GAYwebradio

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flrradio

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Es ist das einzige schwule Webradio in Deutschland. Habe mich im NRW Forum schon einmal umgehört, wie das Programm so ankommt. Jetzt mal "deutschlandweit" ! Bin mal sehr gespannt auf Eure Meinungen.
Ach ja, hier die Adresse zum reinschauen: <a href="http://www.GAYWEBRADIO.de" target="_blank">http://www.GAYWEBRADIO.de</a>

Lieben Gruß aus dem Pott.....
 
Ich muss hier jetzt einmal etwas loswerden (und ich bin nicht schwul!):

Warum können schwule nicht gleichbehandelt werden?

Die _WOLLEN_ überhaupt nicht eigene Plätze, eigene Radiostationen etc.

Die wollen ganz normal dazugehören. Das ist alles.
Ich akzeptiere das und bin daher gegen Schwulenradios, weder im Internet, noch auf UKW.
Auch keine Sendungen.

Genauso wie diese ganzen anderen "Minderheitenprogramme"... Das ist Diskriminierung!

Und schwule sind definitv keine Minderheit.

Ach, apropos, wie wär's mit einem Sender für schwangere Frauen? <img border="0" title="" alt="[Winken]" src="wink.gif" />

<small>[ 05-12-2002, 13:04: Beitrag editiert von radiosi ]</small>
 
@radiosi:
Ich muss hier jetzt einmal etwas loswerden (und ich bin Deutsche!):
Warum können Deutsche nicht gleichbehandelt werden?

Die wollen ganz normal dazugehören. Das ist alles.
Ich akzeptiere das und bin daher gegen Deutschland, weder im Europa, noch sonst wo auf der Welt.
Genauso wie diese ganzen anderen "Nationalstaaten"... Das ist Diskriminierung!

Und Deutsche sind definitv keine Minderheit.

Ach, apropos, wie wär's mit einem Land für Holländer?
 
radiosi hat völlig recht.
Da beschweren sich die Schwulen ständig darüber, dass sie nicht gleichbehandelt und nicht für voll in der Gesellschaft genommen werden und dann wollen sie ständig Extrawürste.

Hört man andere Musik, nur weil man gleichgeschlechtlich orientiert ist?
Müssen die Nachrichten anders gelesen werden?
Müssen die Moderatoren sich anders verhalten, damit ein Schwuler gefallen am Radiohören findet. Und benötigem Schwule eine besondere Aufbereitung der Verkehrsmeldungen?????

Albern! Genauso gut könnte ich jetzt Radio für Schwarzhaarige, Katzenliebhaber, Nichtraucher, Sportler, BMW-Fahrer oder ausschließlich für Heteros fordern.
 
@LuLu:

Holländer sind eine Ausnahme <img border="0" title="" alt="[L&auml;cheln]" src="smile.gif" />

Aber bei den Deutschen geb ich Dir eigentlich recht, seh ich genauso.

Und um mal auch noch nen ernstgemeinten Kommentar hinzuzufügen: In gewisser Weise gibt's da auch noch so ein Problem, wo Deutsche nicht gleich behandelt werden...
 
Naja - diese Sendungen die auf ehrenamtlicher Basis in OKs oder freien Radios laufen sind schon sehr nützlich - denn sie erreichen die, die normal keinen oder wenig Zugang zur Szene bzw. anderen Schwulen und Lesben haben und sich daher die Informationen holen. Diese Leute vergisst man nur gerne wenn man aus der Großstadt kommt. Und mal ehrlich gesagt - wenn Du im Erdinger Hinterland sitzt auf einem Bauernhof - dann bist du sehr froh wenn einmal die woche ne stunde eben neues aus "deiner" welt hörst.

@radiosi: wenn du nicht schwul bist kannst du das glaub ich nicht nachvollziehen warum man genau solche sendungen eben doch braucht. sicher wollen schwule und lesben nichts besonderes sein - aber wo sollen sie denn aktuelle Informationen herbekommen? Aus den Nachrichten der BLR oder vom BR? Auch ein Radio Gong in München ist viel zu konservativ um sich ernsthaft eínem schwulen Thema anzunehmen. Unter Ina Tenz lief das bei Energy sehr gut - kaum war sie weg liefen unter dem neuen Chef so Gespräche nach dem Motto - "Sie sind also Homosexuell". So läuft das. Und solange das so läuft haben solche Programme auch Ihre Berechtigung. Denn auch Schwule und Lesben haben ein Recht auf Information - dem die Heterosexuelle Welt aber nicht gerecht wird.
 
