früher und heute - ewiges Thema, aber nicht geklärt

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JunkFM

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Hi,

begeistert hab ich gerade den gesamten Nostalgiker-Thread durchgelesen. Aber auch in anderen Threads stehe ich oft nicht alleine da, wenn ich sage, dass "das Radio" früher besser war.

Ich frage mich aber immer, warum das heute nicht mehr geht? Ich lese, dass das Hörverhalten, die Ansprüche der Hörer, die (Werbe-)Wirtschaft und noch andere Dinge daran schuld sind. Dass es einfach andere Zeiten sind.

Aber verstehen tue ich es nicht so ganz. Wieso ging es denn damals?

Ich denke mal, die Radiosender damals hatten wesentlich weniger Hörer als heute, und diese hörten eben gezielt Radio, schalteten ihren Lieblingsmoderator ein, wollten informiert werden und die neuesten Hits hören. Man wollte sich nicht einfach nur bedudeln lassen.

Heute heißt es, dass durchschnittlich nur eine Stunde pro Tag gehört wird und dass man nur nebenbei hört. Und in dieser Zeit muss die größte Masse angesprochen werden, um so effektiv wie möglich die Werbung an die Zielgruppe zu bekommen.

Sind die Kosten höher?
Oder warum ging es früher auch ohne solche hochgesteckten Ziele? Damals sollte Radio einfach Spaß machen!? Oder?
Warum kann es das heute nicht mehr?

Ich bin gespannt auf Eure Antworten,
radiosi.
 
Hallo Radiosi,

die gleichen Fragen stelle ich mir auch immer wieder, aber für die Antworten müßte man hier zu weit ausholen. Ich selbst ( 50 Jahre alt ) war immer begeisterter RadioHÖRER als auch Radiomoderator seit Jugend an.

Wir waren damals genauso begeistert und angetan vom Medium Radio wie die heutigen jungen Moderatoren, die gerne vorm Mikro sitzen, aber ein Unterschied ist da: Die Hörer waren damals noch richtige Hörer und waren echt am Programm interessiert und haben mitgewirkt durch eigene Platten vorstellen, eigene Erlebnisse erzählen usw.
Heute werden die Hörer nur noch künstlich bei der Stange gehalten durch Gewinnspiele und nochmal Gewinnspiele und Meinungsumfragen und Höreranrufe sind sehr oft nur getürckt.
Es liegt ganz einfach daran, daß diejenigen Leute die Macht über das Radio übernommen haben, die nur Gewinn damit machen wollen und hohe Quotennennungen brauchen, obwohl die Befragten dem Radio gar nicht richtig zuhören.
Das Radio als Kommunikations - und Kulturmediium ist zumindest im Unterhaltungsbereich zum reinen Werbungs-abspielcomputer verkommen.

Anstatt 10 Dudelsender, die alle dasselbe spielen, die allesamt mit knappen Programm-Budget auskommen müssen, sollte es nur 5 Programme geben und jeder hätte das doppelte an Geld für gutes Radioprogramm zur Verfügung.

Mir tut es leid um das Radio, das sich so entwickelt hat.
 
Statt der Vergangenheit nachzutrauern nun aber nochmal meine konkrete Frage:
Ließe es sich denn nicht heute trotzdem noch realisieren?
Durch einen, der nicht (nur) auf Profit aus ist?

Hier träumen viele immer davon und sagen, sie würden es gerne besser machen, und man müsste sich zusammentun.

Meine ernsthafte Frage: Gibt es wirklich niemanden (vielleicht vom alten Eisen), der Lust hätte, noch ein letztes gescheites Radio in Deutschland zu machen?

Wenn ich das richtig verstanden habe, brauchen wir doch gar nicht "alle" Hörer, sondern "echte", interessierte langen doch auch?
 
@ Pirni :

"Anstatt 10 Dudelsender, die alle dasselbe spielen, die allesamt mit knappen Programm-Budget auskommen müssen, sollte es nur 5 Programme geben und jeder hätte das doppelte an Geld für gutes Radioprogramm zur Verfügung."

Hast Du Dir das nochmal durchgelesen, bevor Du es abgeschickt hast ?

Das Staatsfunk-Monopol hat den Deutschen das Dritte Reich beschert, darum ist es nun wirklich nicht schade, trotz aller berechtigter Kritik an der grauenhaften aktuellen Radiolandschaft.
 
@ Pirni:

"...Anstatt 10 Dudelsender, die alle dasselbe spielen, die allesamt mit knappen Programm-Budget auskommen müssen, sollte es nur 5 Programme geben und jeder hätte das doppelte an Geld für gutes Radioprogramm zur Verfügung..."

Sach mal, geht`s noch? Bedenke mal bitte, dass 10 Radiosender immer noch mehr Leute anstellen als 5!

Im Radio geht`s nun mal um Profit, kapier`s doch bitte endlich mal! Wir haben nicht mehr das Radio von damals, in dem es noch um Kult ging. Das läuft nicht mehr. Oder um es mal ganz deutlich zu sagen: diese Profitgier der sogenannten "Dudelsender" sorgt dafür, dass Du Dich ernähren kannst. Das ist Betriebswirtschaft.

