Geclaime im Radio – neue Malak-Rubrik

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Ich bin Hörer und bekomme diesen Sch*** ständig vorgesetzt.
Ich wette, auch dein Radio hat einen Knopf, damit kann man andere Sender einstellen. Du musst das nicht hören. Und vor allem begründet das nicht den beleidigenden Ton.

Und wenn du ganz genau hinschaust, dann bekommst du mit, dass die gute Frau Malak dafür ist, dass man eben NICHT dauernd erzählt, was gerade läuft, sondern nur, wenn es Sinn macht. Aber ich glaube fast, mit Argumenten hast du es nicht so, was?
 
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Ich wette, auch dein Radio hat einen Knopf, damit kann man andere Sender einstellen. Du musst das nicht hören. Und vor allem begründet das nicht den beleidigenden Ton.

Und wenn du ganz genau hinschaust, dann bekommst du mit, dass die gute Frau Malak dafür ist, dass man eben NICHT dauernd erzählt, was gerade läuft, sondern nur, wenn es Sinn macht. Aber ich glaube fast, mit Argumenten hast du es nicht so, was?

Ja, das mit dem "Sinn machen". Haben wir das nicht schon oben besprochen? Eine Sache kann nur Sinn ergeben bzw. einen Sinn haben. Sie kann ihn nicht selber machen. Merken, gilt im übrigen auch für Frau Malak!

Natürlich kann ich mein Radio ausschalten oder einen anderen Sender einstellen. Das wäre aber eine ziemlich einfache Problemlösung und zeugt eher von Aufgabe und Unterwürfigkeit.

Mein Ton ist beleidigend? Entschuldigung. Das, was Frau Malak schreibt, höre ich 1 zu 1 tagtäglich im Radio, das finde ich beleidigend. Aber ich kann ja ab- bzw. umschalten. Vielen Dank für diesen Tipp. Bei welchem Sender arbeitest Du nochmal?
 
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Mit dümmlichen Claims ohne Wahrheitsgehalt könnte ich ja leben, wenn ich nicht durch ihre Quantität davon abgeschreckt würde, das entsprechende Programm zu hören.

Nochwas zu einem Programm, welches o.g. Dame berät: Nachdem in unserem Büro gegen 14.45h bereits zum dritten Mal das Wort "Feierabend" aus dem Radio ertönte (welcher ja jetzt kurz bevor stünde) wurde dies unter großer Zustimmung abgeschaltet.

"Die Hörer in ihren Lebenssituationen abholen" möchte die Beraterin meines Wissens nach, dies kann jedoch nur in max. 50% der Fälle gelingen, der Rest fühlt sich nicht angesprochen oder sogar blöd angemacht, wie in unserem Fall: Unser Feierabend beginnt hier frühestens um 19h.

Alles in allem ist Radio wie eine Endlos-Warteschleife: Immer das selbe mit einer total übertriebenen Freundlichkeit die ganz schnell als nervend empfunden wird. Oder in einem Wort gesagt: Aufdringlich. Schade.
 
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Steinberg, ich verstehe wohl, was Du meinst. Mir scheint in der ganzen Diskussion, so auch bei Dir, dass Format und Claim sich wesentlich auf die Musikauswahl eines Senders beziehen. Inhaltsfreie Sender wie die meisten Massensender können auch gar nicht anders, sie waren es auch, die das Claimen so in den Vordergrund gerückt haben.
Allerdings bezweifle ich, dass es so sein muss. Auch ein wortorientiertes Radio wie der kleine württembergische Private setzt ja auf ein klares Profil, der DLF nicht weniger, der immerhin ausdrücklich Akademiker im Visier hat. Das verändert den Blick auf die Frage, was ein Format und damit einen passenden Claim ausmacht, natürlich ein wenig. Ein einfach gestrickter Claim wie "80er, 90er etc." funktioniert da natürlich nicht, aber Claim ist ja auch nicht auf Einfachheit festgelegt, sondern auch profilierte Eingängigkeit.
Was ich allerdings glaube: Intelligentes Radio hat notwendigerweise intelligente Hörer - und die verstehen auch ohne Claim, wofür "ihr" Sender steht.
 
