#Gegenstimmen - Moderatoren werben für Menschlichkeit

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Langjährigen Mietern werden in Deutschland schon seit eh und je die Verträge gekündigt, wenn Eigentümerr z.B. Eigenbedarf anmelden, oder bei Sanierungskündigungen bzw. Kündigung wegen Nutzungsänderung etc. Was ist daran neu?
Neu bzw. ungewöhnlich ist, dass es kein privater Vermieter ist, der für seine Verwandtschaft eine passende Wohnung sucht und deshalb einem Mieter kündigt. Es ist der Staat, der das macht. Eigenbedarf im engerem Sinne hat eine staatliche Stelle nicht, da er ja keine natürliche Person, sondern eine juristische Person ist.
 
Die Medien stellen das ganz einfach dar:

--Einer Mieterin wird nach 21 Jahren der Mietvertrag wegen Eigenbedarf gekündigt, um dann Asylbewerber unter zu bringen.--

Das lesen die Leute und machen sich eine (gewollte) Meinung.

Die komplette Geschichte:

Die Mieterin einer Wohnung, deren Vermieter die Kirche ist, muss nach 21 Jahren ausziehen, weil Asylbewerber dort untergebracht werden sollen. Das erklärt auch eine Klausel im Mietvertrag die besagt, dass die Wohnung geräumt werden muss, sofern öffentliches Interesse besteht. Dies ist hier der Fall. Da ich selbst mal in einer Wohnung lebte, die von der Kirche (Rendatur, Verwaltung von Kirchengebäuden) vermietet wurde, kenne ich diese Klauseln. Da geht das öffentliche Interesse, welcher Art auch immer, vor. Man lebt recht günstig in einer Wohnung, hat aber das größere Risiko dort wieder raus zu müssen.

Bloß die ganze Wahrheit ist für manche Medien nicht griffig und spektakulär genug. So macht man Stimmung und am Ende bleibt ein Geschmäckle. Eine Großtante von uns, stattliche 89 Jahre alt, hat ihre Angst bekundet, dass sie gezwungen wird, Asylanten in die Wohnung ihres Hauses aufnehmen zu müssen. Sie nahm das Wort Enteignung in den Mund. Man kann das belächeln, aber nach dem 2. Weltkrieg musste sie auch amerikanische Soldaten dort unterbringen, das prägt ein Leben lang.

Man kann auch nicht erwarten, dass alle Deutschen Bürger super informiert, schlau und tolerant sind. Andersdenkende gehören nunmal zur Gesellschaft dazu. Man kann sich nicht nur die Guten rauspicken und die, die eine andere Meinung haben, ausklinken. Ich kann die vielen Leute verstehen, die mit den großen Menschenmengen, die nach Deutschland wollen, ihre Zweifel haben.

Vielen kommt die aktuelle Hypertoleranz auch eigenartig-verlogen vor, denn die Jahrzehnte davor waren anders. Wenn diese "neue Toleranz" bleibt, prima. Es ist aber auch möglich, dass sie schnell wieder schwindet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moment, in Nieheim (NRW) geht/ging es um eine kommunale Wohnung (nix Staat im staat [Kirche]), die einer langjährigen Mieterin wegen Eigenbedarf der Stadt gekündigt wurde. Der Bürgermeister fühlt sich im Recht.
Unabhängig davon, ob er rechtlich sauber handelt, stellt sich die Frage, warum er den Pegiden und anderen "Fremdenhassern" Steilvorlagen liefert. - Haben die Stadträte nicht weiter gedacht, als fette Schweine springen. Nieheim ist übrigens CDU-Hochburg (auch wenn der Bürgermeister parteilos ist); man könnte weiter fragen, ob es das ist, was Merkel mit ihrem "Wir schaffen das!" sagen wollte?
 
Ein "normaler" Vermieter darf zur Unterbringung von Asylanten kein Eigenbedarf anmelden, damit kommt keiner durch. Siehe entsprechende Erklärungen auf den Seiten des Mieterschutzbundes.

Bei kommunalen Wohnungen oder Wohnungen, die von der Kirche vermietet werden, sieht das oft wie beschrieben anders aus. Die Kirche darf sich da einiges erlauben, was hin und wieder am Gesetz vorbei geht. Das gilt für Miet- aber vor allem auch für Arbeitsverträge.
 