@ radiosi:

Also bitte, was ist denn das für eine Traumtänzerei? Allein die Leitungskosten zur Telekom und die Nutzung eines Sendeturms (Frequenz) liegt bei mindestens 10.000 Euro pro Monat. Dann blätterst Du noch mal locker eine halbe Million Euro für die Studiotechnik hin - Du willst ja richtig tolles Radio machen, oder?

Ach so, und um eine Frequenz zu bekommen, musst Du die Politiker Deines Bundeslandes bestechen - und das kostet nochmals etliche 10.000 Euro.

Viel Spaß mit Deinem Sender. Und bloß keinen Profit machen...
 
@radioactive:

"diese Profitgier der sogenannten "Dudelsender" sorgt dafür, dass Du Dich ernähren kannst. Das ist Betriebswirtschaft."

Kapier ich jetzt nicht? Wieso sorgt das Radio dafür, dass ich mich ernähren kann?
Ich dachte, mein Arbeitgeber sorgt dafür?

Ach, und irgendwie ist das ja gar nicht widersprüchlich: zuerst redest Du von Profitgier, und dann willst Du mit Deinem zweiten Teil zeigen, dass da ja gar kein Profit rausspringt, weil die Kosten so immens sind!?

Das war ja eben auch u.a. meine Frage:
Sind die Kosten im Vergleich zu früher so wesentlich höher geworden, weswegen es eben notwendig ist, so um jeden cent zu kämpfen?
Und wenn ja, wieso?
Was hat sich an den Leitungen, der Technik und all dem ganzen drumherum soviel verändert? Warum war es früher denn billig?

Und wenn es denn eine billige Art gibt, könnte man es heute dann nicht auch billiger machen? Gute Technik heißt doch nicht automatisch gutes Programm. Größtes Verbreitungsgebiet heißt doch auch nicht bester Sender?
 
@ radiosi:

Arbeitest Du überhaupt im Radio? Und wenn ja, bei welchem Krankenhausradio? Aber offenbar arbeitest Du NICHT beim Radio, denn sonst wäre ja das Radio Dein Arbeitgeber.

Wieso ist das ein Widerspruch: Profitgier und hohe Leitungskosten? Die Leitungskosten sind hoch, deshalb müssen Radiosender peinlichst genau auf`s Geld achten. Das ist doch die logische Konsequenz!

"...Und wenn es denn eine billige Art gibt, könnte man es heute dann nicht auch billiger machen? Gute Technik heißt doch nicht automatisch gutes Programm. Größtes Verbreitungsgebiet heißt doch auch nicht bester Sender?"

Natürlich nicht. Aber schlechte Technik bedeutet halt leider im Gegenzug schlechteres Programm. Ö3 zum Beispiel hat allein mit der genialen Produktion ihrer Sendungen 50 Prozent mehr Quote gemacht. Und wenn Du mal richtiges Radio machen willst, dann solltest Du in der Technik nicht sparen. Das ist einfach so eine Art "Markenzwang" im Radio. Das ist unser hartes Los.
 
Du hast mich nicht richtig verstanden.

Ich meine doch, Profit ist das, was übrig bleibt, wenn Du die Kosten vom Gewinn abziehst.

Und somit hat das eine mit dem anderen nicht unmittelbar zu tun.

Und was die Sache mit dem Arbeiten beim Radio anbelangt: Arbeit soll auch Spaß machen. Wie man es hier immer wieder liest, arbeiten anscheinend viele in der Branche für zu wenig Geld, also sprich werden für ihre Arbeit nicht entsprechend entlohnt, weil sie gar nicht wissen, dass man viel mehr verdienen kann... Aber man sollte vielleicht nicht aus dem Auge verlieren, das Geld nicht das einzige ist, das da zählt. Aber klar, es sind ja nicht nur die Geschäftsführer profitgeil, sondern natürlich auch Moderatoren, siehe die berühmten Star-Moderatoren, die es bis zum Fernsehen geschafft haben...

Zum Glück gab und gibt es auch noch einige, die trotz allem auf dem Teppich geblieben sind.

Es hängt alles mit dem Punkt zusammen, den Du auch (zwar in Bezug auf Technik) ansprichst:
"Das ist einfach so eine Art "Markenzwang" im Radio. Das ist unser hartes Los."

Man muss ja immer alles stetig verbessern, um besser zu sein, als die Konkurrenz. Was also beim Waschmittel immer weißer wäscht, ist beim Radio die Formatierung, Geschäftsführung und nicht zuletzt auch die heutigen Ziele der Moderatoren, die sich gegenseitig damit prahlen, wie toll sie eine Moderation gemacht haben.

Heutzutage ist das alles nur noch ein Produkt, sowohl der Hörer, als auch die Musik, als auch der Sender mit all seinen Moderatoren, die teilweise ja schon durch verbesserte Automation (voicetracking usw.) wegrationalisiert wurden.

Tolle Marken. Kann ich mir auf's Auto kleben.

Und zum Schluss noch:
"Also bitte, was ist denn das für eine Traumtänzerei?"