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Ich verstehe Format als einen Begriff, der sich auf das komplette Programm bezieht. Wie du richtig meinst, definieren sich viele Sender zwangsläufig über die Musik und weniger über den Wortinhalt. Andererseits ist Musik natürlich auch das, was den gemeinen Hörer in erster Linie an unserem Medium interessiert (ich sage: noch!).
Aber eigentlich haben wir doch einen Konsens: Format ist ein wertfreier Begriff, der auf alle möglichen Arten von Radio in den verschiedensten Spielarten angewandt werden kann. Natürlich schließt das keinesfalls (entgegen der forenläufigen Meinung) die "intelligenten" Wellen aus (sämtliche WDR-Wellen sind mehr oder weniger formatiert, keine kann - trotz einiger Unkereien - als Dudelwelle bezeichnet werden). Demnach können also natürlich auch solch "qualitativ"-formatierte Sender einen Claim haben (da finde ich "der Sender" sehr interessant :)) - und wie du meintest ist es dann die Frage, ob und wie dieser eingesetzt wird und ob ein Sender dieses nötig hat.
Zweierlei fällt mir dazu noch ein: dass analog zu unserer Beobachtung der zu beliefernden Zielgruppe ja auch in der Werbung diejenige für beispielsweise Media-markt mit dicken, nervenden, brüllenden "Claims" eine ganz andere ist, als zum Beispiel die Werbung für Bang und Olufsen (okay, unterschiedliche Budgets und das eine ist ein laden, dass andere ne Marke) Oder nehmen wir McDonalds und ... hmm, vielleicht vergleichbar: Maredo. Beide Restaurantketten haben eine klar definierte Zielgruppe, beide treten öffentlich ganz anders an diese heran. Oder Cola und Schweppes, etc....

Das andere: der Fairness halber muss man noch sagen, dass häufiges Geclaime in hart umkämpften Radiomarkten wohl eine gewisse Notwendigkeit hat, um immer wieder klar zu machen: "Hallo, wir sind hier und wir sind wir und nicht die anderen" - natürlich ist auch hier wieder die Frage, wie man das anstellt. Ich glaube, es funktioniert auch ohne zu nerven.
 
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Zwischen uns wahrlich nicht - ein Konsens innerhalb des kompletten Forums, sehrwohl ;)
 
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... und das wird immer so sein, weil Menschen sehr differenzierte Vorstellungen von "gut" und/oder "symphatisch" haben. Das gilt dann für Programme im Radio, Musikfarben oder auch die hier diskutierten Werbesprüche in eigener Sache = Claims.
Schwierig wird es dann, wenn ein Hörer mit Lebenseinstellung X einen Sender aufs Ohr bekommt, der Zielgruppe Y anspricht, und das eben auch mit Hilfe bestimmter Claims in bestimmter Einsatzhäufigkeit.

Vielleicht ist ein Blick in die Geschichte und auf die allgemeine Bedeutung von Radio hilfreich:
Ganz früher, also bis, na vielleicht in die 80er so ca. war Radio an sehr vielen Stellen eine gesellschaftliche, politische, also noch irgendwie staatsnahe Angelegenheit ("öffentlich-rechtlich" eben ). Das hatte primär einen gesellschaftlichen Auftrag ("von oben nach unten"), inhaltlich also so ungefähr "Bildung, Information, Unterhaltung". Eigenwerbung war in DER Zeit schlicht ziemlich unnötig. Radio WAR einfach so, wie es war und immer SO da.
(von Ausnahmen wie Radio Luxemburg, Auslandssender etc mal abgesehen )
Dann kamen die ersten Privatstationen, die aufgrund dieser Tatsache alleine das Ding viel ehr als Produkt betrieben haben, was dann auch Werbung in eigener Sache nötig machte. Zuerst - es war ja alles neu - klang das noch frisch und ermunternd gegenüber dem etwas grauen "Einheitsbrei" des Staatsfunks (auch in den Musikfarben) , aber irgendwann beginnt dann in diesen Segmenten eine Verflachung, die vorhersehbar ist.
Es betrifft m. EA. alle Massenmedien, wenn sie sich weiter vom o.g. Kulturauftrag zunehmend verabschieden und "dem Kunden anbiedern". Dessen Bedürfnisse scheinen, zumindest bei einer statistischen Gesamtbetrachtung der Bevölkerung, wohl ehr einfacherer Natur zu sein. Dem laufen die "kundenorinentierten" Medien dann so lange hinterher, bis es selbst die einfachsten Geister nicht mehr ertragen... oder DOCH ? ? ? :cool:
 
