FM-taugliches Soundprocessing für wenig Geld :-(

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

c.rothe

Benutzer
Hallo,

nachdem sich der Bürgerfunk meiner Wahl einen Beringer UltraCurve hat andrehen lassen - wohlgemerkt als einzigen Broadcastprocessor - möchte ich denen ein anderes Gerät vorschlagen. Was würdet Ihr empfehlen: Es muss (leider) günstig sein, es muss ein Neugerät sein und es muss eben für OnAir-Soundprocessing taugen.

Gibt es vielleicht Kompromisslösungen zwischen Preis und Leistung, die man so auf Sendung lassen kann ?

Christoph
 
AW: FM taugliches Soundprocessing für wenig Geld :(

T.C. Triple C, aber der hat keine Pre/Deemphasis (gut, kann man notfalls mit 2x Ultracurve "basteln"). Der wird aber mWn seit kurzem nicht mehr hergestellt, wenn du noch einen kriegst dürfte er relativ günstig sein (250-300 €). Ansonsten Ultramizer 9024, aber der reißt allein auch keine Bäume aus und hat ebenfalls keine Pre/Deemphasis. Von Inovonics gibts auch ganz interessante Geräte (255, Omnia FM), die sind aber in Deutschland schwer erhältlich.
Richtig amtliches Processing (Optimod, Omnia, Combinator) zu bezahlbaren Preisen gibts meiner Meinung nach derzeit nur gebraucht, da müssen sich die Bürgerfunkler halt was einfallen lassen wie sie das abrechnen....
 
AW: FM taugliches Soundprocessing für wenig Geld :(

Wieviel Budget habt Ihr ca.? Ich kann den TC DBMax empfehlen, kostet aber ca. 2600€...ansonsten ne Kombination aus Behringer Combinator (mit Pre- / Deemphasis), Ultramizer und Edison.....
 
AW: FM taugliches Soundprocessing für wenig Geld :(

Vielleicht ein Aphex Dominator bzw. Dominator II, der ist doch UKW-tauglich, dürfte nicht so wahnsinnig teuer sein (für Broadcast-Verhältnisse) und durchaus amtlich.

Gruß,
AlexS
 
AW: FM taugliches Soundprocessing für wenig Geld :(

@AlexS

Bist Du sicher, dass die Dominatoren FM-tauglich sind ? Der hiesige Offene Kanal hatte mal einen und die Höhen haben gezischt, dass es eine wahre Freude war.

Christoph
 
AW: FM taugliches Soundprocessing für wenig Geld :(

Bist Du sicher, dass die Dominatoren FM-tauglich sind ? Der hiesige Offene Kanal hatte mal einen und die Höhen haben gezischt, dass es eine wahre Freude war.

Es kommt immer darauf an,wer das Gerät einstellt. (und vor allem wie... ;) )

Was ich auf keinen Fall empfehlen kann ist der Aphex FM Pro 2020. Das ding lässt sich ganz beschissen einstellen.
(oder weiß jemand, wie man zugriff auf die kompletten parameter z.b. des multibandkompressors bekommt? Treshold, ratio, attack, hold, release... Bitte per PM oder in einem neuen thread)

Phil
 
AW: FM taugliches Soundprocessing für wenig Geld :(

apostoli schrieb:
Es kommt immer darauf an,wer das Gerät einstellt. (und vor allem wie... ;) )

Was ich auf keinen Fall empfehlen kann ist der Aphex FM Pro 2020. Das ding lässt sich ganz beschissen einstellen.
(oder weiß jemand, wie man zugriff auf die kompletten parameter z.b. des multibandkompressors bekommt? Treshold, ratio, attack, hold, release... Bitte per PM oder in einem neuen thread)

Phil
Ich empfehle auf jeden Fall ein Update auf die aktuelle MKIII Version (sollte eigentlich bei allen Geräten möglich sein, Euer Händler weiß sicherlich mehr). Das verbessert unter anderem den kompletten AGC-Teil, der, zugegebenermaßen bei den anderen Revisions ziemlich grausam funktioniert hat.
Unter http://www.aphex.com/2020mkIII_downloads.htm gibt's aktuelle Manuals und auch die Remotecontrol-Software für den PC, die ebenfalls ermöglicht, alles, was man einstellen kann, auch einzustellen.
 
