Formatbrüche

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mainzelmann

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Ich würde gerne eine kleine Sammlung anstoßen über Sendungen, die es eigentlich gar nicht geben dürfte. Denn es sind Sendungen, die in den Programmen, in denen sie laufen, eigentlich keinen Platz haben, da es sich um Einschaltsendungen handelt, die in komplett durchformatierten Nebenbei-Wellen laufen.
Eine Sendung wie die "Bayern 1 Volksmusik" zum Beispiel, die täglich um 19 Uhr läuft und, rein musikalisch gesehen, eigentlich gar nicht ins Programm passt, und deswegen aus Berater-Sicht sicherlich hochproblematisch ist. Weitere Beispiele:

SWR 4 RP/BW: Sonntagskonzert (sonntags, 10 bis 12/13 Uhr)
Bayern 1: Rucksackradio (samstags, 5 bis 7 Uhr)
Bayern 1: Operettenboulevard (samstags, 22 bis 23 Uhr)
Bayern 1: Schmankerl (samstags, 21 bis 22 Uhr)
SWR 1 RP/BW: Radioreport Recht (dienstags, 22:15 bis 22:30)

Sicher gibt es dafür noch mehr Beispiele. Welche?
Und warum gibt es diese eigentlich Sendungen noch? Hält jemand im Rundfunkrat seine schützende Hand über sie? Oder ist deren Fangenmeinde so groß, dass man Bedenken vor einer Absetzung hat? Oder gibt es einfach selbstbewusste Prorgammmacher, die sich über gängige Programmregeln auch mal hinwegsetzen und Sendungen beibehalten, obwohl sie jeglicher Programmphilosophie widersprechen?
 
Also die Bayern 1 Volksmusik ist meiner Meinung nach noch das einzig interessante an diesem Sender.
Gott bewahre vor der Absetzung.
 
Also die Bayern 1 Volksmusik ist meiner Meinung nach noch das einzig interessante an diesem Sender.
Gott bewahre vor der Absetzung.

Die Absetzung dieser Sendungen wollte ich auch gar nicht fordern! Es geht mir nur um die Frage, wie und warum es solche Sendungen (über die ich ja auch sehr froh bin!) noch gibt.
 
Die "Berichte von heute" auf WDR II. Man muß sich daß mal vorstellen, da wird dem Hörer auf einem Dudelformat, daß sonst maximal 2:30 Worthäppchen erlaubt, ganze 30min Konzentration abverlangt. Und das auch noch vor Mitternacht.Die Berater müssen schlaflose Nächte haben.
Aber leider wird diese heilige Kuh auch nächstes Jahr geschlachtet. Dann ist WDR II aalglatt vom 1.Januar bis 31.Dezember "durchhörbar".
 
mainzelmann schrieb:
Es geht mir nur um die Frage, wie und warum es solche Sendungen...noch gibt.

Manchmal halten solche Sendungen nur wegen ihrer (kultigen) Moderatoren durch. Manchmal aber auch, weil ihre Absetzung einen Aufschrei der Empörung beim Publikum auslösen würde.
Insgesamt liefern solche Sendungen vor allem den Beweis, dass Radio auch (oder erst Recht) ohne eine stromlinienförmige Formatierung funktioniert.
 
SWR3 Club Dancenight wäre auch noch so ein Formatbruch, der mir spontan einfällt, denn eigentlich findet diese Mischung aus Dance und (Hard-)Rock sowie einigen Live-Mixen unter der Woche gar nicht statt, nur am Samstagabend.
 
Bayern 2 – Zündfunk
NDR Info - Play Jazz, Nachtclub
MDR Jump – Lounge

ehemals: Ö3 – Die Musicbox
 
Die "Berichte von heute" auf WDR II. Man muß sich daß mal vorstellen, da wird dem Hörer auf einem Dudelformat, daß sonst maximal 2:30 Worthäppchen erlaubt, ganze 30min Konzentration abverlangt. Und das auch noch vor Mitternacht.Die Berater müssen schlaflose Nächte haben.
Aber leider wird diese heilige Kuh auch nächstes Jahr geschlachtet. Dann ist WDR II aalglatt vom 1.Januar bis 31.Dezember "durchhörbar".

Bleiben die Berichte von heute denn wenigstens auf WDR 5 erhalten, oder werden sie ganz abgeschafft?
 
