Floaten oder nicht floaten?

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Microman

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Hallo zusammen!

Bei uns im Sender wird seit Jahren heiß diskutiert, ob Elemente am Morgen free-floatend eingesetzt werden oder nicht. Also die Comedy mal um 6:40, mal 7:10, mal 8:15. Ich persönlich habe - in der Rolle als Hörer - aber lieber feste Plätze. Dann weiß ich, wenn Paul Panzer läuft, muss ich in die Dusche und wenn ich ins Auto steige läuft mein Horoskop.

Anscheinend haben Untersuchen aber gezeigt, das der gemeine Hörer das Gegenteil will. Er wolle jeden Morgen etwas anderes hören.

Meiner Meinung nach geht dadurch aber die morgendliche Orientierung verloren. Da habe ich meinen festen Ablauf (Frühstücken, Kaffee, Zähneputzen, Zeitung, raus) - und das erwarte ich auch von meinem Radio.

Habt ihr da Erkenntnisse? Wie handhabt ihr das? Was ist eure persönlich Meinung dazu?
 
AW: Floaten oder nicht floaten?

Meine persönliche Meinung: Der allmorgendliche Ablauf ist monoton genug, da muss nicht noch das Radio jeden Morgen das gleiche Ritual vollziehen.
 
AW: Floaten oder nicht floaten?

Alle Untersuchungen, die ich kenne, sprechen gegen das Floaten. Ist mir ein Rätsel, woher Du Studien kennst, die für das Floaten sprechen.

Auch die Theorie (Marketing, ...) spricht gegen das Floaten.

Feste Benchmarks geben dem Hörer Orientierung, und noch viel wichtiger: sie sorgen für eine Vertrautheit mit dem Radiosender.

Mal ganz davon abgesehen, dass der für die MA-Abfrage so wichtige Punkt "Wiedererkennbarkeit/Erinnerung" durch feste Sendeplätze gestärkt wird.

Also ganz klare Antwort: NICHT floaten, sondern feste Ankerpunkte im Programm schaffen. Drum herum dann gerne wechselnde aktuelle Themen.
 
AW: Floaten oder nicht floaten?

Feste Benchmarks geben dem Hörer Orientierung,
und langweilen ihn, der Monotonie wegen.
Mal ganz davon abgesehen, dass der für die MA-Abfrage so wichtige Punkt "Wiedererkennbarkeit/Erinnerung" durch feste Sendeplätze gestärkt wird.
Ahja, der gemeine Hörer kann also unterscheiden, ob er den Kleinen Nils gerade bei Sender X, Y oder Z gehört hat. :wall:

Wann fängt dt. Radio endlich wieder an sich etwas zu trauen und nicht jedem Scheiß von irgendwelchen Beratern nachzurennen?
Gibt es eigentlich mit Zahlen belegbare Studien über Sender, die Beratern geglaubt haben und trotzdem bei der nächsten ansteheneden MA verloren haben? :D
 
AW: Floaten oder nicht floaten?

naja, drehen wir den spiess doch andersrum: welcher grössere sender hat keine berater?
und wie sieht es bei denen aus?....falls es noch welche gibt?

das grundlegende problem ist doch aktion und reaktion.....welche fehler hat man langfristig gemacht, die über kurze zeit nicht wieder gutgemacht werden können?

es gibt reichlich beispiele für bodenlose abstürze und auch für erfolge.....die sich nicht einfach erklären lassen, sondern mehr als eine ursache haben.
 
AW: Floaten oder nicht floaten?

alqaszar schrieb:
Meine persönliche Meinung: Der allmorgendliche Ablauf ist monoton genug, da muss nicht noch das Radio jeden Morgen das gleiche Ritual vollziehen.
ich lass das radio morgens einfach aus. monoton-aber nicht so monoton wie das programm morgens.
 