Bei kommunalen Wohnungen oder Wohnungen, die von der Kirche vermietet werden, sieht das oft wie beschrieben anders aus. Die Kirche darf sich da einiges erlauben, was hin und wieder am Gesetz vorbei geht. Das gilt für Miet- aber vor allem auch für Arbeitsverträge.
Eine Kommune oder eine Kirche kann keinen Eigenbedarf anmelden. Das kann nur eine natürliche Person, keine juristische.
Natürlich kann eine Kommune eine Kündigung aussprechen, um in diesen Wohnungen Flüchtlinge unterzubringen, aber wenn sie das macht, sollte sie besser einen weiteren Grund dafür haben, der vor Gericht auch Bestand hat, sonst wird's peinlich.

Gruß
Skywise
 
Darf ich Euch mal "kurz" etwas sagen? Und ja, für meine "üblichen" Postings ist das wirklich sehr kurz:

Ich habe Angst! Ich habe wirklich Angst vor Bürgerkrieg hier in Mitteleuropa! Die - praktisch alle - Zeichen stehen nämlich längst auf "Sturm"! Ich höre das immer wieder "zwischen den Zeilen", weil ich halt nicht nur deutsches Radio konsumiere, sondern beipielsweise auch das schweizer Radio. Im "Echo der Zeit" von gestern gab es wieder einmal einen Beitrag zum Thema "Flüchtlingskrise", bei dem mir "Himmelangst" wurde!

http://www.srf.ch/sendungen/echo-der-zeit/gekaufte-fussball-wm-2006-in-deutschland
(Auf dieser Webseite ist es der Beitrag "Es wird kalt in Deutschland".)

Und das hat nichts mit Rechts oder Links zu tun, sondern mehr mit Realitätssinn! "Wir schaffen das!" - ich habe berechtigte Zweifel. Seehofer (bekanntlich CSU) auch - und er ist ganz sicher nicht mein "(Partei)Freund". Er muß es aber wissen, denn Bayern hat allein im September 225.000 Flüchtlinge aufgenommen! Und jetzt steht der Winter vor der Tür. Was wird also evt. passieren? Ganz böse ausgedrückt: Es spielt für einen Flüchtling keine Rolle, ob er in Bayern oder "irgendwo auf dem Balkan" verreckt! Ich persönlich würde die politische Verantwortung dafür auch nicht übernehmen wollen! Selbstverständlich schafft Deutschland das! Deutschland MUSS das schaffen! Aber viele EU-Mitglieder "ducken ab" - reichen die Flüchtlinge einfach nach DE durch. Das ist natürlich im Sinne der "europäischen Einigung" nicht zielführend! Die EU - als humanistischer Gedanke - steht längst auf der Kippe!

Und die Bundespolizei ist wegen unzulänglicher Internetverbindungen vor Ort nicht einmal in der Lage, die Fingerabdrücke in Echtzeit über "Fast-ID" (sicherlich Interpol) zu checken! Ausländische Geheimdieste haben die deutschen Behörden längst darüber informiert, daß auch reichlich Terroristen im Flüchtlingsstrom mit nach Deutschland gekommen sind. Natürlich hat man diese Leute noch nicht gefunden - das ist ja auch der Sinn der Sache. Die sind ja auch nicht blöd und können "Legenden" basteln, zumal man ja nicht einmal irgendwelche "Papiere" braucht, um nach DE zu gelangen! Ein ganz großer Fehler! Und das ist jetzt kein Witz: Ich habe schon gehört, daß "Dienstleister" (also meinetwegen der "Grillwurst-Manni") größere öffentliche Veranstaltungen versuchen zu vermeiden und sich mehr auf Firmenfeste etc. konzentrieren, um das immer bleibende Restrisiko zu minimieren. Da ist also durchaus schon eine gewisse Angst im Spiel. Und hat nicht gerade unser Innenminister gerade in der letzten Woche gesagt, daß es eigentlich nur Glück oder Zufall war, daß in DE bisher noch nichts passiert ist? Ein ganz schwacher Trost.

Ich wollte mich kurzfassen und auch keine Ängste schüren - wer hat schon "Angst vorm schwarzen Mann"? Kleiner Gag!

