Freie Radios in Sachsen vor dem Aus?

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Was sind denn in dem Zusammenhang "öffentlichkeitswirksame Protestaktionen"?? Wer Jahre lang unter Ausschluss der Öffentlichkeit Klientelgruppen bedient, wird doch jetzt nicht etwa auf Massenprotest setzen?! Durch wen?

Im Internet gibt es heute viel schönere und preiswertere Möglichkeiten, unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu senden - und zwar, ohne sich bei diesem Saftladen anbiedern zu müssen, der eine Menge Ressourcen vergeudet, ohne eine adäquate Gegenleistung dafür zu bringen. Aber sich unter diesen technischen Voraussetzungen die Protestkultur vom Staat finanzieren lassen zu wollen..... So etwas wäre in meiner Zeit als widerwärtige Zugehörigkeit zum Establishment gnadenlos verachtet worden. Ihr solltet Euch was schämen!
 
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Bis hierher ist es ja die Privatwirtschaft, welche die Protestkultur finanziert. Und die hat nun eben kein Geld mehr übrig.

Wer bezahlt eigentlich die Rechnungen der Mädchen-Broadcast für die Ausstrahlung von Radio Corax in Halle, Radio X in Frankfurt, Freiem Radio Stuttgart, um mal einschlägige andere Beispiele für „Protestkultur“ zu nehmen? Müßte man wissen, um den hier vorliegenden Fall einordnen zu können.
 
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Boah, ne. Das ist doch S C H E I S S - egal. Im Zeitalter der Guerilla-Kampagnen und der (fast) kostenlosen digitalen Verbreitung von Rundfunk im Internet spielt es keine Rolle, welcher Teil des Establishments die Kohle geben soll. Es ist peinlich. Oder gibt es etwas konservativeres, als in diesen Zeiten an analogen Frequenzen festzuhalten??? Demnächst treten die alle der CDU bei, oder was?!
 
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Was hat jetzt nun die CDU mit Freien Radios auf UKW und deren alternativen Machern zu tun?

Natürlich ist es weit populärer, neben den Großen auf UKW gehört werden zu können als in den Unergründlichkeiten des WWW, wo sich am Ende noch weniger Hörer einfinden als ohnehin schon. Zum bedienten Klientel muss man ja nichts mehr sagen. Es zwingt einen ja auch niemand, die Sendungen der Freien zu hören. Das ändert aber nichts daran, das es uneingeschränkt toll ist, auf UKW herumfunken zu können - ob die Inhalte jemand braucht, oder nicht.
 
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Boah, ne. Das ist doch S C H E I S S - egal. Im Zeitalter der Guerilla-Kampagnen und der (fast) kostenlosen digitalen Verbreitung von Rundfunk im Internet spielt es keine Rolle, welcher Teil des Establishments die Kohle geben soll. Es ist peinlich. Oder gibt es etwas konservativeres, als in diesen Zeiten an analogen Frequenzen festzuhalten???

Für Radio heißt für viele immer noch UKW. Ich kenne die Alternativen, nutze sie auch, aber flächendeckend & einfach ist eben nur UKW. Weiteres siehe Diskussion DAB/UKW oder Internet-Radio/UKW.

Was hat jetzt nun die CDU mit Freien Radios auf UKW und deren alternativen Machern zu tun?

Radiohexe meinte sicherlich das die CDU auch konservativ ist.
 
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Da müssen wir doch mal realistisch bleiben: Ob die meisten Sachsen auf Eurer UKW-Frequenz niemals reinschalten, oder eine Internetseite nicht aufrufen, ist doch egal, oder nicht? Ihr macht Klientelprogramm für Leute, die aktiv Eurer Angebot nutzen, weil es sie interessiert. Die könnt ihr jetzt schon über Internet viel schöner und besser erreichen, als über UKW. In wenigen Jahren schon ist es damit gänzlich durch. Vor dem Hintergrund würde ich mich doch lieber mal als Fundamentalopposition zu dem Saftladen auf der Leipziger Lasalle-Straße positionieren, der nur einen Haufen Geld kostet, zum Altflaschencontainer der Mehrheitsparteien geworden ist und für all die schönen Privilegien keine adäquate Gegenleistung bringt.

