Gafron räumt Hundert,6-Büro

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dpa meldet:
"Zwei Wochen nach der Insolvenz der KirchMedia hat der Ausverkauf der Unternehmensgruppe möglicherweise begonnen. Nach einem Bericht des «Tagesspiegel» wird der Berliner Radiosender Hundert,6 verkauft. Geschäftsführer Georg Gafron habe bereits sein Büro räumen lassen, hieß es. Über den künftigen Eigentümer wurde zunächst nichts bekannt. Hundert,6 gehört zu 100 Prozent Leo Kirchs Sohn Thomas. Im Zusammenhang mit der Kirch-Pleite war auch der Verkauf des Berliner Fernsehsenders TV.Berlin im Gespräch."
So, damit ist die Nach-Gafron-Zeit auf Hundert,6 offiziell eröffnet.
Wer aber ist der neue Gesellschafter und was hat er vor?
 
Hallo,
die Sache Hundert,6/Gafron sieht für mich doch sehr subtil aus. Etwas weiter unten ist ein Thread, in dem ein Artikel aus der Netzzeitung erwähnt wird. Dieser sowie Meldungen der dpa und des ddp lassen folgendes mit Gewissheit sagen: GAFRON GING ALLES ANDERE ALS FREIWILLIG! Offenbar hat man ihm seine Möbel genauso vor die Tür gesetzt, wie er das bei seinen ehemaligen Sklaven auch gerne mal getan hat. Anders ist es nicht zu erklären, dass schon wenige Stunden nach des Gafrons Abgang ein neuer Geschäftsführer parat stand.
Was aber ist dieser Thimme für ein Mensch? Liege ich falsch, oder hatte Energy während seiner Amtszeit ein unbeschreibliches Minus zu verzeichnnen? Wenn es stimmt, was ein anderer User hier schrieb, nämlich dass der gute Mann GF von Power Radio SH war - ist es nicht so, dass auch dieser Sender seinen Sendebetrieb aus finanziellen Gründen einstellen musste? Oder irre ich mich?
OK, weiter. Was wissen wir von dem neuenn Besitzer? DDP schreibt, es handele sich um ein Unternehmen mit dem Namen Channel Communications inc. in San Antonio. Nun ja, besonders akribisch konnte DDP noch nie recherchieren. Gemeint ist "Clear Channel". Die machen seit 1972 Radio in den USA und seit 1986 Fernsehen. 1996 begann man, sich ins Ausland zu verbreiten. Außerdem hat sich Clear Channel als Plakatwerbeagentur einen Namen in den Staaten gemacht.
CCC hat bisher in der Regel nur Minderheitenanteile an Hörfunk- und Fernsehsendern im Ausland gekauft. Die Wahrscheinlichkeit, dass man sich in San Antonio um einen 100prozentigen Anteil eines Senders, der nicht mehr zu retten ist, bemüht, ist für mein Verständnis unwahrscheinlich.
Hinzu kommt, dass freie Mitarbeiter erzählen, die Anzeichen häuften sich, dass bei Hundert,6 "die Lichter ausgehen".
Zum Schluss die Spekulation: Was könnte passiert sein? Ganz einfach: CCC kauft Hundert,6 für - sagen wir mal - einen Euro, erspart so der Kirchgruppe hohe Konventionalstrafen wegen nicht gesendeter Werbespots durch verfrühtes Abschalten des Senders und Klagen von zu früh entlassenen Mitarbeitern, die vielleicht sogar Recht bekommen hätten. Es muss ja noch Geld vorhanden sein, da Hundert,6 noch keinen Insolvenzantrag gestellt hat. Voraussichtlich im Juni wird die Frequenz neu ausgeschrieben werden. Ich halte es für sehr fraglich, dass sich CCC dann darum bewerben wird.
Bleibt nur noch eins: Liebe Leute von Beta Digital: Nehmt Hundert,6 bitte schleunigst von der D-Box. Ich will einen richtigen Radiosender, einen guten. Muss ja nicht mal ein deutscher sein. Wenn ihr nicht wisst wen, fragt
CO
 
