganz genauso gefährdet - aber als Denkanstoß kann es allemal dienen.

Und Madame Y wollte nach ihrem Bekunden ja sowieso zum Hörer greifen und hatte einen Anruf (Beck war gerade zurückgetreten) geradezu erwartet. Damit war das Scheunentor für die "Verarsche" weit offen.
Das bestätigt ja geradezu, was ich sage: damit war ihre "Verteidigung", wenn man das mal so kriegerisch ausdrücken möchte, geschwächt. Als (Teil-)Erklärklung sicherlich tauglich, als Entschuldigung nicht ausreichend, finde ich.

Und "Spionage" war es nun ganz bestimmt nicht. Y plauderte über die Jusos, "Münte" bot einen Job in Berlin an ... das war's.
Da habe ich mich des rhetorischen Mittels der Übertreibung bedient ;) Was ich eigentlich hatte ausdrücken wollen, war, daß man auf ähnliche Weise durchaus tatsächliche Spionage durchführen *könnte* und deshalb diese Geschichte einmal zum Anlaß nehmen sollte, wie man selbst mit Kommunikationsmedien umgeht :)

Und drittens : Niemand aus der Radiocomedy-Fraktion macht einen DERARTIG GELUNGENEN Fang, um ihn dann ins Archiv zu legen..... Das meinst Du doch nicht ernst ?
Selbstverständlich nicht. Ich hatte vergessen zu erwähnen, daß ich hier mal wieder die Kluft zwischen idealer und realer Welt darstellen wollte. Das Ding ist und bleibt ein Knaller, wie man ja sehr schön an der fortdauernden Diskussion und dem Medienecho erkennen kann :)

LG

McCavity
 
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Ist jemandem hier bekannt, ob diese Vorzimmersekretärin ihren Job noch hat?

Eigentlich ist deren Funktion, eingehende Anrufe anzunehmen und zu überprüfen, bevor sie durchgestellt werden. Wenn diese Person jetzt evtl. ihren Job durch diese Aktion verliert, wäre das eine traurige Satire! Habe in diversen Berichten gelesen, dass Frau Y. nicht unbedingt zimperlich mit ihrem beruflichen Umfeld umgeht...
 
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Ich hätte das live gemacht...dann hätten sich all die Fragen nicht gestellt.
Frei nach Pontius Pilatus: "Was ich gesendet habe, habe ich gesendet"
 
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Ich hätte das live gemacht...dann hätten sich all die Fragen nicht gestellt.
Frei nach Pontius Pilatus: "Was ich gesendet habe, habe ich gesendet"

Keine schlechte Idee. Auch Dein PD (im Falle ffn ja weiblich) hätte es dann wesentlich einfacher gehabt, frei nach Pontius Pilatus:

Wen ich gefeuert habe, habe ich gefeuert.
 
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Wie soll aber die Vorzimmerdame wissen, wer dran ist bzw. ob die Person echt ist oder nicht? Scheint es nicht so, dass wohl alle "höheren" Politiker dann einfach so übers Haustelefon dort anrufen und direkt durchgestellt werden?
Einzigste Möglichkeit wäre dann ein geheimes Codewort, welches gesagt werden muss - oder Münte würde Frau Ypsilon direkt auf ihrem sozialistischem Handy anrufen.
 
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Das ist aber schwer unrealistisch.... wieviel geheime Codeworte soll sich dann die ärmste Vorzimmerdame merken ? Und dann die noch von den Grünen, den Linken und der CDU (die FDP ruft in Hessen im Moment wohl weniger die "Yps" an...) ? Nein, kurze Wege eben im Moment, handy zu handy oder handy zu Festnetz. Spricht ja auch nichts dagegen. Das ist zur Zeit vollkommen normal untereinander und genau diese "Sicherheitslücke" hat sich der Spassanrufer eben zunutze gemacht.
Und wenn Münte anruft, wird er sofort durchgestellt.... ist eben so. Die Stimme muss verdammt echt geklungen haben. Nun ja.
Erinnert mich an den Papst (damals..) - einer der Kardinäle lag krank in einer Genfer Klinik. Brauchte dringend Bettruhe und keine Störung. Papst rief höchstpersönlich (!) an. Wollte durchgestellt werden.
Folgender Dialog (in etwa) : "Kann ich ..... sprechen ?"
"Nein, er braucht absolute Bettruhe. Wer ist denn da?"
"Hier ist der Papst"
"Und ich bin der Kaiser von China"
-plopp-
Sch....sse gelaufen. Passiert eben. Wie bei der Yps....
Übrigens : keine Kritik... man kann nicht einziger als einzig sein. Es gibt keine Steigerungsform von "einzig" .... "Einzigste" ist insofern falsch. Wird leider häufig gemacht. Nix für ungut.
 
