Geiselnahme in Aachen: Ihr Einsatz, bitte, 107,8 Antenne AC

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Mantelprogramm? Das ist Otto Normalhörer Jacke wie Mantel, äh Hose. UNS ist klar, dass es sich um das Rahmenprogramm aus Oberhausen handelt, aber Lieschen Müller schaltet doch ihren Lokalsender ein, der 100 % von hier ist... Da muß das Programm doch etwas verwundern und den Eindruck erwecken, dass schon ein Flugzeug ins Aachener Funkhaus stürzen müßte, bis die Schnarchzapfen ihr "same procedure as every day" unterbrechen würden.
Grundsätzlich bin ich ja, wie bekannt, für eine Trennung von Informations- und Unterhaltungs(-Musik)sendern, bin auch - wie Radiokult - kein Freund von Katastrophenjournalismus und hätte somit gar nichts gegen einen guten (!) Musiksender, der das Geschehen ignoriert. Aber wozu dann ein "Lokalsender" für Aachen, der schnarcht, wenn einmal etwas in Aachen passiert?
 
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Er schweigt ja nicht ganz bzw. ein Mitarbeiter berichtet wenigstens bei N 24..klasse Aufstieg :)
 
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Also ich habe auf dem Heimweg auf Radio Köln einen Reporter aus Aachen gehört, auch in den News und das war Mantelprogramm. Also muss es auch, wenn es in Aachen keine Sondersendung gab, auf Antenne AC gelaufen sein.
 
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Ich weiß ja nicht was Ihr alles gehört haben wollt, aber auf Antenne AC gab es heute Nachmittag/Abend ne Sondersendung mit Umfragen und Reportern vor Ort. Wenn hier jemand wenig gemacht hat, dann war es leider mein ehemaliger Arbeitgeber aus Eupen.
 
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Auch wenn es sich bei der Geiselnahme im Uniklinikum Aachen glücklicherweise um einen Fehlalarm handelte: Der NRW-Lokalfunk bietet garantiert "Null Information und 100% die älteste und einfältigste Musikrotation von hier". Wenn die Zeitungsverleger schon die Lokalsender vor Ort zu Tode sparen, dann sollte wenigstens aus Oberhausen ein halbwegs informatives und hörbares Programm kommen. Aber weit gefehlt! Das Mantelprogramm von Radio NRW kommt noch inhaltsloser daher als das der Lokalradios mit ihren handverlesenen Meldungen. O-Töne, Außenreportagen, Liveschalten? Sowas gibt es im NRW-Dummdudelfunk schon lange nicht mehr. Und wenn, dann ist es die berühmt-berüchtigte Ausnahme.

Was bleibt ist die Hoffnung, dass die Zeitungsverleger (mangels Kohle?) irgendwann die Lust an den Lokalradios verlieren und aussteigen. Zumindest für die WAZ-Mediengruppe in Essen scheint so ein Szenario nicht mehr undenkbar, wurde es in jüngerer Vergangenheit doch intern schon einige Male gedanklich durchgespielt. Und wer die neuesten Ereignisse in Essen verfolgt, der weiss, dass dort unter den Gesellschaftern ein heftiger Streit ums liebe Geld und die bislang austarierten Machtverhältnisse entbrannt ist. Währenddessen rauschen die Auflagen der WAZ-Blätter und die Einnahmen aus Werbung und Vertrieb umgebremst in den Keller. All das auch online nachzulesen in dem taz-Bericht "Abnehmen in Essen" vom 23. Juni 2011.
 
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Klipp & klar: Bei allem was ich hier und in anderen Threads so über den Lokalfunk gelesen habe, sollte man doch ehrlicherweise festhalten, dass es gut war das Antenne AC nichts zum Thema beizutragen hatte. [...] Bei allem Respekt, nichts davon ist bei besagtem Lokalfunk vorhanden, denn für sowas benötigt man eine anständige Redaktion und Journalisten die ihr Handwerk gelernt haben und verstehen.