Für die Berliner Tageszeitungen ist der Abgang von Georg Gafron natürlich ein gefundenes Fressen. Auch die "junge welt" äusserte sich, natürlich wie es sich gehört auf ihre eigene linke Art:

"Die gute Nachricht

Berliner Radiosender Hundert,6 wird dank Kirch-Pleite von seinem Geschäftsführer befreit

Im deutschen Mediengewerbe knirscht es. Kirch ist pleite, stern und Spiegel stöhnen über Millionenverluste im Anzeigengeschäft, die Bild-Auflage sank im ersten Quartal 2002 um 4,8 Prozent auf 4,08 Millionen Exemplare - niedrigster Stand seit 1975 -, bei der FAZ werden betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr ausgeschlossen. Dort müssen die Kosten um zehn Prozent gesenkt werden und die bereits auf vier Seiten reduzierten »Berliner Seiten« könnten, so der Tagesspiegel am Dienstag, »irgendwann als Regionalbuch der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung enden«.

Den »kollektiven Alzheimer« (Wiglaf Droste) des Landes berührt das alles noch nicht ernsthaft, böse Schleifspuren hinterläßt so ein bißchen Krise nur in der Mutter aller Pleiten Berlin. Am Montag rückten laut einem Bericht des Tagesspiegel beim Berliner Radiosender Hundert,6 Umzugsleute an, um das Büro von Geschäftsführer Georg Gafron zu räumen. Die Mitarbeiter inklusive Chefredakteur wußten von nichts. Am Dienstag hieß es, Gafron sei mit sofortiger Wirkung »auf eigenen Wunsch« als Geschäftsführer bei Hundert,6 und beim Fernsehsender TV Berlin ausgeschieden. Chefredakteur der Springerzeitung B.Z. bleibt er noch. Hundert,6 gehört zum Kirch-Imperium und zu dessen bislang unverkäuflichem Krempel. Selbst die hartgesottene Westberliner Baumafia, die sich mit dem Sender in den 80ern den Traum von einer eigenen antikommunistischen Krawallröhre erfüllte, hatte schon vor Jahren das Handtuch geworfen. Jetzt soll es einen neuen Käufer geben. Gafron, der unermüdliche Warner vor »Russenschrott« und Polizeipferdebuletten, wird fehlen. Es sollte sich eine Reiterstaffel finden lassen, in der er mitlaufen kann."
 
.. ich lach` mich weg ... bei Hundert,6 auf der Homepage werden ehemalige Mitarbeiter aufgerufen, wieder zum Froschfunk zu kommen. *pruuust* ...
 
Ich kenne mich im Berliner Raum Null aus! Lasst mich nicht doof sterben: Was hat es mit dieser "Frosch-"Geschichte auf sich (Woher kommt der Name?)?

ICE
 
@ICE

Hundert,6 hatte jahrelang den Frosch als Senderlogo (Froschfunk - wir quaken dazwischen !). Mit der Übernahme durch Kirch und den Formatwechsel zum "Black-Info-Kanal" also zum "Berlin-Radio" wurde der Frosch entfernt - passte eben nicht mehr zum Anspruch. Jetzt ist der Frosch wieder da ... und alles wird besser *grins*
 
@Tarzan
Danke! Jetzt werde ich weiser sterben...
Süß - Frösche! Sieht man da bunte Farben, wenn man die ableckt? ;)

ICE
 
@ICE
Nein !! Man bekommt Pickel am Hintern und fliegt bei Nichtbeachten der Regeln des Hauses (Joseph Fischer - statt Joschka, rot-dunkelroter Senat in Berlin - statt rot-roter Senat, rechtsradikale Schläger - statt Neo-Nazis usw.) einen Tritt in den Allerwertesten ....
 
Dann werden die wohl die "bestbetreute" News-Redaktion in Deutschland gehabt haben. Kenne das eher so, das die Newsredaktion so vor sich "hindümpelt" und alles oberhalb des CvD sich auf alle anderen Bereiche des Senders konzentriert.

ICE
 
Hallo,

weiss noch jemand, wie das alte 'Frosch-Hundert,6'-Programm ausgesehen hat? Was haben die früher denn so gespielt bzw. wie erfolgreich waren die so?
 
Alsoooo.....

