Forderung: Deutschlandradio Berlin als Sender für Jugend- und Popkultur

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Der Radiotor

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Seit heute morgen tönt bei mir Deutschlandradio Berlin aus dem Äther. Ausnahmsweise muß ich den Leuten vom Hans Rosenthal-Platz mal ein Lob machen: Sie machen intelligentes, aber doch relativ kurzweiliges Radio. Dennoch stelle ich mir ständig die Frage nach der Positionierung des Programmes: da wären zum einen die Wortbeiträge, die von einem bericht über das Leben im Altersheim über die Rezension des neuesten Kafka-Romans bis hin zur Eröffnung eines Jugend-Clubs für Sorben in der Lausitz reicht. Und da wäre vor allem die Musikfarbe: Die Gorillaz mit Clint Eastwood gefolgt von einer Beethoven-Sonate, und das wieder gefolgt von Element of Crimes "Damals hinterm Mond". Etwas wirr, würde ich sagen. Was haltet ihr vom folgenden Vorschlag: Deutschlandradio Berlin als künftiges Medium für Pop- und Jugendkultur, mit breitgefächerten Specials, Diskussionen, Minderheitenprogrammen, abseits des Mainstreams. Oder alternativ folgender Vorschlag:

0-14 Uhr Informationsprogramme in der jetzigen Form
14-20 Uhr Jugendprogramme
20-24 Uhr Kulturprogramme in der jetzigen Form

Man erinnere sich: 1990 und 1991 gab es Diskussionen über ein drittes Deutschlandradio-Programm, ein Jugendsender als Nachfolge von DT 64. bekanntlich hat sich ja der MDR diesen geangelt und über das Ergebnis sollte an dieser Stelle nicht weiter siskutiert werden. Aber warum nicht der intellektuellen Jugend einen Platz bei DLR berlin einräumen?
 
Ist finde ich ein sehr schoener Vorschlag, v.a., weil grosse Teile des jetzigen DeutschlandRadio Berlins bzw. des DLFs sich eh in den Kulturprogrammen der ARD Anstalten wieder finden. Einige der Elemente des DLR Berlin vielleicht beim DLF reingepackt, koennte man das DLR Berlin sehr gut zu einem solchen Radio machen, wie du es geschildert hast.
 
Dein Vorschlag ist gut und berechtigt.

Aber: Weder das DLR Berlin noch den DLF möchte ich in der bestehenden Form missen. Warum nicht auch mal - wie beim DLR - Musik im Cross Over Mix hören und Wortbeiträgen lauschen, wo man im ersten Moment denkt, daß einen das Thema nicht interessieren könnte? Soviel Platz sollte in der bundesdeutschen Medienlandschaft dann doch noch vorhanden sein. Und in der Qualität der Information und anderer Beiträge ist der DLF erste Wahl.

Als dritte bundesdeutsche Kette fehlt aber mittlerweile ein Musiksender, der auch ein höheres Niveau mit verschiedenen Stilen - und wenn auch nur in den Abendstrecken - abdeckt. Die jeweiligen Landessender der Öffis tun dies schon lange nicht mehr. Die Musikkultur verarmt hier, weil es kaum noch neuen Gruppen gelingt, überhaupt noch im Radio gespielt zu werden, noch nicht einmal am Abend.

Vorbildlich hier die BBC mit ihren herausragenden nationalen und lokalen (und digitalen) Radios. Und die Ergänzung zwíschen kommerziellen und öffentlich-rechtlichen Anbietern in GB. Unerreicht in Deutschland.
 