Da hast Du nicht ganz unrecht. Mit einer Kokolores-Berichterstattung kann man m.E. bei so einer Geiselnahme auch viel Unheil anrichten. Immerhin muss man ja davon ausgehen, dass der mutmaßliche Geiselnehmer sich über Radio und Fernsehen über das Geschehen vor dem Klinikum informiert. Und wenn man einfach irgendwas berichtet,nur um was zu berichten - so nach dem Motto "Die Polizei hat das vor, die Polizei hat dies vor" kann das auch nach hinten losgehen.
Nichts desto trotz: Bei der Geiselnahme 1999 in der Aachener Landeszentralbank war Antenne AC sogar nachts mit einer Sondersendung on air. So weit ich mich erinnern kann, hatten sich damals zwei oder drei Reporter abgewechselt und die Lokalnachrichten im Studio waren auch besetzt. Damals haben sie das gut gelöst. Zu der Zeit müssten sie aber auch schon ohne Rahmenprogramm gesendet haben.
 
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Ja, ja. Das waren noch Zeiten - DAMALS - 1999 - war Radio, zumindest noch ein bisschen, DAS was es sein soll(te)... :(
 
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Lokalradio Antenne AC sorgt für unblutiges Ende von Geiselnahme im Aachener Uniklinikum

AACHEN (dpa) - Mit einem so einfachen wie genialen Schachzug hat der Aachener Lokalsender Antenne AC (Slogan "100 Prozent von hier") das Geiseldrama in der Aachener Universitätsklinik beendet. Was einer Spezialtruppe der Polizei nicht gelang, schaffte der Chefredakteurs des sympathischen und in der Region sehr engagierten Radiosenders. "Die Lage war ernst, und es bedarf nicht mehr als einer weisen Entscheidung zur rechten Zeit", verriet er in einem Interview mit dieser Zeitung. Als ein Mitarbeiter der knapp 100-köpfigen Redaktion am Freitag kurz nach 18 Uhr im WDR-Videotext las, dass ein unbekannter Geiselnehmer ein Kleinkind in seine Gewalt gebracht haben soll und nun versuche, einen fünfstelligen Betrag zu erpressen, anderenfalls wolle er einen Sprengsatz im Klinikum zünden, war er sofort alarmiert. "Die Entscheidung, wie mit so einem Ereignis in unserer schönen Stadt mit dem seltsamen Doppel-A am Anfang zu verfahren sei, ist natürlich Chefsache", so der Redakteur, der gerade im dritten Jahr ein unbezahltes Praktikum absolviert. Per Flüsterpost verbreitete sich die Neuigkeit im Redaktionsbüro, wo sie gegen 18:30 Uhr die Sekretärin des Chefredakteurs erreichte. "Alles wäre schneller gegangen, wenn wir nicht einen Scherzkeks in unseren Reihen hätten, der den Ernst der Lage nicht erkannte und stattdessen weiterflüsterte: 'Martin liebt Lisa'". So wurde eine zweite Runde Flüsterpost notwendig.

Die langjährige Berufserfahrung des Chefredakteurs ließ ihn die Lage sofort richtig einordnen. Gleich erkannte er, dass es sich um einen Trittbrettfahrer handeln muss: "Der will nur Aufmerksamkeit. Wenn er die nicht bekommt, wird er sich innerhalb der nächsten ein, zwei Stunden in ein stilles Kämmerlein zurückziehen und für den Rest des Tages schmollen!" Also entschied er, dass im Programm nicht über den Vorfall, sondern über das anstehende "Take That"-Konzert berichtet werden sollte, was natürlich kein beliebig gewähltes Thema war. Vielmehr war damit eine Mitteilung an den Täter verbunden: "Nimm das!" Dieser verschanzte sich derweil mit einem UKW-Radio im Uniklinikum und erhoffte sich von Antenne AC Hinweise auf das Vorgehen der Polizei. Als er bemerkte, dass seine Tat dem Sender über mehrere Stunden keine Erwähnung wert war, brach er entnervt ab, brachte das festgehaltene Kind zurück zu seinem Vater, packte seine Sprengsätze wieder ein und fuhr sie zum nächsten Wertstoffhof. "Alles richtig gemacht", freut sich der Chefredakteur von Antenne AC auf seine übliche bescheidene Art. "Das war unsere noble Pflicht. Nicht auszudenken, was passiert wäre, hätte der Geiselnehmer den WDR gehört!"