Nun, wir könnten bald ein Psychologie-Forum aufmachen...

@radiosi
Daß sich Schwule und Lesben teilweise und zeitweise ihre eigenen Lebensräume suchen, ist nicht von der Hand zu weisen. Über das Warum ließe sich sicher an anderer Stelle gut diskutieren, denn auch ich mag da manche Sachen nicht so ganz nachvollziehen, die in dieser "Community" ablaufen. Manches erinnert gar an freiwillige Ghettoisierung, anderes ist hingegen völlig verständlich. Versuche dich mal in einen - sagen wir mal - 15-jährigen hineinzuversetzen, der gerade bemerkt, daß bei ihm einiges offenbar anders läuft als bei den übrigen Jungs in der Schulklasse. Schon hat er Probleme zu bewältigen, die die anderen nicht haben. Erstmal mit sich selbst, später dann auch mit der Umwelt. Bin ichs? Oder vielleicht doch nicht? Ist das nur 'ne Phase? Wer kann mir in dieser Situation helfen? Was werden meine bisherigen Freunde sagen? Was die Eltern? Kann ich es denen überhaupt erzählen? Werden sie mich vor die Tür setzen? Das sind alles Fragen und Probleme, die die heterosexuelle Mehrheit nicht hat. Kein Junge muß sich rechfertigen, wenn er die erste Freundin mit nach Hause bringt - es sei denn, die Eltern haben anderweitig Probleme mit ihr.
So ziehen sich vor allem junge Schwule oft zurück, ich kenne da selbst ein paar Fälle. Dann werden erste Kontakte gesucht, das läuft heute wohl meist im Web. Ist man sich dann seiner Sache sicher und gibt es kein Zurück mehr, weil für einen selbst alles sonnenklar ist, wagen eben manche, einfach wieder dazuzugehören. Wozu? Zu einer Gesellschaft, die Homosexualität oft noch für etwas krankes, abartiges hält. Die Konsequenzen sind vielgestaltig und sicher bei jedem Schwulen anders. So bleibt die Insel der schwulen Community als ein Ort, an dem man sich nicht rechtfertigen muß, an dem man so sein kann, wie man wirklich ist. Nicht wenige führen dieses Doppelleben, weil sie sich nicht unbedingt in der Gesellschaft mehr Probleme aufhalsen wollen als nötig.
Schwules Radio (oder zumindest eine schwule Radiosendung) ist deshalb nicht unbedingt überflüssig. Wer mal auf Astra 28.2° Ost durch die schwulen britischen Kanäle (ich glaube, es sind 3) gezappt hat, der weiß, daß da nur Party- und Discomusik nonstop kommt. Insofern nicht unbedingt einer thematischen Überprüfung standhaltend. Aber was ist mit wirklich wichtigen schwulen Infos, die in den "normalen" Medien nicht vorkommen? Das reicht von Coming Out - Ratgebern über Kürzungen in der HIV-Prävention (schöne Grüße an Herrn Schill) bis hin zur Bundespolitik (ok, da gabs in der letzten Legislaturperiode ja einiges in den gängigen Medien, schließlich konnte man Sensationsmeldungen liefern...). Solange das alles nicht in dem Maße in den vorhandenen Medien behandelt wird, solange ist die Forderung nach eigenen Wegen der Kommunikation nur zu verständlich. Erst wenn Schwulen wirklich ermöglicht wird, auch als Schwule "ganz normal dazuzugehören" (Dein Zitat), erübrigen sich solche Insellösungen.

Und zum Thema "Minderheiten": ich bin als - um auf das Radiothema zurückzukommen - Freund gutgemachter Musik-Spezialsendungen auch in einer Minderheit und muß hilflos zusehen, wie eine nach der anderen aus den Programmen gekippt wird, wie ganze Programme, die einst anhörbar waren, einfach plattgemacht werden (HOT*FM, DT64) oder Sendungen auf unmögliche zeiten verschoben werden (wie im Falle von NDR info ab Januar. Und ich sage: wer gegen Minderheitenprogramme (oder Programmelemente) ist, will den kleinsten gemeinsamen Nenner. Den haben wir bereits auf zig Kanälen tagtäglich als trauriges Beispiel dafür, wie Radio enden kann.

<small>[ 05-12-2002, 15:55: Beitrag editiert von Radiowaves ]</small>
 
na, ein wahnsinn!

was für ein leidenschaftliches plädoyer!

wenn es hier mehr von radiowaves' sorte geben würde, könnten hier ja mal richtig interessante diskussionen zustanden kommen.
 
