Frau Helmschrott und die technische Innovationsverweigerung

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Gibt ja erst Fritz, Energy, Kiss, 104.6. Und mit Abstrichen radioeins und Flux...
Wovon gerade mal Fritz und Radio 1 brandenburgweit empfangbar sind. So dumm ist die Idee mit dem Jugendsender an sich gar nicht, denn im Süden und Westen klatscht nur Jump rein, was mit einem Jugendprogramm nicht gerade viel zu tun hat. Im Norden dümpelt NJOY vor sich hin, was ebenfalls nur noch ein Schatten seiner selbst ist und die Berliner Sender haben das Problem der begrenzten Reichweite. Aber wie schon weiter oben erwähnt, dass nun ausgerechnet BB-Radio ein Jugendprogramm... nee, lieber nicht!

Momentan ist es ggf. noch nicht möglich überall die erforderliche Bandbreite und das erforderliche Datenvolumen zu haben, um viele Stunden am Tag via Smartphone Radio zu hören. Aber die 128 kbit/s oder was man für Tonrundfunk braucht werden bald überall selbstverständlich zur Verfügung stehen und dann braucht niemand mehr einen Tonrundfunkempfänger.
Nun ja, ich wäre gar nicht so sicher, ob das alles so kommt. Es scheint kaum jemand registriert zu haben, dass so ziemlich alle Flatrate-Anbieter momentan dazu übergehen, Radiostreams und ähnliche datenintensive Angebote aus den Flatrates rauszunehmen. Dein mobil Radiohören wird damit wohl oder übel zu einem ziemlich teuren Spaß. Und ob sich das wirklich so viele Leute leisten können bzw. wollen, lasse ich mal dahingestellt.
 
Wovon gerade mal Fritz und Radio 1 brandenburgweit empfangbar sind. So dumm ist die Idee mit dem Jugendsender an sich gar nicht, denn im Süden und Westen klatscht nur Jump rein, was mit einem Jugendprogramm nicht gerade viel zu tun hat. Im Norden dümpelt NJOY vor sich hin, was ebenfalls nur noch ein Schatten seiner selbst ist und die Berliner Sender haben das Problem der begrenzten Reichweite. Aber wie schon weiter oben erwähnt, dass nun ausgerechnet BB-Radio ein Jugendprogramm... nee, lieber nicht!

Interessant ein Sender, der innerhalb eines Jahres 5,6% mehr Hörer gewonnen dümpelt vor sich hin? N-JOY hat hat aktuell eine Tagesreichweite von 1,223 Mio. Hörern (Vorjahr 1,558 Mio.). Schon klar solche Sender sind ein Schatten ihrer selbst.
BB hat innerhalb eines Jahres 26% Reichweite verloren. Da die aktuelle MA den Verteilschlüssel der Kombis in 2014 definiert bedeutet das satte nationale Mindereinnahmen. Schwer vorstellbar, das der Sender noch Mittel für Investitionen in ein neues Programm hätte. Es wären ja auch nur noch UKW-Funzeln verfügbar. Ich denke, in Potsdam stehen andere Dinge auf der Tagesordnung.
 
Ach herrje... und diese 5,6% wird man bei der nächsten MA wieder verlieren und BB-Radio wird wieder gewinnen. Und bei der übernächsten MA wirds wieder andersrum sein. Werbekunden, die ihre Buchungen nur noch der MA-Zahlen wegen machen, verbrennen schlicht Geld...
Übrigens sendet NJOY bekanntlich in drei Bundesländern, BB-Radio nur in einem plus Berlin. Schon allein deshalb hinkt ein direkter Zahllenvergleich. Das man aber davon ab in Potse die Finger von der Idee eines wie auch immer gearteten Jugendradios lassen sollte, steht völlig ausser Frage.
 
Die DAB+Fraktion ist mir ihrer Pro-Haltung nämlich alleine. Kein Konsument braucht DAB.

