Gendern im Radio

Interessant, heute eine Online Umfrage bekommen.
Angabe des Geschlechts: 3 Möglichkeiten. männlich, weiblich, divers.
Das ist für mich völlig ok.
Was einen nervt, sind Stotterer im Sprachfluss des Rundfunks.
Und wo es nicht angebracht ist, das generische Femininum.
Dafür diente auch das Beispiel "Andruck-politische Literatur" oben.
In einer Werbung heißt es auch nicht ausschließlich:
"Liebe Kundinnen", wenn auch andere gemeint sind.
Hier wird doch unnötig weit übers Ziel hinausgeschossen.
Wie aber der gesellschaftliche Wandel im Zusammenhang mit der Wahrnehmung von Minderheiten
ganz gewaltige Fortschritte erzielte, sei nur einmal kurz angerissen.
Hörfunk WDR1 Panoptikum:
Aus dem Gedächtnis zitiert: (Tonbandmitschnitt ist auch da, aber im Moment im Sachgebiet verlegt.)
"...Markus B. aus Düsseldorf: mit 1,50 m der größte deutsche Liliputaner... gewiss eine reife Leistung..."
Es ging um das Thema Reife und Reifezeugnis.
Das kann man mit Fug und Recht als Diskriminierung par Excellence bezeichnen, Leute als Liliputaner zu benennen. Und das kam früher (bis ca. 1975) vor, ohne dass sich Leute damals massiv beschwert hätten.
Warum regen sich die Leute heute auf, wenn das generische Maskulinum verwendet wird?
Lasst es doch so, wie es war. Die gesellschaftlichen Veränderungen finden woanders statt, das muss nicht in der Sprache so extrem herausgestellt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oder Andreas Rebers: "Liebe Menschinnen und Menschen" oder "Liebe Brüderinnen und Brüder". :D
Die Runde der Ministerinnen- und Ministerpräsidententinnen und Ministerinnen- und Ministerpräsidenten vereinbarten, künftig zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger als auch der Hörerinnen und Hörer im Sinne der Verständlichkeit von Texten und Textinnen nur noch von der Runde der Ministerpräsidenten zu reden.

(´Tschuldigung!)
 
Stimmt, das "legendäre Basler Frauenkollektiv" (s. Link von ThoRr) hat sich gefälligst Bremer Stadtmusikanten zu nennen, damit... warum eigentlich? Die Grundannahme war falsch, es ging nicht um die nicht minder legendären Bremer Stadtmusikanten. Man kann den Eindruck gewinnen, dass ihr euch einfach aufregen wollt.
 
Wie sich mittlerweile durch diese Unsitte des Genderns einen beim Vorlesen von Nachrichten abgebrochen, ist, wenn es nicht so traurig wäre, eigentlich zum Totlachen.

Die Aktivisten im Danneröder Forst werden z. B. als Protestierende bezeichnet.
Da dreht sich doch der Martin Luther im Grab rum, wenn er daran denkt, wie die Angehörigen seiner von ihm ins Leben gerufenen Konfession demnächst bezeichnet werden.
 
Stimmt, das "legendäre Basler Frauenkollektiv" (s. Link von ThoRr) hat sich gefälligst Bremer Stadtmusikanten zu nennen, damit... warum eigentlich? Die Grundannahme war falsch, es ging nicht um die nicht minder legendären Bremer Stadtmusikanten. Man kann den Eindruck gewinnen, dass ihr euch einfach aufregen wollt.
Ist in Ordnung, in dem Fall ist das dann wirklich nochmal was anderes, da habt ihr schon recht.
 
Habe kürzlich auf einer Großbaustelle den Betriebsleiter so nebenbei gefragt, ob er nun durch das Transgender-Getue ein drittes Dixi-Häuschen habe aufstellen müssen.

Nun, der Blick war unbezahlbar!

R.
 
Heute vorhin im Auto auf B5 Aktuell, ich dachte, ich höre nicht richtig:

Da war anstatt von Schülern und Lehrern von Lernenden und Lehrenden die Rede.

Alderle, da war ich kurz davor, ins Lenkrad zu beißen.
 
NDR Nachrichten zu Obdachlosenprotesten in Hannover:
"Etwa ein Dutzend Aktivist innen besetzten heute ..." - wirklich nur Frauen? Oder auch außen?