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"Nach Angaben des Oberstaatsanwalts muss die Strafbarkeit des gesamten Vorgangs allerdings noch gründlich geprüft werden. "Das Ganze wirft schwierige juristische Probleme auf", betonte er. So prüfe man, ob ein satirisch gemeinter Anruf eines Stimmenimitators bei einer Person des öffentlichen Lebens durch die Kunstfreiheit geschützt sei. Solche satirischen Anrufe seien bei vielen Radiosendern üblich. Dennoch sei der Staatsanwaltschaft Hannover keine Verurteilung wegen eines mitgeschnittenen satirischen Telefonates bekannt."

http://www.rp-online.de/public/article/politik/616906/Ermittlungen-gegen-falschen-Muente.html
ffn geht es um Quote damit die Werbeeinnahmen fließen. Sind die Motive, das Strafgesetz zu ignorieren dadurch etwa höher als bei einem gewöhnlichen Betrüger? Dem Anwalt fällt hier selbstverständlich nicht anderes ein, als auf Kunstfreiheit zu plädieren.

Ich möchte nicht, dass Polizei oder sonstwer meine Telefonate aufzeichnet. Selbst Sicherheitsorgane müssen sich peinlich genau an dieses Gesetz halten und sind nur nach richterlichem Beschluss in klar definierten Situationen zum Aufzeichnen berechtigt. Da soll ein Redakteur oder ein Künstler mehr dürfen?

Zu den Stimmern "typisch deutsch". Das Europäische Parlament fordert von seinen Mitgliedsstaaten explizit die Sicherstellung der Vertraulichkeit der Kommunikation und untersagt das Mithören und Speichern.

Noch eine Anmerkung. Selbst wenn Frau Ypsilanti glücklich über das Gespräch gewesen und an seiner Verbreitung sehr interessiert gewesen wäre, ändert das nichts am zu ahndenden Straftatbestand.
 
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kress.de meldet:
Radio ffn lässt sich und Komiker Jochen Krause im Fall "Crazyphone Frau Ypsilanti" vom Medienanwalt Götz von Fromberg vertreten. "Juristisch hoch interessant, möglicherweise auch ein Präzedenzfall," erklärte von Fromberg. Zunächst werde er Akteneinsicht nehmen und sich sorgfältig über das Verfahren informieren. Am Freitag leitete die Staatsanwaltschaft Hannover ein Ermittlungsverfahren gegen den Komiker Jochen Krause ein (kress.de vom 20. September 2008). Damit reagierte sie auf eine Strafanzeige der hessischen SPD (kress.de vom 18. September 2008). Gegen Krause werde wegen des Verdachts auf Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes ermittelt, so ein Sprecher der Behörde. Es bestehe der Verdacht, dass Krause sein Telefonat mit Andrea Ypsilanti (Foto) ohne deren Zustimmung mitgeschnitten habe. Offen ist, ob der Vorgang vielleicht durch die Kunstfreiheit geschützt ist.
 
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Apropos Kunstfreiheit: Ist es richtig, dass Radiosendungen aus juristischen Gründen aufgezeichnet und gespeichert werden?

Man darf ohne Zustimmung der betreffenden Person kein Bild ins Internet setzen oder anderweitig verwenden. Gilt das Gleiche dann auch für Gesprochenes?

Dann könnte man doch, rein theoretisch, einen lustigen Verhaspler eines Moderators zu Werbezwecken ohne dessen Zustimmung nutzen? FFN hat auch Publicity durch Frau Y.

Greift im Falle der Frau Y. der § Die Würde des Menschen ist unantastbar? Oder müssen alle VIPs sich bald alles gefallen lassen?

Bin mal gespannt, wann und wie die Sache sich im Sande verläuft! :D
 
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