Hundert,6 als Froschfunk war zumindest im Jahr 97 und wohl auch zuvor die Nummer eins in Berlin (wielange weiss ich nicht mehr) mit einem starken Marktanteil auch gegenüber 104.6 RTL, Berliner Rundfunk und RS 2. Hundert,6 hat ein AC Format gefahren dazu immer "starke" Nachrichten - also eine Länge der News von mindestens 5 Minuten mit Berlin-Anteil - zur halben Stunde nur Berlin/Brandenburg.

Programmumstellung war Anfang 98 - danach ging es bergab .....

So long
 
@Tarzan,
was das Musikformat angeht, liegst Du glaube ich nicht ganz richtig. Meines Wissens nach fingen die mit einer Kopie von Radio Luxemburg aus den 70er Jahren an: Morgens und Vormittags Middle-of-the-Road mit hohem Deutsch-Anteil, danach immer jünger werdend. (Die hatten sogar den alten Nachrichtentrenner von Radio Luxemburg). Mitte der 90er wurde dann ein AC-Format daraus, dann, als Hundert,6 durch GG in die erste Pleite geritten worden war (Fehleinkäufe der Radiosender JFK und Charlie 87,9) stellte man von heute auf morgen auf ein Oldie-Format mit Zweiminutennachrichten um. Das lief so etwea ein halbes Jahr oder ein bisschen länger, dann kam das verquaste Infoformat.
Was ich da jetzt höre, finde ich nun wieder total witzig. Offenbar haben die alte Playlists aus den 90er Jahren ausgekramt und spielen jetzt einen Mix aus Ace of Base, Joe Cocker und Marianne Rosenberg. Hurra! Das Nachrichtenjingle ist immer noch das alte, das mich immer fast vom Sofa wirft, weil es so übertrieben laut ist. Dafür gibt es jetzt ein Verkehrsjingle, dass die offenbar aus dem alten Funkhaus in der Naleppasraße geklaut haben. Oder vielleicht wollte es Radio Melodie nicht mehr haben... Wenigstens sind jetzt die Nachrichten auf ein erträgliches Maß heruntergekürzt worden!
Die Idee, alte Mitarbeiter wieder einzustellen, finde ich ziemlich kurios. Wer da in den letzten 15 Monaten gekündigt hat, sollte doch wohl einen festen Job haben, oder etwa nicht? Und wer den nicht hat, ist doch wohl für ein Radioprogramm auch nicht eben wertvoll, oder sehe ich das falsch? Außerdem frage ich: Wer kann eigentlich so bescheuert sein, nur überhaupt einen Gedanken daran zu verschwenden, zu einem Sender zu gehen, dessen Zukunft mehr als fraglich erscheint?
Zum Schluss noch eine Bemerkung zu den neuenn Besitzern: Es war zu lesen, dass die in Deutschland doch schon aufgetreten sind. Clear Channel besitzt in mehreren Städten, unter anderem in Berlin, öffentliche Bedürfnisanstalten.
Nun ja, jetzt haben sie eine mehr.
CO
 
@Zwiebelkäse

"Die Idee, alte Mitarbeiter wieder einzustellen, finde ich ziemlich kurios. Wer da in den letzten 15 Monaten gekündigt hat, sollte doch wohl einen festen Job haben, oder etwa nicht? Und wer den nicht hat, ist doch wohl für ein Radioprogramm auch nicht eben wertvoll, oder sehe ich das falsch?"