Die traurige Wahrheit ist: Ihr biedert Euch aus Gründen der Nostalgie bei dem Verein an, jammert rum, wenn er eure selbst verschuldete und gewollte Abhängigkeit hemmungslos ausnutzt und schreit nach dem Gesetzgeber. Und das soll jetzt links-intellektuell sein?? Wenn jetzt sogar ich schon radikaler bin, als die Kollegen auf der Jordanstraße, ja, dann läuft ja wohl endgültig was schief in der Gesellschaft.
 
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Oder gibt es etwas konservativeres, als in diesen Zeiten an analogen Frequenzen festzuhalten??? Demnächst treten die alle der CDU bei, oder was?!

Dem Verein, der eigentlich UKW in elf Wochen abschalten lassen wollte? Obwohl: Zuzutrauen ...

Interessant übrigens, aber natürlich keineswegs erstaunlich, daß das gesamte Konstrukt Apollo also nur bis zum Tag X angelegt war. So, wie ich Sachsen einschätze, war wohl daran gedacht, ab kommendem Jahr je fünf Kanäle der beiden Kommi-Funkhäuser (bedarfsweise auch Zulieferungen aus Regiocast- bzw. RTL-Budiken im Rest der Welt), darunter dann natürlich auch eigene Klassik- und Jazzdudler, über DAB, DRM, Öfftatta und Trallala zu verstrahlen. Und Hunde müssen natürlich weiter draußen bleiben.


eure selbst verschuldete und gewollte Abhängigkeit

Gewollt? Mir kam es schon bei den Diskussionen um Coloradio so vor, als ob sie als Nestwärme empfinden, was in Wirklichkeit die Reibungshitze war, die entstand, als man sie ganz geschwind über den Tisch zog (nur die Universität Leipzig hatte dann gerade noch rechtzeitig mal kurz nachgedacht).

Und jetzt haben die Mohren halt ihre Schuldigkeit getan.
 
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" ... haben ihre Frisuren schon mal auf Sturm geföhnt ..." Das trifft es sehr gut, ausgesprochen hübsch formuliert. Und Hexe, auch du hast es gut auf den Punkt gebracht. Wer ne Mini-Klientel bedient und jetzt auf Massenprotest setzen will, macht sich geringfügig lächerlich.

Freie Radios gehören in die Medienlandschaft und haben ihre Berechtigung. Aber wenn ich immer diese blindwütigen Protestinszenierungen gegen das böse Establishment sehe, könnte ich kotzen. Wer in der Medienlandschaft auf Augenhöhe mitspielen will, der sollte sich auch so benehmen.
 
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Gewollt? Mir kam es schon bei den Diskussionen um Coloradio so vor, als ob sie als Nestwärme empfinden, was in Wirklichkeit die Reibungshitze war, die entstand, als man sie ganz geschwind über den Tisch zog (nur die Universität Leipzig hatte dann gerade noch rechtzeitig mal kurz nachgedacht).

Jo. Die SLM ist ein Auslaufmodell, so mittelfristig. Wer sich heute noch nicht-kommerziell an die bindet, dem muss man wohl einen latenten Hang zum Masochismus diagnostizieren.

Aber wenn ich immer diese blindwütigen Protestinszenierungen gegen das böse Establishment sehe, könnte ich kotzen.

Das verstehe ich prinzipiell schon. Da geht es um Deutungshoheiten. Was der olle Marx halt so über Basis und Überbau sagte. Das Sein bestimmt das Bewusstsein, und so. Dazu gehört vermutlich auch die Illusion der "technischen Reichweite". Ich teile diese Ideologie nicht, freue mich aber über eine bunte, pluralistische Gesellschaft. Dass die Revoluzzer allerdings nicht kapieren, dass sie ein totes Pferd reiten, und sinnlos Energie verpulvern, die sie anders auch in ihrem Sinne viel, viel besser verwenden könnten, sagt eben sehr viel über den muffigen Geist der deutschen Linken aus. Aber solange die sich mit der SLM prügeln, haben sie wenigstens keine Zeit für den Klassenkampf. Auch gut. :D
 
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Der Aktionismus bricht sich am kommenden Montag Bahn, dann soll vor der SLM anlässlich der Sitzung des Medienrats demonstriert werden.
Komisch nur, dass kein [Polemik on] Demonstrationszug von Connewitz zur SLM geplant ist [Polemik off].