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Schwierig wird es dann, wenn ein Hörer mit Lebenseinstellung X einen Sender aufs Ohr bekommt, der Zielgruppe Y anspricht, und das eben auch mit Hilfe bestimmter Claims in bestimmter Einsatzhäufigkeit.
Eine Einsicht, die, wenn sie sich hier mal durchsetzen würde, um Jahre nach vorne bringen würde.
All die Radioliebhaber hier, die vor vielen Jahren vor dem Radio saßen und Elmi, Mal Sondock oder Holtmann inbrünstig lauschten, erlernten eine Radionutzung, die es in der Form mehr oder weniger nicht mehr gibt. Die Gründe dafür sind vielschichtig und hängen meiner Meinung auch mit der Entwicklung und Bedeutung von Popmusik zusammen, aber das führt zu weit.
Dass diese Leute (wie es sie hier wohl viele gibt, weil sie durch die damalige Zeit eine starke Radio-Affinität haben) enttäuscht sind von einem Radioprogramm welches in großen Teilen dem widerspricht, was sie geprägt hat, ist verständlich, allerdings muss man sagen, dass diese PRogramme auch für andere Leute gemacht sind, so wie funkgeist anmerkt. Daher wahrscheinlich auch diese für mich nicht nachvollziehbare Wut.
Wenn man nur anerkennen würde, dass diese verteufelten Wellen ihre Hörerschaft haben und denen wohl auch ein Großteil des Programm gefällt, wäre man sehr viel weiter.
 
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Wenn man nur anerkennen würde, dass diese verteufelten Wellen ihre Hörerschaft haben und denen wohl auch ein Großteil des Programm gefällt, wäre man sehr viel weiter.

Dass sie ihre Hörerschaft haben, ist ja noch nachvollziehbar. Aber wer sagt dir denn, dass den Leuten auch gefällt, was sie hören?
 
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Dass sie ihre Hörerschaft haben, ist ja noch nachvollziehbar. Aber wer sagt dir denn, dass den Leuten auch gefällt, was sie hören?
Klar, weil der Schluss, dass sie zum Zuhören gezwungen werden oder nur diese schlimmen Sender hören, weil sie Bulemie haben und so besser kotzen können, natürlich viel naheliegender ist.
(und komm jetzt bitte nicht wieder mit dem "aber wenn denen was besseres geboten werden WÜRDE",... das hatten wir schon so oft, aber diese tauben PD wollen es einfach nicht besser machen, auch dazu werden sie genötigt)
 
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Steinberg schrieb:
Klar, weil der Schluss, dass sie zum Zuhören gezwungen werden oder nur diese schlimmen Sender hören, weil sie Bulemie haben und so besser kotzen können, natürlich viel naheliegender ist.
(und komm jetzt bitte nicht wieder mit dem "aber wenn denen was besseres geboten werden WÜRDE",... das hatten wir schon so oft, aber diese tauben PD wollen es einfach nicht besser machen, auch dazu werden sie genötigt)

Da antworte ich am besten mit dir selber.

Steinberg schrieb:
Was mich viel mehr stört (allerdings schon seit langem) ist das absolut unreflektierte Rauskotzen von noch viel unreflektierter Meinung. Da wird nicht drauf geachtet, was die Macher meinen, was sie versuchen zu erklären etc. da wird sehr schnell sehr heftig polemisiert, da wird nicht auf Argumente geachtet, da wird der eigene kleine Horizont als Maß aller Dinge gesehen.

Volle Zustimmung! Du hättest aber der Vollständigkeit halber hinzu schreiben sollen, dass diese Feststellung offenbar nicht für dich gilt.

Steinberg schrieb:
Daher wahrscheinlich auch diese für mich nicht nachvollziehbare Wut.

Also deinen
...interpretatorischen Schlüssel
habe ich noch nicht gefunden, aber es ist schon klar, dass wir die Macher erst verstehen müssen, bevor der Hörer auch nur einen Ansatz von Kritik formulieren darf. Für wen wird eigentlich Radio gemacht?
 
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Kleiner, du hast mir eine Frage gestellt, eine merkwürdige, wie ich fand, weshalb ich dir ironisch darauf geantwortet habe. Antwort doch einfach auf die Antwort und fertig.
Dass du jetzt mit irgendwelchen Zitaten um dich schmeisst ist lustig, aber irrelevant. Denke aber bitte mal an das alte Sprichwort mit dem Wald und dem reinrufen und dem SChall und so... du weisst: Omas Weisheiten machen oft Sinn.
 
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Kleiner, du hast mir eine Frage gestellt, eine merkwürdige, wie ich fand, weshalb ich dir ironisch darauf geantwortet habe. Antwort doch einfach auf die Antwort und fertig.
Dass du jetzt mit irgendwelchen Zitaten um dich schmeisst ist lustig, aber irrelevant. Denke aber bitte mal an das alte Sprichwort mit dem Wald und dem reinrufen und dem SChall und so... du weisst: Omas Weisheiten machen oft Sinn.