Stimmt, kein Konsument braucht DAB+. Außer einer Million Verrückter, die sich bis jetzt ein solches Gerät gekauft haben. Ziemlich viel, wenn man die Million euch sieben DAB-Gegnern entgegensetzt.

Irgendwann wird der Knoten auch bei den Platzhirschen platzen. Jedes Jahr werden sieben Millionen Radios in Deutschland ausgetauscht. Die Wahrscheinlichkeit, dass das neue Gerät DAB+ eingebaut hat steigt bis Jahresende auf ca. 40%, nächstes Jahr vielleicht schon 60%. Die Hersteller fragen nicht mehr, die bauen den gerade mal fünf Euro teuren Chip einfach ein. Das einzige was im Moment noch recht hoch ist sind die Margen - 20 Euro Aufpreis bei kompakten Geräten und 50 Euro bei stationären sind recht viel.

Ach ja: Jedes DAB+ Radio startet in dem Wellenbereich und führt automatisch einen Suchlauf durch. Die UKW-Sender werden erst mal nicht gefunden, da man hierfür in den UKW-Bereich wechseln muss. Die Gefahr ist also gegeben, dass der Konsument seinen Platzhirsch nicht findet, dafür aber bei einer Digitalstation hängen bliebt. Ich wünsche daher den Platzhirschen viel Spaß beim Untergang in den nächsten vier Jahren, wenn sie bei ihrer Haltung bleiben. Im Moment lacht man noch darüber, weil DAB+ ja "unter Ausschluss der Öffentlichkeit" läuft. Im Moment, ja... :wow:
 
Ach herrje... und diese 5,6% wird man bei der nächsten MA wieder verlieren und BB-Radio wird wieder gewinnen. Und bei der übernächsten MA wirds wieder andersrum sein. Werbekunden, die ihre Buchungen nur noch der MA-Zahlen wegen machen, verbrennen schlicht Geld...
Gehobene Tautologie, Reichweiten ändern sich und eigentlich mal so oder so oder doch so. Wenn ein Sender ein Viertel seiner Hörer verliert, wird er voraussichtlich massive Einnahmeverluste haben, die Reichweite ist nun einmal ein Hauptpreisbildungsfaktor und die Erlösschlüssel in den nationalen Werbekombis werden aus Reichweiten gewichtet durch Zielgruppenabdeckung gewichtet. Ich rate Dir für zu einer Tätigkeit in der Werbezeitenvermarktung. Viel Spaß dabei, wenn Du einem Kunden erklärst, dass bei 26% Reichweitenverlust die Preise gleichbleiben oder das der Kunde gerade dann buchen soll, wenn er weniger Hörer/Reichweite hat. Wenn man Kunden in Brandenburg bewerben will, wird man weiterhin BB-Radio schalten, allerdings zu einem reduzierten Preis.

Übrigens sendet NJOY bekanntlich in drei Bundesländern, BB-Radio nur in einem plus Berlin. Schon allein deshalb hinkt ein direkter Zahllenvergleich. Das man aber davon ab in Potse die Finger von der Idee eines wie auch immer gearteten Jugendradios lassen sollte, steht völlig ausser Frage.
Allgemein bekannt ist, das N-JOY in vier Bundesländern (SH, HH, Nds., MV) sendet der NDR ist eine vier Länderanstalt. Reichweitenveränderungen können sehr wohl vergleichen werden. Eine Jungradio in einem so strukturschwachen Flächenland wie Brandenburg? Berlin und das Berliner Umland sind mehr als bestens abgedeckt, da würde ein BB-Jugendradio kaum Hörer gewinnen können. Der Rest von Brandenburg ist eher dünnbesiedelt, benötigt viele Frequenzen. Die Frage ist wie soll sich das rechnen?
 