Etwas muß ich aus der letzten Woche aber noch anbringen: Der Chef der Polizeigewerkschaft regt sich darüber auf, daß die Politik (und damit auch die Massenmedien?) die Gewalt in den Flüchtlingsheimen "runterspielt". Das Dementi der Politik folgte auf dem Fuß: "Stimmt nicht - hier ist alles Roger! Wir haben alles im Griff!" Kurz danach schlug dann aber auch jemand von der Polizeigewerkschaft in BaWü dazwischen! Stimmt soweit, oder? Notfalls suche ich die Interviews raus. Wie gesagt- hier bietet die Polizeigewerkschaft der Politik bzw. der allgemein verbreiteten Meinung die Stirn! Die Bullen tun mir (ausnahmsweise) echt leid! Die halten gerade ihren Kopf für Dinge hin, die möglicherweise auch ihrem Empfinden als Staatsbürger widersprechen! Ich möchte diese Entscheidung nicht treffen müssen.

Achtung - jetzt wir es ganz böse! Ich schreibe das, weil ich diesen "Zirkus" schon aus Leipzig zu tiefsten "Ostzeiten" kenne. Ich habe das sogar schon einmal hier im Forum beschrieben:
http://www.radioforen.de/index.php?...-ist-einfach-unertraeglich.35486/#post-603085

Fakt ist, daß sich hier einige (!) Asylanten benehmen, als wären sie noch auf irgendeinem Basar im Orient! Bitte! Was soll denn die deutsche Bevölkerung denken, wenn im TV Videosr gesendet werden, die irgendwelche "Schwarze" zeigen, die mit Eisenrohren (aus den Feldbetten, die Deutschland spendiert hat) auf andere Asylanten oder gar die deutsche Polizei eindreschen! So einfach ist Propaganda und zeichnet ein schlechtes Bild.


Gut jetzt, sonst wird es wieder ein Roman...

Mir ist die sprichwörtliche "Kinnlade runtergeklappt", als ich vor ein paar Tagen bei der Recherche zum Thema auf einen Artikel vom JUNI 2010 gestoßen bin. Nochmal: Mitte 2010! Ich weiß, ich beziehe Prügel, wenn ich den Artikel verlinke. Andereseits habt ihr aber auch die Thesen aus "Der bedrohte Friede" gelesen und verdaut!

Verdaut = Ausgeschieden = längst vergessen!

Aber genau an dieser Stelle wird mir schon wieder richtig übel - wir lesen kurz nach:

http://www.radioforen.de/index.php?threads/gefechte-in-afghanistan.30431/page-6#post-515370


Da ihr nun propagandistisch geschult und in eurem Standpunkt gefestigt seid, verkraftet ihr ganz sicher auch diesen Artikel - wohlgemerkt aus dem Jahr 2010...

http://info.kopp-verlag.de/hintergr...v-ab-2-12-kriege-wieder-mitten-in-europa.html
 
@Mannis Fan
Radio Eriwian, im Prinzip ja aber in der Praxis schafft sich "die Kirche" schon rechtsfreie Räume, Stichwort Kirchenaysl. Jeder Polizeichef wird es sich übrigens zehnmal überlegen, einen Polizeieinsatz in einer Kirche oder Moschee anzuordnen. Gibt ja auch immer schöne Bilder, Filme oder Beiträge, gell?. In diesem unseren Land gibt es jede Menge mehr oder weniger rechtsfreier Räume. Nur, die werden offiziell gern totgeschwiegen und unsere Prantlhausen angehauchte Presse schweigt dazu auch überwiegend. Aber,wer so etwas schreibt ist ein Dunkeldeutscher.

Aber schon interessant wie langsam die Berichterstattung in den Medien kippt. Wobei interessant ist immer, was in einigen Beiträgen nicht gezeigt/gesagt wird. Auf eines ist Verlass ARD/ZDF sind immer noch ziemlich auf Prantlhausener- und Merkeline-Linie. Na ja, als ehemalige FDJ Funktionärin weiss sie ja wie wichtig es ist linientreu zu sein. Noch wichtiger ist allerdings im richtigen Moment wie eine deutsche Eiche umzukippen. Kann sie übrigens exzellent.