Bemerkenswert finde ich, dass anlässlich der drohenden Abschaltung und dem Kampf gegen das Establishment auf einmal Wege gefunden werden, die vorher nicht gefunden werden:

* Kooperation der Radios untereinander
* Öffentlichkeitsarbeit in Ansätzen
* Jingles, die sogar mal ganz nett klingen, auch wenn leider Keimzeit dazu missbraucht wird

Die Leipziger Internetzeitung schreibt, es drohe der Medienlandschaft ab Januar ein großer Einschnitt, wenn Apollo und die BRs abgeschaltet würden.
Das wage ich auch bezügl. Apollo zu bezweifeln. Der Bekanntheitsgrad und das Wissen um die Existenz dieses Senders dürfte relativ gering sein, auch wenn die MIR) gern mal Apollo-Werbung als Füller in die Werbeblöcke bucht. Nach meinen Beobachtungen in meinem Umfeld ist der Bekanntheitsgrad von Radio Blau durchaus höher. Jedoch weitestgehend negativ besetzt und mit einem Schmunzeln versehen. Bzw. als Schimpfwort.

Zudem dürfte der Drang zu Einsparungen bei den Privatsendern doch sehr groß sein. Mindestens bei einem der 3 Sender am Leipziger Markt ist die "Redaktion" respektive das Mitarbeiter-Team nur noch ein Schatten seiner selbst.

Ich bin wirklich für Alternativen im Radio. Aber ich würde, wenn es so käme, ab Januar nix vermissen.
 
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Es ist vollkommen unerheblich, ob jemand Freie Radios hört oder nicht, es ist vollkommen egal, welche Parteien oder Gruppen unterstützt werden (aussser den Nazis). Die, die die freien Radios hören wollen, schalten sie auch ein und die sie nicht hören wollen eben nicht.
Ich finde sie sind ein wichtiges Symbol in diesem unseren Lande, wo es (noch) Demokratie gibt und jeder Mensch sich (noch) Frei äussern kann.

Die freien Radios sind eine wichtige Einrichtung in Deutschland und man sollte sie in allen Dingen unterstützen. Das diese Möglichkeit besteht ist in Deutschland eine wichtige Sache und hat eine ganze Menge mit unserem Demokratieverständnis zu tun.

Die Leute, die vor 20 Jahren geschrien haben "wir sind das Volk" sollten das in diesem unserem Lande auch mal akzeptieren, das es diese wichtigen Einrichtungen gibt.
Ob es die CDU oder die SPD oder die Linken oder die Grünen sind. es ist vollkommen Wurst. Solange das Geld regiert, haben "andersdenkende" keine Chance. Aber auch diesen Leuten muß man die Chance geben sich zu äussern (Demokratieverständnis).

Ausserdem sind in den Programmen der Freien Radios nicht nur Revoluzzerprogramme zu finden, sondern auch gut gemachte Musikbeiträge bei denen eben nicht die Politk die Geige Spielt , sondern der Spaß am Radiomachen im Vordergrund ist.
 
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Gibt es eigentlich was neues?
Dem Artikel nach wohl nicht?

Viele Politiker haben sich zu dieser Sache schon geäußert. Die meisten sprachen sich für einen Verbleib der freien Radios auf UKW aus. Lediglich der neue medienpolitische Sprecher der CDU, Sebastian Gemkow, sagte: „In Zeiten des Internet und der digitalisierten Welt, wäre etwa eine Verbreitung als Livestream eine kostengünstige und effiziente Modalität, den Betrieb sicherzustellen.“

Ebenfalls neu im Fach der Sprecher für Medienpolitik ist Dirk Panter. Der 1974 im Badischen Geborene sitzt für die SPD im Landtag und ist sonst auch als Generalsekretär der sächsischen Sozialdemokraten unterwegs. Seine Meinung zum schwierigen Thema hat er in einem offenen Brief vom 26. Oktober zusammengefasst. Die SLM sieht er dabei als eine Art Feuerwehr.

