Freie Radiojournalisten mit Heimstudio zum Vernetzen gesucht...

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harold1977

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Hi,

ich möchte gerne ein kleines Netzwerk von freien Radiojournalisten aufbauen, die selbst ein Heimstudio haben und dort auch halbwegs regelmäßig Beiträge produzieren. Dabei sollte es schon um professionellen Journalismus gehen - und nicht um die durchaus geschätzten Kollegen vom Bürger- oder Campusfunk.

Hintergrund ist ein kleines praktisches Problem, dass ich gelegentlich mal habe: Wenn ich ausländische Interviewpartner habe oder schriftliche Statements müssen diese ja irgendwie eingesprochen werden. (Prinzipiell kann man das natürlich auch immer selbst machen - aber meist klingt es doch besser/professioneller wenn es eine andere Stimme macht...) Meist fahre ich in solchen Fällen dann doch ins Funkhaus, was mich jedes mal mindestens 3 Stunden kostet.

Ich suche einfach Leute, die in der gleichen Lage sind, wie ich: Die gelegentlich auch mal Texte eingesprochen brauchen - denen ich natürlich im Gegenzug gerne helfe, wenn ich gerade zuhause sein sollte. Das ganze sollte wie gesagt auf Gegenseitigkeit beruhen - und es sollte auch nicht um aufwendige Produktionen - einfach zwei oder drei O-Töne, die Overvoiced werden müssen etc. Die werden dann einfach ins Mikro gesprochen und im Zweifelsfall ungeschnitten per Mail weitergeschickt.

Zusätzlich könnte man natürlich auch sich über Technik und ähnliches wunderbar austauschen und gegenseitig Tipps und Ratschläge gehen.

Wer Interesse hat, soll sich doch einfach per Antwort im Thread oder per PN an mich melden. Wer Leute kennt, die nicht so oft hier in den Radioforen sind, aber sich vielleicht für ein solches Netzwerk interessieren würden, könnte das ja auch mal weitersagen.

Wie man das ganze technisch umsetzt, würde ich einfach mal schauen, wenn sich genug Leute finden sollten...

Freundliche Grüße

Harold




PS: Ich arbeite übrigens überwiegend für den MDR Hörfunk und den Deutschlandfunk.
 
AW: Freie Radiojournalisten mit Heimstudio zum Vernetzen gesucht...

Ich helfe gerne, benoetige aber niemanden...
Geht mir genauso, ich lese Dir gerne mal einen kurzen Text ein, soweit ich gerade anwesend bin, meine Zeit es erlaubt und es Dir stimmlich passt. Bist Du auch für Figaro tätig? Dann unterstütze ich das gerne, weil das aus meiner Sicht das beste Kulturradio der ganzen ARD ist. Höre ich immer per Webstream, habe dafür extra vernünftige Regielautsprecher an den Schreibtisch gestellt.

Grüße aus Berlin!

Matthias (macht keinen Hörfunk, sondern Informationsfilme)
 
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Hallo Harold!

Ich helfe gern und benötige solche Hilfe auch gelegentlich. Allerdings erwarten manche Redaktionen, dass es so etwas umsonst gibt. Da sage ich: Ohne Honorar keine Leistung. Redaktionen, die sagen, sie haben für eine zusätzliche Sprecherleistung keine Honorare, bekommen sie auch nicht. Ich frage also niemanden, ob er mir ein paar O-Töne spricht, ohne die Zusage, dass das auch gemäß dem TV honoriert wird, gerade weil es meist nicht um große Beträge geht.

Ich hole mir in der Bäckerei ja auch kein Hörnchen und sage dann, der Preis sei beim Brot schon mit drin.
 
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Hallo Harold,

ich helfe auch gern mal aus, sofern es tatsächlich beim einfachen overvoicen u.ä. bleibt und das Zeitfenster nicht allzu eng ist. Eine Gegenleistung benötige ich nicht.
Übertragung der Files per MTaxi/apt-x oder eMail möglich.

Grüße nach Leipzig
 
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Grundsätzlich ist der Gedanke ganz gut. AAAber. Wo laufen die Sachen denn?
 