Christine Ornikowski vom Funkerbergmuseum bei Welle370:

"...Sende- und Funktechnikmuseum für Besucherinnen nicht zugänglich..." - und für Besucher erst Recht nicht?

Schlimm wie die Verständlichkeit unter politischem Gehorsam leidet.
 
Wenn durch die Genderei in drei Jahren alle wissen, dass mit den umständlich hölzernen Wortververunstaltungen immer alle Geschlechtlichkeiten gemeint sind, wird man erstere wieder sein lassen. Ich verwette darauf eine alte Sportmütze.
 
Heute vorhin im Auto auf B5 Aktuell, ich dachte, ich höre nicht richtig:

Da war anstatt von Schülern und Lehrern von Lernenden und Lehrenden die Rede.

Alderle, da war ich kurz davor, ins Lenkrad zu beißen.

Zumal ein Schüler nicht automatisch immer ein "Lernender" ist . :D
(Ähnliches fragte ich mir auch schon bei Studierenden, was die denn wohl so abends auf den Partys studieren!)
 
Wundert mich dass das gar nicht angesprochen wurde:

2020 hat Claus Kleber die Sprache seiner Moderationen geändert, der Anchorman des „Heute-Journals“ verzichtet inzwischen auf das generische Maskulinum.


Das RTL-Kinderradio TOGGO ist auch ein besonders abschreckendes Beispiel: "Expert innen sprechen von..."

Auch ganz schlimm neuerdings generell das ZDF, der Jahresrückblick war kaum zu ertragen, durch das permanente sperrige "Journalistinnen und Journalisten, Demonstrantinnen und Demonstranten".

Kleber ist da nur ein kleines Rädchen im Gener-Getriebe.
Vor allem Nicole Diekmann finde ich nervtötend, die Frau spricht sinnentstellend und inhaltsverfälschend. ("Das kostet Wähler innen Stimmen" - und Wähler außen nicht?).

Nein, ich kann eine Leerstelle nicht HÖREN.
Und ich kann auch keine Gedanken lesen, Frau Dieckmann! Herr Kleber!
 
Man muss diesem Thema tatsächlich immer wieder eine zeitlang fernbleiben, damit einem nicht der Kragen platzt. Die Sammlung an Sprachverstümmelungen wird logischer Weise größer und größer und jedem Kommentar, der sich darüber aufregt folgt eine beleidigte Reaktion der Verfechter.

Man muss wohl akzeptieren, dass sich die Medien damit für die Breite Masse unhörbar und unlesbar machen. Tolle Strategie, wenn wegen überschaubaren "Betroffenen" dem Rest die bekannte deutsche Sprache ruiniert wird. Ich warte ja noch darauf, dass auch zahlreiche Bücher der letzten 100 Jahre in revidierten Auflagen auf den Markt gebracht werden...

Man kann sich am Ende also nur noch davor schützen, indem man sich den Medien mehr und mehr abwendet. Zum Glück spricht (noch) kein normaler Mensch im privaten Umfeld so.

Die aktuellen Jahre werden in die Geschichte eingehen als die Ära des Untergangs der Weltwirtschaft (politisch Corona-bedingt), der deutschen Sprache und Meinungsfreiheit, sowie den bekannten Gesellschaftsformen. Eine schleichende Zerstörung von allem, was unsere Eltern und Großeltern an Werten und Wohlstand seit dem 2. Weltkrieg mühsam aufgebaut haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wann werden wohl die ganzen Diversen auf eine auf sie angepasste Anrede bestehen? So etwas wie "Sehr geehrte Damen und Herren" dürfte ja nicht mehr zeitgemäß sein.
Bevor man sich daran macht eine Sprache zu reformieren sollte lieber mal die Gleichberechtigung aller Geschlechter gewährleistet sein. Was nützt es wenn aus Mitarbeitern Mitarbeitende werden, diese aber aufgrund verschiedener Geschlechter nicht gleich entlohnt werden?
 
Was nützt es wenn aus Mitarbeitern Mitarbeitende werden, diese aber aufgrund verschiedener Geschlechter nicht gleich entlohnt werden?
Damit kommst du einem Motivstrang in dieser ganzen Thematik ziemlich nahe: Mit Sprache wird erst einmal besänftigt und ein Ventil geöffnet. Kann sich niemand mehr über Diskriminierung im Alltag oder im Berufsleben beklagen, er wird doch wertschätzend und gendergerecht überall mitgesprochen und extra benannt.
 
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