Seit wann sind Schwule in den Medien eine Mindeheit?
Wann bekommen bekennende Heterosexuelle eine Chance?
Was hat das mit Radio zu tun?
 
Vielleicht können die einen oder anderen mal damit aufhören, dauernd abzunölen, was "die" denn so wollen, "die" ganz weit weg-gen Lesben und Schwulen.

Immer wieder niedlich, wie manche Heteromänner sich sofort ängstlich bedroht fühlen, sobald etwas in der Richtung auftaucht. "Es gibt ja nur noch Homo-Zeug im Fernsehen" heisst das in unserer Red. dann. Die Aufgeklärteren kommen dann mit der Idee, dass das ja diskriminierend wäre, spezielle Programme zu machen (siehe oben) was auch nichts anderes verlangt aber eben nur nicht so dämlich klingt.

Ist es nur leider doch, denn natürlich ist das Leben von Lesben und Schwulen in Deutschland anders als das der Heteros weil ihre Sozialisation ganz anders verlaufen muss (allerdings halte ich das Plädoyer von Radiowaves denn doch für etwas dramatisch überzogen). Und natürlich rechtfertigt das auch eigene Sendungen oder Programme.

Und wer sich vom Anspruch auf Anderssein bedroht fühlt, tut mir leid für die totale Konformität die er offenbar empfindet.
 
Tja, in UK startet gerade das erste SM- und Fetish-Radio. Weiß nicht, ob man die folgende Meldung ernst nehmen kann (Chris England ist ein komischer Vogel), aber über die passende Musikauswahl kann man schon mal nachdenken...oder istd er Zusammenhang eher, daß Radio machen heute nicht mehr weit von SM entfernt ist?

(Musiktipps:
Frank Zappa - Bobby Brown
Depeche Mode - Master and Servant
Chrissie Hynde - Bad Boys get spanked
Beatles - Rubber Soul... <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" /> )

A radio station dedicated to the pursuit of what are called 'safe
consensual alternative adult lifestyles' is being planned for a national
UK launch in summer 2003. Scarlet Radio is planning to be the first
service providing programming reflecting the hitherto taboo activities
of the 'bdsm' and the 'fetish' community.

Scarlet Radio, owned by 'major players' within the 'communities', have
chosen Christopher England's Demanding Child Productions to design and implement the specialist
programming.

England, once the driving force behind ground breaking alternative
formats of speech based community access land-based pirates and the detonative
specialist programming of satellite station 'Euronet', has established a
"lateral thinking team" that includes well known pirate and alternative
broadcasters capable of "taking it to the edge without falling off".

Working alongside England is former Raiders FM, and Rock FM DJ and
singer Claire Mansfield. Outspoken Mansfield recently published the
fast selling book "Dominatrix: The Making of Mistress Chloe". (
<a href="http://www.amazon.co.uk/exec/obidos/ASIN/0755310136/ref=pd_sxp_elt_l1/026-42" target="_blank">http://www.amazon.co.uk/exec/obidos/ASIN/0755310136/ref=pd_sxp_elt_l1/026-42</a>
86840-2528431) describing her life as she evolved from the radio scene to
the fetish scene.

Speaking exclusively to Comedy Central, England said, "I am very
excited about this project, because I have been moaning for some time
that there is a need for ground breaking and butt flogging broadcasting. This could be it."

Explaining the concept further, England added, "Thirty Years ago it
would have been unthinkable that the gay community could have its own
radio station. Yet, now there are three via Sky Digital, and I can hear
one in London on DAB. Gay lifestyles are accepted by most straight
people these days. I believe the bdsm and fetish communities are
becoming less taboo and more acceptable these days, probably running
around 20 years behind the gay community. It is logically time that
they had their own radio station as well. You only have to walk around
major exhibitions like 'Erotica' (at London's Olympia) to realise how
huge the lifestyle is today. It is estimated that the non-pornographic
part of the industry born of the community happily turns over in excess
of 40 million UK Pounds each year."

Scarlet Radio's programming, designed for broadcast after the
'watershed', will be talk and music based, and of interest to those
practicing safe and consensual activities, as well as those thinking
about it.

However, England warned, "My brief is to ensure it won't be
pornographic. There will be nothing there to listen to in order to get
hot and sweaty, unless you are dancing to the music, of course. Gay
radio isn't pornographic, but reflecting a lifestyle. Likewise, Scarlet
Radio isn't pornographic but reflecting a lifestyle. Essentially,
anybody considering the lifestyle will be able to make an informed
decision after listening to specific programmes, whilst those within the
lifestyle already will be able to use the station to communicate with
each other and expand their horizons."

