Gendern im Radio

"[ ... ] es ist eine abgehobene Debatte. Es ist eine über Sprachvorgaben. Da spielt natürlich gendergerechtes Sprechen [eine Rolle], aber auch die Ächtung von Begriffen - und das ist natürlich etwas, wenn man jemand [ist], der nicht akademisch gebildet ist, der nicht fünf Politik-Seminare besucht hat ... in der Regel wissen die Leute dann gar nicht, warum sie plötzlich als rassistisch oder als irgendwie frauenfeindlich oder homosexuellenfeindlich geächtet werden, weil sie irgendwas gesagt haben, was sie eigentlich normal fanden - aber irgendwelche woken Akademiker haben das schon auf den Index gesetzt."

(Sahra Wagenknecht, SED-Gscheitle, in der Sendung "maischberger. die woche")


Von meiner Seite aus hierfür schon mal Applaus von der falschen Seite.
 
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Selbst in den ARD-Kulturwellen ist diese Unsitte, falsch zu sprechen, mittlerweile angelangt.
Auch vor HR2 macht man keinen Halt mehr.
Wenigstens von einem anspruchsvollen Programm erwarte ich korrektes Deutsch und keine Abkürzungen, die den Sinn des Satzes vollkommen entstellen.
 

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  • hr2 Antikultur.MP3
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Dieses ganze gendern hat schon pathologische Züge. Sich zum Affen zu machen, ohne es zu merken. Eine klare Form der Wirklichkeitsverkennung. Ich empfehle: 5mg Haloperidol für den HR2-Sprecher! :wow:
 
Zuletzt bearbeitet:
In meinem Freundeskreis ist "Gendern" noch immer ein Thema. Mehr aber auch nicht. Keiner macht es, alle stört es - und mittlerweile macht sich ein Ohnmachtsgefühl breit, weil Medien, Konzerne oder Verwaltungen immer öfter sinnfrei und ideologisch an der Lebenswirklichkeit der Menschen vorbei gendern.
 
HR Hessenschau schrieb:
Viele Menschen fühlen sich durch das generische Maskulinum nicht repräsentiert. Es wird nicht mehr als selbstverständliche Bezeichnung für alle Menschen wahrgenommen.

Was zu beweisen wäre.

Wenn permanent von Ärztinnen, Pflegerinnen, Köchinnen, Moderatorinnen, Schauspielerinnen und Lehrerinnen palavert wird - welcher Mann soll sich da angesprochen fühlen?

HR Hessenschau schrieb:
Insbesondere für jüngere Kolleginnen und Kollegen gehört gendergerechte Sprache, die sich in Darstellungsformen wie dem Gendersternchen oder dem Genderdoppelpunkt darstellt, zum Alltag: Sie sprechen diese Formen und sie schreiben sie.

Ist das wirklich so? Wenn ja, warum?

HR Hessenschau schrieb:
Im hr wird bereits seit 2019 offiziell gegendert. Ein Beschluss der Geschäftsleitung vom Januar 2021 hat das Gendern nun auf die bislang noch ausgenommenen Programme ausgeweitet.

Wird das angewiesen? Was ist die Konsequenz, diesen Beschluss der Geschäftsleitung zu missachten oder ihm nicht zu folgen? Haben insbesondere jüngere Menschen, die erst kurz im Unternehmen sind oder neu hinzukommen, möglicherweise Angst vor Sanktionen?

Ich kenne auch jüngere Menschen, und keiner spricht mit Leerstellen, Sternchen oder

HR Hessenschau schrieb:
Genderdoppelpunkt

den man ja laut der HR-Seite angeblich verwendet. Im darin verlinkten Beitrag aber keine Spur davon, statt dessen findet man dort Sternchen!


Entlarvend der Artikel, denn:

HR Hessenschau schrieb:
prüfen wir laufend, wie wir formulieren, welche Begriffe sich im Sprachgebrauch verändern, welche dazukommen, welche aus der Sprache verschwinden

HR Hessenschau schrieb:
Der hr als moderner öffentlich-rechtlicher Rundfunksender verwendet zeitgemäße Sprache, die den Wandel und die Weiterentwicklung der Gesellschaft widerspiegelt.

Dann müssten entsprechende Formulierungen eigentlich längst aus dem Online-Angebot verschwunden sein. In der Alltagssprache findet das jedenfalls nicht statt.

Gerade

HR Hessenschau schrieb:

Mit Blick auf die Lebenswelt des Publikums​


Und weiter:

HR Hessenschau schrieb:
ndere Ausdrucksweisen finden Eingang in den Sprachgebrauch und werden zur Gewohnheit und Selbstverständlichkeit.