Ich finde den Vorschlag auch sehr gut, da sich DLF und DLR doch eh kaum voneinander unterscheiden. Anspruchsvolle Musik und Kultur fehlt aber sicher vielen im Radio. Wäre endlich eine Alternative zum Formatkram
 
Man sollte mal einen Sammelbrief an Herrn Elitz, den Intendanten des Deutschlandradios schicken. Dieser hatte selbst schon mal vor einigen Jahren den Vorschlag geäußert, das Programm jünger zu machen, damit auch interessierte Hörer unter 30 zuhören können. Na ja, mit der Musik ist es ja teilweise schon gelungen, aber die Beiträge und auch die Diskussionsrunden regen eher die über 50jährigen an. Ausnahme ist freilich der Kinderfunk um 2 nachmittags, den ich auch für wichtig halte. Aber Probleme sehe ich derzeit vor allem im Alterssegment zwischen 15 und 25. Die Jugendkriminalität und Extremismus steigen, abgesehenen von der Arbeitslosigkeit. Und genau dieser Zielgruppe fehlt ein Sprachrohr. Die heute im Markt vertretenen Jugendsender, teilweise auch die öffentlich-rechtlichen, erfüllen diesen Anspruch kaum noch. Mit Staus, Blitzern und Gewinnspielen kann man die Probleme der Kids nicht lösen. DT 64 (ich rede nicht vom Ex-Propagandasender unter dem DDR-Regime, sondern von dem, was es nach der Wende war) war ein Sender, der es konnte, Fritz und hr-xxl können es zum Teil heute, einige Nischen wie der BR Zündfunk sind auch noch zu nennen. Aber den größten Teil kann man schlichtweg als inhaltloses Dudelradio abstempeln, leider. Und wenn man den Niedergang einiger Sender sieht (was das Niveau angeht, nicht die Quote), wird einem schlecht. Weiß noch jemand, wie Bremen 4 am Anfang klang? Da gab es Sendungen mit lateinamerikanischer Musik oder Heavy Metal. Von dem ist heute nix mehr übrig geblieben.
 
Wie schon gesagt, ich stimme Dir zu. Hier geht es aber nicht um ein weiteres Formatradio - deshalb sollte man nicht etwaige Zielgruppen am Alter festmachen (auch Leute unter 30 interessieren sich gelegentlich für gesellschaftliche oder politische Themen). Und ein großer "Revoluzzer" zum Sendestart bei Bremen 4 war "Dr. Nox" alias Dr. Wolfgang Hagen, damals wie heute Wellenleiter von RB4. Schade, daß dieser mit seinem Sender den Weg des geringsten Widerstandes geht, auch wenn die MA-Zahlen (noch) gut aussehen.
 
GEGENVORSCHLAG:


Macht den WDR4 zum Heavy-Metal-Sender!

Lass' doch die Leutchen beim Deutschlandfunk ihren Sendeauftrag (was immer der ist...) erfüllen und sorgt Euch um Eure eigene Kultur!

Mache ich auch! Es hilft!

KING
 
RE Eigene Kultur aufbauen:

Das habe ich bereits getan: Ein alter 486er muß dafür hinhalten, gespickt mit über 2000 Titeln, die nicht mehr oder kaum im Radio laufen. Aber dauerhaft ist diese Retorte auch nix, denn Radio ist nicht nur Musik, sondern auch Inhalt. So stelle ich, der zum Glück über Satellit verfügt, derzeit mein eigenes Programm mit einem wirklich anspruchsvollen "Mix" (dieses Wort wurde von den privaten zusehens mißbraucht) internationaler Programme - dabei sind auch FM4 Österreich und Kink FM Holland zusammen. Man könnte es "Radio Oase" nennen. Und wenn dort nichts läuft, dann muß halt der alte 486er herhalten.
 
@ the King

Manchmal ist es besser zu schweigen, wenn man nichts Konstruktives beisteuern kann.

Gelegentlich ist es sogar gut, ganz zu schweigen, wenn man von einer Sache (wie Radio) keine Ahnung hat.

Besser is´ das, Herr King.
 
@ Herr Curry

Und warum, lieber Herr Curry, beehren Sie uns dann immer noch mit Ihren abgelesenen Wahrheiten?

Im Gegensatz zu Ihnen bin ich durchaus in der Lage, mich mit eigenem Namen im diesen Forum zu offenbaren, anstatt (wie Sie) anonym mit Schmutz zu werfen.

Arme Seele!

KING
 
@ the King

Na da gratuliere ich Dir doch zu dem adligen Namen, King. Ich wüßte zu gern, ob es Dein Vor- oder Nachname ist
smile.gif
 
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