Auf WDR 4 sind die Formatbrüche die Regel:

Mo. bis Fr. 17 - 17:15 und 18 - 24 Uhr
Samstag 8 - 9 und 17 - 24 Uhr
Sonntag 10 - 24 Uhr
 
 
 
Bleiben die Berichte von heute denn wenigstens auf WDR 5 erhalten, oder werden sie ganz abgeschafft?
Gute Frage, Fakt oder Befürchtung?
Auf WDR 4 sind die Formatbrüche die Regel:
Werktags 17 - 17:15 und 18 - 24 Uhr
Samstag 8 - 9 und 17 - 24 Uhr
Sonntag 10 - 24 Uhr
18-20 in der Woche ist zunächst "nur" ein Umstieg auf rein deutsch, Schlager und Pop dabei. Vom Beatcafé einmal abgesehen gibts danach wirklich nur noch Spezialformate. IuA ist fast schon ein Fremdkörper, genauso wie schon vor der Reform die Klassik am Sonntag. Die Zeiten in denen noch immer vorwiegend oder auch ausschließlich Schlager läuft, sind Überbleibsel der alten Zeit, keine großen Brüche, die finden wie eben gesagt statt, nach meiner bescheidenen Meinung ;)
 
Die "Berichte von heute" auf WDR II. Man muß sich daß mal vorstellen, da wird dem Hörer auf einem Dudelformat, daß sonst maximal 2:30 Worthäppchen erlaubt, ganze 30min Konzentration abverlangt. Und das auch noch vor Mitternacht.Die Berater müssen schlaflose Nächte haben.
Aber leider wird diese heilige Kuh auch nächstes Jahr geschlachtet. Dann ist WDR II aalglatt vom 1.Januar bis 31.Dezember "durchhörbar".
Wenn man so etwas schreibt, dann sollte man auch die Quelle angeben.
 
Oder auf WDR 5. Aber solange hier keine Quelle genannt wird, kann man das nicht überprüfen.
 
So ganz einleuchtend fand ich es nie, warum diese Sendung gleichzeitig auf WDR 2 und 5 zu hören ist. Sie passt auf jeden Fall besser ins Fünfte. Wenn dafür der Musikclub bis 24:00 Uhr zu hören ist, handelt es sich m.E. auch um keinen großen Verlust. Sorge bereitet mir etwas ganz anderes: Dass auch der Musikclub zukünftig durchformatiert wird und Olly Murs & Co. dann viermal statt dreimal täglich zu hören sind!
 
Plattenschrank,
ich glaube diese Diskussion hatte ich schon mit einem anderen User:

Berichte von Heute gehören für mich zu WDR 2 , wie ads Yesterdayquiz, die Zugabe und ich denke jedem öffentlich rechtlichen Sender, der nicht eine reine Popsender ist sollte eine solche Sendung haben :)
 
Ihren Ursprung haben sie in den 70ern bei WDR 2 gehabt, da gabs es noch nicht einmal ein 4. WDR-Programm. Vor einigen Jahren ist WDR 5 dann dazugestoßen, wo sie sehr gut zum Programm passen.
 
...gar nicht ins Programm passt, und deswegen aus Berater-Sicht sicherlich hochproblematisch ist...

Darf ich hier mal sagen, daß die sogenannten Berater die Pest von heute und der Tod jedes guten Programmes sind.

Nicht die Hörer sind für die Berater da, sondern umgekehrt haben Berater für die Hörer da zu sein.
Das Programm hat nicht dem Berater zu gefallen, sondern dem Hörer.

Berater sind dafür verantwortlich, daß speziell im Privatradio, aber leider nicht nur dort, Moderatoren den ganzen Tag lang nur dieselben anderthalb Sätze sagen dürfen, und das in einem Ductus, als wäre es der Kinderfunk und die Hörer hätten eine IQ kurz oberhalb der Raumtemperatur.

Deshalb hoffe ich, daß speziell die ARD-Anstalten noch sehr lange die sogenannten Formatbrüche aufrechterhalten und sie vor diesen unerträglichen Beratern schützen.
Wer privaten Dummfunk will, kann ihn hören, die anderen haben höhere Anspruche.
 
Siehste dsewegen müssen sie dableiben !!!

Für mich ist wichtig:

Morgens: Morgenmagzin
Mittags : Das Mittagsmagzin
Abends: Der Tag Und Berichte von heute
Gut, ds Mittagsmagzin führe ich meistens als Podcast zu Gemüte, sofern möglich

Ich bin Strukturkonserativ :)
 
Es ist sagenhaft. Hier stellt ein User eine Behauptung auf ohne eine Quelle zu nennen. Und alle springen auf.
 
Berry das ist die Angst,dass er recht haben könnte,weil das würde passen zu dem Kurs den Frau Intedantin fährt reduzieren wir das Informationsangebot
 
Nicht die Hörer sind für die Berater da, sondern umgekehrt haben Berater für die Hörer da zu sein.
Das Programm hat nicht dem Berater zu gefallen, sondern dem Hörer.
Entschuldigung, aber :D
Das war - glaube ich - bevor jede öffentlich rechtliche Anstalt begann mit den Privatfunkern in Konkurrenz zu treten.
Inzwischen ist es wichtig, dass die Quoten stimmen, alles andere ist egal, denn mit den Quoten fallen die Einnahmen und die Gewinne.
Wie geschrieben, der Rest geht ganz knapp - auf gut Deutsch gesagt - sonst wo vorbei.

Und somit sind die Hörer für die Berater da und nicht umgekehrt.
 
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