Gendern im Radio

Provokation, wenn dann auch noch Rassismus eingewoben wird.
Der Hinweis auf das Kinderlied "10 kleine Negerlein" im Zusammenhang mit Sprachentwicklung und -manipulation ist also Deiner Meinung nach bereits "Rassismus"? Vielleicht solltest Du da auch mal an Deinen eigenen Maßstäben arbeiten, anstatt nur darüber zu befinden, was andere dürfen und nicht dürfen sollten.
 
@Beyme Danke immerhin für Deine Anerkennung, dass "der Text lebt". Das ist mir immer sehr wichtig. Und sieh es mal so: Aus den meisten Diskussionen hier halte ich mich ja komplett raus. Die Welt wird also wie vorhergesagt am Klimawandel zugrunde gehen müssen und nicht bereits einige Jahre früher.
 
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Schon wieder eine Contradictio in adjecto in der Anwendung der sprachlichen Anpassung im Sinne einer Geschlechtergerechtigkeit:
Nachrichten DLF:
"...Erstmals übernimmt eine Frau das Amt der Generalsekretärin der katholischen Deutschen Bischofskonferenz..."
Ich finde das auch nicht gut gelöst, ich hätte getextet: "Erstmals übernimmt eine Frau das Spitzenamt im Generalsekretariat der ...." (oder vielleicht geht das auch ohne den Einschub mit dem Spitzenamt, müsste man noch genau die Organisationsform checken)

Der Hinweis auf das Kinderlied im Zusammenhang mit Sprachentwicklung und -manipulation ist also Deiner Meinung nach bereits "Rassismus"?
Lies den Absatz nochmal und sag mir, wo da eine Auseinandersetzung mit Sprachentwicklung und -manipulation stattfindet. Ich sehe da nur ein billiges Witzchen, um Bemühungen um anti-rassistische Sprache lächerlich zu machen und nebenbei das N-Wort nochmal auszuschreiben. Vielleicht kann man das auch anders sehen, ich schildere hier nur meine Wahrnehmung.

Du scheinst mir so humorbefreit wie die meisten der Zeitgenossen, die so ähnlich ticken wie Du. .
Ich hab jede Menge Humor, ich überlege mir nur hin und wieder, zu welchem Anlass und auf wessen Kosten ich meine Witzchen mache.
 
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Ich sehe da nur ein billiges Witzchen, um Bemühungen um anti-rassistische Sprache lächerlich zu machen und nebenbei das N-Wort nochmal auszuschreiben. Vielleicht kann man das auch anders sehen, ich schildere hier nur meine Wahrnehmung.
Ja, kann man; ich sehe da eher eine besorgniserregende Fixierung Deinerseits auf gewisse Reize - und nebenbei eine Form von Selbstkasteiung, angesichts derer schon religiöse Züge erkennbar werden.
Ich hab jede Menge Humor, ich überlege mir nur hin und wieder, zu welchem Anlass und auf wessen Kosten ich meine Witzchen mache.
Das hatte ich ja oben bereits vorweggenommen (Witze bitte nur, wenn sie der eigenen Weltanschauung dienen).
 
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Nach selbstkritischer Auseinandersetzung mit dem von mir verfassten Text des Anstoßes würde ich, bezugnehmend auf den vorigen Post, sagen: Reverend Bluejeans vs. Beyme - 1 : 1

Antirassistische Sprache kann m. E. gar nicht genug ins Lächerliche gezogen werden und ich habe es wahrlich genossen, das N-Wort doch noch einmal auszuschreiben. Es hatte etwas Tourette-Artiges.

P. S.: Letzten Freitag einen mir seit einiger Zeit persönlich bekannten PoC (Wirtschaftsflüchtling aus Gambia mit Duldungsstatus) zum S-Bahnhof gefahren, weil er sonst seinen Zug verpasst hätte. Der Typ ist dermaßen witzig unterwegs - es könnte sich hier glatt wieder einmal eine zumindest oberflächliche Männerfreundschaft zwischen zwei Idioten unterschiedlicher Hautfarbe anbahnen, egal ob nun politisch gewollt oder nicht.

