Gehört R.E.M ins Jugendradio?

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AW: Gehört R.E.M ins Jugendradio?

ENERGY FANTASY schrieb:
R.E.M läuft nicht bei allen Jugendsendern. NRJ, BigFm, Dasding, youfm haben es nicht in der Rotation
Einspruch! big FM hatte kurioserweise "Leaving New York" als eine der ersten RP-Stationen in der Rotation. Ansonsten läuft glaube ich ab und an noch "Drive" (oder "Evrb. hurts") und "Losing my Religion" bei big FM. Das neue läuft aber nicht dort.
 
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In anderen Ländern hört man auf jugendorientierten Programmen auch mitunter Bob Marley und die Doors. Wer behauptet denn, alle unter 25 hören nur amerikanische Ghetto-Hiphopper, NewMetal-Bands oder Bravo-Protagonisten??
Hab selbst schon Halbwüchsige mit Metallica- oder Slayer-T-Shirt gesehen.
Nur hören die dann sowieso kein Radio, weil das (abgesehen von ein paar Balladen) nirgends läuft. Weder im Jugend, im Altersheim noch im "ZwischenTwenTours-undSeniorenpass"-AC-Einheitsweichspülradio
 
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in anderen ländern hört man aber auch genau den von dir kritisierten einheitsbrei, nur die "bonbons" unterscheiden sich :)
 
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@airpirate
deine aussage ist unhaltbar. natürlich weisen die playlists ausländischer sender oft schnittmengen mit denen unserer sender auf. allerdings sind sie nicht selten grösser, enthalten eine ganze menge hier ignorierter "bonbons", oder setzten gezielt nicht (nur) auf den mainstream.
letztere findest du bspw. im alternative-, aber auch im urban-bereich. choice fm london spielt neben den schwarzen tracks aus den charts auch viele hier unbekannte titel, bringt jeden abend zwei stunden reggae und sontags drei stunden modern gospel.

ich nenne dir jetzt mal ein paar sender, die sich zu einem grossen teil oder ganz und gar vom einheitsbrei abheben:

niederlande:
yam fm (chr)
radio 538 (chr)
yorin fm (modern ac)
kink fm (alternative)
juize fm (urban)

uk:
the storm (modern rock)
choice fm (urban)
xfm (alternative)

france:
wr&b (r&b)
radio latina (latin hits)
 
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Einfach mal auf ein REM-Konzert gehen, sich dort das Publikum ansehen und schon braucht man nicht mehr so blöde, unsinnige Fragen stellen! Frohe Ostern!
 
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tom: wir sind uns einig, dass in paris oder london mehr los ist auf dem äther als in good old *schnarch* germany :)
 
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Das ist schon paradox:

Wir haben die ARD, die die Vielfalt quasi per Grundgesetz garantieren muss.

Wir haben die Landesmedienanstalten, die per Gesetz über die Vielfalt des privaten Rundfunks wacht.

Dann haben wir per gesetzlichem Dekret vielfältig besetzte Rundfunkräte und Veranstaltergesellschaften.

Überhaupt haben wir das Zweisäulenmodell, das die Vielfalt sichern soll...

Wir haben in Deutschland alles korrekt wie möglich geregelt und trotzdem keine Vielfalt! Was machen wir nur falsch???
 
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Pallek schrieb:
Einfach mal auf ein REM-Konzert gehen, sich dort das Publikum ansehen und schon braucht man nicht mehr so blöde, unsinnige Fragen stellen! Frohe Ostern!

Das einige Jugendradios kein R.E.M spielen, zeigt dass die Frage berechtigt ist.
 
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@airpirate
@grenzwelle
ENDLICH sind wir an der entscheidenden frage angelangt, was läuft hier falsch.
meine antwort darauf ist weitestgehend bekannt:
-selbstkommerzialisierung der örs
-deutsches kostenproblem (u.a. private müssen sender bei telekom teuer anmieten)
-marktabschottung (politisch: bsp. nrw, frequenztechnisch: mehrfachbelegung)
-ma unsinnig
 
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ENERGY FANTASY schrieb:
Viele Jugendradios z. B das Bayerische Galaxy haben R.E.M in ihrer Hotrotation. Aber gehört R.E.M wirklich ins Jugendradio ? Schließlich läuft die Band auch bei allen AC Sendern rauf und runter und passt dort auch besser hin.

ENERGY FANTASY schrieb:
Das einige Jugendradios kein R.E.M spielen, zeigt dass die Frage berechtigt ist.

Ja was jetzt?

:confused: :confused: :confused:

Gibts jetzt Sendeprivilegien für irgendwen oder irgendwas? Passt das mal wieder nicht in engstirnige Denkweisen rein, das die Jugend ab und zu mal was toll findet, was auch den "Älteren" gefällt? Setzt doch mal endlich die Scheuklappen ab, dann klappts auch wieder mit Musik!
 