Vermutlich ist genau das, was man sich erhofft - das erklärte Ziel:
Man muss die Menschen nur lang genug mit entstellten Begrifflichkeiten penetrieren und nerven, irgendwann geben sie auf und akzeptieren stillschweigend.

Der ARD-Rundfunk hat aber auch einen Bildungsauftrag.
Und das heißt, Sprache zu würdigen und sprachliche Regelungen wert zu schätzen, nicht sinnentstellend zu sprechen oder Formulierungen zu verwenden, die man dem Publikum mit der Holzhammermethode aufzwingt, nur weil es gerade "hip und trendig" ist.

Ich hatte neulich gerade die Zahlen gehört, von den Menschen, die sich im vergangenen Jahr für das "dritte Geschlecht" entschieden haben:

Welt.DE schrieb:
Seit dem 22. Dezember 2018 gibt es in Deutschland die Möglichkeit, den Geschlechtseintrag „divers“ im Personenstandsregister eintragen zu lassen. Eine Änderung des Personenstandsgesetzes machte dies möglich. Nach einer Umfrage des Bundesinnenministeriums unter allen 16 Bundesländern, die WELT vorliegt, wurde die Möglichkeit bislang wenig genutzt. Bis zum 30. September 2020 haben insgesamt 394 Menschen den Geschlechtseintrag divers gewählt oder den Eintrag offen gelassen. Außerdem wurden 19 Neugeborene als „divers“ registriert.


Da kann von

HR Hessenschau schrieb:
der gendergerechten Sprache entschieden, weil sie alle meint, alle zeigt und alle anspricht

keine Rede sein. Es handelt sich um eine sehr, sehr kleine Minderheit.
Die Masse darf zwar für die auf diese Weise produzierten Beiträge bezahlen, wird aber nicht gefragt, ob sie derartige Formulierungen wünscht oder ablehnt!

Den Zuhörern, Zuschauern und Lesern wird diese entstellte und missverständliche Sprache aufgezwungen, man wird genötigt, mit Sonderzeichen übersäte Textwüsten zu lesen, und für die Mitarbeiter gibt es einen

HR Hessenschau schrieb:
Beschluss der Geschäftsleitung vom Januar 2021

Was hat das alles noch mit Freiwilligkeit oder der

HR Hessenschau schrieb:

zu tun???

Dieser Drang, sämtliche Texte zu verfremden, erinnert mehr an Fanatismus oder Missionierung.
 
Beschluss der Geschäftsleitung
Entlarvend: Bei uns beschließen heutzutage Geschäftsleitungen, (die manchmal von Sprache soviel Ahnung haben wie eine Kuh vom Schlittschuhlaufen) wie gesprochen werden darf. Wenn man sich nämlich einigetrmaßen mit unserer Sprache auskennt, dann kann eine "faire und geschlechtergerechte Sprache" mühelos auch ohne den ganzen Sonderzeichen-Schnickschnack auskommen. Ist aber nicht so schick und schmückt die Sprechenden/Schreibenden nicht so sehr. Und das will man ja schon, dass man wahrgenommen wird als mutiger und sebsibler Vorreiter.
 
Man fragt sich nur, was die für ein Interesse daran haben. Wem wollen die etwas beweisen?
Was will man damit erreichen? Bei wem möchte man sich damit anbiedern?

Als nächstes kommt dann der WDR auf die Idee, nur noch Kleinbuchstaben in sämtlichen Texten zu verwenden oder der BR schreibt Nachrichten komplett in leichter Sprache???

Weil das dem "Zeitgeist" in Chatgruppen entspricht oder besser für "alle Menschen" verständlich sei?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier ein Beispiel aus NRW. In diesem Ausschnitt gab es relativ wenig Gender-Möglichkeiten, das Ganze reicht aber schon aus um bei mir einen Umschalt-Refelx auszulösen.

Das Ganze erinnert mich übrigens an die Springer-masche, die bis in die 80er üblich war. Im Radioteil der zugehörigen Fernsehzeitungen stand dann Stimme der "DDR" 🥴
 

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  • 20210519 0730 Radio RST.mp3
    3,2 MB
Hab mal einen Roman gelesen, in dem eine neue geschlechterneutrale Form eingeführt wurde. Auch daran könnte man*frau sich gewöhnen und es funktioniert vor allem auch im Singular. Mehrere Begriffe nennen müssen, um alle zu meinen - das ist einfach unbefriedigend.
Hier ein Beispiel aus NRW.
Interessant finde ich "der Betreiber RWE". Ist RWE als Aktiengesellschaft nicht eher eine Betreiberin? 🙄 Aber gut, anderes Thema, das Unternehmen hat ja kein biologisches Geschlecht.
 