Ich glaube, es träumte einst einmal jemand davon, dass die Menschen eines Tages den Mond betreten werden. Und hattest Du vor Jahren geträumt, dass wir uns heute hier in einem Forum im Internet unterhalten werden?

Träume sind wichtig. Sonst würde es keinen Fortschritt geben.
Naja, momentan gibt's ja auch nirgends einen... Wir gehen ja zurück...

Hey! Das ist ja gut! Mir fällt gerade auf, dass wenn alles zerstört ist, dann haben wir ja wieder das von früher, weil alles neu anfangen muss... (sofern dazu überhaupt noch etwas übrig ist)
 
Oweia, langsam schwirrt`s bei mir im Kopf...

hier wird viel durcheinandergeworfen und verallgemeinert und gezähnefletscht. Nochmal so`n Zitat, jetzt ein radioaktives :

"Im Radio geht`s nun mal um Profit, kapier`s doch bitte endlich mal!"

Stimmt eben so nicht, auch nix kapiert.

Es gibt verschiedene Gründe Radio zu machen, auch den, Profit zu erwirtschaften. Das ist ein EBENSO legitimes Motiv, Radio zu machen, wie öffentlich finanziert die Bevölkerung über den Äther mit mit Information, Meinungsbildung und Unterhaltung grundzuversorgen, oder sich selbst auszudrücken, oder oder oder. Deshalb gibt es eine Mischung aus verschiedenen, sogar noch zu wenig differenzierten Senderformen, ARD, Privat, Bürgermedien, Piraten (bei uns halt leider nich so...), Internet-Pioniere, etc.

Also bitte Waffenstillstand !

Pirni verbietet nicht die Privaten, und Radioactive schafft die ÖRs nicht ab und läßt das Grundrecht auf informationelle Freiheit der Bundesbürger intakt.

Und wer nix gutes mehr in seinem Radio findet, soll mal den Hörfunk-Teil der Hörzu, der SZ, FAZ oderwasweißich aufschlagen und gucken : Die Große Weite Welt im Äther gibt`s immer noch, wir suchen sie nur nicht mehr oft genug auf.

DankeundzurückzurWerbung.

P.S. Und Radiosi soll weiterträumen, er hat recht, und wenn er den Arsch hochkricht, macht er`s einfach. Ich werde auf jeden Fall wieder Radio machen, wie ich`s gerne höre. Und wiederundwieder. Klappt immer wieder mal.
Hö.
 
Was die Privaten angeht, kann ich das mit dem Gewinnstreben ja noch verstehen (da ist es auch legitim), aber die ör.s sollten da meiner Meinung nach ihre Finger raus lassen. Sender wie "Es geht noch lauter"-Jump oder "Mehr Schläge, mehr Tritte"-SWR3 müssen einfach nicht sein. Vielleicht Zeit, mal darüber nachzudenken, ob der föderale ARD-Rundfunk in dieser Form noch Bestand hat, oder ob nicht nationale (und werbefreie) Programme (z.B. unter dem Dach des DLR) bessere Arbeit machen könnten. Dann hätte z.B. der NDR auch keinen Grund mehr, über den ach so schlimmen Radio-Markt im Norden zu jammern und ein Programm wie NDR2 auf ein Niveau mit den Privaten zu stellen. Ein ör. Regionalprogramm (dann aber auch mit regionalen Informationen) pro Bundesland wäre völlig ausreichend. Bei Musik- oder Kultursendern ist es doch wirklich völlig wurscht, ob die aus Berlin, Frankfurt oder sonstwoher kommen. Die Regionale Kultur könnte auch von dem einen Regionalprogramm mit abgedeckt werden. Dass so ein Modell gut funktioniert, führen uns bspw. BBC oder Radio France vor. Wäre zudem auch Kosten sparend, 5 nationale statt über 50 regionale Programme zu produzieren (immer an den Gebührenzahler denken). Leider ist da noch der Wasserkopf... Um Spekulationen zuvor zu kommen: ich arbeite bei definitiv KEINEM Radiosender...
 
Keine Profitgier bei den Öffentlich-rechtlichen? Von wegen! Wie sonst ist es zu verstehen, dass die ÖRs immer noch massiv Werbung senden? Das ist vor allem in Baden-Württemberg ein Problem für die Privaten.

Also bitte: entweder Rundfunkgebühr ODER Werbung. Alles andere verzerrt den Markt. Und der einzie Unterschied programmlich wie auch redaktionell und von der Musik her unterscheiden sich die Öffentlichen-Rechtlichen heutzutage nicht mehr von den Privaten. Auch die ÖRs sind heutzutage Formatradio. Wäre es das nicht, wäre es mal verfassungsrechtlich zu prüfen, ob die Rundfunkgebühr für solche "Verfehlerprogramme" überhaupt noch gezahlt werden müsste.

Und zum Thema Informationsauftrag bei den ÖRs: zeigt mir einen Sender, der diesem Auftrag auch wirklich nachkommt.
 
Mal eine andere Frage:
Warum sind viele der Auffassung (wie ich teilweise auch), dass im allgemeinen das Radio in den meisten anderen Ländern besser klingt, als bei uns?