Hat ja fast schon Effenberg-Niveau, deine Aussage. Die, die selbst gekündigt haben, mögen durchaus einen neuen Job haben - allerdings ist eine nicht unerhebliche Anzahl der Abgänge auf Spontankündigungen seitens des Chefs zurückzuführen - und das bisweilen auf Grund von Nichtigkeiten. Und gerade in Berlin sind die Jobs nun nicht gerade reichlich gesät. Selbst der SFB beschäftigt sich im Vorfeld der Fusion mit dem ORB eher mit dem Thema "Verschlankung" als mit dem Einstellen ehemaliger 100,6er (Was früher übrigens mal anders war - da konnte man den Eindruck gewinnen, 100,6 sei in Wirklichkeit so was wie das "Farm-Team" der ÖR.) Ja, und bei anderen Privatsendern sind ja ohnehin kaum Journalisten im eigentlichen Sinne gefragt - außer vielleicht bei FAZ, aber die sitzen sich ja schon gegenseitig auf dem Schoß. Im Rest der Republik mag das geringfügig besser sein - aber so mancher ist ja möglicherweise auch durch Familie oder Stammkneipe an Berlin gebunden.
Außerdem ist die Idee von 100,6 gar nicht so dumm - der neue GF muß so nicht großartig Bewerbungen wälzen, sondern braucht nur bei den Verbliebenen nachzufragen - und er kennt das letzte Gehalt genau - sicher auch kein Nachteil beim Einstellungs-Poker, denn letztlich muss ja wohl trotzdem irgendwie gespart werden, oder?

"Außerdem frage ich: Wer kann eigentlich so bescheuert sein, nur überhaupt einen Gedanken daran zu verschwenden, zu einem Sender zu gehen, dessen Zukunft mehr als fraglich erscheint?"

Jeder, der nicht den Kriterien eines Effenberg entspricht und so vielleicht wieder in Lohn und Brot kommt - selbst wenn es vielleicht nur ein Brötchen wird.

"Zum Schluss noch eine Bemerkung zu den neuenn Besitzern: Es war zu lesen, dass die in Deutschland doch schon aufgetreten sind. Clear Channel besitzt in mehreren Städten, unter anderem in Berlin, öffentliche Bedürfnisanstalten."

Clear Channel hält 20% an der Wall AG, die Bushaltestellen und öffentliche Klohäuschen unterhält, um die darauf befindlichen Werbeflächen zu vermarkten, und die zudem etliche Plakatwände in Berlin betreibt.

[Dieser Beitrag wurde von berlinreporter am 28.04.2002 editiert.]
 