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Hallo allezusammen,

das ist ja erstmal schön, dass ich mit meiner Idee nicht gleich in Bausch und Bogen ausgelacht wurde... Laufen sollen die Sachen prinzipiell eben im öffentlich-rechtlichen - überwiegend MDR Info/Figaro und DLF aber auch anderen.

Ich habe bisher leider noch nie von Extra-Honoraren für solche kleinen Sprecherleistungen gehört... Im Funkhaus machen wir das halt eben alle auf Gegenseitigkeit, nur will ich eben nicht immer ins Funkhaus rausfahren, weil das für mich doch eine ganz schöne Strecke ist.

@divy: Das finde ich durchaus interessant, die Sache mit den Hörnchen und so... Aber wie läuft sowas rein praktisch bei Euch? Wenn sich rausstellt, dass Du von Ministerium X oder Firma Y mal wieder nur eine schriftliche Stellungnahme bekommst, rufst Du da in der Redaktion an und fragst, ob es eingelesen werden soll? Und: Wenn das ganze nach TV bezahlt werden soll... Wird das dann auf Deine Personalnummer abgerechnet - und Du reichst das Geld dann weiter? Denn eigentlich hat die Sprecherleistung dann ja gerade ein anderer erbracht...

Erstmal viele Grüße - ich hab für heute fertig und gehe jetzt ins Bett!

harold

PS: @Pianist - ja prinzipiell mache ich auch immer wieder was für Figaro, ist aber im vergangen Jahr ein wenig eingeschlafen, weil ich zu viel für die anderen Sender gemacht hab. Ist ein wenig traurig, weil man da tatsächlich auch mal vier bis fünf Minuten Zeit hat für ein Stück...
 
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Hallo!

Genauere Erfahrungsberichte mit einzelnen Redaktionen habe ich Dir per e-mail geschickt. Aber noch einmal grundsätzlich und auch an andere freie Kollegen, die mit solchen Erwartungen aus den Redaktionen konfrontiert werden:

Ich halte das für immens wichtig, dass wir keine zusätzlichen Leistungen gratis erbringen. So etwas darf gar nicht erst zur Debatte stehen. Selbst bei den gut zahlenden Sendern steht der Aufwand manchmal in keinem Verhältnis mehr zum Ertrag. Eine Kollegin organisiert Sprecher zum Beispiel "auf ihre Kappe" und "honoriert" sie dann aus ihrem Geldbeute: Sie lädt sie dann zum Abendessen ein. Irgendwie musst Du Dich ja revancherien.

Ich finde das nicht gut und würde in solchen Fällen zunächst ernstaft mit dem Redakteur sprechen, evtl. auch Gesprächsbedarf beim Redaktionsleiter anmelden. Wenn Du das professionell machst, wird man Dich auch nicht als Querulant ansehen, sondern als ernsthaften Autor. Redaktionen, die bei der Klärung solcher Fragen schon ausflippen, würde ich von der Kundenliste streichen. Mit solchen Leuten kracht es früher oder später dann sowieso an irgendeiner Stelle.

Ich hoffe, Du verstehst das jetzt nicht als Absage auf Deine Anfrage im Forum.
 
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Ich halte das für immens wichtig, dass wir keine zusätzlichen Leistungen gratis erbringen.
Und das halte ich für falsch. Nun bin ich zwar ein Unternehmer und kein Freiberufler, so dass ich eher unternehmerisch als freiberuflich denke, aber ich meine, dass sich Großzügigkeit in vielen Bereichen langfristig auszahlt. Der Ursprungsfrager hat bestimmte Aufträge, produziert Hörfunkbeiträge und erhält dafür feste Honorare. Er hat den Wunsch, bestimmte Beiträge dadurch schöner zu gestalten, indem er andere Sprecher bittet, ihm mal kurz einen O-Ton einzusprechen. Dadurch gewinnen seine Beiträge, sind netter anzuhören, den Auftraggebern gefällt das auch - und er kriegt langfristig mehr Aufträge.