Scarlet Radio has a holding page at <a href="http://www.scarletradio.com" target="_blank">http://www.scarletradio.com</a>
 
@ Lisa Simpson

</font><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><hr /><font size="2" face="Verdana, Arial">allerdings halte ich das Plädoyer von Radiowaves denn doch für etwas dramatisch überzogen</font><hr /></blockquote><font size="2" face="Verdana, Arial">...und das sollte es auch sein... <img border="0" title="" alt="[Winken]" src="wink.gif" />
 
Lieber Radiowaves,

deine Ausführung sind sehr klar und nachvollziehbar. Wirklich ein Beitrag mit Verstand, den man gerne liest, auch wenn man ihm nicht in allen Punkten zustimmt. Danke für etwas mehr Niveau in diesem Forum!

Nun zu meiner Antwort: Klar hat ein schwuler Jugendlicher eine ganz besondere und sicher schwierige Situation zu bewältigen. Und ich finde absolut, dass es in der deutschen Radiolandschaft dafür - flächendeckend - Programmflächen geben muss.

Ich denke aber dass einzelne Sendungen oder Sendungsformate dafür ausreichend wären. An diesem Punkt bin ich wieder bei der Frage, ob Sender wie Bayern2 oder DLF sinnvoll sind - hier sind solche Sender unverzichtbar. Leider muss ich aber auch einräumen, dass solche Stationen hier einen starken Verbesserungsbedarf hätten.

Man muss bei allem Verständnis für Homosexuelle aber auch sehen: Sie sind nicht die einzige soziale Gruppe, die einen besonderen Focus für sich beansprucht. Da gäbe es eine Reihe anderer Gruppen, die ebenfalls für sich sagen können, dass sie spezifische Problemfelder besetzen und eine eigene Sicht der Dinge haben.

Die Frage ist aber: Muss man dann immer gelich eine eigene Radio- oder Fernsehstation einrichten? Ich meine nein. Das ghettoisiert mehr als dass es integriert. Integrativ ist, solche Themen in den Radio- und Fernsehalltag einzubetten.

Und deswegen kriege ich in den Hals voll, wenn der eintausendunsoundsovielte Threadschreiber mal wieder meint, er müsse den toleranten Weltoffenenen geben und ein neues Schwulenradio verlangen.
 
Ihr habt echte Probleme...

Warum gibt es denn soviele verschiedene Radioprogramme? Richtig, weil jeder einen anderen (Musik-) Geschmack hat.

Also, jeder der Volksmusik hören will soll Radio Trullalala oder sowas einschalten und wer ein schwules Radio hören will eben Gayradio oder wie auch immer...
 
@ Dr. Mabuse
Seit Village People und "YMCA"? <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" />
 
Ach Leute ... der Markt regelt doch alles. Wenn es Bedarf an Schwulen- oder Lesbenradio gibt, haben diese Sender ihre Berechtigung. Wenn sie niemand einschaltet werden sie wieder verschwinden. Ist doch eigentlich ganz einfach, oder ?
 
Ehrlich? Ich dachte, Webradios werden grundsätzlich NICHT eingeschaltet bzw. leben eh nicht von ihren drei Hörern...
 
Stimmt, die UKW Sender aber langsam auch nicht mehr... <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" /> Geht doch eh alles den Bach runter...
 
Hi,

sorry, dass ich mich jetzt erst wieder rühre, aber erst jetzt hab ich wieder in diese Foren zurückgefunden.

Ok, wenn man ein Schwulenradio als eine Sparte wie einen Rocksender betrachtet, dann ist die Sichtweise ok. Ich hatte zunächst eben so reagiert, weil ich viele homosexuelle Freunde habe und sehe, wie gut die sich in die heterosexuelle Welt integrieren und sich überhaupt nicht für "ihre" Themen interessieren.
Schließlich unterscheiden wir uns doch nur (!) beim Sex!

Als ob Sex alles wäre...

Aber heutzutage hat Sex eben einen sehr hohen Stellenwert in den Medien, und ich denke, das ist der Grund für den Erfolg des GAYwebradio.
Ich denke da auch an den Beitrag vom Wolf D. Rock mit dem Beispiel aus England.

Ich glaub, ich mach dann mal demnächst ein SEXTALKwebradio :)
 
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