Funkhaus historisch: Diverse Sender

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Es wäre dann aber ja nicht nur "eine zusätzliche" Bandmaschine, sondern die ganze Infrastruktur (zusätzlicher Regler am Pult, Kabelage, Truhe muß untergebracht werden...) käme auch noch dazu. In analogen Zeiten nicht trivial.


Gruß TSD
 
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So kompliziert hatte ich gar nicht gedacht. Für die Herstellung eines Endlosbandes bedarf es, die damaligen Produktionsbedingungen vorausgesetzt, nur drei Bandmaschinen: [...] Die Maschinen werden nacheinander gestartet. Läuft die eine, spult die andere zurück.

Klar, stimmt, so kann mans natürlich auch machen. Blöde heutige Produktionsbedingungen mit nur einer Maschine pro Studio (wenn überhaupt noch), da kommt man auf seltsame Gedanken.
 
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@TSD: In Studios der 70er und 80er waren drei und mehr Maschinen keine Seltenheit. Notfalls macht man's halt im ZÜTR oder einem Produktionskomplex.
Auf die von mir beschriebene Methode haben wir jedenfalls bei der Bundeswehr produziert: mit alten ausgeleierten Telefunken-Leierkästen und miesem PER 528-Band, weil das LGR 50 zu teuer war. Inzwischen hat man aber selbst beim Bund mitgekriegt, daß mal jemand den Computer erfunden hat.
 
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@TSD: In Studios der 70er und 80er waren drei und mehr Maschinen keine Seltenheit.

In der alten "Acht", dem hr1-Studio im hr-Rundbau, standen sogar 6 dieser wunderbaren Maschinen. Hatte allerdings auch damit zu tun, dass die 8 ursprünglich als Hörspielstudio konzipiert war.
 
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Danke, Gelb, das ist mir bekannt. Jedoch: Warum standen denn soviele Maschinen herum? Weil sie auch gebraucht wurden, also nicht nur zum Spaß. Und dann bedingte Dein Vorschlag eben doch wieder eine zusätzliche Maschine.


Gruß TSD
 
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lachtot.gif
 
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Mensch, Tondose, jetzt reiß dich doch mal zusammen! Manfred hatte auf dem Foto die Form eines Telefonhörers angenommen. Schafe können das! :wow:
 
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@Ralle:
OK, vielleicht ist meine Kritik gegenüber PER 528 nicht ganz berechtigt, aber im Vergleich zu LGR 50 waren (zumindest unter damaligen Bedingungen) doch deutliche Unterschiede in der Höhenaussteuerung festzustellen. PER ist halt ein Ferro-Band, was zwar etwas wärmer klingen mag, aber qualitativ doch unter LGR 50 liegt. Besonders dann, wenn es nur mit 19 cm bespielt wird und die Maschinen geschätzte 100 Jahre alt sind und wahrscheinlich in ihrem ganzen Leben noch nicht ein einziges Mal gereinigt wurden. Was dann hinterher aus dem Lautsprechern trieft, spottet jeder Beschreibung.
 
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Danke Gelb, wirklich total schaaf. Ich erinnere mich noch an hr3 im TV mit Manfred ganz geduldig vorn in der Ecke stehend und vor sich hinkotend. :D

Aber was war das für ein Pult bei hr3? War das ein Harris?
 
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Bei uns war bei 38 cm/s kein Unterschied zwischen LGR30 und PER525 bzw. später LGR50 und PER528 zu hören. Was allerdings auffiel, war der stärkere Abrieb bei den Agfa Bändern.
Bei späteren Chargen von LGR50 löste sich die komplette Schicht ab, da sind ganze Paletten zurückgegangen.
 
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Ja, das waren noch Zeiten. Da hat sich hr3 noch gelohnt. Schade, daß davon nichts mehr übrig geblieben ist. Damals mochte ich hr3 nicht, aber von der Fernsehsendung konnte ich mich dann doch nicht losreißen. Lag aber eher daran, daß man recht tiefe Einblicke in ein Radiostudio bekam, was damals, vor Zeiten des Internets oder Webcams, nicht üblich war.

Hier noch ein Bild von Bombi und Manfred mit Live-Performance-Gästen im Studio.

Ich weiß nicht, was das für ein Pult ist. Ich dachte immer, das wäre ein Alice. Vielleicht mal TSD oder Onkel Otto fragen, die dürften das wissen. Ich kenne dieses Studio nur als Abstellkammer.

Ach ja: das andere hr3-Bild hängt übrigens in Übergröße (geschätze 4 x 2 m) beim hr im Übergang von der Intendanz in den Rundbau.
 

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Hier noch ein Bild von Bombi und Manfred mit Live-Performance-Gästen im Studio.

Im Vordergrund gut zu erkennen ist einer Studer A816 :).

Als Schnittmaschine eignete sich die M15A besser, aber die A816 wartete mit nur allen erdenklichen Funktionen auf. Unter der Klebeschiene befand sich ein Tastenfeld und ein Display, über das nahezu alle Parameter der Maschine eingestellt werden konnten. Nur Köpfe eintaumeln ging damit natürlich nicht ;)

Mit entsprechender Steuerkarte kann man die Maschine auch über RS232 steuern (beispielsweise über das Windows-Terminal). Genaue sachdienliche Hinweise dazu nehme ich gerne entgegen...

Studers letztes, großes Broadcast-Tonband, als ersatz für die M15A gedacht, passte auch genau in die Einbautruhen.
 