Die Sache mit dem Radio von früher sehe ich übrigens inzwischen so:
Es war damals für die Macher und Hörer neu und ich glaube das "neu" macht verdammt viel aus. Wie ich auch heute noch immer wieder feststelle. Z.B. gibt es einige Leute, die finden Megaradio so ganz anders und eine Alternative, aber hauptsächlich nur, weil sie sich auf Mittelwelle wagen und ein neues Konzept "bundesweites Jugendradio" ins Auge gefasst haben. Keiner weiß, wie sich das entwickeln wird, wie das akzeptiert wird, wie das ausgeht. Und darum sind wir alle gespannt und finden es toll. Es ist das unerwartete, dass das Radio interessant macht.

Aber das Formatradio ist nicht mehr neu, es wird langsam ganz schön alt. Hier passiert nichts unerwartetes, ganz im Gegenteil: Wenn einer sich nicht ganz an die "Norm" hält, kann man die Tage zählen, bis er weg vom Fenster ist oder dies eben tut. *gähn*
 
Antwort zu dem, was DEASON schrieb:

@ Pirni:

"...Anstatt 10 Dudelsender, die alle dasselbe spielen, die allesamt mit knappen Programm-Budget auskommen müssen, sollte es nur 5 Programme geben und jeder hätte das doppelte an Geld für gutes Radioprogramm zur Verfügung..."

Sach mal, geht`s noch? Bedenke mal bitte, dass 10 Radiosender immer noch mehr Leute anstellen als 5!

Im Radio geht`s nun mal um Profit, kapier`s doch bitte endlich mal! Wir haben nicht mehr das Radio von damals, in dem es noch um Kult ging. Das läuft nicht mehr. Oder um es mal ganz deutlich zu sagen: diese Profitgier der sogenannten "Dudelsender" sorgt dafür, dass Du Dich ernähren kannst. Das ist Betriebswirtschaft.

5 Gute Privatradios sind mir zehnmal lieber als 10 schlechte, die am Hungertuch nagen.
Das Programm ist besser, weil mehr Geld pro Programmstunde vorhanden. Die Arbeitsplätze sind SICHERER !!

In anderen Ländern und früher ernähren ( ernährten) auch Nicht-Dudelsender die Menschen ganz gut, ja viel besser als die heutigen Radios !

Es gibt große Sehnsucht und damit einen MARKT nach SENDUNGEN, nach KULT, nach PERSONALITY, kurz nach Radio, wie es ihn einmal auch bei uns gegeben hat.
Somit formatieren viele Radios am Markt vobei, nicht alle wollen das Formatradio mit geringer Musikrotation.
Warum gibt es in deutschen Großstädten auf 10 Stellen auf der Frequenzskala überall dieselbe Musik, dieselbe Art der Claim-Moderation usw. Irgendwann kommt dann noch der 11. Sender und der macht wieder dasselbe.

Beispiel: Selbst wenn es in einer Region 80% der Hörer gibt, die das heutige Mainstream-Formatradio wollen, so teilen sich diese 80 % auf 10 Sender auf.
Gleichzeitig gäbe es ein Potential von 10% der Hörer, die würden gerne Swing-Jazz-Rock`n Roll hören.
Wenn man den jeweiligen PD dann fragt, warum man sich auch auf den Mainstream festlegt, dann heißt es, daß das die Masse ist und die Spezialschiene würde zuwenig Hörer bringen.
Da frage ich mich schon oft: Würde mir die Marktnische von 10% nicht mehr Hörer bringen als die sogenannte Masse, die ich noch mit den vielen anderen Konkurrenten teilen muß.

Als es noch nur ÖR gab, da war die Forderung nach Privatsender auf mehr VIELFALT begründet ! Der Schuß ist aber nach hinten losgegangen, die Zulassung von Privaten hat mehr EINFALT gebracht.
( Nicht so in anderen Ländern, in USA gibts wirklich die Vielfalt, da findet JEDER seine Musikrichtung auf der Skala) und der Nostalgiger findet auch das gute alte Dampfradio mit Einzelsendungen, wenn er will.
 
Hallo ! Pirni !

Du sprichst mich an und meinst den falschen. Vielleicht nochmal durchlesen, wer was geschrieben hat ?

Dankeschön.
 
So wie ich das da oben gelesen habe, will Pirni nicht die privaten verbieten.
Es ging also nicht darum ein Staatsfunkmonopol zu schaffen, welches ein neues drittes Reich aufkommen lässt, denn dann hätten wir das auch schon längst aus der Zeit, in der es keine privaten gab!!
Aber Pirni hat doch Recht: Private, der Vielfalt wegen eingeführt, bieten heute nur noch Einfalt, die selbe Soße, den selben Mist. Nicht mal alle das selbe GUTE Programm, sondern nur noch etwas zum Weghören!
Das Problem ist doch, dass in den letzten ca. 10 Jahren – und diesen Vorwurf müssen sie sich gefallen lassen – die privaten die Radiolandschaft in Deutschland versaut haben, so dass kaum mehr ein Hörer weiß, wozu das Medium Radio eigentlich in der Lage ist. Dass es noch mehr kann als nur Millionen zu verschleudern, oder immer gleiche Songs auf Rotaion abzunudeln. Das führt alles dazu, dass es Leute gibt, die einen entsetzt ansehen und fragen: WAS? Du hörst RADIO?? Wie kann das sein ? WARUM?“ Diese Menschen wissen nicht mehr was Radio zu leisten in der Lage ist, und ich denke mal darauf hinaus geht auch das eigentliche Thema, die Frage von RADIOSI.
Wenn ich dann hier so Sprüche von RADIOACTIVE lese, in denen es heißt, beim Radio ginge es nur um Profit und sonst nichts, kommt mir echt das Kotzen! Entweder sollte so was satirisch überspitzt gemeint sein (was ich nicht glaube, auch auf Grund weiterer Meinungen von besagter Person) oder es ist einfach nur zum Heulen! Wahrscheinlich selbst mal gerade vom Krankenhausfunk träumend oder so ein Formatradio-Fanatiker und dann solche blöden Äußerungen. Sollen nun alle einpacken, und nix kreatives mehr entwickeln dürfen, nur damit hunderte Dudelsender ihre Arbeitsplätze halten können? Man könnte ja hier, um den Bogen zu schließen auch wieder einen drittes-Reich-Vergleich, von wegen viel Arbeitsplätze anführen, aber das mach’ ich nicht.
Natürlich funktionierte gut gemachtes Radio auch heute, sogar bei den privaten, wenn sich denn mal einer dazu durchringen könnte.
Es ist soooooo schade, die Einträge in diesem Forum zu verfolgen und immer wieder zu sehen, dass es nur ganz ganz wenige Radio-Freaks hier gibt, aber zu viele Marktwirtschaftler, die nur noch in Profiten denken können.
 
@ Deason
Entschulde, Deason, wenn ich Dich in der Eile mit einem anderen Poster verwechselt habe. Deinem Eintrag stimme ich ja zu !
 
@ Rayshapes

Stimme auch Dir voll zu !
Die Format-Dudelfunker erklären immer, daß sie laut MA so erfolgreich sind. Das ist ein Vergleich, der nicht ganz stimmt.
Das ist etwa so: Es gab einmal im Ort 5 Gastwirtschaften, jede mit einer Speisekarte mit großer Auswahl. Irgendein Gescheiter kam dann einmal drauf, daß das Wiener Schnitzel am häufigsten bestellt wird. Daraufhin boten alle nur noch Wiener Schnitzel an, wegen der Menge konnte das auch noch günstiger als früher angeboten werden und weil jetzt jeder nur noch Wiener Schnitzel aß( weils ja nix anderes gibt), sagte man: Seit wir die Speisekarte so formatiert haben, haben wir Erfolg, noch nie haben wir so viele Schnitzel verkauft.
Weiters: Im Jahre 1966 hatten wir eine Radionutzung von 65 Minuten, heute mit Formatradio haben wir über 200, so wird deren Erfolg begründet. Dabei stimmt das doch überhaupt nicht: Man müßte die heutige reine Zuhörzeit von nur noch 20 Minuten mit der damals reinen Zuhörzeit von 64 Minuten vergleichen. Heute wird 200 Minuten eingeschalten gelassen OHNE zuzuhören ! Man kann doch nicht die früheren aufmerksamen Sendungszuhörer mit den heutigen "Zwareingeschaltethaben - aber nicht-Zuhörer " vergleichen !

Dazu hier noch mein Posting von anderer Stelle bezüglich Formatadio:
Formatradio ist nicht soo erfolgreich, wie es die MA-Zahlen widerspiegeln.
1.)
Dem Formatradio wird ja nicht richtig zugehört, sondern als Hintergrundberieselung verwendet. Trotzdem zählt man diese Einschalter alle als "Hörer".

2.)
Formatradio schalten diejenigen ein, die im Radio keine Spezialsendung finden, die genau ihre Wünsche erfüllt. Formatradio ist sozusagen ein "Kompromissradio" und für viele einfach das "allerbeste Übel", die Radio hören wollen, aber halt nichts besseres finden.

3.) Formatradio wird auch von denen eingeschaltet, die nur informationsmäßig am Ball bleiben wollen, vor allem wegen Wetter und Verkehr beim Autofahren. Die Musik und die übliche nichtssagende Moderation wird nicht beachtet, sondern nur der ARI-Beep und der Nachrichtenopener.

Alle diese "Hörer" werden von den Formatradiomachern aber als volle Zustimmung und Erfolg für ihr Konzept gewertet, was nicht stimmt. Denn mindestens 50% dieser Formatradiohörer könnte man durch eine Spezialsendung, die genau auf ihre Wünsche eingeht ( musikalisch, moderationsmäßig, info-mäßig) wegholen !!
Beispiel: Ein autofahrender Eros Ramazottifan, der nach Italien nach Monza unterwegs ist, weil er auch Formel I Fan ist, hört Antenne Bayern, weil ihm dieser Sender noch am nächsten seinem Geschmack kommt und er nichts passenderes findet.
Würde er eine Spezialsendung über Ramazotti oder eine Spezialsendung über Monza und Rennwägen auf der Skala finden, wäre er weg vom Formatsender und beim Spezialradio. Weil er aber eine solche Sendung gerade nicht findet, bleibt er beim 0815 - Formatradio und so geht es vielen, ganz vielen.( Das hier ist nur ein Beispiel, da könnte man hunderte finden).
Oder ein Soul und Funk Fan hat halt das Hitradio 0815 eingeschaltet, weil er nicht anders findet und aber doch am News-Ball bleiben möchte. Würde er eine Soul - und Funk Sendung finden, wäre er nicht mehr beim Formatdudelbest-Mixradio usw. usw.
Die hören Formatradio nicht, weil es sooo toll ist, sondern weil ihnen eine Alternative fehlt !
Formatradio ist nur deshalb erfolgreich, weil es die anderen Sendeformen gekillt hat.
Die Hörer, wenn man sie ehrlich befragt, sind mit der heutigen Radiolandschaft jedenfalls nicht zufrieden !
 
In der Tat, es erregt geradezu ungläubiges Erstaunen, wenn sich jemand ernsthaft mit Radio befaßt. Und man fragt sich schon, warum niemand zu bemerken scheint, daß die gängigen Positionierungen mit den größten Hits im besten Mix der 80er, 90er und von heute überhaupt nicht wahrgenommen werden; u.U. betrifft das ja sogar den Sendernamen. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf?

Wobei aber auch festgehalten sei, daß die ARD kräftig mitversaut. Jaja, die Sachzwänge...
 
Also der Vergleich mit dem Schnitzel gefällt mir sehr sehr gut!

Ich hab (leider) bislang noch keinen jetzt gesehen, der Pirni in seinen aufgeführten Punkten widersprochen hat. Ist es wohl den Verantwortlichen durchaus bewusst, zu was sie das Radio verkommen lassen:
In unserer schnell-lebigen Zeit gibt es eben fast nur noch Fastfood-Radio.

Ich hatte das tatsächlich schon fast vergessen, dass es früher Sendungen gab, zu denen ich das Radio einschaltete, die ich ganz speziell hören wollte. Medienmagazine, die Charts, Morgenshows, die noch Spaß machten, spezielle Musiksendungen, uvm.

Ausserdem war ich sehr bemüht, entferntere Sender hereinzubekommen, weil die anders waren, und damit meine ich jetzt nicht das Ausland, sondern ich meine nur, dass ich in Augsburg versucht habe, Münchner Sender zu hören. Weil es da Musik und Sendungen gab, die es bei uns nicht gab.

Heute ist alles austauschbar und damit ist das nicht mehr notwendig. Klar, genau das will der Geschäftsmensch des Privatradios von heute: Es soll doch kein Hörer einen anderen Sender hören, weil da eine Sendung kommt, die ihm thematisch oder stilistisch besser gefällt.

Aber der Vergleich mit dem Schnitzel stimmt auch insofern verdammt gut, als dass natürlich immer mehr langsam das Schnitzel satt haben, und dann gar nicht mehr zum Essen gehen.

Das finde ich eh immer so unerhört: Man stützt sich auf Analysen, die ja immer genau in dem Umfeld gemacht werden, in dem man sich befindet. D.h. z.B. Nicht-Hörer werden ja gar nicht befragt, und dabei sind viele davon Ex-Hörer...

Aber dennoch glaube ich auch nicht, dass in unserer schnelllebigen Zeit Radio wie einst rezipiert werden kann. Das Fernsehen hat sich ja auch in Richtung "Fastfood" verändert. Und wir können es auch sonst überall feststellen.
Nur noch Reizüberflutung und Stress. Das bestimmt unser Leben. Da bleibt keine Zeit für ein "gemütliches, unterhaltsames und interessantes" Radio.

Allerdings mache ich die Medien da als Hauptverantwortliche schuldig, dass wir uns so entwickelt haben. Obwohl andererseits ist es natürlich auch die technische Entwicklung.

Hmm, nunja, aber wir haben wenigstens jetzt der Sache mal so richtig auf den Zahn gefühlt. Endlich verstehe ich so einiges mehr.

Gruß,
radiosi.
 
Ähm, Schnitzel? Hallo, geht`s noch?

@ radiosi:
Natürlich ist Radio in anderen Ländern besser. Auch die Frauen. Und das Essen. Und nicht zu vergessen: das Benzin ist in anderen Ländern auch viiiiieeeel bessser! Das sagen übrigens die Menschen in genau diesen anderen Ländern auch über Deutschland. Ich sag nur: Reiz des Fremden!

@ Prini:
Klar, läuft man außer Konkurrenz, kann man viel mehr Werbekunden für sich sichern. Aber das Mehr an Geld bekommt das Programm, nicht Du als Moderator. Du scheinst mich auch falsch verstanden zu haben. Ob es einen Sender oder viele Sender gibt, ist schlußendlich egal - die Sender müssen sich gegenseitig in Schach halten (Konkurrenz). Nur so werden Arbeitsplätze gesichert.

Es gibt kein Sehnsucht nach Kult oder nach Personality. Das zeigen weder Umfragen noch private Researches! Es geht ums Musik, Wetter, Verkehr und Nachrichten - Unterhaltung und Service, die/der nicht wehtut. Heutzutage wird Radio nicht mehr bewußt eingeschaltet - es wird im Badezimmer beim Duschen, im Auto zur Arbeit und zum Einschlafen gehört. Es ist unsere Aufgabe, die Hörer durch den Tag zu begleiten. BEGLEITEN, nicht penetrieren.

OK, in den USA gibt es Vielfalt. Da gibt es aber mehr unkommerzielle Sender, die durch Spenden finanziert werden. Und die gibt es in Deutschland auch - Bürgerfunk, Freies Radio, Uniradio. Aber Quote machen die nicht. In Amerika gibt es einfach einen anderen Markt. Da hat jede Sekte ihren eigenen Funk, der auch gehört wird.

@ radiosi:
Nicht traurig sein, Du kannst Deine Lieblingssender ja auch übers Internet hören. Auch die aus anderen Ländern. Und dann schreibst Du noch mal was darüber, dass in anderen Ländern Radio besser ist, ja?
 
"Ein Formatradio muß Musik spielen, die nicht als gut befunden wird, sondern die einfach nicht stört". Aussage eines Beraters der Schweizer Privatsender BE.1 und (Hit)Radio Z (vor einigen Tagen im Tages-Anzeiger zu lesen). Mit dieser Aussage schaufeln sich Privatsender doch ihr eigenes Grab. Man schaltet einen Sender doch einfach an, "weil er nicht stört", also sozusagen von allen Sendern das kleinste Übel ist.

Ich sage weiterhin, sobald es dereinst mal mittels UMTS (oder was auch immer in diese Richtung kommt) möglich wird, mobil Internetradio zu hören, werden sich die Formatsender warm anziehen müssen. Denn über's Internet bekommen die Hörer wirklich "ihr" Spezialradio das sie wollen und den meisten wirds egal sein, aus welchem Teil der Welt ihr Sender dann kommt, solang er ihre Interessen abdeckt.
 
Zur Thematik Formatradio kann man eigentlich nur eines sagen: ausschalten und boykottieren. Dass der Eindruck, Radio im Ausland wäre besser, lediglich auf den Reiz des Fremden zurück zu führen ist, möchte ich bestreiten. Gerade Sender wie die BBC machen halt genau das Programm, das sich sicherlich auch hier in Deutschland viele wünschen: Z.B. gute Unterhaltungssendungen, die auch durchaus einen hohen Wortanteil haben können, eine gute Musikauswahl, die auch häufiger mal ein "Aha-Erlebnis" bietet (auch im Tagesporgramm), sodass das Zuhören auch wirklich Spaß macht und jede Menge Spezialsendungen auf allen drei pop- und rock-orientierten Wellen (R1,R2,6Music). Es gibt zwar auch bei diesen Sendern eine A- und B-Rotation, die DJs haben aber neben diesen Vorgaben immer noch genügend Spielraum, um selbst Musik auszuwählen, sodass jede Sendung - auch tagsüber - etwas anders klingt. Versucht sowas mal im deutschen Formatradio... Um die deutsche Radiolandschaft aber nicht schlechter zu machen als sie ist: es gibt auch hier löbliche Ausnahmen, z.B. hr1. Die Musiksendung "Schwarz-Weiß", die hier jeden Abend läuft, ist wirklich vorbildlich und animiert immer wieder zum gezielten Einschalten - mit ungewöhnlicher, an keine Musikrichtung gebundener Musikauswahl und fundierten Begleitinformationen zu den gespielten Songs (wird u.a. moderiert von Volker Rebell). Wenn ich solche Sendungen im Radio höre, fällt es mir wesentlich leichter, meine Gebühren zu zahlen.
 
Natürlich hinken Vergleiche oft auf sämtlichen verfügbaren Beinen, aber ich denke Vergleiche und Extrembeispiele/Szenarien helfen auch oft, sich selbst Dinge besser vorzustellen und sie zu verstehen. Insofern finde ich den Schnitzel-Vergleich einfach richtig gut!
Übrigens ist deutsches Benzin besser, davon können ich und mein Auto ein Lied singen!
Das Beispiel des nach Monza fahrenden Ramazotti-Fans ist natürlich auch so ein spezielles, denn es kann nicht für jeden genau die speziell interessante Sendung geben. Auch wenn mich mancher für unsagbar gestrig halten mag, so glaube ich doch, dass allein durch diese massenhafte Präsenz des privaten (und leider auch öffentlich-rechtlichen) Dudelfunks, die Hörer zu einer gewissen Oberflächlichkeit erzogen worden sind, die es ihnen unglaublich schwer macht, sich auch mit inhaltvollen oder gar thematischen Sendungen auseinanderzusetzen. Klar, kann man das auch den Hörern selbst vorwerfen, denn unter den Formatradio-Hörern (die sich sonst nichts anderes anhören wollen) gibt es sicherlich auch etliche SPIEGEL-Leser und nicht nur Bild-Zeitungs-Angucker. Wenn die die gleichen Ansprüche an das Radio stellen würden, die sie auf dem Zeitschriftensektor haben, wäre es doch schon um einiges besser bestellt. Aber statt dessen „hören sie beim Lesen“ einen Dudelsender und wissen schon lange nicht mehr, das es auch anders ginge. Sehr schlimm finde ich in diesem Zusammenhang auch die Rolle etlicher öffentlich-rechtlicher Anstalten, die sich nicht zu blöd dazu sind, Programme wie JUMP zu verbreiten. Dass es auch anders geht, zeigt zum Beispiel Radio EINS in Berlin/Brandenburg, einem Markt, der sowieso schon hoffnungslos übersättigt ist mit Sendern, die einem das blaue vom Himmel versprechen und doch nur Sülze senden. Wie kann es denn sein, dass ein wirklich zuhörender Hörer sich einen Sender anhört, der ihm alle 3 bis 4 Minuten erzählt, er würde die beste Abwechslung haben, dies aber schon im Stundentakt wieder widerlegt? Müsste dies nicht bei einem Sender, bei dem wirklich zugehört wird, einen Proteststurm der Hörer auslösen? Die Erklärung dafür liegt doch auf der Hand: Die Leute hören wirklich nicht zu! Diese ganzen Statistiken sagen NICHTS aus, was wirklich für die Werbetreibenden von Interesse wäre. Beim Fernsehen, kann man ganz genau ermitteln, wie viel Leute aufs Klo gehen, wenn bei Wetten Dass..? Phil Collins singt, und das sieht nicht gut für den Herrn Collins aus! Wenn es ähnliche Erhebungen für solche Top-Sender beim Radio gäbe, könnte man sehen, wie viel Leute bei Werbung wegschalten oder einfach nicht zuhören. Das mit dem einfach nicht zuhören ist ja schnell mal geschehen, das ist jedem von uns schon mal bei einem Gespräch vorgekommen, und man wusste nicht mehr worum es ging. Ich behaupte: Das passiert im tollen Formatradio jeden Tag millionenfach!! Wenn es hierfür echte Zahlen gäbe, würden sich diejenigen, die z.B. für eine neue CD-Collection werben doch überlegen, ob sie das nicht lieber in einer ganz speziellen Sendung, in der die Menschen zuhören und sich nicht nur berieseln lassen, tun würden.
In einem anderen Thread hatte ich schon einmal geschrieben, dass ich es gar nicht so unwahrscheinlich finde, dass es auch heutzutage noch möglich wäre wirklich interessante Sendungen zu machen, z.B. Quiz im Radio. Natürlich müsste man die Hörer erst einmal entsprechend schonend darauf vorbereiten, d.h. erst einmal überhaupt, dem Moderator einer Sendung zugestehen, dass er wieder ein richtiger Moderator sein darf und nicht nur ein Plattenaufleger und Zeitansager. Denn weil es schon zu viele von dieser Spezies in unserer Radiolandschaft gibt, ist es so schlecht um sie bestellt. Ja klar, auf dem Papier mit den MA –Zahlen sieht’s super aus! Nach dieser Vorbereitung könnte man auch spezielle Sendungen fahren, was ja auch im Privatfunk funktionierte, einstmals z.B. bei Hundert,6, was nun als Propaganda-Maschine runtergewirtschaftet wurde. Die hatten mal, mit einem gut gemachten Programm (von Programm will ja heute schon keiner mehr reden!) mehr Quote als alle SFB-Programme zusammen!! Das zeigt doch, dass es geht. Erst als diverse weitere private wie Pilze aus dem Boden schossen, und man nervös wurde, kippte die ganze Sache. Das heisst nicht, dass das Programm von früher schlecht oder unfähig war. Es zeigt, wie Billig-produkte den Ruf einer ganzen Sparte verderben können!
 
1.
Stimme Dir zu, Studix. Und auch das Wortprogramm der BBC, R4, ist exzellent. Sendungen wie The Archers, News at One, Women´s Hour usw. haben Kultcharakter und sind nicht nur für die Upper Ten gemacht. In Deutschland kann eigentlich nur noch das DeutschlandRadio mit BBC-Niveau mithalten. Ansonsten wird hier Radio nach Vorstellungen und Wünschen der Berater und nicht den Bedürfnissen der Hörer gemacht. Auch eine enge Ausrichtung der Wellen nach altersmäßigen Zielgruppen ist falsch.

2.
Beim HR ist man wohl auf richtigem Wege, bleibt zu hoffen, daß die sich nicht durch die letzte MA verunsichern lassen.

3.
Zu Radio auf Bildzeitungsniveau: Bei NDR2 ist es ja sogar so, daß Moderatoren/innen immer noch von "Der Zeitung" im Singular sprechen (als würde es nur eine in Deutschland geben), daraus vorlesen, diese aber wohl namentlich nicht nennen möchten. Auch das würde in GB nicht passieren. Dort spricht man selbstverständlich von der "Sun" oder dem "Mirror" usw.

[Dieser Beitrag wurde von AdamCurry am 16.03.2002 editiert.]
 
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