Gebühren und EU-Wettbewerb

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Mannis Fan

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Heute in Spiegel-online gefunden: "Der Umgang mit Rundfunkgebühren in Deutschland verstößt nach Auffassung der EU-Wettbewerbsbehörde zum Teil gegen EU-Recht. Die Kritik richtet sich vor allem gegen die Online-Aktivitäten von ARD und ZDF. EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes hat Deutschland am Donnerstag offiziell aufgefordert, Aufgaben und Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks klarzustellen. Brüssel sei zu der "vorläufigen Auffassung gelangt, dass das gegenwärtige Finanzierungssystem ... nicht mehr in Einklang" mit EU-Recht stehe."

Horror für die Grundversorgung?
Oder Hoffnung für die Privaten?
 
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Wie du richtig zitiert hast, geht es bei der Kritik der EU-Kommission an ARD und ZDF um deren Online-Aktivitäten. Und die gehören sicherlich nicht zur Grundversorgung...

P.S.: Wer ist Manni?
 
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Endlich fragt mal einer! Manni ist der Prototyp des zynischen, großkotzigen, beratungsresistenten, modernen, allwissenden aber ahnungslosen Geschäftsführers. Man muss ihn lieben, denn ohne ihn und seinesgleichen gäbe es das heutige Privatradio nicht. - Und übrigens hat das Virus, das zum Krankheitsbild "Manni" geführt hat, auch schon die Öffentlich-Rechtlichen angesteckt.
 
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Da passiert erstmal gar nix. Die deutschen Bundesländer sind es nämlich, die die EU-Richtlinien in Gesetze gießen müssen. Die lieben ihren staatsfernen *g* öffentlich-rechtlichen RUndfunk aber so sehr, dass sie es dabei nicht allzu eilig haben dürften.

Immerhin musste der VPRT sich in Brüssel beschweren, weil er bei der deutschen Politik schon seit Jahren nur auf taube Ohren stößt.

Politik und Anstalten werden also auf Zeit spielen und in der wahrnehmbaren Praxis oder gar der Programmgestaltung ändert sich vorerst gar nichts.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland ist eben eine große Burg mit massiven Mauern, die nicht an einem Tag sturmreif zu schießen ist ... :)
 
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Grenzwelle schrieb:
Da passiert erstmal gar nix. Die deutschen Bundesländer sind es nämlich, die die EU-Richtlinien in Gesetze gießen müssen. Die lieben ihren staatsfernen *g* öffentlich-rechtlichen RUndfunk aber so sehr, dass sie es dabei nicht allzu eilig haben dürften.

Stimmt, Christian Wulff in Niedersachsen beispielsweise schwärmt ja geradezu vom NDR :confused:

Politik und Anstalten werden also auf Zeit spielen und in der wahrnehmbaren Praxis oder gar der Programmgestaltung ändert sich vorerst gar nichts.

Dann müsste die Verlängerung des NDR-Staatsvertrages ja schon längst über die Bühne gegangen sein. Isse aba net.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland ist eben eine große Burg mit massiven Mauern, die nicht an einem Tag sturmreif zu schießen ist ... :)

Und vor allen Dingen ist es den Privaten egal, wie gut er ist. Er muss für sie weg - mit allen Mitteln. Damit sie endlich konkurrenzlose Narrenfreiheit haben. Es geht nur um die eigenen Besitzstände, nicht um die Qualität des Radios.
 
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AC schrieb:
Wie du richtig zitiert hast, geht es bei der Kritik der EU-Kommission an ARD und ZDF um deren Online-Aktivitäten. Und die gehören sicherlich nicht zur Grundversorgung...


Doch.

Im zitierten Artikel heißt es wörtlich:
"Dabei stelle Brüssel nicht in Frage, dass die Sender Online-Dienste als Teil der Grundversorgung anbieten".

Strittig ist also nicht etwa ein "Tagesschau"-Stream auf der ARD-Seite, sondern zum Beispiel Angebote wie "Partnerbörsen" o.ä. .
 
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@Star69

Erst wenn Niedersachsen den Staatsvertrag wirklich platzen lässt, glaube ich, dass es nicht nur Säbelrasseln war.

Aber je ähnlicher die öffentlich-rechtlichen Programme dem Kommerzfunk werden, umso mehr Wählerstimmen dürften sich mit solchen Aktionen sammeln lassen.

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum die Öffentlich-Rechtlichen mit ihren immer flacheren Programmen mit aller Gewalt ihre eher intellektuelle Stammklientel verprellen wollen. Der NDR ist da wohl nicht das schlechteste Beispiel (jaja, ich weiß, aber nachts auf NDR4.... *gähn*).