AW: FM taugliches Soundprocessing für wenig Geld :(

c.rothe schrieb:
@AlexS

Bist Du sicher, dass die Dominatoren FM-tauglich sind ? Der hiesige Offene Kanal hatte mal einen und die Höhen haben gezischt, dass es eine wahre Freude war.

Christoph

@c.rothe

Mit "FM-tauglich" meinte ich in erster Linie Pre- und De-Emphasis was wohl der Dominator II (in der Ausführung als "Modell 722") unterstützt. Klangliche Qualitäten kann ich jetzt so direkt nicht beurteilen.

Gruß,
AlexS
 
AW: FM taugliches Soundprocessing für wenig Geld :(

Oh mann... das nimmt ja immer groteskere Züge an. Da hat der Laden schon die OK-Kohle abgezweigt und dann läßt man sich von more-it sone Möhre installieren. Wenns stimmt... kein Kommentar.
Du meinst aber doch hoffentlich nen UltraDyne, das andere ist ein Equalizer...

Und auch der Ultra Dyne ist nicht broadcast-tauglich, er berücksichtigt die Emphasis nicht. Hatten wir hier aber alles schonmal. Schade, daß es ein Neugerät sein muß. Der alte Behringer Combinator ist ganz nett für sonen Zweck, die Kollegen auf der gleichen Frequenz haben so einen in ihrer Bergedorfer Dachkammer stehen. Ansonsten fällt mir aus der Rubrik "bezahlbar" nur der TC Electronic dBmax ein. Bezahlbar sollte er für so eine Institution wie die HMS schon sein, denn selbst der MaxiDancer Peter S. von den Bergedorfern hat sowas als Privatspielzeug daheim stehen ;)
Schlecht eingestellt klingt der aber auch sehr ruppig...

Christian
 
AW: FM taugliches Soundprocessing für wenig Geld :(

moin,

jetzt mal ne ganz dumme frage, in der hoffnung das ich nicht gliech gesteinigt werde ;)

eigentlich hab ich ja 1,5 jahre auf der SAE (Shool of Audio Engeneering) zugebracht, doch irgentwie muss ich den part mit dem De-Emphasis verpennt haben *g*

was ist das eigentlich genau? und was macht es oder wie wirkt es sich technisch und hörbar aus?

lg
michael
 
AW: FM taugliches Soundprocessing für wenig Geld :(

Pre/Deemphasis ist ein Rauschunterdrückungsverfahren, das ohne Dynamikveränderung auskommt. Die Idee ist ganz einfach: Senderseitig wird das Signal ab einer Frequenz von 3180 Hz (Zeitkonstante 50 Mikrosekunden) mit 6db/Okt. linear angehoben. Im Empfänger wirkt ein genau umgekehrter Filter. Dadurch werden die hochfrequenten Rauschanteile, die die Übertragung (Sender+Empfänger) dem Signal hinzufügt ab eben diesen 3180 Hz mit 6 dB/Okt. leiser, während der Frequenzgang des Nutzsignals im Idealfall linear bleibt.
Das solltet ihr aber an der SAE schon gemacht haben...*kopfschüttel*

Das Problem im Zusammenhang mit Broadcast-Processing ist, daß man an das Audiosignal nach der Pre-Emphasis nicht mehr so ohne weiteres rankommt, weil die erst im Sender bzw. Stereocoder stattfindet. Wird das Signal vorher bearbeitet, so muß man den Optimod etc. wie eine Sender-Empfänger-Strecke behandeln, d.h. vorher die Höhen anheben und danach absenken. Ansonsten stößt man mit einem heftig komprimierten Signal sehr schnell an die Modulationsgrenze, weil auf die Lautstärkeerhöhung durch den Processor ja noch die (frequenzabhängige) Anhebung durch die Preemphasis draufkommt. Ein Multiband-Kompressor der mit Pre/Deemphasis betrieben wird berücksichtigt das quasi automatisch.
Eine gern genutzte Alternative ist es, das MPX-Signal (Stereo) gleich im Processor zu erzeugen (geht z.B. bei vielen Optimods) und per BNC-Kabel direkt in den Sender zu jagen. Dann kann man die Preemphasis problemlos auch vor die Dynamikbearbeitung setzen.
 