@Musikminister So schlechte Moderatoen und Nachrichtensprecherinnen gibt es? Kein Sprechtraining? Atmer an der falschen Stelle. Kein Rhythmus, keine Satzmelodie...da wäre ich schon alleine deshalb weg.
 
Moin!

Ein kleiner Hinweis für Foristen, die sich für das Thema „Gendersprache im Radio“ interessieren: Gestern Abend ging es in der Redezeit auf NDR Info rund um die Frage „Ist das mit Gendern noch meine Sprache?“

Interessant (und bereits innerhalb der ersten zehn Minuten): die Direktiven für das Redaktions-Team von NDR Info, erklärt vom anwesenden Chefredakteur Adrian Feuerbacher: Geeinigt wurde sich sinngemäß darauf: „Wir wollen das Gendern in unseren Moderationen vermeiden, aber Kollegen und Kolleginnen, denen es wichtig ist, dieses nicht verbieten. Wir wollen möglichst nichts vorschreiben, weder in die eine noch andere Richtung und einigten uns daher auf diese Empfehlung“, sinngemäß aus meiner Erinnerung zitiert.

Dann erfuhr man noch, daß in der ARD tendenziell die Hörfunkprogramme mit einer jüngeren Zielgruppe durchgehend gendern, es ansonsten aber auch noch andere Hörfunkprogramme gibt, die es grundsätzlich nicht machen bzw. zulassen. Namen von Programmen wurden jedoch nicht genannt.

So lange wie ich die Möglichkeit hatte zuzuhören (fast die ersten beiden Drittel) kam es zu einer recht neutralen, differenzierten, aber auch ausführlichen Darstellung von Argumenten dafür, dagegen und zur Darstellung von Alternativen. Auch wurde einmal zwischen gesprochener Sprache von Schrift-Sprache unterschieden.

Kurz nach der Unterbrechung durch die Nachrichten um halb zehn gab es ein Zwischenfazit über die bisherige Resonanz der Hörerschaft: Die Mehrheit dieser Leute wollte - bis dahin - kein Gendern in den Beiträgen von NDR-Info. Vermutlich kamen in dieser zweiten halben Stunde mehr Beiträge von Anrufenden, aus zeitlichen Gründen konnte ich allerdings nicht länger zuhören.

Ich schreibe diesen Beitrag erst jetzt, weil ich abwarten wollte, daß die Sendung zum Nachhören bereit steht.

Informationen zu dieser Sendung mit ihren Gästen:

Hier kann man die Sendung nachhören:

Hier kann man sich die Sendung fürs Offline-Hören herunterladen:

Viele Grüße… EMC
 
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Wer diese Art der Schreibweise im Netz nicht mehr lesen möchte, kann sich das Addon "Binnen-I be gone" installieren, es funktioniert sowohl im Firefox als auch im Chromium.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zwang führt idR immer zur Ablehnung. Ich persöhnlich keine auch keine Frau, die das befürwortet. (Ist natürlich nicht repräsentativ)
Im Gegenteil, meine Kolleginnen (ich meine hier nur die weiblichen!) fürchten schon, dass eines Tages diese Zwangssprache in unserer Firma eingeführt werden könnte.
 
Ideologisch aufgeladene 'Missionierende' - vor allem im öffentlichen Rundfunk machen unbeeindruckt weiter. Egal was 'Befragende' auch veröffentlichen.

Zum Glück scheinen 'Hörende' eine Art Immunität gegen die neue Zwangssprache (Wort gefällt mir sehr gut, Nordi207) entwickelt zu haben (Tendenz steigend). Der Funke will und will also ums Verrecken einfach nicht auf die 'Hörenden' überspringen. Ob eine Sprachpolizei wohl helfen würde?
 
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Ideologisch aufgeladene 'Missionierende' - vor allem im öffentlichen Rundfunk machen unbeeindruckt weiter. Egal was 'Befragende' auch veröffentlichen.
Wer gibt schon gerne zu, dass etwas von dem man selbst begeistert und überzeugt ist vielen gegen den Strich geht? MA-Verlierer Posaunen im eigenen Programm ja auch nicht heraus wenn sie erdrutschartige Verluste hinnehmen mussten. 😄
 
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