Wenn ich dem "Zehn kleine N-Wörterlein" vorsingen und ihm das alte Plattencover dazu zeigen würde, würde der sich vermutlich ein weiteres Mal schlapplachen über die sonderbaren Doisen und so gut es ginge versuchen, mitzusingen. - Also singe ich ihm das nicht vor. Will mich ja nicht mit meinen eigenen Waffen schlagen lassen. Außerdem verspüre ich trotz allem einen inneren Groll gegen Typen wie ihn, die die hier verdiente Kohle dann heim nach Afrika schicken. Obwohl er eigentlich auch ein Held ist - je nach Kontinent und Standpunkt.

Feiner Kerl jedenfalls, dem die imho vorgeschobene sogenannte Rassismus-Debatte (die in ihrer Intensität auf die USA zugeschnitten ist, hierzulande aber, an Hysterie grenzend, von gewissen Leuten genauso vehement geführt wird) wohl so fern sein dürfte wie irgendwas.

Hoffe für ihn, dass er es nicht mal mit wirklichen Rassisten zu tun bekommt. Die Gefahr ist ja real. - Wer, wie ich z. B. vor vielen Jahren in Dortmund und auch schon in meinem damaligen Wohnort, mit damals längeren Haaren und einer gewissen Hippie-/Rockmusiker-Optik, schon einmal mit richtigen Hohlbrot-Neonazis aneinanderrappelt ist, der lernt den Humor der gemäßigten "Linken" mit seiner von mir aus vorgeschalteten Lachsperre zwecks Moral-Check ganz schnell (wieder) zu schätzen.

Will jetzt nicht auch noch mit "Antifa" anfangen, der Kehrseite derselben Medaille. ... Eh schon zu weit vom Thema abgekommen.

Wer den Strang also wiederfindet, darf sich dran aufhängen. (pardon, das war m-wort-verachtend.)
 
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Die Frage, ob hier Erlaubnis des auszugsweisen Zitierens erteilt wird.
Copyright hat ja DLF.
Aber ich finde die Argumentation um ein paar Aspekte bereichert:
Transkript des Podcasts:
DLF schrieb:
DLF 25.02.2021 08:10 Interview
DLF-Denkfabrik „Auf der Suche nach dem Wir“ – Trägt Identitätspolitik zur Spaltung der Gesellschaft bei? – Interview mit Wolfgang Thierse (SPD). Ex-Bundestagspräsident und ZdK-Mitglied

Redakteur: „Ist es aber nicht ein oft wiederholtes Märchen, [man dürfe nicht alles sagen.]
Denn in dieser Gesellschaft im Jahr 2021 kann doch wirklich jeder alles sagen, aber er muss natürlich auch mit Gegenrede rechnen. Wer schreibt Ihnen denn, Herr Thierse, konkret eine bestimmte Sprache vor?“

Thierse: „Also, entschuldigen Sie[…] Es gibt Verwaltungsanordnungen in unterschiedlichen Städten, wie die Sprache zu sein hat, damit man die Vielfalt berücksichtigt. Also ganz so ist es nicht, dass man, wie ich ja meine, Vertrauen auf die Entwicklung der Sprache hat, die sich ständig ändert, sondern das geschieht schon auch auf dem Verordnungswege, auf dem Wege von Anordnungen. Dem müssen sich nicht alle beugen, aber wer sich dem nicht beugt, muss sozusagen auch damit rechnen, dass er Konsequenzen zu tragen hat.“

Redakteur: „[…Wir im Deutschlandfunk setzen uns auch damit auseinander…] Die einen sagen da, es darf niemand ausgeschlossen werden, in dem, was wir sagen, die andern sagen, das trägt eher zur Spaltung bei und zu weniger Zusammenhalt, zu de[r]m uns ja auch unser Staatsvertrag verpflichtet.“