AW: FM taugliches Soundprocessing für wenig Geld :(

hi frozenfrog,

besten dank für deine ausführungen...
wenn ich das aber richtig kapiert habe betrifft das vor allem kabellose sender :)... weniger aber zb. internetradio...?!?
denn ich durfte mal vor langer zeit einen optimod hören und mit unten genmannter config vergleichen, jedoch konnte ich dabei auf 'normalen' lautsprechern keinen ernst zu nehmenden unterschied hören,... somit haben die begriff wohl hauptsächlich sinn, wenn man ein signal über eine beschränkten frequenzbereich jagt....

bzw. kann ich das ja mit dem rauschunterdrücker den man frequenzabhängig einstellen kann und einem mehrband kompressor erreichen...

an der SAE wird einem eigentlich nur beigebracht wie man mit einem mischpult arbeiter das einige 1000 knöpfe hat *g* und wie man bands am besten auf CD bringt :)

der broadcast teil wahr da sehr dürftig..

gut liegt aber auch schon ein paar jährchen zurück...

danke
michael
 
AW: FM taugliches Soundprocessing für wenig Geld :(

@ c.rothe:

ein aphex dominator ist definitiv on-air-tauglich. der alte dominator kann durch eine zusatzplatine mit pre- / de-emphasis versehen werden (und durch das umlöten einiger widerstände - ist alles in der anleitung des gerätes dokumentiert. allerdings mit einer emphasis von 70 us. man muss halt ein bisschen rechnen). vom neuen dominator gibt es zwei verschiedene versionen (einen ohne und einen mit emphasis für broadcast. einfach mal auf die aphex homepage schauen!).

@ apostoli:
zum aphex 2020 habe ich eine deutlich andere meinung. das gerät ist so ziemlich das beste, was es im moment noch auf analoger basis gibt. wenn du dir mal ein paar wochen zeit nimmst, wird dich das teil überzeugen, denke ich. was die möglichkeiten des settings betrifft: natürlich kannst du normalerweise daran nicht direkt auf treshold-, ratio-, attack- werte etc. zugreifen. das liegt aber nicht am 2020 sondern an der grundsätzlichen philosophie von aphex. bereits am alten dominator gab es solche settings nicht mehr. ausschlaggebend ist hier, was man für einen endpegel haben will (der ist direkt einstellbar). der drive-regler ist dabei ein höchst komplexes regelungsverfahren aus den komponenten treshold, gain, attack, release und ratio. natürlich schränken sich dabei die einstellungsmöglichkeiten etwas ein (beim dominator kann das ein bisschen dumm sein). das konzept des 2020 schafft hier allerdings abhilfe.
logisch, wer direkt an den tresholds herumdrehen will, kommt mit dem 2020 nicht weit. allerdings bietet die art des settings, wie es aphex anbietet, im broadcast-bereich massive vorteile vor allem im bereich der maximalpegelbegrenzung. im bereich des recordings macht das weniger sinn, das ist klar.
ich kann den aphex 2020 auf alle fälle uneingeschränkt empfehlen. egal ob für klassik oder krassestes hitradio. wenn das teil von jemanden eingestellt wird, der mit den eigenheiten dieser art des settings vertraut ist, bekommt einen sound der seinesgleichen sucht. (klar - ist nur meine meinung).
 
Preemphasis

WhyT schrieb:
wenn ich das aber richtig kapiert habe betrifft das vor allem kabellose sender :)... weniger aber zb. internetradio...?!?
denn ich durfte mal vor langer zeit einen optimod hören und mit unten genmannter config vergleichen, jedoch konnte ich dabei auf 'normalen' lautsprechern keinen ernst zu nehmenden unterschied hören,... somit haben die begriff wohl hauptsächlich sinn, wenn man ein signal über eine beschränkten frequenzbereich jagt....

bzw. kann ich das ja mit dem rauschunterdrücker den man frequenzabhängig einstellen kann und einem mehrband kompressor erreichen...
Was erreichen?