Ich empfehle einmal an dieser Stelle die Lektüre von Karl Kraus. Hat sich nicht soviel geändert, nur die Technik ist moderner geworden.
 
@Mannis Fan

Die Kirche darf sich einiges erlauben! Typisch auch die Kündigungen von Erzieherinnen in einer Kita oder Kindergarten, deren Träger die Kirchen sind: es kam schon oft vor, dass den Mitarbeiterinnen gekündigt wurden, wenn sie in Scheidung lebten oder mehrere Jahre in einer "wilden Ehe", oder gar in einer homosexuellen Beziehung. Die katholischen Arbeitgeber sind da wenig tolerant und man kann auch nichts dagegen machen. Die Kirche ist ein eigener Mikrokosmos, da prallt ein Gleichstellungsgesetz einfach ab.
 
Das nennt sich "Selbstbestimmungsrecht der Religionsgemeinschaften" und ist im Grundgesetz verankert, unter anderem damit sich der Staat nicht in kirchlichen Angelegenheiten einmischen kann und umgekehrt, wodurch die Trennung von Staat und Kirche gewährleistet wird. Das heißt aber nicht, daß die Kirche ein rechtsfreier Raum ist. Und das heißt erst recht nicht, daß die Kirche sich irgendeinen Blödsinn erlauben kann wegen irgendwelcher Kündigungsgeschichten zur Unterbringung von Flüchtlingen. Du kannst davon ausgehen, daß der Aufschrei die höheren kirchlichen Kreise erreichen würde, und dann wird sich da der eine oder andere Kirchenvertreter durchaus mal fragen lassen dürfen von seinen Chefs weiter oben, wie er dazu kommt, einem Mitglied der eigenen Gemeinde zu kündigen, um eventuell Muslimen Obdach zu bieten. So hirnverbrannt ist selbst die Kirche nicht.

Gruß
Skywise
 
Der Begriff KOMMUNALE Wohnung reicht nicht als Beleg?
Nein, denn, um bei der laufenden Diskussion zu bleiben, auch die Kirche betreibt KOMMUNALE Projekte, unter die auch WOHNprojekte fallen.

Und weiter: Wer oder was ist eigentlich der "Staat"?
Diversen Dokumenten zufolge soll der "Staat" die mit ursprünglicher Herrschaftsmacht ausgerüstete Körperschaft eines sesshaften Volkes ausmachen.
Oder vielleicht ist "Staat" ja die Gemeinschaft, die innerhalb eines bestimmten Gebietes […] das Monopol legitimer physischer Gewaltsamkeit für sich (mit Erfolg) beansprucht?
Oder ist "Staat" eher das System der öffentlichen Institutionen zur Regelung der Angelegenheiten eines Gemeinwesens?
Oder ist "Staat" die Verwirklichung der moralischen Ziele des Einzelnen und der Gesellschaft?
Je nach dem wäre es in drei von vier Möglichkeiten sowohl moralisch als auch ethisch vertretbar wenn der "Staat" einen Mietvertrag für soziale Zwecke, ja selbst um das Gebäude abzureißen, kündigt.

Kirche und "Staat" sind von einander getrennt, wobei eine Art "Inkassoauftrag" in Anspruch genommen wird, sich aber in den Rest nicht großartig eingemischt wird. Allerdings sehe auch ich eine gewisse Verstrickung wenn es beispielsweise um Einstellungen oder Kündigungen von "in Scheidung lebenden", "in wilder Ehe lebenden" und ähnlichem, das gegen den Glauben der (scheinheiligen) Kirche geht (vor einigen Jahren im eigenen Bekanntenkreis gehabt).
 
öheren kirchlichen Kreise erreichen würde, und dann wird sich da der eine oder andere Kirchenvertreter durchaus mal fragen lassen dürfen von seinen Chefs weiter oben, wie er dazu kommt, einem Mitglied der eigenen Gemeinde zu kündigen, um eventuell Muslimen Obdach zu bieten. So hirnverbrannt ist selbst die Kirche nicht. So hirnverbrannt ist selbst die Kirche nicht.