Sein Team schickte der Chefredakteur darauf hin in ihr wohlverdientes Wochenende. Sich empfahl er fürs Bundesverdienstkreuz. Bei seinem aufmerksamen Mitarbeiter möchte er sich mit einer Packung Aachener Printen und der Verlängerung des Praktikumsvertrags um ein Jahr bedanken. Auf die Frage, ob sein Handeln gesundem Menschenverstand oder jahrelanger Erfahrung zu verdanken sein, antwortete er: "Wir sind 100 Prozent von hier".
 
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LOL!!! Ja, das wäre früher anders gelaufen. Ich weiß noch, wie die Aachener Sender-Reporter bei der Bank-Geiselnahme über Hinterhöfe in die Wohnung eines Hörers kamen und als einzige live berichteten. Und wurden sogar von RTL on air gemommen. Tempi passati! Schade!
 
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@Steve Mütterchen: Was soll das?
 
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Ich weiß ja nicht was Ihr alles gehört haben wollt, aber auf Antenne AC gab es heute Nachmittag/Abend ne Sondersendung mit Umfragen und Reportern vor Ort. Wenn hier jemand wenig gemacht hat, dann war es leider mein ehemaliger Arbeitgeber aus Eupen.

Es hatte mich auch überrascht, aber Eupen war schon in der Nachmittags-Sendung dran... In den Nachrichten und später wurde auch der DJ-Party-Mix verschoben, weil sie immer wieder zu einem Reporter geschaltet hatten... Also schlecht war es nicht. Und tatsächlich waren sie Stunden früher, als das "Lokal"-Radio... Wahrscheinlich Zufall!
 
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Die richtigen Fragen wurden nicht gestellt.
Warum hört towa ausgerechnet in den fernen Antenne Ac-Stream rein?
Hat er AC mit AC verwechselt?
Oder stand er etwa dort mit fertiger Sendeleitung herum und niemand nahm ihn auf den Sender?

stefan kramerwoski schrieb:
dass schon ein Flugzeug ins Aachener Funkhaus stürzen müßte
Das ordne ich als Denkfehler ein. Auch dann würden wir nichts hören. Erst recht nicht!
 
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Nein, Lesefehler von Dir :) Ich schrub:
Da muß das Programm doch etwas verwundern und den Eindruck erwecken, dass schon ein Flugzeug ins Aachener Funkhaus stürzen müßte, bis die Schnarchzapfen ihr "same procedure as every day" unterbrechen würden.

Die "same procedure as every day" wäre dann definitiv unterbrochen ;)
 
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Warum hört towa ausgerechnet in den fernen Antenne Ac-Stream rein?

Simpel. Ich las bei SPIEGEL Online die Eilmeldung. Und natürlich dachte ich mir sofort: "Mal hören, was der Aachener Lokalsender nun macht." Ist doch immer wieder schön, Kollegen in Ausnahmesituationen zu erleben. Und dann habe ich eben den Stream gehört. Ganz einfach.
 
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Antwort!
towa schrieb:
Und dann habe ich eben den Stream gehört. Ganz einfach.
towa ist Zeuge. Eindeutig. Er hat hier mehrere vor Gericht verwertbare Statements abgegeben.
towa schrieb:
Ist doch immer wieder schön, Kollegen in Ausnahmesituationen zu erleben.
Das ist schon Sado-Maso. Glücklicherweise haben die Kollegen keinen Angriffspunkt geliefert.
So gesehen sogar ein Pluspunkt für den Sender.
 
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Da war nichts, was man hätte angreifen können. :)

Das stimmt: Wer nichts macht, macht sich auch nicht angreifbar. Auf dieser Erkenntnis beruht auch die Programmphilosophie vieler Radio- und auch Fernsehsender. Nichts neues machen, nichts ausgefallenes machen, nichts aufwendiges machen. :)
 
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Ich kann zwar zum Thema, ob die Berichterstattung der Antenne AC über die Geiselnahme in Aachen ausreichend war oder nicht nichts sagen, da ich das Programm nicht gehört habe.