Grundsätzlich sei für Panter und die sächsische SPD-Fraktion klar: „Der Fortbestand der sächsischen Bürgerradios ist auch nach dem 1. Januar 2010 zu gewährleisten. Die Sächsische Landesmedienanstalt, MediaBrodcast und Apollo-Radio sind gefordert, sich an einen Tisch zu setzen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Darauf habe ich auch in mehreren Gesprächen mit den Beteiligten hingewirkt. Die SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag appelliert an die Partner, auch in Zukunft die Existenz der Bürgerradios zu sichern.“
Unbenommen stehe dabei „die Sächsische Landesmedienanstalt sowohl als Moderator dieses Prozesses in der Verantwortung als auch als 'Feuerwehr'. Denn ohne finanzielle Hilfe werden die sächsischen Bürgerradios nicht überleben können.“ Seine Fraktion strebe langfristig an, „die Bürgerradios im Sächsischen Privatrundfunkgesetz fest zu verankern, um ihnen somit einen dauerhaften Platz in der sächsischen Rundfunklandschaft zu sichern und ihre Finanzierung unabhängig jedweder kurzfristiger Kooperationsvereinbarungen sicher zu stellen.“

Panter schließlich zum sächsischen Bürgerfunk: „Für die sächsische SPD-Landtagsfraktion haben die drei sächsischen Bürgerradios ,Radio Blau' in Leipzig, ,Radio t' in Chemnitz und ,coloRadio' in Dresden eine nicht zu unterschätzende Bedeutung in unserer demokratischen Gesellschaft. Bürgerinnen und Bürger könnten Medien hautnah erleben, selbst Radio machen und basisdemokratisch über lokale Ereignisse berichten. Der rote Generalsekretär schließlich: „Damit machen die Bürgerradios die Medienlandschaft in Sachsen bunter und demokratischer - und das ist auch gut so!“

Sich als Oppositionspartei zu diesem Thema entsprechend zu äußern - das ist leicht. Mir stellt sich aber eine andere Frage:

Die Bürgerradios wussten seit der getroffenen Vereinbarung mit apollo, dass diese Ende des Jahres ausläuft. Warum haben die Damen und Herren mit ihrem (blinden) Aktionismus so lange gewartet, bis eine dieser Sache weniger offen gegenüber stehende Regierung an die Macht kommt?
 
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@Sachsenradio

Wo das Wasser den freien bis zum Hals steht und droht deren Wellblechhütte mitzureißen und sie laut um Hilfe schreien, rufst Du ihnen zu, "Selber Schuld, warum habt Ihr nicht früher eine Festung auf dem Berg gebaut".
Wie auch hier zu lesen ist, haben sich sie sich sehr wohl darum bemüht. Eine sächsische SPD ist deren Anliegen in der Regierung nicht zugeneigter gewesen, als die jetzige Regierung. Außerdem ist das keine Entscheidung der Politischen Parteien direkt (sollte es zumindest nicht), sondern eben den Medienanstalt die personell zwar auch von den regierenden Parteien bestimmt wird, aber zeitverzögert...

Und klar, einer sächsischen SPD fallen solche Dinge als Lippenbekenntnisse in der Oposition leicht.

Sorglos hat übrigens treffend geschrieben:
Solange das Geld regiert, haben "andersdenkende" keine Chance. Aber auch diesen Leuten muß man die Chance geben sich zu äussern
Das erste die Realität, das zweite ein frommer Wunsch in Sachsen.

Allerdings liegt der Fehler von Coloradio und Blau IMHO darin, sich auf die verrauschten Funzeln mit Apollo überhaupt eingelassen zu haben statt mit zwar deutlich weniger Sendezeit, dafür in diesen wenigen Stunden dann auf gut empfangbaren Frequenzen dann tatsächlich auch Hörer zu erreichen...
 
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Wo das Wasser den freien bis zum Hals steht und droht deren Wellblechhütte mitzureißen und sie laut um Hilfe schreien, rufst Du ihnen zu, "Selber Schuld, warum habt Ihr nicht früher eine Festung auf dem Berg gebaut".

Ach Gott, ach Gott. Mir kommen die Tränen.

Außerdem ist das keine Entscheidung der Politischen Parteien direkt (sollte es zumindest nicht), sondern eben den Medienanstalt die personell zwar auch von den regierenden Parteien bestimmt wird, aber zeitverzögert...

Wer den Prozess nicht kennt, darf sich halt nicht wundern, wenn er am Ende nicht daran teilgenommen haben wird. Auch das ist Demokratie. In der Regel halten sich darin alle Seiten für ausreichend intelligent, so dass der Berg eben nicht zu Mohammed getragen wird.

Allerdings liegt der Fehler von Coloradio und Blau IMHO darin, sich auf die verrauschten Funzeln mit Apollo überhaupt eingelassen zu haben statt mit zwar deutlich weniger Sendezeit, dafür in diesen wenigen Stunden dann auf gut empfangbaren Frequenzen dann tatsächlich auch Hörer zu erreichen...