Ooch, wirklich? Hätte ich nicht gedacht, wenn ich mir so einige Dogmen der Kirche anschaue, dann finde ich auch,das Zölibat ist eine echt gute Erfindung. Na und wie man darauf kommt, dass sich nicht die Kirche in staatliche Belange einmischt? Ganz allgemein mischen Kirchen ganz schön im öffentlichen Leben mit und haben sehr viel Einfluss. Wobei der oberste Chef sich scheinbar verdammt selten in das Tagesgeschäft bzw. Treiben des Bodenpersonals einmischt, oder hast Du da andere Informationen?
 
Ooch, wirklich? Hätte ich nicht gedacht, wenn ich mir so einige Dogmen der Kirche anschaue, dann finde ich auch,das Zölibat ist eine echt gute Erfindung.
Zu Lehrzwecken: ich weiß nicht, wie es in China ausschaut, aber Zölibat hat nichts mit dem Zöliwohnzimmer oder der Zöliküche zu tun, daher: der Zölibat, bitte.

Na und wie man darauf kommt, dass sich nicht die Kirche in staatliche Belange einmischt? Ganz allgemein mischen Kirchen ganz schön im öffentlichen Leben mit und haben sehr viel Einfluss. Wobei der oberste Chef sich scheinbar verdammt selten in das Tagesgeschäft bzw. Treiben des Bodenpersonals einmischt, oder hast Du da andere Informationen?
Ich habe mir sagen lassen, die Interpretation sei Glaubenssache. Ich bin mir allerdings relativ sicher, daß sich der Papst und seine Vasallen mittltweile vergleichsweise selten in die deutsche Politik einmischen. Das war auch schon mal anders.

Gruß
Skywise
 
Man kann ihn auch herbeischreiben!
Die reale Welt hat uns beide gerade überholt, verehrter @Mannis Fan. Ich rede von dem Attentat auf Henriette Reker, OB-Kandidatin in Köln. Ich konnte das am Samstag kurz vor 6 Uhr nicht wissen. Du auch nicht. Irgendwie kommt es mir aber so vor, als ob du auf "Wolke 7" schwebst/lebst - völlig "abgehoben"!

Gerade von dir als "Geschichts-Profi" oder einfach nur Historiker mit sehr viel Rundfunkerfahrung, erwarte ich hier im Forum "etwas mehr"! Mehr Aufklärung - mehr Background - einfach eine klare Position, die sich eben nicht nur auf einen Satz beschränkt!

Das ist meine Meinung, die für dich aber keinesfalls irgendwie verbindlich ist!

Kannst du dir vorstellen, mit welcher Frage ich mich gleich beschäftigen werde - am Sonntag? Das wirst du nicht glauben, denn ich habe bei einem Telefonat gehört, daß in Ostdeutschland "schon immer" mehr rechts gewählt wurde. Klartext: Ich suche gleich die Wahlergebnisse von 1933 (und ein paar Jahre früher oder später) raus. Okay - wir wissen, daß Hitler an die Macht kam. Ich will aber die Ergebnisse aus den einzelnen Wahlkreisen - das ist viel interessanter! Ich weiß noch nicht, was mich erwartet! Diese Beschäftigung mit der Geschichte ist aber in jeden Fall besser, als auch nur ein einziges TV-Programm am Sonntag einzuschalten!



Ich beginne dann also mal mit der Liste, die selbstverständlich nicht jeden "kleinen Streit unter Nachbarn" enthält (frei nach unserem Innenminister, denn das würde ja die öffentliche Wa(h)rnehmung negativ beeinflussen).

Und los geht's:


http://www.spiegel.de/panorama/just...at-rechtsextreme-vergangenheit-a-1058337.html

http://www.spiegel.de/panorama/just...r-bei-streit-toedlich-verletzt-a-1058354.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Na Gott sei Dank haben wir endlich wieder die Vorratsdatenspeicherung. Jetzt wird sich NIE wieder ein Vorfall wie der in Köln ereignen können, da sämtliches an Aufklärung bereits vor einem geplanten - ähh - Terroranschlag wie in Köln (ging so auch durch die ARD), stattfinden kann.
 
In der heutigen FAZ hat ein Prof von der Dresdner TU sich des Phänomens Pegida angenommen. Eine wie ich finde sehr gelungene Analyse, die zu dem sehr gut aufzeigt, warum Pegida ausgerechnet in Sachsen und sonst nirgendwo funktioniert.