@Berlin-Reporter,
ich glaube, Du hast nicht ganz recht, weil Du einiges übersiehst. Mein Hinweis auf die Jobs war sehr begründet. Zunächst mal: Im vergangenen Jahr haben eine ganze menge Hundert,6er Jobs bei Inforadio bekommen, weniger bei FAZ. Sicher: Wer selber kündigt, hat es leichter, einen Job zu bekommen, aber auch für die anfang des Jahres entlassenen gilt: Wer bei Hundert,6 gearbeitet hat, der hat einige Vorteile: Er ist belastbar, hat gelernt, im Chaos zu arbeiten, und er ist - in der Regel - schnell. Und - fast schäme ich mich, es zu sagen - wer dort ein Volo gemacht hat, hat alle Trümpfe in der Hand. Die Volos waren streng, Volontäre mussten eine unglaubliche Tretmühle durchlaufen, aber wer es die zwei Jahre dort ausgehalten hat, der hat auf jeden Fall große Chancen auf einen neuen Job. Nun fällt es natürlich vielen Berlinern schwer, sich von der Hauptstadt zu trennen - auch, wenn sie keine Familie haben - aber unser Job ist nun mal so, dass man eine gewisse Flexibilität erwarten muss. Und in Berlin gibt es schließlich nicht nur Radio, sondern auch TV, Zeitungen, Verlage, Agenturen usw. DDP hat erst vor kurzem die Zentrale nach Berlin verlegt. Dort sieht es zwar auch nicht rosig aus, aber immerhin gibt es hier zwei interessierte Kaufgruppen. Also: Sooooo schlimm ist das nun wirklich nicht.
Du weist darauf hin, die noch verbliebenen Hundert,6-Mitarbeiter könnten ja dem GF bei der Einstellung beratend zur Seite stehen. Können Sie das wirklich? Ich glaube, das ist ein reichlich naiver Gedanke. Wäre ich GF, würde ich die noch verbliebenen Mitarbeiter kurz- bis mittelfristig vor die Tür setzen. Jeder, der jetzt noch da ist, hat doch den Makel des "Gafron-Vasallen" wie ein Tatoo auf der Stirn. Hast Du Dir in den letzten Tagen mal das "neue" Programm angehört? Jürgen Schick spricht vom "dunkelrot-dunkelroten Senat", Sportmann Blecken glaubt, der Trainer von Bayer Leverkusen hieße "Kurt Toppmöller", nach einem Bericht über das Leverkusenspiel am vergangenen Donerstagmorgen läuft die Manu-Hymne, kurz darauf mitten im AC-Format Roberto Blanco. Zwei Tage später - vergangenen Samstag - aufgezeichnete News am Vormittag mit wiederholtem Versprecher, einser-Meldung, bei der der Leadsatz abgeschnitten wurde, und direkt nach dem spannenden Ende des vorletzten Bundesligaspieltages fehlen in den Nachrichten die Fußballergebnisse - waren offenbar zu aktuell - wärend über einen Unfall berichtet wurde, der sich schon am Vormittag ereignet hatte. Sind das wirklich alles Zufälle? Das ist so vor einem halben Jahr noch nicht möglich gewesen. Haben die Leute dort keine Lust mehr? Oder sabotieren sie ihren Arbeitgeber? Und wenn ja: Auf wessen Veranlassung hin? Beratung? Auf keinen Fall!
Dein Hinweis zu der Struktur von Clear Channel war durchaus berechtigt. Ich habe das auch gelesen, dass die die Toilettenhäuser gekauft haben, um die Außenwände mit Werbung zu plakatieren. Aber mal ehrlich: Wozu benutzt denn Du Deine Wohnung? Um Tapeten an die Wand zu kleben? Oder wohnst Du auch drin? Eben.
Aber mittlerweile hat sich sowieso einiges geändert, und da bin ich auf Deine Meinung gespannt, weil Du Dich offenbar in der Szene in Berlin sehr gut auskennst: Es ist doch offenbar so, dass Clear Channel den Laden wohl doch nicht übernommen hat. Wenn ich da noch richtig durchblicke - und da bin ich mir nicht so sicher - dann ist es so, dass der Laden jetzt Power Radio gehört, und die sollen lediglich über einen Gesellschafter Verbindungen zu Clear Channel besitzen. Power Radio sind die, die den Kieler Mittelwellensender gleichen namens betreiben. Da steht es ja finanziell auch nicht zum besten, die Medienanstalt hat im vergangenen Jahr mit der Abschaltung gedroht, weil mehrere Monate lang eine Endlosschleife lief.
Wem gehört Hundert,6 nun wirklich, und was passiert damit nun? Bisher hat man ja lediglich die Moderierten Sendungen noch weiter runtergefahren. Bleibt das Programm weiter das automatisierte Chaos?
Gespant ist
CO
 
@Zwiebelkäse: Was deine Einschätzung der Volos angeht, sind wir völlig einer Meinung - diejenigen die das durchhalten, können etwas und halten viel aus. Allerdings bleibe ich bei meiner Meinung, dass es in Berlin zur Zeit nicht einfach ist, was Neues zu finden. Wie schon weiter oben geschrieben: Beim Radio geht derzeit fast nix. Zeitungen? Berliner Zeitung und Kurier bauen Stellen ab, genauso Springer (Morgenpost Ende letzten Jahres minus 100 Freie !!!), Tagesspiegel? Auch eher Abbau. Agenturen? Auch nicht gerade auf Expansionskurs, nicht zuletzt weil längst nicht mehr jeder Kunde sich alle Agenturen leisten will - manche beschränken sich schon auf eine einzige. Also: Sooooo doll ist das nun wirklich nicht.

Zu den Verbliebenen: "Gafron-Vasalle" ist, wie oben erwähnt, eigentlich in den Augen eines GF ein Kompliment, wenn man willige Arbeitstiere sucht. Wenn es natürlich ins Politische geht, dann kann es möglicherweise für manche haarig werden. Keine Ahnung wie nachtragend Thimme ist (ich kenne ihn nicht persönlich)oder andersrum: Wie er reagiert, wenn jemand aufgrund eines neuen Chefs seine politische Meinung umdreht. Die meisten Ehemaligen und Verbliebenen haben aber - das sollte man sich auch mal ins Gedächtnis rufen - mit der politischen Nummer, die auf 100,6 zuletzt lief, nix zu tun (Marketing, Technik, Teile der Red. wie Polizei, Verbraucher, Sport, Musik, Sekretariat usw.).