Wenn ein Sender ein Viertel seiner Hörer verliert, wird er voraussichtlich massive Einnahmeverluste haben, die Reichweite ist nun einmal ein Hauptpreisbildungsfaktor und die Erlösschlüssel in den nationalen Werbekombis werden aus Reichweiten gewichtet durch Zielgruppenabdeckung gewichtet. Ich rate Dir für zu einer Tätigkeit in der Werbezeitenvermarktung. Viel Spaß dabei, wenn Du einem Kunden erklärst, dass bei 26% Reichweitenverlust die Preise gleichbleiben oder das der Kunde gerade dann buchen soll, wenn er weniger Hörer/Reichweite hat. Wenn man Kunden in Brandenburg bewerben will, wird man weiterhin BB-Radio schalten, allerdings zu einem reduzierten Preis.
Nun, nichts davon habe ich bestritten. Aber darum geht es hier letztlich nicht. Aber der Betreff "Werbekunden" bringt uns ganz gut zum Ausgangsposting zurück. Erkläre mir doch mal jemand, wie Frau Helmschrott einen Kunden für DAB begeistern soll bzw. über diesen Werbung für ein DAB-Programm aquirieren soll, das im angstammten Sendegebiet mangels Verbreitungsmöglichkeit gar nicht empfangen werden kann...

Reichweitenveränderungen können sehr wohl vergleichen werden. Eine Jungradio in einem so strukturschwachen Flächenland wie Brandenburg?
Das ist der Rechnungsfehler im System, denn das können sie eben nicht. Eine 4-Länder-Anstalt erreicht logischerweise immer mehr potentielle Hörer bzw. Seher als eine Ein- oder Zweiländeranstalt. Die reinen Zahlen sagen nämlich herzlich wenig über die Srukturen des Sendegebietes aus.

Der Rest von Brandenburg ist eher dünnbesiedelt, benötigt viele Frequenzen
Letzteres ist mit Verlaub, Mumpitz!
 
Nun, nichts davon habe ich bestritten. Aber darum geht es hier letztlich nicht. Aber der Betreff "Werbekunden" bringt uns ganz gut zum Ausgangsposting zurück. Erkläre mir doch mal jemand, wie Frau Helmschrott einen Kunden für DAB begeistern soll bzw. über diesen Werbung für ein DAB-Programm aquirieren soll, das im angstammten Sendegebiet mangels Verbreitungsmöglichkeit gar nicht empfangen werden kann...!
Sorry, was meinst Du?
Ein Radiosender bietet Reichweite und Zielgruppenabdeckung in einem Gebiet an. Das grundsätzliche Problem ist DAB+ hat noch eine zu geringe Marktdurchdringung um mit DAB+ stand alone für einen Werbekunden relevante Reichweiten (sprich Zielgruppenabdeckung und Höreranzahl) zu genieren. War übrigens auch ein Kernproblem von 90elf. Kein Werbekunde schaltet Anzeigen in Zeitungen, Magazinen die niemand liest, Plakate werden nur an Standorten platziert die eine bestimmte Frequenz haben (Ausnahme bestättigen die Regel) und elektronische Medien brauchen Hörer, Zuschauer oder User. Es gibt mittlerweile gefühlt unzählige viele Kabel- und Satelliten-TV Sender. Nennenswerte Werbung haben davon nur Sender mit messbarer Reichweite. Mit CPO-Werbung und Einkaufssendungen, die meist auf CPO-Basis abgerechnet werden, kann schwerlich Einnahmen generieren, die ausreichen um wirtschaftlich zu sein. Werbekunden kaufen Reichweite und nicht Technologie. Erst ab einer gewissen Marktdurchdringung ist DAB+ interessant, weil dann relevante Reichweiten generiert werden können. Diesen Punkt haben wir in Deutschland noch nicht erreicht. Den Öffis ist es egal, die finanzieren sich durch Gebührengelder. Private müssen erst die möglichen Einnahmen kalkulieren, dann können sie Ausgaben planen. Wenn es wirklich politischer und gesellschaftlicher Wille ist DAB+ einzuführen, was ich bezweifle, dann müssen andere Finanzierungsformen gewählt werden. Als Forderung ist so etwas einfach formuliert, die Umsetzung ist da schon etwas schwieriger. Ansonsten, nach meinen Informationen ist die gute Katrin, immerhin laut Presse die knallharteste Geschäftsführerin, eher selten bei Kundengesprächen dabei. Ist ja auch nicht die Hauptaufgabe eines Geschäftsführers.