Wirklich: Ob auf Funzeln, im Internet oder durch Podcasts per Mailversand an jeden Hörer einzeln - an der Zahl der Hörer ändert das gar nichts. Deswegen ist der öffentliche Aufschrei ja auch so.....nun ja.....leise ausgefallen.
 
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@RadioHexe
Dass der öffentliche Aufschrei und die Unterstützung im Politbetrieb eher bescheiden war, hat wenig mit der (behaupteten) tatsächlichen Hörerzahl zu tun, sondern mit der fehlenden Lobby für die Zielgruppe und dem Zeitgeist, der die Ellenbogen spitzt und alles, was weder Goldgrube noch Mainstream ist, noch sonstige Elite mit finanzkräftige Lobby hat, ausblendet.
Das Abschieben ins Internet wie in Hannover kanns ja wohl nicht sein, das ist ein anderes Medium, das (ja jetzt schon) zusätzlich bedient wird (wie ja auch von den anderen Sendern ebenfalls) und dabei ganz andere erreicht, als über UKW. Warum wird dann nicht gleich UKW abgeschaltet, wenn das ja eh nicht gebraucht wird, he?

Was den "Prozess" angeht, den die Deiner Meinung nach nicht kennen oder ignoriert haben, tät mich mal interessieren, welche formalen Fehler die denn konkret gemacht haben? Es geht um Kohle für die Sendekosten, die in anderen Bundesländern von den Medienanstalten aus den Töpfen für nichtkommerziellen Funk genommen werden, und die speziell in Sachsen vor allem dem programmlich voll unter der Fuchtel stehenden SAEK in den allerwertesten geblasen werden. Die Gelder sollen nun von den freien Radio selbst aufgebracht werden, obwohl denen das gar nicht möglich sein kann. Sie sind schließlich keine kommerziellen Unternehmen. Und das wussten alle Beteiligten schon vor der Inbetriebnahme von Apollo.
 
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@radiohexe @sachsenradio 2

Vielleicht sollten Sie bedenken, dass die Pressereaktionen bislang durchaus beachtlich sind. Außerdem ist hier der letzte Text noch lange nicht geschrieben. Das andere Radiostationen nicht/kaum berichten liegt in der Sache begründet.
http://radio.fueralle.org/presseschau.html
http://radio.fueralle.org/radio-beitrage.html

Zudem sind mittlerweile circa 2.600 UnterstützerInnen/Gruppen/Institutionen bezüglich des Offenen Briefes durchaus beachtlich. Dies zeigt ganz nebenbei das Radio Blau eine gewisses Standing hat, dass Sie permanent anzweifeln. http://radio.fueralle.org/epetition.php


@radiohexe
Die verrauschten Funzeln sind mit einem ordentlichen Radiogerät - bis auf das Funkloch Waldstraßenviertel - im Leipziger Stadtgebiet durchaus gut zu hören. Die 49 statt vier Stunden - wöchentlich - haben übrigens dazu geführt, dass es aktuell circa 150 Sendungsmacher aktiv sind, was durchaus auch zu einer signifikanten Steigerung der Hörerzahl führte. Das merkt man übrigens bei vielen Anrufern bei Verlosungs- oder Call-In-Aktionen. Außerdem geht es in erster Linie um Zugangsoffenheit und nicht um Quoten. Das eine Sendung der multikulturellen Redaktion kein Quotenrenner ist, liegt auf der Hand. Trotzdem ist diese genauso wichtig! Außerdem gibt es - für die Funklöcher - ergänzend einen Stream.

Wer den Prozess nicht kennt, darf sich halt nicht wundern, wenn er am Ende nicht daran teilgenommen haben wird. Auch das ist Demokratie. In der Regel halten sich darin alle Seiten für ausreichend intelligent, so dass der Berg eben nicht zu Mohammed getragen wird.

Schön das diverse Schreiber hier denken, sie wären allwissend. Die Spielregeln der Demokratie sind auch für die größtenteils ehrenamtliche MitarbeiterInnen von Radio Blau ganz sicher kein Buch mit sieben Siegeln. Aber vielleicht ändert sich Ihre Meinung eines Tages. Ihre Kommentare haben ganz sicher nicht zur Folge, dass in der Paul Gruner Straße demnächst kollektiv die Köpfe in den Sand gesteckt werden. Vielmehr ist das die beste Motivation, die man sich vorstellen kann.
 