AW: Floaten oder nicht floaten?

also ich sprech jetzt mal aus meiner erfahrung: wenn mein badradio, das jeden morgen direkt nach dem augen-öffnen angeschalten wird nicht funktioniert oder ein anderer sender noch vom vorabend eingestellt ist bin ich total ausm konzept und mein morgen ist am arsch-also darum bin ich gegen das floaten von festen mo-show elementen wie comedy oder gar die gesamte stundenuhr, aber für wechselnde sendeplätze für aktuelle themen im restlichen morgenprogramm.

übrigens-obwohl die sendung eigentlich nicht so wirklich gut ist und die regionachrichten nicht mein gebiet betreffen- hör ich morgens hr3-pop und weck
das eigentlich seitdem die anetta politti die swr3morningshow mit moderiert ;)
 
AW: Floaten oder nicht floaten?

ich sehe es wie radio-bw.
was jeden morgen läuft, sollte auf festen sendeplätzen wiederzufinden sein. langweilig wird es da nur, wenn bspw. die allmorgendliche comedy ansich käse ist. um die fixpunkte herum kann mit den einmalig erscheinenden oder aktuellen berichten etc. ruhig jongliert werden.
 
AW: Floaten oder nicht floaten?

Microman schrieb:
Hallo zusammen!

Bei uns im Sender wird seit Jahren heiß diskutiert, ob Elemente am Morgen free-floatend eingesetzt werden oder nicht. (...) Habt ihr da Erkenntnisse? Wie handhabt ihr das? Was ist eure persönlich Meinung dazu?

Hallo Micromann,

ich kann diese Vorgehensweise empfehlen: Führe eine neue Benchmark wie ein Spiel, eine Servicerubrik oder eine Comedy nach der MA ein und sende sie zu festen Sendezeiten. Bevor die nächste MA beginnt, fragst Du die Akzeptanz per Mafo ab. Finden Deine Hörer das Ding vornehmlich ausgezeichnet oder gut, ist sie auch weiterhin gut genug für die täglichen festen Sendezeiten. In diesem Fall wird es die Mehrheit der Hörer freuen bzw. zumindest akzeptieren jeden Morgen das gleiche „ausgezeichnete“ oder zumindest „gute“ Element zu bekommen. Liefert die Mafo geringe Akzeptanzwerte schmeißt Du die Benchmark raus, denn sonst tritt das Gegenteil ein: die Hörer bekommen immer zur gleichen Zeit einen Grund zum Abschalten. Auch eingeführten Benchmarks solltest Du auf diese Weise immer wieder auf den Zahn fühlen.

Floating empfiehlt sich vor allem, wenn Du Inhalte im Programm verstecken willst: Kirchenfunk, Sonderwerbeformen mit abstrusen Mechaniken und Rubriken, die Du nur zur Erfüllung von Lizenzauflagen sendest.

Ausnahme ist die 20-Minuten-gib-allen-alles-Programmierung: Wenn Du zu einem Thema, beispielsweise eine sehr beliebte Comedy, diverse Varianten im Programm hast (verschiedene Folgen, Comedy-Charaktere, die sich mit dem Host unterhalten, Sprüche aus der Comedy in den Showopenern, dann genügt es dafür zu sorgen, dass morgens alle 20 Minuten eines der mit dieser Comedy assoziierten Elemente auftaucht. Wann welches Element kommt, kann täglich variieren. Aber – ganz wichtig – nur, wenn diese Comedy sehr beliebt ist, betont die Jasemine und schlürft noch einen Kaffee.
 
AW: Floaten oder nicht floaten?

Wembley Fraggle schrieb:
Also mein Morgen beginnt und ist bei bei weitem nicht immer gleich.

Das ist ja wirklich schön. Wir sprechen ja auch nicht über Wembley Fraggles mit grüner Haut und gelben Haaren, sondern über die guten alten ganz normalen Menschen in Deutschland. Ja, es ist wirklich erschreckend, aber für die meisten dieser total ungelben, ungrünen Menschelein beginnt jeder bescheidene Werktag immer gleich, immer gleich, immer gleich.
 
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