Das ist der Rechnungsfehler im System, denn das können sie eben nicht. Eine 4-Länder-Anstalt erreicht logischerweise immer mehr potentielle Hörer bzw. Seher als eine Ein- oder Zweiländeranstalt. Die reinen Zahlen sagen nämlich herzlich wenig über die Srukturen des Sendegebietes aus.!
Ich empfehle wirklich einmal einen Vorkurs für den Grundkurs Statistik Eins, sprich Grundbegriffe der Statistik. Ein prozentualer Vergleich wird vorgenommen um zwei Werte mit unterschiedlicher Größe zu vergleichen. Einfach gesagt, man vergleicht nicht die absolute Größe sondern die prozentuale Veränderung der absoluten Größe. Da nichts im Leben einfach ist, kann natürlich ein prozentualer Vergleich auch nicht aussagefähig sein, aber ein Vergleich der Reichweitenveränderungen N-JOY und BB-Radio ist es. Kommen wir zum Kern zurück, Du hast geschrieben N-JOY dümpelt, nicht ich.

Letzteres ist mit Verlaub, Mumpitz!
Tja, Mumpitz ist was feines. Ich kenne allerdings in Deutschland kein Flächenland, das man mit einer UKW-Frequenz abdecken kann. Sicherlich ist es irgendwo im "Osten" anders, zumal es da sogar mal ein Tal der Ahnungslosen gab. Die starken Frequenzen und gute Standorte sind schon längst vergeben. Wo wir über Brandenburg reden, schau dir doch mal die Frequenzen z.B. von der Radio Group, POWER und Hit Radio SKW an, richtige Burner sind das nicht.
 
Der Reihe nach... von hinten.
So viele Frequenzen braucht es nicht, um eine anständige UKW-Abdeckung in Brandenburg hinzubekommen, was aber schon die überwiegend recht flache Topographie bedingt. Einen Frequenzenwald wie ihn Sachsen sinnbefreit macht, wäre da jedenfalls nicht nötig. Die alles entscheidende Frage wäre, mit wieviel kW man jeweils um sich wirft (und in Bezug auf 104.6 RTL auch in welche Richtung man abstrahlt...).
Was den Grundkurs Statistik angeht, ist mir bekannt, dass das so ist. Ich nehme mir aber heraus, das als ersten Fehler im System, sprich die erste Stelle wo eine theoretische Verfälschung stattfinden könnte, anzusehen.
Und was den Rest angeht, meinen wir vermutlich dasselbe. Ein Sender der mangels Empfangsmöglichkeit nicht gehört werden kann im angestammten Sendegebiet, kann natürlich auch keine Werbung zum vollen Preis für dieses Sendegebiet generieren. Und im speziellen Fall BB-Radio wäre es eben so, dass eine flächendeckende DAB-Ausstrahung im angestammten Sendegebiet derzeit nicht möglich ist. In Sachen Werbung-generieren müßte man da schon in Anbetracht des verminderten Sendegebietes Abstriche machen. Die mangelnden DAB-Hörer kommen dann als zweites hinzu, was das Ganze unterm Strich dann schlicht unwirtschaftlich macht. Es würde sich einfach nicht rechnen. Und insofern ist es eben keine technische Innovationsverweigerung von Frau Helmschrott, sondern (mutmaßlich) nur eine Verweigerung aufgrund der technischen Gegebenheiten in Brandenburg.
 
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