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Ändert nix daran, dass die Situation keinesfalls überraschend eingetreten ist. Deshalb verstehe ich den Bohei nicht ganz.
 
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Ihre Kommentare haben ganz sicher nicht zur Folge, dass in der Paul Gruner Straße demnächst kollektiv die Köpfe in den Sand gesteckt werden. Vielmehr ist das die beste Motivation, die man sich vorstellen kann.

Na, da freue ich mich doch für euch.

Dass der öffentliche Aufschrei und die Unterstützung im Politbetrieb eher bescheiden war, hat wenig mit der (behaupteten) tatsächlichen Hörerzahl zu tun, sondern mit der fehlenden Lobby für die Zielgruppe und dem Zeitgeist, der die Ellenbogen spitzt und alles, was weder Goldgrube noch Mainstream ist, noch sonstige Elite mit finanzkräftige Lobby hat, ausblendet.

Mitnichten, aber das ist das, was ihr nicht begreifen wollt: Es gibt keine Dichotomisierung aus Mainstream und Alternativ, Gut und Böse, Kommerz und Idealisierung mehr. Nur noch viele kleine Gruppen mit individuellen Interessen. Was auch den "großen" Sendern mächtig Probleme bereitet. Und unter anderem verhindert, dass die Digitalisierung des Rundfunks (und damit dessen Befreiung von so schwachsinnigen juristischen Figuren wie der "dienenden Freiheit", nebst kontrollierter Frequenzvergabe und überflüssigen Behören wie den LMAs) fortgesetzt werden kann. Jene, die das begriffen haben, sind längst im Netz, wo es eine bunte, vielfältige Kommunikationskultur gibt. Der analoge Rundfunk hat keine Zukunft. Denen bröckeln die Hörer weg. Was jetzt noch läuft, ist künstliche Verlängerung des Sterbens. Der Tod ist unbetritten.

Blöderweise stabilisiert ihr, die ihr euch doch eigentlich für den herrschaftsfreien Diskurs einsetzt, mit eurem sinnlosen Protest gegen des Aus des analogen Rundfunks dieses Scheiß-System, das Ursache der Konzentration, Verflachung und des Dummfunks ist. Was euren eigenen Zielen diametral entgegenläuft. Und warum? Weil ihr halt ein bisschen auf UKW rumfunken wollt. Das finde ich, mit Verlaub, ausgesprochen dämlich.
 
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Das wir die Kommunikationskultur im Netz lieben ist doch klar, aber diese ist nicht alles.

Man benötigt auch 2009 das Analoge fürs Digitale, höchstens man lässt sich sowieso von vornherein in die allerletzte Nische abdrängen. Radio ist UKW, Online eine essentielle Ergänzung. Solange sich dies nicht ändert muss UKW sein. Wir sagen definitiv nicht nein zum Internet. Zumindestens sehe ich dies so. Gerade die Kooperation mit dem Freifunk-Netzwerk ist selbstverständlich. Wäre UKW nicht weiter von Bedeutung würden es die Rundfreifunk-Redaktion nicht geben.
 
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Lieber bleephop: Wenn sonst keiner antwortet oder darauf reagiert bitte ich wenigstens dich um eine Reaktion auf das von mir gesagte:
Ändert nix daran, dass die Situation keinesfalls überraschend eingetreten ist. Deshalb verstehe ich den Bohei nicht ganz.

Ich bitte um Aufklärung. Danke.
 
AW: Freie Radios in Sachsen vor dem Aus?

Also bei Min. 19 wird gesagt, dass Oktober 08 schon mal jemd. bei der SLM vorstellig wurde und das Thema im Medienrat besprochen werden soll.
Seit Beginn der Koop. mit apollo wusstet ihr davon, dass diese Ende 09 ausläuft.
Gab es denn eine Kündigung durch apollo, wenn die Koop. sowieso auslief?
Und: Wenn es defacto keine Option durch die SLM gibt, die Bürgerfunker weiter gehend zu unterstützen, warum habt ihr keinen Druck in Dresden gemacht, als die Regierungsfarben euch freundlicher gesonnen waren?

Es bleiben bei mir schon einige ???...
 
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