Aha, dann darf man dich also nicht an deinen eigenen Aussagen messen. Jetzt verstehe ich auch den Sinn, den du dir immer selber machst. Sinn ergeben tut das aber nicht.

Aber vielleicht hast du Glück und das Ganze wird wieder gelöscht.
 
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Soweit ich sehen kann, hast du den unschönen Ton angeschlagen, also wundere dich nicht, wenn es Reaktion gibt.
Und heul nicht rum, sondern streng dich doch mal an und versuch, Argumente ins Feld zu führen - das nennt man dann Diskussion. Macht Sinn :D
 
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aholla.... da stoßen aber mal gleich ganz Radio-Unabhängig zwei sehr unterschiedliche Weltsichten zusammen..... praktikabeles Beispiel... ;)

Aber ich würde schon Steinberg ehr zustimmen. Wer einen Sender wirklich doof findet, schaltet ihn aus - zumindest früher oder später. und er nennt ihn ganz bestimmt nicht, wenn er am Telefon gefragt wird, was denn grade für ein Sender im Radio läuft..... grade das, was sie hassen, wissen Menschen meistens ganz gut.... und das kriegt da sicher keine Bonuspunkte.
Will heißen, wenn schlichte Ware in den Umfragen gut läuft, sind diese Sender auch auf der Mehrheit der Geräte AN.

Die NURadio - Frage nach "wenn man ihnen denn anböte..." ist eine Gesellschafts-philosophische.... Darauf zielte ich mit dem kleinen historische Ausflug heute morgen ab. Es gab ja mal die Zeit, als Radio den bewußten Auftrag hatte, den Hörern Werte wie Bildung, Kultur etc in qualitativ wertiger Form anzubieten. Beim Schwenk auf Wirtschaftsprinzipien hat sich dann immer mehr rausgestellt, daß Titten, Soap & Geldgewinne mehr Leute begeistern und wenn nur noch die Zahl der Hörer Meßlatte ( :wow: ) ist, kann man sich das "bessere" Angebot wohl getrost sparen.
Mich erinnert dieser Strukturwandel im Rundfunk - Achtung Satire - ein wenig an den Wandel von Griechischer Tragödie/Komödie zu Brot u Spiele bei den Römern..... das kann man nu verdammen oder geil finden - womit wir wieder bei den Weltsichten wären und so schließt sich der Kreis..... :cool:
 
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@Funkgeist
Deiner Darstellung zur Entwicklung des Radios stimme ich zu. Nur ist es eben auch eine vom Radio ausgehende Entwicklung, die meiner Meinung nach in völliger Ideenarmut stagniert. Der inflationäre Gebrauch von Claims ist da nur ein Beispiel. Für mein laienhaftes Hörerempfinden ist es dann auch ziemlich heuchlerisch, wenn Berater sich jetzt hinstellen und eine von ihnen maßgeblich begleitete Entwicklung im Massenhörfunk vorsichtig auf eine Kritik der Methodeninflation beschränken, anstatt das Format grundsätzlich mal auf den Prüfstand zu stellen und sich gleich mit.

In diesem Zusammenhang ist es natürlich einfach und naiv, zu sagen, wenn den Hörern das Programm nicht gefällt, könnten sie ja theoretisch abschalten oder eine Alternative in Betracht ziehen. Aber weil sie es nicht tun, ist alles mehr oder weniger in Butter. Diese Sichtweise unterschlägt ja geradezu sträflich die Reflexion auf die eigene Arbeit, um mal wieder mit einer Kategorie des Kollegen Steinberg zu sprechen. Oder Einschaltquote bzw. Reichweite rechtfertigt jedes Programmangebot, dann auch das Absetzen von anspruchsvolleren Sendungen zu Gunsten der quotenträchtigeren Tittenshow.

Genauso wenig wie man behaupten kann, dass den Hörern das Programm gefällt, kann man freilich auch nicht behaupten, wie ich es getan habe, den Hörern gefällt es per se nicht. Nur warum macht sich Frau Malak dann Gedanken um sinnvolle Positionierungen und sinnloses Geclaime? Da erwartet man ja plötzlich etwas Neues zu lesen, muss dann aber enttäuscht feststellen, dass gleich zu Beginn mit einer Verteidigungsrede auf den Claim an sich begonnen wird.