Seine Idee, die er hier formuliert hat: Er möchte das auf Gegenseitigkeit mit anderen gemeinsam realisieren. Jemand spricht mal was für ihn, dafür spricht er mal was für andere. So gewinnt jeder dabei. Ich finde das vollkommen in Ordnung, weil es sich dabei um gelebte Eigeninitiative handelt. Er wohnt irgendwo in der Fläche, arbeitet mit eigener Technik und sucht daher Kontakt zu Leuten, die ebenfalls in guter Qualität eigene Sprachaufnahmen machen können. Im Prinzip ein "virtuelles Funkhaus" mit Kollegen, die eben nicht gerade nebenan sitzen. Zumeist wird es dabei um so kleine Sachen gehen, für die ohnehin kein zusätzliches Honorar gezahlt werden würde. Er möchte einfach ein gutes Gesamtpaket abliefern, und wie er das am besten hinkriegt, das ist seiner persönlichen Kreativität überlassen.

Von daher habe ich gegen diese Verfahrensweise keine Einwände, sondern unterstütze sie ausdrücklich.

Matthias
 
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Bedingungslos würde ich das nicht unterstützen, auch wenn die Idee grundsätzlich nicht falsch ist. Der Einwand von divy ist meiner Ansicht nach durchaus richtig. Im Prinzip formuliert er kurz gesagt die Gefahr einer Wettbewerbsverzerrung, die auf jeden Fall besteht, wenn das Ganze zu offen und zu frei abläuft.

Um das Festfahren von Connections innerhalb der Community zu vermeiden, müsste sichergestellt sein, dass sich ergebende Aufträge automatisch gleich verteilen. Das würde bedeuten, dass der Auftraggeber keinen Einfluss auf die Wahl der "rented Voice" haben darf und diese brav nach ihrer Aktion wieder nach hinten in die Warteschleife gesetzt wird. Sprich: Die Auftragsvergabe erfolgt ausschließlich über die Communitysoftware.

Der Faden könnte noch weiter gesponnen werden, das soll aber jetzt hier nicht wichtig sein. Die Idee ist keine schlechte, aber gewagt in der Umsetzung.
 
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Na ja, wenn ich einen Beitrag mache und für meine Töne einen Sprecher benötige, möchte ich schon selbst entscheiden, mit welcher Stimme ich das besetze.

Darüber hinaus widerspricht es der Initative überhaupt nicht, auf in Tarifverträgen vereinbarten Honorierungen zu bestehen.
 
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an und für sich gelten sowohl divy's als auch des pianisten statement gleichermaßen:
klar, grad ein öffentlich-rechtlicher sender braucht sich NICHT erdreisten und an der kostenschraube gegen null drehen - grad hier hat budget da zu sein, vor allem schon im hinblick auf den öffentlich-rechtlichen auftrag. allerdings denke ich auch, dass es schon VORHER verhandlungssache sein muß, und dass man drauf hinweist, dass man sich gestalterisch auch um einige andere stimmen bemüht. die gefahr liegt sonst auf der hand: der erste beginnt mit freiwilligen nebenleistunge (fremdstimmen, möglihst gratis), des nächsten beitrag wird schon kritisiert, weil nicht so schön hörbar, der dritte SOLL dann schon von irgendwo her genau so stimmen herzaubern, ein domino-effekt...

andererseits sehe ich auch wiederum den standpunkt, dass es halt KEIN allzu großes drama is, mal eben 3, 4 sätze einzusprechen, ohne gleich die hand für jeden (verzeihung den ausdruck) sch*** aufzuhalten.

fazit: es muß eh jeder mit sich selbst vereinbaren, ob er das nun so machen und leisten kann und will oder nicht...
 
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Darüber hinaus widerspricht es der Initative überhaupt nicht, auf in Tarifverträgen vereinbarten Honorierungen zu bestehen.

Dazu gibt es aber genug Sprecherbörsen mit dem großen Vorteil, dass da nicht nur Jounalisten anwesend sind. Das geht aber an der Idee des Threaderstellers voll vorbei. Er will umständlichen Transfer und Abrechnungshickhack vermeiden, was es für alle einfacher machen könnte.
 