AW: Gehört R.E.M ins Jugendradio?

^merciful^ schrieb:
Ja was jetzt?

:confused: :confused: :confused:

Gibts jetzt Sendeprivilegien für irgendwen oder irgendwas? Passt das mal wieder nicht in engstirnige Denkweisen rein, das die Jugend ab und zu mal was toll findet, was auch den "Älteren" gefällt? Setzt doch mal endlich die Scheuklappen ab, dann klappts auch wieder mit Musik!

Die einen Spielen es, die andern nicht!
 
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Grenzwelle schrieb:
Das ist schon paradox:

Wir haben die ARD, die die Vielfalt quasi per Grundgesetz garantieren muss.

Wir haben die Landesmedienanstalten, die per Gesetz über die Vielfalt des privaten Rundfunks wacht.

Dann haben wir per gesetzlichem Dekret vielfältig besetzte Rundfunkräte und Veranstaltergesellschaften.

Überhaupt haben wir das Zweisäulenmodell, das die Vielfalt sichern soll...

Wir haben in Deutschland alles korrekt wie möglich geregelt und trotzdem keine Vielfalt! Was machen wir nur falsch???

Eigentlich total off-topic, aber nur noch das:

Nicht nur in Deutschland ist alles so "korrekt wie möglich geregelt". Immerhin waren es ja auch die Allierten, die uns dieses System als Nachkriegsmodell quasi aufzwangen.

Meist scheitert Programmvielfalt an der Ignoranz der Programmmacher in Bezug auf Hörergeschmack. Man sitzt lieber in Konferenzen zusammen und sagt "Das finden unsere Hörer bestimmt richtig klasse!" anstatt sie zu fragen.
Wieso auch? Solang die Quote einigermaßen stimmt, muss man ja auch keine Revolution anzetteln. :(
 
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is ja niedlich, jetzt sind es die alliierten.
das war nach dem krieg.
heute haben wir es in der hand. von reform bis abschaffung der ör ist alles drin.
 
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@Star69

Die Alliierten sind Schnee von vorgestern, auf den sich spätestens seit der Wiedervereinigung niemand mehr ernsthaft berufen kann.

Die Programmvielfalt scheitert nur vordergründig an den Schwächen der Programmacher, genau wie der Sozialismus nur vordergründig an der Faulheit seiner Bürger gescheitert ist.
 
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Grenzwelle schrieb:
Die Programmvielfalt scheitert nur vordergründig an den Schwächen der Programmacher, genau wie der Sozialismus nur vordergründig an der Faulheit seiner Bürger gescheitert ist.


na klar, wenn mich keiner antreibt und am ende des monats die knete trotzdem stimmt......dann leg ich meine beine auch hoch und warte auf ostern.
 
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seventeen schrieb:
Einspruch! big FM hatte kurioserweise "Leaving New York" als eine der ersten RP-Stationen in der Rotation. Ansonsten läuft glaube ich ab und an noch "Drive" (oder "Evrb. hurts") und "Losing my Religion" bei big FM. Das neue läuft aber nicht dort.

REM läuft sogar fast jeden Tag auf bigFM. Und sogar eher die alten Sachen wie "Everybody hurts", "Man on the moon" oder "Losing my religion". "Leaving New York" läuft meistens nur sonntags bei der bigFM Top40. Zur Frage: Ja, REM gehört in ein Jugendradio.
 
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R.E.M kann im Jugendradio gespielt werden, es muss aber bitte nicht jede Stunde sein. Bei manchen AC-Stationen werden die ja regelrecht totgespielt, da wechseln die ständig zwischen Losing my religion, Drive, Everybody hurts, Man on the moon.... und dann immer wieder alle drei Stunden das unsägliche Leaving New York, das für mich die reinste Schlaftablette darstellt. Etwas weniger R.E.M darf also ruhig sein, weil sonst auch die beste Band durch Dauerrotation verheizt wird und der Hörer dem überdrüssig wird.
 
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Anhand mancher Fragen erkennt man, wie weit manche von der Praxis weg sind. Oder noch nie da waren...
 
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@Grenzwelle und Tom2000:

Achso. Man kann sich heute nicht mehr auf ein System berufen, dass nach dem Krieg zum Schutze demokratischen Besitzstandes eingeführt wurde.

Sicher, es mag vielleicht antiquiert sein, aber es ist genauso niedlich zu glauben, eine Palastrevolution ließe sich im Handstreich vollziehen.
Oder warum, glaubt Ihr sind dann die Zuständigkeitsbreiche des Bundesrates längst noch nicht beschnitten worden? Auch die sind antiquiert auf Überkontrolle getrimmt.

Wer glaubt, in welcher Weise auch immer, wir könnten uns so leicht von den Gesetzmäßigkeiten, die uns 1945 aufoktroyiert wurden, lösen, der irrt gewaltig.
Fast egal, von welcher Institution wir reden.
 