Das kann ich praktisch unterschreiben, Kulti. Besonders die letzten drei Absätze auf Seite 7 bzw. der allerletzte Satz im Artikel ("Es sieht so aus, als stehe die Demokratie in Deutschland vor einer ernsthaften Belastungsprobe.") haben mich mit meinen eigenen Befürchtungen angesprochen (von "haben mir gefallen" kann man ja in diesem Zusammenhang nicht wirklich sprechen).

Interessant fand ich ja auch diesen Teil der Analyse: "Zum einen fühlt man sich ("in Sachsen" - Anmerkung von mir) in der medial vermittelten Diskussionskultur der Bundesrepublik nicht heimisch und empfindet ihre politischen Institutionen nicht als die „eigenen“, sondern als „vom Westen übergestülpte“ Instrumente einer „Scheindemokratie“."

Dieses Statement dürfte u.a. unseren @Radiowaves interessieren und evt. zu ein paar Sätzen animieren. Um es mit meinen Worten zu sagen: Bei DT-64 hat auch nicht alles geglänzt. Das war in erster Linie auch nur ein "DDR-Propagandasender" für die Jugend der DDR, damit die nicht zu viel "Westradio" (besonders RIAS-2 auf UKW und leistungsstark aus Berlin bzw. Hof) hört. Man darf aber die Zeit nicht vergessen, in der das geschah! Ich sags mal so: Ab 1982 war doch in der DDR schon fast alles "ziemlich locker" was den Empfang von "Westradio/TV" anging. Das ist nicht vergleichbar mit den "Antennen-Absäge-Aktionen" der FDJ in den sechziger Jahren! Die KSZE (Helsinki1976) war Fakt und die DDR mußte nun auch international "mitspielen", wenn sie nicht vom Westen ausgelacht werden wollte. F. J. Strauß (ganz sicher kein Freund der "DDR" (ich nehme mal die Gänsefüßchen der Springer-Presse), hätte den 1 MRD DM - Kredit 1983 sicher nicht gewährt, wenn sich Honecker "zu zickig" benommen hätte! Der Spruch:"Er war jung und brauchte das Geld!" (er hat sich also für "seine DDR" prostituiert), ist daher auch nur teilweise zutreffend! So jung war er nämlich auch nicht mehr. Der Rest stimmt aber wohl. ;) Und wie war das mit der Versorgung der Bevölkerung, beispielsweise mit Butter, in der DDR, als es darum ging diesen Kredit zurückzuzahlen? Lange her. Vergessen? Damals wurde praktisch alles exportiert, was sich auch nur einigermaßen in "Valutamark" (praktisch D-Mark) umwandeln ließ... Lange her.


Ich fühle mich jetzt schon viel besser. Mein Wohlbefinden sollte grundsätzlich in all euren Postings euer Grundanliegen und primäres Ziel sein! ;) (Ja, ich bin ein Spaßvogel.)
 
Der Empfang der Westprogramme war nach dem Abgang von Ulbricht kein Problem mehr. Laut Spiegel, Ausgabe 45/85*, soll das 1973 sogar als wörtliches Zitat Honeckers im Neuen Deutschland gestanden haben. Ich kann mich ausserdem dunkel erinnern, dass Honecker Mitte der 80er im Zuge der Verkabelung im Osten (siehe Spiegel-Artikel) die Aussage nochmal wiederholt hat, dass sich jeder DDR-Bürger informieren kann wo er will. Das eigentliche Problem dabei war, das vor allem der Raum Dresden aus rein topografischen Gründen aussen vor blieb. ARD hieß im Volksmund nicht umsonst Ausser Raum Dresden.

* http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13514139.html
 
@Radiokult: 1973 ist viel zu zeitig. Die Weltfestspiele der Jugend fanden damals zwar in Ost-Berlin statt und die DDR mußte sich zwangsläufig öffnen - die Mädels für Westmark auch. Es gab aber trotzdem noch Ärger.

