Funkhaus Weimar am 02.09.18 geöffnet

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senderweimar

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Hallo zusammen,

das ehemalige und sich immer noch im Dornröschenschlaf befindende Funkhaus in Weimar ist am 02.09.2018 kurzzeitig für die Öffentlichkeit zugänglich.
Im Rahmen des Kunstfestes Weimar findet ab 16:00 Uhr eine Führung durch's Gebäude statt. Hintergrund ist, dass das Haus für's Kunstfest als Spielstätte genutzt wurde.
Die Führung wird aber ganz normal ablaufen. Der Veranstalter möchte allerdings eine Voranmeldung wie viele Personen kommen werden. Evtl. gibt es bei sehr starkem Zuspruch noch einen zweiten Termin.
Also - wer Interesse hat bitte eine PN an mich. Ich übermittle dann dem Veranstalter die Anzahl der Personen, keine Namen. Da es eine offizielle Veranstaltung des Kunstfestes ist wird Eintritt (5€/erm.3€) erhoben.
Adresse: Humboldtstraße 36a (neben Nietzsche-Archiv), 99425 Weimar

Nutzt die Chance, wer weiß, wann das Gebäude wieder zugänglich sein wird und ob dann noch die ganzen Einbauten vom Rundfunk vorhanden sein werden.
Verkauft worden ist es mittlerweile schon wieder...
 
Derzeit ist wieder einmal Leben im alten Weimarer Funkhaus. 16 Studierende der schönen Künste haben dort seit Sommer ihre Installationen aufgebaut, wollten nun eigentlich für Publikum öffnen - und können es freilich Corona-bedingt nicht. So steht das nun alles für sich selbst dort herum. Hinzu kommt noch, dass das Funkhaus, die einstige Nietzsche-Gedächtnishalle der Nazis, wieder einmal versteigert werden soll, so dass wohl Ende November zu beräumen ist.


Der MDR berichtete gestern Abend im Thüringen-Journal: https://odmdr-a.akamaihd.net/mp4dyn2/5/FCMS-5e159265-345f-4355-baa6-06d18b3fc664-be7c2950aac6_5e.mp4

0:34 - Der Verbindergang ("Wandelgang") vom Eingang zum Foyer

1:04 - war zu MDR-Zeiten ein Besprechungsraum, zu DDR-Zeiten gehörte er zu den im Haus vorhandenen Räumlichkeiten eines DEFA-Filmsynchronstudios, das innerlich schon recht bald nach Auszug des MDR aus dem Haus verwüstet war

1:45 - der Sendesaal, in dem auch für VEB Deutsche Schallplatten produziert wurde, u.a. das Œuvre des berüchtigtenberühmten Thüringer Volkskünstlers Herbert Roth ("Rennsteiglied"). Der MDR hatte den Saal als Großraumbüro genutzt und dafür die unter der Akustikverkleidung verschwundenen Fenster wieder freigelegt.

2:04 - das Foyer hinter dem Wandelgang, von dort links und rechts Zugang zum Sendesaal und mittig in das DEFA-Synchronstudio.

Die Studis tragen dicke Kleidung - offenbar ist ungeheizt. Was anderes hätte mich auch arg verwundert. Dunkel erinnere ich mich aber an Schimmelbefall im Keller vor etlichen Jahren. Sollte der verschwunden sein, so dass man dort ungefährdet arbeiten kann?

Mehr zum Haus direkt bei Christian Handwerck: http://sender-weimar.de/ .

Zur Geschichte ab Kriegsende bei Kai Ludwig / Radio Eins: https://www.radioeins.de/programm/sendungen/medienmagazin/radio_news/beitraege/2018/weimar.html

Das Haus geriet nach Auszug des MDR dann an einen russischen Eigentümer, der es leer stehen ließ. Weitere Versuche, das Haus an einen Besitzer zu bringen, der damit was anständiges macht, schlugen später fehl:

https://www.thueringer-allgemeine.d...ngt-nur-ein-duerftiges-gebot-id227062007.html (schnell runterscrollen und Screenshot machen, den dann im Grafik-Viewer anschauen, das Vorgehen ggf. wiederholen)



Aktuell halt die anstehende Zwangsversteigerung: https://www.zwangsversteigerung.de/detail/W38914
 
War das Funkhaus nicht privatisiert und verkauft worden?
 

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"Privatisiert" nicht im Sinne von "Insassen privatisiert". Das war ja MDR seit 1992, also öffentlich-rechtlich (was man, so meine trüber werdende Erinnerung hergibt, in der Anfangszeit sogar noch hören konnte, der öffentlich-rechtliche Charakter wurde aber unter dem MDR recht bald weitgehend entfernt, bei der zentralen neuen Popwelle aus der Leipziger Springerstraße gab es ihn gleich von Anfang an nicht). Der MDR zog dann nach Erfurt aufs EGA-Gelände, die Nietzsche-Halle in Weimar stand ab dann leer. Wem das Gebäude ab 1.1.1992 (Start MDR) gehörte und ob es am 1.9.2000 (Auszug des MDR) einen Eigentümerwechsel gab, weiß ich nicht.

Irgendwann wurde das Haus an einen ausländischen Interessenten verkauft, der es dann ungenutzt verfallen ließ - nicht die einzige Thüringer Immobilie, mit der er so verfahren hat. Offenbar ist das Gebäude immer noch in diesem Umfeld "beheimatet". Es fanden in den Jahren seit 2000 Plünderungen und Zerstörungen statt, von denen ich nicht weiß, ob da auch der Eigentümer teilweise dahintersteckt oder ob das Eindringlinge waren. So wurde das DEFA-Synchronstudio innerlich verwüstet, die Wandverkleidungen runtergerissen, die Glaswolle wild rausgerissen, ... schon vor Jahren.

Hatte mir das mal um 2010 angeschaut, da war es schon so. Wäre arg verwunderlich, wenn da Heinzelmännchen inzwischen Wiederaufbau-Arbeit geleistet hätten. Dürfte heute also höchstens übler sein als vor 10 Jahren.
 
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