Zu den Fehlern: Es ist schon richtig, es passieren viele und haarsträubende Fehler. Das ist nun leider die Konsequenz der hohen Fluktuation beim Personal - dafür gibt es sicherlich auch andere Beispiele im Land. Wenn man einem Mitarbeiter keine Zeit läßt, Routine und Ruhe zu entwickeln, dann wird er wohl kaum jemals über längere Strecken fehlerfrei werden. Gerade die News-Red. wurde in den letzten Monaten eigentlich komplett ausgetauscht. Ausserdem könnte ich mir vorstellen, dass der eine oder andere Mitarbeiter vielleicht auch nach dem Wegfall des Dauer-Gafron-Drucks jetzt erstmal in ein Loch gefallen ist....
Allerdings: Bis hoch in die Tagesschau war gerade in diesen Tagen überall zu hören, dass man heute in Deutschland DEN Toten von Erfurt gedacht hat - das mag zwar inzwischen als "umgangssprachlich" anerkannt sein, aber seit wann benutzen die Nachrichten Umgangssprache? Diese Probleme gibt es wohl überall...

Sabotage? Glaub ich nicht - so dämliche Mitarbeiter kann ich mir nicht vorstellen.

Zu den Klos: Natürlich wird in den Klos auch gek....- das ist ja die geniale Idee den Sch.... drinnen mit dem Sch.... draußen auf den Plakaten zu kombinieren - am besten mit Hakle-Werbung. So macht man eben aus Sch.... doppelt Geld.

Zur Gesellschafter-Struktur: Mir ist nur die offizielle Version bekannt - 60% weiter bei Th.Kirch und 40% bei Power Radio.

Zum Programm: Ich habe auch nur gehört, das Thimme in seiner ersten Ansprache angekündigt hat: Wieder Mods am Nachmittag und am Wochenende, wieder mehr Berlin und Sport.

Bleibt eben abzuwarten, was mit der Frequenz passiert - siehe anderer Thread zu "Focus,6"
 
@Polizeireporter
Das habe ich auch gerade festgestellt. Damit ist nun also Hundert,6 wieder in die alte Provinzialität zurück gekehrt. Werde ich ihn vermissen? Vermutlich nicht. In den letzten Tagen war der einzige Grund, aus dem ich Hundert,6 gehört habe, über das Programm zu spotten. Es war schon interessant zu beobachten, wie ein Radiosender zum zweitennmal innerhalb kürzester Zeit mit vollem Speed an die Wand gebrettert wird. Also doch irgendwie schade.
@Berlin-Reporter
wir sind uns ja mittlerweile in vielen Dingen einig, aber in einigen muss ich Dir denn doch widersprechen. Ich kann ja verstehen, dass man sich in Berlin sauwohl fühlt, dass man die Stadt auf keinen Fall verlassen möchte. Aber leider ist es nun mal so, dass Deutschland außerhalb von Berlin auch noch andere Städte hat, und in einigen gibt es auch Radio, Fernsehen, Zeitungen, Onlineredaktionen. Hundert,6 hat in den letzten Jahren eine ganze reihe Mitarbeiter aus NRW, Schleswig-Holstein und was weiß ich woher eingestellt. Natürlich wird da jetzt eine entsprechende Gegenbewegung stattfinden müssen.
Dass die News-Redaktion in den letzten Monaten fast völlig ausgewechselt wurde (werden musste), ist mir klar. Und dass bei Mitarbeitern, die quasi noch in der Einarbeitungszeit sind, Fehler auftreten können, auch. Wenn Fehler bei Live-News passieren - kein Problem. Aber auch bei Aufzeichnungen? Das kan man nicht mit Unerfahrenheit erklären.
Du hast sehr freundlich formuliert "Gafron-Druck weg, tiefes Loch". Ich vermute eher, die zum teil sehr schlampige Arbeit liegt an der mangelnden Kontrolle. Und auch das spricht dann nicht gerade für die noch verbliebenen Mitarbeiter.
Zum Schluss noch ein Wort zu den "Gafron-Vasallen": Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich Dir nichts zu der Personalpolitik von Gafron sagen muss. Zumindest in der Redaktion und in den News wurde sehr wohl nach politischer Einstellung eingestellt und entlassen. In Ungnade fiel, wer selbständig dachte und entsprechend sein Maul aufmachte. Und ich glaube, dass das genug über die Restmitarbeiter aussagt. Was EDV, Technik oder Marketing anngeht, magst Du richtig liegen. Das kann ich nicht hundertprozentig beurteilen.
Najja, aber nun ist ja für alle Nicht-Berliner (oder Nicht-Mehr-Berliner) sowieso Schicht.
Ach so, das noch: "Politiker gedachten den Toten...." Jajaja! Völlig Deiner Meinung! Die Tagesschau ist schon lange nicht mehr, was sie früher mal war. Es gibt ja dort immer noch Leute, die Statt Kofi Annan Kofi Ännen sagen. Aber: Die Tagesschau ist dabei trotzdem noch glaubwürdig geblieben.
CO
 