Ich suche dieses Interview von Honecker mit einer skandinavischen Zeitung ("xxxx Dagblad"- das muß so zwischen 1986-88 gewesen sein und wurde auch 1:1 in "Neues Deutschland" abgedruckt) auch schon ewig. Das steht sogar in einem meiner 8000 Posts hier im Forum. Ich habe das Interview damals ausgeschnitten bzw. die ganze Zeitung aufgehoben, damit mich niemand anpissen kann, wenn ich Westradio gehört habe! Ich habe dieses Interview aber bisher nicht wiedergefunden! Wir müssen das fiinden!



Aber ich will jetzt erstmal ein paar Leute "Heim ins Reich" holen - denn das war ja das eigentliche Thema. Also wieder viel ernster:

Jetzt schauen wir uns mal die Wahlergebnisse von 1919 bis 1933 an. Eigentlich interessieren nur die KPD, SPD und NSDAP. Ich hätte gar nicht gedacht, daß diese Informationen so einfach - und grafisch aufbereitet - auffindbar sind. Klickt euch einfach mal durch die Site. Ihr seid alle absolut "klickerprobt" - ihr habt das in zwei Minuten raus...

http://www.wahlen-in-deutschland.de/awrtw.htm

Im Osten des Reichs (also tief im Osten - z.B. "Pommern" - der aufstrebende "Nazi" mit seiner Vier in Geschichte und Geographie muß evt. erstmal bei Google-Earth nachschauen wo "Pommern" überhaupt liegt), sieht es 1933 ja ganz düster - bzw "dunkelgrün" aus. (Kritik: Schlechte Farbwahl des Webmasters!)

Okay - das Reich sah in seinen Grenzen damals noch etwas anders aus. Das Reich ist - falls sich das wirklich noch nicht überall rumgesprochen hat - nach 1945 etwas kleiner geworden und sieht in seinen Umrissen auf der Landkarte heute praktisch wie auf der Wetterkarte in der Tagesschau aus. Die Karte, die evt. noch über dem Bett hängt, ist möglicherweise auch schon etwas älter. Die Pinup-Girls daneben sicherlich auch. Okay Saarland, ihr seid auch wieder dabei... ;) Ich habe übrigens nette Briefmarken aus dieser Zeit. Das ist auch Zeitgeschichte. Okay soweit? Sind wir alle einigermaßen auf einem Level? Gut...

Ihr habt ja alle die Oder/Neiße -Grenze im geografischen Auge - also den Grenzverlauf nach 1945. Also ich finde es schon etwas interessant, wenn man die "Braunfärbung" der Landkarte bei der Reichtagswahl von 1933 mit der der Bundestagswahl von 2009 vergleicht. Und jetzt bitte große Vorsicht! Die Daten sind nicht wirklich vergleichbar! Also bitte ganz, ganz locker bleiben! Einen leichten "Nordost-Wind" (also letztendlich mit "Ausläufern" in Richtung Bayern/BaBü) kann man aber schon erkennen.

Ich weiß, ihr wollt das alles nicht wissen, sondern euch lieber jeden Tag "Die Hits der Achtziger, Neunziger und die besten Hits von heute" reinziehen... Mir ist so übel! Und nein, ich habe wirklich nix gegen diese Hits - ich denke aber auch mal über etwas anderes nach! Die reale Welt besteht leider nicht nur aus Hits, Party und Rumpoppen!
 
Ich hab's nicht so mit langen Texten, daher ganz einfach:

Eigene Erfahrungen machen. Reflektieren. Entscheidungen treffen.

Ich geb' nichts auf das Gequatsche von Moderatoren, Politikern, Aktivisten oder der Presse. Diese ganzen albernen Kampagnen führen einzig dazu, daß ich Dinge ausblende, gewisse Medien nicht mehr konsumiere. Weil ich mich verarscht und manipuliert fühle. Was BILD macht, ist Manipulation. Was irgendwelche Medienschaffenden machen, ist Manipulation. Ich lasse mir von denen nicht die Welt erklären. Oh, und daß man bei der Tagesschau zugibt, ein falsches Bild von Flüchtlingen gezeigt zu haben, ist ehrenwert. Interessiert mich aber nicht. Die sind längst raus aus meiner Linkliste.

Was zählt, sind eigene Erfahrungen. Und da ist alles fein. Bis jetzt jedenfalls.
 
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