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Grenzwelle schrieb:
@Star69
Die Programmvielfalt scheitert nur vordergründig an den Schwächen der Programmacher, genau wie der Sozialismus nur vordergründig an der Faulheit seiner Bürger gescheitert ist.

Irgendwas stimmt da aber nicht in Deinem Vergleich: Entweder Du benennst den Kopf, von dem aus es zu stinken beginnt oder aber den Rumpf. Aber nicht so wie es einem gerade passt.

Es stimmt wohl eher, wenn Du sagst:
Genauso wie der Sozialismus an der Korruption und Ignoranz der geistigen Führer gescheitert ist, so scheitert das Medium Radio an der Ignoranz seiner Gestalter.
 
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Josch schrieb:
.... und dann immer wieder alle drei Stunden das unsägliche Leaving New York, das für mich die reinste Schlaftablette darstellt.

Für mich aber nicht. Und für viele Hörer auch nicht. Also finde dich damit ab....
 
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Sehr richtig Star. So manchem hier sollte man mal einen Schnellkurs in deutscher Geschichte verpassen.
 
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@ Star69 (& Radiokult):

Wenn man den Anspruch erhebt, anderen "einen Schnellkurs in deutscher Geschichte verpassen" zu wollen, sollte man diese aber auch kennen. Star erfüllt diese Voraussetzung offensichtlich leider nur unvollkommen.

Mal ganz abgesehen davon, daß Deutschland seit dem 3. Oktober 1990 endgültig nicht mehr an die 1945 von den Alliierten festgelegten Bedingungen gebunden ist, liegt die Rundfunkhoheit für die westlichen Länder bereits seit 1955 bei der Bundesrepublik; im Osten hatte die Regierung der DDR die Kontrollbefugnis über den Rundfunk, de jure zumindest, sogar schon ab dem 12. Oktober 1949 inne. Also nix von wegen alliierte Vorschriften, die einer Neuordnung im Wege stehen.

Zwei nicht ganz unbedeutende Sender entstanden übrigens erst nach Übergabe der Rundfunk-Kontrollbefugnis an die Deutschen und damit ohne Einfluß der Alliierten: Aus dem bis dahin sendenden NWDR wurden am 1. Januar 1956 NDR und WDR. Anscheinend hatten die Alliierten also keine Probleme mit großen Anstalten und Sendegebieten.

Auch wurde die Rundfunk-Kleinstaaterei keineswegs "zum Schutze demokratischen Besitzstandes" eingeführt, sondern rührt vielmehr daher, daß die Alliierten die bei Kriegsende vorgefundenen Strukturen einfach beibehalten haben. So entstand zum Beispiel das als Station der Militärregierung installierte "Radio Hamburg" nur 24 Stunden nach dessen letzter Programmausstrahlung aus dem "Reichssender Hamburg" (ob die das bei RHH wissen?). Daß Radio Hamburg später von den Briten in den großen NWDR eingegliedert wurde, ist ein weiterer Beleg dafür, daß man sich zur Begründung der heutigen kleinteiligen Strukturen nicht auf die Alliierten berufen kann.

Kommen wir vom Rundfunk zum Staatsorganisationsrecht, da Star69 auch in diesem Bereich ein wenig neben den Tatsachen liegt:

Die Kompetenzen des Bundesrates wurden nicht etwa "auf Überkontrolle" getrimmt, sondern auf Mitwirkung bei der Gesetzgebung des Bundes, sofern sie die Länder betrifft. Die mittlerweile von vielen als übertrieben angesehenen Mitspracherechte der Länderkammer rühren daher, daß der Bund im Laufe der Zeit immer mehr Bereiche der sogenannten konkurrierenden Gesetzgebung, die nach dem Grundgesetz eigentlich den Ländern oblag, an sich gezogen hat. Dadurch wurden naturgemäß die Mitwirkungsbereiche des Bundesrates ausgeweitet.

Auch die bisher nicht erfolgte Beschneidung dieser Kompetenzen hat nicht etwa mit irgendwelchen alliierten Vorschriften von 1945 oder der Demokratieerhaltung zu tun, sondern damit, daß die Länder einmal erworbene Kompetenzen nicht ohne Gegenleistung des Bundes abzugeben bereit sind, was durchaus nachvollziehbar ist.

Und letztlich, Star69, ist "aufoktroyiert" doppelt gemoppelt.

Zu der Annahme, der Sozialismus sei "an der Korruption und Ignoranz der geistigen Führer gescheitert" und nicht etwa an seiner der menschlichen Natur widersprechenden Ideologie, sag' ich jetzt mal nichts... :rolleyes:
 
AW: Gehört R.E.M ins Jugendradio?

Jetzt hast Du Dir soviel Mühe gemacht. Daher bleibt zu hoffen, die Botschaft erreicht auch das Hirn der Angesprochen.
 
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