Und wenn man sich dann durch die vielen Zeilen Text gearbeitet hat, wo es nach Auffassung von Frau Malak nur zwei Meinungen zum Thema gibt, entweder mehr oder weniger Claim, lehne ich mich schließlich entsetzt zurück und soll nach meinem Geschmack entscheiden. Da frage ich mich schon, welche Qualitätskontrollen im Radio gelten und wo ich als Hörer in diesem Text vorkomme.

Heute ist ja Zeugnistag – zumindest in NDS. Meiner Meinung nach ist es ein Armutszeugnis, wenn geschrieben wird, auch wenn es wohl nicht so ernst gemeint war, dass man sich ein besseres Angebot sparen könne, weil die Messlatte, die Zahl der Hörer ist. Da tut man am Ende noch so, als hätte man mit den Folgen einer solchen Entwicklung gar nichts mehr zu tun.
 
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Also gut, dann nochmal in Schnellform:
1. Es gibt ganz, ganz viele verschiedene Radioarten. Ihc wette, auch in deiner Region gibt es beispielsweise ein ÖR-Wort- oder Kulturprogramm oder den Deutschlandfunk. Hör da mal rein und du wirst dich über die Qualität und Ideenvielfalt freuen. Da entwickelt sich Radio prächtig weiter.

2. Wie bereits mehrfach ausgeführt ist ein Claim an sich nichts böses, ein CLaim muss auch nicht verteidigt werden, denn er macht nichts schlechtes. Selbst profunde Wortprogramme wie WDR5 haben einen Claim und arbeiten damit, wenn auch eben sehr diskret.

3. Den inflationären Gebrauch von Claims gibt es und er nervt. Dieser kommt vor bei einer Spielart von Radio, die hier mit "Dudelfunk" umschrieben wird. (auch dabei gibt es aber unterschiede, die ich beispielsweise zwischen Antenne 1 und SWR3 sehe/höre).

4. Für DIESE Art von Radio gibt es Berater. Und die beraten solche Wellen, wie sie ihr Programm gestalten sollen und zwar meistens so, dass es mehr Hörer gibt, die dieses Programm einschalten. Ein Mittel ist dabei der generelle Einsatz von Claims. Viele verwenden sie dauernd und immer.

5. Frau Malak, die diese Form von Radio berät, rät nun, sich den dauernden, quasi-stalinistischen Gebrauch von Claims zu überlegen und ihn mit dem Inhalt abzuwägen. Frau Malak macht sich Gedanken um sinnvolles CLaimen, das ist ihr Job, daran lässt sie uns teilhaben. Und dass sie zwei Möglichkeiten offen lässt, eine aber davon empfiehlt, zeigt, dass sie nicht strikt etwas vorschreiben will, was leider in vielen Dudel-Funkhäusern dauernd so passiert.

6. Da diese Form des Radio EINE Form ist, welche a) Geld bringt und b) durchaus Hörer hat, empfinde ich es als absurd, dass man sich dieses Form von Radio überlegen sollten. Warum sollte man das tun? Wieso sollte McDonalds den Big Mäc ändern, wenn Gourmets den Mund verziehen?

7. Wieso ist es naiv, einem Gourmet zu raten, besser nicht in den Big Mac zu beissen, wenn es a) Leute gibt, die den Big Mac lieben und b) der Gourmet ganz andere Speisen hat, die ihm gefallen können?

8. Vielleicht glaubst du einfach mal, dass viele Radiomenschen, auch von denen, die hier unterwegs sind, ihr Tun reflektieren. Manche nicht, aber es gibt genügend Kollegen, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten / Ihres Formates tolle Ideen haben und diese umsetzen.

9. Einschaltquote rechtfertigt Programmangebote, welche auf Massengeschmack ausgerichtet sind, ja. ... Vielleicht leider, aber das muss man meiner Meinung nach aushalten, auch wenn mir da selbst öfter die 100 Fliegen in den Sinn kommen. Aber ich muss es ja nicht hören, ich kann andere Sender einschalten.

10. Welche anspruchsvolle Sendung wurde abgesetzt zugunsten einer Tittenshow? SInd dir solche Beispiele bekannt? Mir fällt das berühmte Frühtsyxradio-beispiel ein. Da haben die Hörer sofort ihren Unmut Kund getan und genau darauf achten die Sender sehr genau.