Konkurrenzlose Narrenfreiheit für die Privaten? Was könnte es besseres geben? Ich würde für diesen Fall einen wahren Kreativitäts-Ruck erwarten, der durch Deutschlands Funkmedienlandschaft ginge. Dass es nach einer Reform weiterhin Angebote wie DLF und 3sat gäbe, steht für mich sowieso außer Frage.
 
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@Lieblingswelle
Der letzte Satz dürfte einigen hier im Forum zu hoch sein. :D
 
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@Tom:

Für Dich lege ich bei der neuen CDU-Landesregierung in NRW sogar noch ein gutes Wort für WDR2 ein. :D Allerdings nur noch auf der Hälfte der jetzigen Frequenzen.
 
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Ich bin gegen höhere Steuern für Fernsehn aber wenn es sein muß dann muß es eben sein. Es hat sicherlich auch einige Vorteile!!
 
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Grenzwelle schrieb:
Erst wenn Niedersachsen den Staatsvertrag wirklich platzen lässt, glaube ich, dass es nicht nur Säbelrasseln war.

Sag doch gleich: Erst wenn es ARD und ZDF nicht mehr gibt... :rolleyes:

Aber je ähnlicher die öffentlich-rechtlichen Programme dem Kommerzfunk werden, umso mehr Wählerstimmen dürften sich mit solchen Aktionen sammeln lassen.

Ob Wähler ein so gutes Langzeitgedächtnis haben? Daran glauben wahrscheinlich nicht mal Wulff und Konsorten.... :cool:

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum die Öffentlich-Rechtlichen mit ihren immer flacheren Programmen mit aller Gewalt ihre eher intellektuelle Stammklientel verprellen wollen. Der NDR ist da wohl nicht das schlechteste Beispiel (jaja, ich weiß, aber nachts auf NDR4.... *gähn*).

...weil das intellektuelle Stammklientel schlau genug ist, den für sich passenden Spartenkanal ausfindig zu machen und beispielsweise nicht nur NDR 2 hört...


Konkurrenzlose Narrenfreiheit für die Privaten? Was könnte es besseres geben? Ich würde für diesen Fall einen wahren Kreativitäts-Ruck erwarten, der durch Deutschlands Funkmedienlandschaft ginge.

...und plötzlich machen selbst die unterirdischsten Dummfunker Bildungsprogramm. Ja nee, is klar :D

Dass es nach einer Reform weiterhin Angebote wie DLF und 3sat gäbe, steht für mich sowieso außer Frage.

Dein Optimismus ist ja kaum zu toppen. Bewahre ihn Dir!
 
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Star,

es kommt nicht auf das Langzeitgedächtnis der Wähler an. Man kann solche Themen auch mal geschickt vor einer Wahl platzieren.

Mit dem ausfindig machen, das ist so eine Sache. Einerseits wird auch von ARD-Seite immer der Begleitcharakter des Mediums Hörfunk gepredigt. Andererseits muss sich gerade die Klientel, die vom Privatfunk nicht bedient wird, ihre Sendungen immer mühsamer zu teilweise unfreundlichsten Zeiten zusammensuchen. Ich finde das ärgerlich, Du nicht?

Meinen Optimismus lasse ich mir nicht nehmen, danke. Auf gar zu arge Polemik fällt mir manchmal nichts gescheites ein, daher auf diese Passagen keine Antwort.
 
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@Grenzwelle:

Mag sein, aber im Zweifelsfall wird das die Wähler dann auch kaum beeindrucken - die haben zum großen Teil ganz andere Probleme als sich über den ÖR zu ärgern.

Klar läuft so manche Sendung in der ARD zu spät für meinen Geschmack. Andere, Schichtarbeiter wird ´s vielleicht sogar freuen?
Dafür freue ich mich aber über Kanäle wie NDRInfo, NDRKultur, 3sat, arte oder Phoenix, auf denen ich sogar rund um die Uhr meine Interessen bedient bekomme, anstatt sie mir mühsam in einem Programm für alle zusammensuchen zu müssen.
Alles hat Vor- und Nachteile.

Und ob Du es jetzt polemisch oder ehrlich gemeint verstanden wissen willst, überlasse ich Dir: Es gibt ja nicht allzu viele Menschen mit Optimismus im Land. Daher freue ich mich tatsächlich über die wenigen Exemplare.
 