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...und von allen mir bekannten Tontechnikern (bis auf einen, der an der Entwicklung mitwirkte) mit Attributen von "fummelig" bis "unmöglich zum Schneiden" versehen. Daran sieht man, daß die M15A das Nonplusultra war; ein Nachfolger hätte dieselbe (!) Benutzeroberfläche haben sollen.


Gruß TSD
 
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@TSD: In Studios der 70er und 80er waren drei und mehr Maschinen keine Seltenheit. Notfalls macht man's halt im ZÜTR oder einem Produktionskomplex.
Auf die von mir beschriebene Methode haben wir jedenfalls bei der Bundeswehr produziert: mit alten ausgeleierten Telefunken-Leierkästen und miesem PER 528-Band, weil das LGR 50 zu teuer war. Inzwischen hat man aber selbst beim Bund mitgekriegt, daß mal jemand den Computer erfunden hat.

By the way: Bei der BW in Clausthal-Zellerfeld (Radio Oberharz) haben wir seinerzeit noch schlimmeres gehabt: LGR 30 (das in schweinchenrosa...). Passte aber irgendwie zu den M5-Maschinen und unseren röhrenbestückten V72-Pulten (im Sommer wurde die Regie A auch Dienstsauna genannt).

Das Beste war aber das "Stereo" (!) - Studio B. Das Pult machte aus xy-Signalen zum Verarbeiten MS-Signale und nachher zum Abhören und Aufzeichnen natürlich wieder klassisches rechts-links. Bloß dumm, daß durch Alterung (der NDR wußte schon, warum er den Ü-Wagen als Teilespender -unter anderem für's Pult- für mickrige 20.000 Mark abgegeben hatte :D ) diverse Phasenschweinereien entstanden. In einem Fall hatten wir einen perfekten Karaoke-Generator: Solostimme der Platte war praktisch komplett ausgefiltert...
 
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Ich muss mal schauen, ob ich irgendwo noch Bilder aus unserem alten Regensburger Funkhaus hab. Mal sehen, ob ich sie irgendwo noch vorkramen kann.
Dann scann ich sie mal ein, und stell sie on ;)
 
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@Badener

Sehr geiles Bild vom N-Joy Studio! Das muss ja echt noch ganz aus der Anfangszeit stammen. Da war auch noch das RE 20 da, später (und jetzt ja auch) ist das RE 27 im Einsatz.

@muted

Wo hast du denn die Bilder auf Seite 1 vom N-Joy Studio her? Wahnsinn wie meine Bilder die Runde machen, sogar auf einer Niederländischen Seite dürfte ich sie schon entdecken! Ist natürlich völlig OK!
Wir waren damals im N-Joy Funkhaus, wo es die letzten Atemzüge von dort gab. Das arme Parcific Pult war in einem echt desolaten Zustand, auch die Cartwall auf DOS Basis hat mir gefallen :)
 
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Und ich kam bei N-Joy in der Bebelallee wenige Tage vor dem Ende dort nicht rein - erhöhte Sicherheitsstufe wegen "Terrorgefahr". Das war exakt am 1.1.2004. Und das in Begleitung eines NDR-Mitarbeiters aus der Rothenbaumchaussee, der reingekommen wäre - ohne mich. Naja, ich sag mal nichts... ;)
 
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Hier bilder von den 1Live studios aus dem Mediapark. Die Aufnahmen sind von 1997.
Bilder 1+2 Studio A
Bild 3 Studio D
Bild 4 Studio D Technik
Bild 5 Studio C Nachrichtenstudio
 

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1997 ist sicherlich noch nicht historisch, aber inzwischen sieht es dort ja auch wieder anders aus. Schade eigentich, das Rot gefällt mir ganz gut.
Interessant finde ich die Idee, die Gorgy in die Wand einzulassen. Eine gute Möglichkeit, die Kabel zu verstecken und gleichzeitig die Tiefe der Schallisolierung zu nutzen.
Auch schön, im Sendestudio ein Telefon 01 LX zu erblicken. Ein nahezu unzerstörbares Modell der späten 80er, aber noch nicht aus der Mode (als alter Telefon-Freak stehen in meinem Studio selbstverständlich auch nur Apparate dieser Ära; ein umgebautes 01 LX selbstverständlich auch).

Das Nachrichtenstudio hingegen finde ich deprimierend. Fensterlose Räume taugen als Rechner-, Server-, Geräte- oder Abstellraum, aber nicht als Studio. Aber schön, hier keine von Davis gebastelte Spezialtastatur (für die O-Töne?) zu sehen.
 
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Und ein Zahnputzbecher namens RE 20 ist zu erblicken! Zum Glück wurde das durch ein Neumann ersetzt....
Aber noch ältere Bilder aus diesem Fred beweisen ja, dass es schon die üble Vergewaltigung einer Spinne mit dem Zahnputzbecher gab!
 
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Und hier eine Autogrammkarte von Peter Kreglinger, auch irgendwann in den 70ern, im engen Bayern 3-Kabuff. Man achte neben der Technik auch auf seine piekfeine Tracht, wie es sich für einen bayerischen Sender gehört, joa mei....
 

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Man moege mir verzeihen, dass ich diesen Thread gewaehlt habe um drei Bilder einzustellen. Aber einen neuen wollte ich nicht eroeffnen, und das Haus des Rundfunks in der Masurenallee ist ja schliesslich ein "Historisches".
Was gibt es zu sehen? Drei aktuelle Fotos aus dem (einem) Selbstfahrerstudio der rbb Welle Kulturradio. Den netten Herrn habe ich unkenntlich gemacht, da ich nicht weiss, ob er sich im Netz veroeffentlicht sehen moechte.
Gruesse
Jay
 

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