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Bei uns ist das kein Hickhack. Wenn meine Redaktionen andere Sprecher für Overvoice haben wollen, schreibe ich deren Namen ins Manuskript und daneben den Zusatz: honorarpflichtig. Die Abrechnung macht die Holi, wenn sie deren Daten nicht hat, fragt sie wie bei jedem anderen eben nach. Das ist absolut kein Problem. In meinem Fall sind das gelegentlich auch leider weit weg sitzende Freie, mit eigenem Studio oder in anderen Funkhäusern, also durchaus ähnlich, wie es Harold vorgeschlagen hatte.
 
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..., also durchaus ähnlich, wie es Harold vorgeschlagen hatte.

Und genau darauf wollte er hinaus: Jeder kennt das Problem und so ganz nebenbei: Wer hat nicht schon mal auf die Frage "Du, kannst du mal eben..." ohne die Hand aufzuhalten gesprochen bzw. wer war nicht froh, fragen zu können und die Hilfe bekommen zu haben? Der werfe eine ganze LKW-Ladung Pflastersteine.

Freilich fällt der Gebrauch der Sache aus, wenn man aus irgendwelchen anderen Gründen keinen Gebrauch von der Geschichte machen kann. Aber das sollte bei Freien selten der Fall sein.
Allerdings zeigt deine Beschreibung des Ablaufes den anderen Normalfall auf: Eigentlich weiß ich, wen ich zu welcher Art von Mitarbeit ansprechen kann/muss, weil die entsprechenden Qualitäten die passenden sind. Innerhalb der Community die solche Vorzugsbeziehungen aber absolut undenkbar, ja müssen sogar ausgeschlossen werden, was der Sache den Sinn raubt.
Man benötigt eben für bestimmte Texte auch bestimmte Stimmen. Wie das quasi kommunistisch gelöst werden sollte, ist mir nicht klar.
 
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Man benötigt eben für bestimmte Texte auch bestimmte Stimmen. Wie das quasi kommunistisch gelöst werden sollte, ist mir nicht klar.
Das wäre ja auch das erste Mal, dass man eine Aufgabe kommunistisch lösen könnte... :)

Natürlich muss der jeweilige Realisator sich selbst überlegen, wen er dafür anspricht. Und wenn er immer denselben nimmt - macht doch nichts. Im Sender würde er ja auch den nehmen, der ihm am besten dafür gefällt, sofern derjenige gerade anwesend ist. Nix mit Rotation. Taxen sind vor dem Gesetz auch alle gleich und müssen sich hinten anstellen, dennoch kann sich der Fahrgast seine Droschke selbst aussuchen.

Matthias
 
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Taxen sind vor dem Gesetz auch alle gleich und müssen sich hinten anstellen, dennoch kann sich der Fahrgast seine Droschke selbst aussuchen.

Der Vergleich haut ja wohl so ganz und gar nicht hin, oder? Jeder Droschkenkutscher sieht es nur mit Scheinakzeptanz aus Anstand, wenn ein Fahrgast beim Mitbewerber zusteigt.
Und jetzt die Preisfrage: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Fahrgast am Taxistand vor einem Bahnhof immer demselben Taxi zusteigt, weil ihm der Fahrer besonders sympathisch ist und ihm womöglich zudem besonders gern einen Gefallen in Form eines Rabattes gewährt?

Nein, das funktioniert nicht. Nach dem Prinzip wird eine heftige Wettbewerbsverzerrung entstehen, als deren Host man auch nicht auftreten sollte, weil man sich unter Kollegen da wohl einen ganz üblen Ruf einhandelt. An diesem Punkt frage ich mich, wie du das als Unternehmer so sehen kannst und wieso du zwischen Freiem und Unternehmer in deinem Beitrag weiter oben so deutlich unterschieden hast. Ich sehe da keine Differenz, außer, dass ich als Freier keine Mitarbeiter sozialversicherungspflichtig beschäftige.
Ansonsten bin ich Dienstleister wie ein Unternehmen und kann nur überleben, wenn ich a) Aufträge habe und b) dafür Honorar einziehe. Kein Honorar einzuziehen und auf Austauschbasis zu arbeiten ist kommunistischer Grundgedanke und das geht nur durch Schaffung absolut gleicher Bedingungen für alle. Dies ließe sich nur administrativ aufzwingen und das will zum einen wohl niemand, zum anderen macht es auch keinen Sinn, weil die notwendigen Wahlmöglichkeiten wegfallen.