Aber ein paar allgemeine Gedanken zur Berichterstattung über Geiselnahmen:
Vor zwei oder drei Jahren gab es in der Wiener Innenstadt eine Geiselnahme in einer Bank. Sämtliche Boulevard-Medien versuchten sich mit der Berichterstattung zu übertrumpfen. Die Highlights: Ein Fernsehsender hat ein Kamera auf die Fassade der Bank gerichtet und stundenlang live berichtet. Eine Zeitung hat in der Bank angerufen. Der Redakteur hatte zuerst eine der Geiseln später den Geiselnehmer am Telefon, hat ein paar inhaltslose Worte mit im gewechselt. Das Audio-File dieses Telefoninterviews (Nachrichtenwert = 0) wurde stolz auf der Website der Zeitung online gestellt. Nachdem die Geiselnahme glücklicherweise unblutig zu Ende gegangen war, gab es auf der Presskonferenz der Polizei eine Medien-Schelte. Zurecht, wie ich meine. Durch die Live-Fernsehberichterstattung war der Polizei ein Zugriff von Außen nicht möglich. Man wußte ja nicht, ob der Geiselnehmer drinnen dieses TV-Programm sieht. Der Anruf in der Bankfiliale der Zeitung hat den Geiselnehmer unnötig provoziert.

Was ich damit sagen will. Gerade bei Geiselnahmen ist Zurückhaltung der Medien nicht immer das Schlechteste.

Wer noch immer nach einer möglichst umfangreichen Berichterstattung über laufende Geiselnahmen schreit, dem empfehle ich die Lektüre dieses Wikipedia-Artikels:
http://de.wikipedia.org/wiki/Geiselnahme_von_Gladbeck
 
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Was ich damit sagen will. Gerade bei Geiselnahmen ist Zurückhaltung der Medien nicht immer das Schlechteste.

Seh ich genauso. Natürlich sollte ein Lokalsender das Ganze thematisieren, auch gerne per Sondersendung. Aber ich persönlich würde mich wohl auch nur an die paar Brocken halten, die die Polizei mitteilt. Das mag extrem wenig sein, aber die Polizei weiß schon, warum sie in einem solchen Fall bestimmte Informationen zurückhält. Von daher finde ich die "dpa-Meldung" von Steve Mütterchen auch fehl am Platz. Man kann mit Zurückhaltung keine Geiselnahme beenden. Aber mit zu viel Spekulationen und zu wenig Zurückhaltung möglicherweise unnötig verkomplizieren.
 
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Von daher finde ich die "dpa-Meldung" von Steve Mütterchen auch fehl am Platz
Für alle die denken können: Es war eine herrlich aufbereitete Satire. Vielleicht nicht auf den ersten Blick als solche erkennbar. Vielleicht auch nicht auf den zweiten Blick. Für andere anscheinend gar nicht.
 
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Es mag gute Gründe geben, bestimmte Informationen zurückzuhalten. Genauso wie es gute Gründe geben kann, nicht allzu investigativ vorzugehen und damit möglicherweise die Arbeit der Polizei zu behindern. Was hier passiert ist, ist aber etwas anderes: Da hat der Redakteur, der an besagtem Tag die letzte Schicht hatte, noch schnell auf die Homepage geschrieben, dass man nicht darüber berichtet, weil man nicht darüber berichten darf, danach Oberhausen durchgestellt und das Licht ausgeknipst. So macht sich Lokalradio entbehrlich, und ich kann mir vorstellen, dass sie damit nicht wenige verprellt haben. Ja, mein Gott, notfalls macht man halt Sonderprogramm mit den wenigen Informationen, die man hat, und unterbricht die Musik, sobald es etwas Neues gibt. Dann muss halt vielleicht einer vier Stunden länger im Sender bleiben. Das kommt vor. Überstunden werden ja hoffentlich bezahlt. Unsouveräner als geschehen kann man mit so was einfach nicht umgehen, zumal das sicher Stadtgespräch war an diesem Tag.
 
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