11. Wenn mehrere MIllionen Menschen ein Programm einschalten, sollte man davon ausgehen, dass es ihnen gefällt, alles andere wäre mir nicht erklärbar. Ja, die Qualitätskontrolle ist bei solchen Sendern die Quote. Natürlich! Wenn man viele Hörer einer Zielgruppe erreichen will, dann richtet man sich danach, wie viele man von denen erreicht. Gäbe es also millionen Menschen, die auch deinen Geschmack hätten, könntest du sicher sein, dass das diese Sender, die hungrig danach sind, Millionen zu erreichen, dass gemerkt und darauf programmlich reagiert hätten. Qualitätskontrollen sind aber auch die Landesrundfunkanstalt, die darauf achten sollte, dass keine Tittenshows oder anderer grober Unfug auf Antenne kommt (auch wenn es in Hamburg Sender schaffen, morgens eine Stripperin im Studio zu halten).

12. Mit den Folgen irgendeiner Entwicklung hab ich nix zu tun, denn gottseidank versuche ich täglich, gutes Radio zu machen. Da solltest du dich generell an die PD'S richten, die geben die Ansagen raus, die sagen, dass jede Mod mit dem Claim zu beginnen hat. Da haben die womöglich ihre Gründe für - meistens finanzielle, ja.

Noch Fragen? gerne!

So, und langsam könnte sich mal Frau Malak bei mir melden und mir eine Gewinnbeteiligung anbieten :D :D
 
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Liebes NURadio,

wer sagt, dass den Leuten gefällt, was sie hören? In einer freien Welt oder doch zumindest einer Radiowahlfreiheitswelt sagt mir der Hörer, der mich hört, dass "ich" (=Sender/Programm) ihm gefalle. Sollte ein Hörer mich hören, ohne mich zu mögen, dann sollte er seine Wahlfreiheit für anderes unbedingt nutzen. Teupitz, Aplerbeck, Zwiefalten...

Sollten dem Hörer Claims ganz und gar missfallen, hat er eine Fülle von Alternativen, auch wenn er nicht auf der absoluten technischen Höhe der Zeit sein sollte.
 
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Das inflationäre Geclaime würde ganz schnell nachlassen, wenn die Hörerquotenerfassung anders und präziser laufen würde als bisher über diese obsoleten Telefonumfragen.
 
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Schöne freie Welt, in der ich mir den kleinsten Kompromiss auf niedrigster Ebene aussuchen darf, weil es ja allen gefällt. Das hatten wir irgendwie schon mal.
Der Rundfunkmarkt ist technisch bedingt ein klassischer Markt mit 'natürlichen' Monopolen. Warum also kann man die Programme nicht so gestalten, daß die durchschnittliche Hördauer wieder über die 60 Minuten steigt - anstatt die Sendeuhren auf immer kürzere Hördauern einzupegeln? Weil es dann tatsächlich auffallen würde. Und alle plötzlich viel Geld in die Hand nehmen müßten. Das geben sie aber lieber aus, um Konkurrenz zu vermeiden - und wenn wir uns jetzt anschauen, wem welcher Sender in D gehört, dann gibts durchaus diaspora-artige Gebiete. Sowas nennt man Verwaltung des Notstands.

Buhäää -
ich will doch nur mal wieder Radio ertragen können - auch nach einer Stunde noch - im Auto zum Beispiel, wo ich keine Lust habe, ständig nach irgendeinem doofen Player Ausschau zu halten. Wo ich halbwegs geistreich unterhalten werden möchte. Vielleicht auch interessant aufbereitet informiert. Aber doch nicht ANGEBRÜLLT, sinnfrei debil angekichert oder ständig von Hektik getrieben zu werden. Rumms - bumms - bester Sender von allen - knall - trärääää (und da war der Graben dann ganz nah!!)
Ist das so schwierig? Heute offenbar ja, denn sonst müßte Frau Malak festangestellt auf Lohnsteuerkarte arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Schönen Abend noch.
 
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Das inflationäre Geclaime würde ganz schnell nachlassen, wenn die Hörerquotenerfassung anders und präziser laufen würde als bisher über diese obsoleten Telefonumfragen.

Ja. Exakt. Und nicht nur das Geclaime würde dann runtergefahren werden. Man müsste sich wieder wirklich bemühen, die Leute dran zu halten. Und nicht nur, ihnen eine Marke einzubläuen ohne dass es eine Rolle spielt, ob sie tatsächlich hören.
 
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Warum fassen wir nicht alle Wellen zusammen und nennen sie "Radio R.I.P."
Klingt neutral geschmacklos und läuft wie geplant bis zur Abschaltung.
 
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