Unterm Strich wäre für mich also ein Mitwirken genausowenig denkbar, wie es auch aus divys Beiträgen schon zu lesen ist.
 
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Der Vergleich haut ja wohl so ganz und gar nicht hin, oder? Jeder Droschkenkutscher sieht es nur mit Scheinakzeptanz aus Anstand, wenn ein Fahrgast beim Mitbewerber zusteigt.
Dann machen wir den Vergleich mal etwas passender: Du kommst aus dem Bahnhof und weißt genau, dass Dein Ziel nicht weit entfernt ist. Nun hast Du drei Möglichkeiten: Du steigst beim ersten Taxi ein, wo derjenige schon eine Stunde auf eine Fuhre gewartet hat. Der wird innerlich kochen, sich aber hoffentlich nichts anmerken lassen. Zweite Lösung: Du gehst hinten an die letzte Taxe und kurbelst auf Höhe der ersten Taxe die Scheibe runter und sagst dem, dass es nur eine ganz kurze Fahrt ist. Dann sind alle zufrieden. Dritte Möglichkeit: Du läufst zu Fuß. Unser Ursprungsfrager läuft bisher zu Fuß und möchte gelegentlich eine Kurzstrecke fahren und die Kurzstrecke auf Gegenseitigkeit abgelten. Also ich bleibe dabei: Dagegen ist moralisch nichts einzuwenden, wenn es im Rahmen bleibt. Geld würde er ja dafür ohnehin nicht ausgeben wollen, es gäbe also keinen bezahlten Auftrag.

Nur mal so ganz nebenbei muss ich aber darauf hinweisen, dass der Austausch von Leistungen auch dann umsatzsteuerpflichtig ist, wenn kein Geld fließt. Auch wenn das ein Nullsummenspiel ist, sofern beide Beteiligten umsatzsteuerpflichtig sind. Aber in diesem Fall sollte man wohl nicht päpstlicher als der Papst sein.

Matthias
 
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Und dennoch kennen die Kunden die Fahrer in aller Regel nicht, was zur Folge hat, dass die Fahrerwahl nichts mit den Qualitäten des Fahrers oder Sympathien des Kunden zu tun hat.

Das Beispiel ist auf die Sprecherzunft nicht anwendbar, weil du oft genug eine bestimmte Person benötigst. Aus X verschiedenen Gründen wird sich also eine erhebliche Schieflage einspielen und welchen Sinn macht es für einen kompetenten Sprecher, ständig für seine Kollegen zu blubbern, selbst aber selten oder gar nie jemanden zu benötigen. Hier ist kein Wertausgleich zu schaffen und bevor ich in Erkenntnis dessen zeitnah meinen Ausstieg auf Grund dessen deklarieren muß, würde ich mir den Einstieg gleich verkneifen.

Aber das steht ja jedem frei.
 
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Huch, ich bin ja erstaunt, zu welchen Diskussionen mein Gedanke hier geführt hat. Ich hatte die vergangenen Tage viel zu tun, und hab erst jetzt wieder Zeit, deshalb die späte Antwort.

Was die Sorge um die Einführung des Kommunismus in Deutschland und mögliche Wettbewerbsverzerrungen angeht bin ich ehrlich gesagt ein wenig sprachlos. Auch der Beitrag von dea über "Aufträge" die innerhalb der Community frei und gerecht verteilt werden müssten - ob nun durch eine automatische Software oder wie auch immer - hat mich etwas erstaunt.

Mir ging es tatsächlich um das "virtuelle Funkhaus", wie es Pianist_Berlin formuliert hat. Wenn ich im Funkhaus bin und für einen Beitrag noch einen Sprecher brauche, frage ich auch mal meinen Nachbarn im Freienzimmer, ob er mir mal aushelfen kann. Mir wurde noch nie für so eine Hilfe ein Honorar angeboten und ich habe auch noch nie eine verlangt.