Nochmals: Die Preemphasis wird beim UKW-Rundfunk angewendet, und zwar als Maßnahme zur Rauschminderung. Diese Anhebung der Höhen muß nun bei der Dynamikbearbeitung berücksichtigt werden, um Überschreitungen der zulässigen Modulationsleistung zu verhüten. Siehe auch diesen Text.

Ein wenig wundert es mich übrigens auch, daß in einer Tontechnikerausbildung nicht wenigstens im Grundsatz darauf eingegangen wurde, wie UKW-Rundfunk funktioniert. Wahrscheinlich wurde dann auch kein Sterbenswörtchen darüber verloren, wie Stereofonie auf UKW überhaupt geht?
 
AW: Preemphasis

K 6 schrieb:
Ein wenig wundert es mich übrigens auch, daß in einer Tontechnikerausbildung nicht wenigstens im Grundsatz darauf eingegangen wurde, wie UKW-Rundfunk funktioniert. Wahrscheinlich wurde dann auch kein Sterbenswörtchen darüber verloren, wie Stereofonie auf UKW überhaupt geht?
naja hier gings nur oberflöchlich um rundfunk inkl. TV ..
und wie UKW als solches funktioniert war mir sogar schon vor der SAE klar, da ich mich schon mit funk davor befasst habe, aber eigentlich nur wie übertragen wird, also modulationsarten wellenlängen usw... aber eben nicht wie man signale optimiert das sie auch toll klingen..
da hies es nur das diese hald durch einen soundprozessor gejagt werden, kompremiert und limitiert werden... damits 'laut' rüberkommt.. aber meghr auch nich...
stereo über UKW? keine ahnung *g* so wie sonstiges stereo? *g*
also das hald darauf geachtet werden muss wenn man CDs bastelt das die auch monolompatibel sein sollten... und aufnahmetechniken, und wie das mit den phasen is..
kann sein das eine stunde in den 1,5 jahren das thema detailirter behandelt wurde.. und ich in der stunde grad studio hatte ...

lg
michael
 
...pre/deemphasis...

Also da muss ich mich mal dazwischen quetschen. Mir brennt das nämlich auch schon seit einiger Zeit in den Fingern, zu wissen wie das nun genau geht.
Also nochmal: Anhebung der Höhen ab 3180 Hz um 6dB/Oktave (Zeitkonstante 50 Mikrosekunden)....
Und was heisst das jetzt?
Ich verstehe das so, dass dann bei 6360 Hz die Verstärkung der Höhen genau 6 dB beträgt, bei 12720 Hz dann schon 12 dB...richtig?
Aber mit "50 Mikrosekunden" kann ich nix anfangen, wie spielen die da rein?
Bitte lasst mich nicht dumm sterben.

Gruß in die Szene :)
 
AW: Preemphasis

WhyT schrieb:
stereo über UKW? keine ahnung *g* so wie sonstiges stereo? *g*
also das hald darauf geachtet werden muss wenn man CDs bastelt das die auch monolompatibel sein sollten... und aufnahmetechniken, und wie das mit den phasen is..
Das erinnert mich daran, wie vor ungefähr zwölf Jahren mal jemand in seiner Moderation ausführte, hmmm, diese Platte hier sei als nicht monokompatibel gekennzeichnet. Hmmm, weil sich die Sendung auf Mittelwelle abspielte. Es klang dann (natürlich) auch etwas merkwürdig.

Stereo auf UKW: Gesendet wird zunächst einmal das Monosignal. Dazu wird dann ein Unterträger von 38 kHz mit dem Differenzsignal L-R amplitudenmoduliert und der Träger anschließend unterdrückt, so daß nur die AM-Seitenbänder verbleiben. Komplettiert wird das ganze durch einen Pilotton bei 19 kHz. Auf einem Unterträger bei 57 kHz laufen dann auch noch RDS und ARI.

Zum Thema CD-Produktion und Rundfunk lese man ansonsten auch das hier, sofern es die Seite noch gibt. (Der Servierer dieses Orban-Erzrivalen tut gerade nicht.)
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben