Früher war alles viel... früher

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Odin

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Immer wieder und öfter liest man,
was ist mit dem Sender los,
warum hat der oder der Sender so nachgelassen,
das Programm ist schlechter geworden,
die guten Moderatoren sind weggegangen.

Früher hat man auf die Hörer gehört, die haben einem schon per Telefon, Brief oder E-Mail gesagt was sie gut finden oder nicht.
- Heute hört man auf die Unternehmens- und/oder Radioberater.


Früher wurde Radio noch mit Idealismus und Spass am Senden gemacht. Privatleute die noch was bewegen und "machen" wollten.
- Heute stehen da meist Gesellschaften oder Gesellschafter dahinter, die nur schnellstmöglich ihre eingebrachte Kohle wieder raushaben und Gewinne erzielen wollen.


Früher hatten die Moderatoren viel mehr Entfaltungsmöglichkeiten was die Programmgestaltung angeht
- Heute dürfen einige meist nur noch vom Zettel ablesen


15 Jahre in etwa ist es her als ich Elmar Hörig, ich glaube bei SWF3 seinerzeit, gehört habe. Da hat Radio noch Spass gemacht. Da hat Zuhören noch Spass gemacht.
- Heute schalte ich immer öfter ab

Gruss Odin
 
stimmt.

früher gab es halt auch weniger sender, gegen die man kämpfen mußte. der hörer konnte vor 15 jahren ja nur "seine" öffentlich rechtlich welle empfangen. kein hitradio.

habe vor ca. 6 jahren mal mit einem damaligen popwellen leiter gespochen. er sagte: früher war xxx noch ein programm, in dem super motivierte redakteure ihre musik gespielt und ihre themen gemacht haben. der hörer hat uns gehört. es gab ja nichts anderes. höchstens kassetten.

dennoch glaube ich: radio wird langsam wieder abwechslungsreicher in den nächsten jahren. der hörer will bald/teilweise jetzt schon wieder wort hören. das talkradio wird kommen. und jetzt pack ich meine kugel wieder ein.


maria
 
Bemerkung zu dieser Aussage:
>>><
früher gab es halt auch weniger sender, gegen die man kämpfen mußte. der hörer konnte vor 15 jahren ja nur "seine" öffentlich rechtlich welle empfangen. kein hitradio.<<<<<

Das stimmt nicht ganz ! Es gab vor 25 Jahren schon Gegenden, in denen es Privatradio gab: z.B. "Die vier fröhlichen Wellen von Radio Luxemburg", dann in Kärnten, in Tirol ! Die Privatradios Radio UNO, Radio Valcanale, Radio Carinzia, Radio Brenner usw.
waren allesamt sehr beliebte Radioprogramme !

Der Niedergang begann damit, als das Radio bei uns ins Blickfeld der Berater und Consulting-Unternehmen kam und die jedem individuellen und kreativen Moderator, jedem Musikliebhaber das
Radiomachen vergällten.
 
Original geschrieben von Ernie
"Die vier fröhlichen Wellen von Radio Luxemburg

Na, da möchte man aber bald Rudi Völler zitieren.

Zumindest für NRW kann man aber behaupten, daß der Wechsel in der Radiolandschaft nicht mit einem Satz beschrieben werden kann. Die alten WDR Wellen hatten auch etwas für sich, aber vieles war eben nicht durchhörbar - wobei dieses Wort wohl noch nicht erfunden war. Es hat sich eben vieles vom Einschaltradio zum Tagesbegleitprogramm entwickelt, und da kann es nicht nur Vorteile geben. Fragt sich nur, ob die Nachteile so gravierend sind. Ob Tagesbegleiter allesdings durchautomatisierten, weichgespülten Müll senden müssen (wie doch praktisch jeder Private es macht), sei mal dahingestellt. Und ich bin mir sicher, daß es in den bundesdeutschen Radios auch noch hier und da jene motivierten und kreativen Redakteure/Moderatoren gibt - bei bigFM sollte man sie aber wohl nicht unbedingt suchen (deren Kreativitäts-Auswüchse konnten wir ja jüngst im neuen Forum bewundern).
 
Ich muß Odin auch zustimmen.
Ich habe die Entwicklung des Privatradios 15 Jahre miterlebt.
Vom Idealismus ging es bis zum ewigen Beraten, "sich nichts mehr trauen" richtig bergab.

Früher war der Sender mit diversen Aktionen Stadtgespräch und hat musikmäßig Trends gesetzt, jetzt dudelt er nur noch vor sich hin. Echt traurig.
Die Hörer konnten früher aktiv mitmachen, da wurden Ideen angenommen und jetzt sitzt teilweise nicht mal mehr ein Moderator im Studio, was heißt, es geht auch keiner ans Telefon.
Es muß ja gespart werden.
Die Mitarbeiter haben früher von sich aus Überstunden geschoben, weil es einfach Spaß gemacht hat zu arbeiten, aber heute werden von ganz oben tolle Ideen einfach ignoriert und ich habe den Eindruck, daß in manchen Sendern Leute in den oberen Positionen sitzen, die nicht wirklich Ahnung haben, was es heißt Radio zu machen.
Ich will ja nicht alle Sender madig machen, aber Radio hat vor ein paar Jahren mehr Spaß gemacht.
 
Das Radio von früher war besser als das von heute, das ist eine ganz klare Beobachtung.

Demnach also hat es eine Fehlentwicklung gegenen, die dringen korrigiert gehört. Wenn das irgendwelche "Gesellschafter" verhindern wollen, weil diese nur am "Cash-Flow" oder irgend einem anderem infantilen Unsinn interessiert sind, dann wird es Zeit, diese "Gesellschafter" aus den Radios zu entfernen und das Radio dem Volk zurückzugeben.

Eine ARD-Anstalt kann ja auch 8 Wellen pro Bundelsland produzieren, oder nicht? Schaut man nach UK, gibt es dort BBC 1 bis 7 plus regionale oder lokale BBC-Programme.

Jetzt mag man einheben: Aber auch in UK gibt es private Konkurrenz! Doch darauf lässt sich ganz gut erwidern: Die machen da auch Qualität! Virgin 1215 ist das beste Beispiel dafür, dass Radio sich nicht zwangsläufig so entwickeln muss wie in Deutschland.

Es ist ja nicht so, dass in Deutschland dümmere Menschen leben würden als anderswo, für die man halt dümmere Programme machen muss. Vielmehr orinetiert man sich in anderen Ländern nicht am letzten Abschaum bzw. stimmt nicht jedes Radioprogramm 24 Stunden auf die potenzielle RTL 2 / Neun Live-Kundschaft ab.
 
"dann wird es Zeit, diese 'Gesellschafter' aus den Radios zu entfernen und das Radio dem Volk zurückzugeben"
Was sind denn das für Töne? Willst du Volksradio? Den Empfänger haben wir schon... :D Radio ist nicht "Demokratie auf FM". db
 
Ich glaube, das ist im übertragenen Sinne gemeint, und auf keinen fall im Sinne von Volksempfänger.

Ich kann das, was alquazar sagt, nur unterstreichen: Früher war es wirklich besser.
 
Dass Radio mal besser im Sinne von "es gefiel mir mehr" war, unterschreibe ich sofort. Dass aber jemand "entfernt" werden soll, um ein Medium "dem Volk" wiederzugeben, ist ein etwas zweifelhaftes Vokabular, das, um anders verstanden zu werden, wenigstens den Einsatz von Smilies verdient gehabt hätte. db
 
Na ja, okay, dann soll alquazar das mal machen. Ich sagte ja schon mal, dass ich prinzipiell nie Simleys verwende.

Ein bisschen Mitdenken erwarte ich auch schon. Auch ohne Smileys.
 
"Ein bisschen Mitdenken erwarte ich auch schon."
Ich auch. Deshalb meine Fragen, denn ich denke mit diesem seinem Posting andere von ihm hinzu. Und dann frage ich mich, was dafür spricht, das ironisch zu verstehen. db
 
Ja, wenn ich andere von ihm hinzudenken würde, müsste ich erst mal nachschlagen. Obwohl ich mich auch dunkel an eine Unstimmigkeit von vor ein paar tagen erinnern kann, die unangenehm war.

Wollte nur sagen, dass man sich ja nicht zum Einsatz von Smileys (die smilen ja auch nich immer) genötigt sehen muss.
 
Früher war Radio noch Radio, als die Mods noch vor einer Diskothek sassen und im Plattenkoffer wühlten, ihre Musikprogramm weitestgehend selbst bestimmten oder ein Redakteur machte das für sie .... Ja, man kommunizierte sogar mit dem Hörer.

Heute ist es leider zu 90 % nur noch die automatisierte Rotation
und da (fast) alle die gleiche Masche fahren .... wird es eben langweilig & nervtötend. Schlimm ist auch, dass der Hörer eigentlich nur noch als "Jubelfritz" benötigt wird, um in Jingles plakativ zu zeigen ... "WIR SIND DIE BESTEN"
 
Aus Spaß wurde eben ernst...
Ein harter Kampf um die Quote und um's Überleben.

(übrigens nicht nur beim Radio...)

Nur Pionieren ist der Spaß vergönnt.
Also, wo sind sie? Die Pioniergeister der Neuzeit?
 
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