Zumindest bei meinem Haussender glaube ich auch nicht, dass für kleine Texte bei tagesaktuellen Beiträgen u.ä. dafür ein Topf existiert- werde das aber nochmal recherchieren. (Bei Features und aufwendigeren Produktionen ist das was anderes. Da gibt es auf jeden Fall Sprecher und extra Honorare!)

Bisher bin ich jedenfalls immer so zu meinen Overvoices gekommen - und habe auch so Sachen weiter verteilt, eben auf Gegenseitigkeit unter den Kollegen im Funkhaus. Nur ist es halt total sinnlos, nur für einen O-Ton inkl Fahrzeit 3 Stunden zu vergeuden, wenn ich den Rest meines Beitrages zu Hause produzieren könnte. Die Zeit verbringe ich lieber mit angenehmen Dingen. (Familie, Freunde, Hobbys)

Ob das zu einer Wettbewerbsverzerrung führen würde, wenn ich statt ins Funkhaus zu Fahren und einen Kollegen dort zu bitten, meinen "Internet-Buddy" XY anspreche und der mir das Take kurz als MP3 per Mail schickt...?! Kann ich mir kaum vorstellen. Denn es geht hier ja gerade nicht um Aufträge für die es Aufträge auf dem professionellen Sprechermarkt geben würde.

(Selbst wenn es einen Topf dafür im Funkhaus gibt - das werde ich nochmal rausfinden! - wären das ja eh nur die schrecklich unterbezahlten Zusatzleistungen, die ähnlich toll bezahlt werden wie die zusätzliche Online-Nutzung in der Mediathek...)

Wie gesagt, ich suche einfach Menschen, die genau das auf Gegenseitigkeit machen möchten, weil sie selbst auch gelegentlich solche Hilfe benötigen. Ich will hier niemand ausnutzen - und es geht hier auch nicht darum dass ich für besonders aufwendige Radiofeature "Aufträge" zu vergeben hätte, die nur an den Menschen gehen, der die genau passende Stimme für den jeweiligen Beitrag hat... also quasi dieses gewisse Leidgeprüfte, bei einem Beitrag über Verbrechensopfer oder so in diesem Sinne... Einfach, halbwegs neutral, Overvoices oder kurze Statements oder Zitate einsprechen.

Wenn es dafür ein Extra-Honorar gibt, bin ich natürlich gerne bereit, das auch weiterzuleiten. An sich bräuchte ich dafür ja nix weiter als die Personalkennziffer fürs jeweilige Funkhaus... Aber generell gehe ich einfach mal davon aus, dass es bei meinen meisten Aufträgen nix zu verdienen gibt außer meiner Dankbarkeit und der Zusage, dass ich gerne auch selbst helfe, wenn Bedarf besteht und ich gerade in Studionähe bin...

Wer sich dafür interessiert, kann ich einfach gerne bei mir melden - am besten per PN. Ein paar Leute haben das auch schon getan. Ich würde zwischen den Feiertagen mal überlegen wie das mit einer Vernetzung am günstigsten Funktionieren könnte - evtl eine Mailing-Liste oder sowas - für Vorschläge bin ich da durchaus offen.

Ich habe nur keine Lust auf endlose Diskussionen über den Sinn und Unsinn und die möglichen Gefahren für die Freie Marktwirtschaft und den Friedensprozess in Nahost. Wer in meiner Situation ist, kann es vielleicht nachvollziehen und ist herzlich eingeladen - wer keine Lust hat, sollte sich einfach einen anderen Thread suchen.


Freundliche Grüß

Harold

PS: Nochmal danke für die Leute, die sich schon im Thread oder PN gemeldet haben. Ich schreibe Euch auf jeden Fall demnächst zurück!
 
AW: Freie Radiojournalisten mit Heimstudio zum Vernetzen gesucht...

Ich habe nur keine Lust auf endlose Diskussionen über den Sinn und Unsinn und die möglichen Gefahren für die Freie Marktwirtschaft und den Friedensprozess in Nahost.
Von der globalen Erwärmung ganz zu schweigen, das kann ja auch leicht passieren, wenn die Debatte zu hitzig wird. Also Du kannst Dich bei Bedarf auch gerne mal an mich wenden. Stimme eher jung und nicht sehr tief.

Matthias
 
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