Nachdem "das" Manz nun wohl zusammen mit Gafron bei 100,6 das Büro verlassen hat und auch der "Herr" Eitzen bald das Feld räumt, würde mich doch einmal interessieren, wie es um Admiral (Leutnant der Reserve) Peters steht. Der "Kaleun" hing ja ebenso am Rocksaum von GG und auch seine "Lebensabschnittsgefährtin" war meines Wissens bei Berlin TV. Sind beide nun bald "jobless & homeless" ?

Schicksale die bewegen

Der FILM FILM FILM bei 100,6 *grins*
 
@Käsezwiebel: Zur Mobilität: Du solltest mal begreifen, dass es außerhalb Deines Horizontes noch andere Lebenswege gibt. Nicht jeder hat die Möglichkeit einen laufenden Job zu kündigen nur aus Überzeugung. Und nicht jeder hat die Möglichkeit mal eben umzuziehen. Was Entlassungen betrifft, so haben sie in vielen Fälle nichts mit politischer Überzeugung zu tun. Ein Ex-CvD und gerade gewordener Vater weigerte sich, als Reporter in den Kosovo zu gehen - gefeuert! Hat das was mit politischer Einstellung zu tun? Leute, die ursprünglich hinter dem Produkt standen und sich Gedanken gemacht hatten, wie man es verbessern kann, wurden deswegen gefeuert - nicht wegen ihrer politischen Einstellung, sondern weil sie eigentlich (unpolitisch) loyaler waren als so manch Anderer. Und nicht zuletzt haben viele Mitarbeiter ihren Rausschmiss auch provoziert, weil sie schon was Neues hatten, aber die Abfindung noch gerne mitnehmen wollten. Also wenn man die Einzelfälle betrachtet, stellt man fest, dass es eben KEINE Linie in dieser Hinsicht gab - vielleicht war ja genau das das eigentliche Problem.

Kontrolle bei 100,6? Ich kann nicht beurteilen, wie sie aktuell aussieht - in jedem Fall bestand sie früher aus genau drei Leuten - und von denen ist nur noch einer da. Man bekommt auf dem Markt eben nur Leute, die solche Fehler machen, wenn man nicht bereit ist ein angemessenes Redakteursgehalt zu zahlen. Und ich habe, ehrlich gesagt, auch Zweifel, ob man Leuten, die noch nicht mal wissen, was ein Genitiv ist, die ganze Geschichte überhaupt beibringen kann. Eigentlich sollte so etwas Grundvoraussetzung bei der Einstellung sein. Aber diese Kriterien zählen ja offensichtlich nirgendwo in Privatradio-Deutschland mehr als die Gehaltsvorstellung: Bist Du billig - kriegst Du Job. Wissen ist Macht - Weisst nix? Macht nix. Hauptsache kostet nix.

Ach - und übrigens: Kofi spricht sich nach EIGENER Aussage "Ännen - like in Cannon" - das war ein wörtliches Zitat - und wer sollte es besser wissen als der Mann selbst. Dieses Zitat ist mal als Audio über eine Agentur verbreitet worden - allerdings interessiert es in Deutschland offensichtlich keinen Menschen.
 
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