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@star69
bei einsextra, phoenix und arte stimme ich dir zu.
im hörfunk ist die situation eine ganz andere. ausser dem verstaubten dlf ist doch in vielen regionen deutschlands anspruchsvoller ör rundfunk gar nicht empfangbar.
tut mir leid, aber schlagzeilenrotierer wie ndr info oder mdr info sind für mich eine perversion von infoprogrammen wie inforadio oder wdr 5.
soweit zur information, nun zur unterhaltung. hier versagt der ör rundfunk überwiegend. im fernsehen lösen sich die alten, ausgelutschten formate (volkstümlicher klamauk, seichte uraltserien wie schwarzwaldklinik, abgestandene shows wie "verstehen sie spass" mit "stimmungskanone büroklammer" frank elstner, auch wenn ich ihn als moderator und programmleiter von radio luxemburg sehr geschätzt habe) mit üblen privatfunkkonzepten (brisant, blind am freitag) ab. im radio dominieren ebenfalls privatradiokopien. zwischen vielerorts abnehmender vertiefender information und diesen privatradiokopien ist einfach viel zu wenig, je nach region oft auch gar nichts. ich spreche hier nicht von nicht massenkompatiblen programmen wie radio eins, sondern von programmen wie wdr 2 oder bayern 3.
 
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Special-Interest-Angebote für Schichtarbeiter, na jetzt wird's aber wirklich albern.

Wie Tom schon anmerkte, kann das ohnehin allenfalls für's TV gelten. (Zu welcher Schicht geht man eigentlich, dass das NDR4-Programm ab Mitternacht eine angenehme Einschaltzeit ist?)

Wer von der Frühschicht um vier nach Hause kommt, ist zumindest rechtzeitig zu Fliege, brisant und Marienhof vorm Gerät. Das ist doch tröstlich.
 
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Grenzwelle schrieb:
Special-Interest-Angebote für Schichtarbeiter, na jetzt wird's aber wirklich albern.

Über den eigenen Tellerrand zu schauen - kann man das von Radioleuten verlangen?

Meine Aussage war lediglich dahingehend zu verstehen, dass es Leute gibt, die sich bestimmt auch um die Uhrzeit, die zu ihrem Biorhythmus passt, über gutes Programm freuen. nicht mehr und nicht weniger. Aber man kann Aussagen immer falsch verstehen, wenn man es drauf anlegt. :rolleyes:

Wie Tom schon anmerkte, kann das ohnehin allenfalls für's TV gelten. (Zu welcher Schicht geht man eigentlich, dass das NDR4-Programm ab Mitternacht eine angenehme Einschaltzeit ist?)

Ohne Haarspalterei zu betreiben: Das Programm heißt NDRInfo. Und Bäcker, LKW-Fahrer oder Taxi-Fahrer (von denen aus eigener Mitfahr-Erfahrung übrigens 90 % NDRInfo hören) freuen sich auch des nachts über ein nettes Nightlounge-Programm sowie tagsüber über ständig aktualisierte Nachrichten mit vertiefenden Beiträgen in den Viertelstunden.

Wer von der Frühschicht um vier nach Hause kommt, ist zumindest rechtzeitig zu Fliege, brisant und Marienhof vorm Gerät. Das ist doch tröstlich.

Wie war das noch gleich mit Polemik? Ach übrigens: Du hast den Musikantenstadl bei Deiner objektiven "Best of"-Auswahl vergessen :rolleyes:
 
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Gut, ich werde dieses Topic nicht mehr dazu missbrauchen, um über die Sinnhaftigkeit von öffentlich-rechtlichen Daily-Soaps zu diskutieren. Würde mir aber im Gegenzug wünschen, dass auch Stories von Horden taxifahrender NDR4-Hörern außen vor blieben.

Ist nämlich alles verdammt off-Topic!
 
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Ich habe lediglich auf eine Deiner Fragen geantwortet. Und letzten Endes sind diese ganzen "GEZ und..."-Threads nur dazu da, den ÖR in seiner Gänze in Frage zu stellen. Daher sind sie, früher oder später, inhaltlich meist eh off-topic
 
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''Strittig ist also nicht etwa ein "Tagesschau"-Stream auf der ARD-Seite, sondern zum Beispiel Angebote wie "Partnerbörsen" o.ä. .''

Okay, wieder zum Thema:

Hypothese:

Ein Verlag oder eine Nachrichtenagentur bietet aktuelle Nachrichten des Tages als Multimedia-Stream an. Ob werbefinanziert oder über ein Abonnentenverfahren sei dahingestellt.

Der kostenlose und für jedermann verfügbare Tagesschau-Stream steht in Konkurrenz zum Produkt des kommerziellen Anbieters. Und was nun?
 
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