Thierse: „Ich glaube schon, dass bei der Radikalisierung dieser Forderung das eher zur Spaltung beiträgt. Wissen Sie, es wird inzwischen ein Stil sichtbar, dass derjenige sagt, „ich bin betroffen, ich fühle mich ausgeschlossen, ich empfinde mich als Opfer“, das der schon Recht hat. Aber unsere Tradition seit der Aufklärung ist doch die, nicht die Betroffenheit, nicht das subjektive Empfinden darf entscheidend sein, sondern das vernünftig begründende Argument. Das muss uns miteinander verbinden, das muss den Diskurs strukturieren.
[…] Wer definiert denn, was Ausschließung ist. Selbst das kann doch nicht von einer Seite aus definiert werden, sondern das muss im gesellschaftlichen Diskurs miteinander ausgehandelt werden.“
 
Redakteur: „Ist es aber nicht ein oft wiederholtes Märchen, [man dürfe nicht alles sagen.]
Denn in dieser Gesellschaft im Jahr 2021 kann doch wirklich jeder alles sagen, aber er muss natürlich auch mit Gegenrede rechnen. Wer schreibt Ihnen denn, Herr Thierse, konkret eine bestimmte Sprache vor?“
Man darf alles sagen. Man muss aber seine Fixkosten weiter decken und man will sich vielleicht auch mal den einen oder anderen kleinen Luxus gönnen. Man braucht auch ein Girokonto und man will einen bauschaumfreien Briefkasten und eine Hausfassade ohne Graffiti, dafür aber Fensterrahmen mit Scheiben.

Ferner möchte man es vermeiden, auf der Straße von sogenannten Antifaschisten körperlich dazu überredet zu werden, seine öffentlich geäußerte Meinung oder seine kundgetane (gesetzeskonforme) politische Gesinnung doch noch einmal in Ruhe im Krankenhausbett zu überdenken.

Dass man also besser nicht mehr alles sagen sollte, belegt eindrucksvoll wie nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik der geradezu geschlossen wirkende Kotau deutscher Unternehmen vor dem linksdekadenten Zeitgeist - und vor der Religion speziell des Friedens natürlich, siehe insbesondere Aldi.

Dieser (oft sogar vorauseilende, als strebe man wie früher in der Grundschule immer noch nach dem Erhalt von selbstklebenden Fleißsternchen im Schulheft) Gehorsam wirkt grottenerbärmlich, aber es geht hier letztlich immer um sehr viel Geld und bisweilen um die nackte Existenz.

Gestern, vom Immobilien-Scoutenden:

"Provisionsfrei für Kaufende"

*D´oh!*
 
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Vielen Dank! Diese Frau hats kapiert und schreibt genau das, was wir "bösen Männer" hier schon die ganze Zeit versuchen zu kommunizieren.

Diese selbst gewählte "Opferrolle", das fehlende Selbstbewusstsein und der generelle Schrei nach Aufmerksamkeit (an der es in Wirklichkeit wohl ganz anderswo im Leben mangelt) sind die Hauptgründe für das ganze Schlammassel.

Aber hauptsache die breite Masse macht gleich mal ohne nachzudenken mit, weil wir ja alles unterstützen müssen, was angeblich Unterdrückten mehr Gehör verschafft.
 
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Vielen Dank! Diese Frau hats kapiert und schreibt genau das, was wir "bösen Männer" hier schon die ganze Zeit versuchen zu kommunizieren.
Aber sie kommuniziert es besser als wir, vielleicht ja sogar, weil Kommunikation - bar jedweder Polemik und dennoch den eigenen Standpunkt klar vertretend - zu ihren biologischen Stärken als Frau gehört, wer weiß das schon so genau ...

Die würde mir jedenfalls gefallen als Vorgesetzte. Edit: Könnt man noch was lernen von der.
 
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Ich hab's!

Wir gendern mit -is.

Profis
Modis
Sprechis
Jounalistis
Bürgis
Höris
Lerhris
Schülis
Studentis
Gästis
Ärztis
Kollegis
Politikis
Ministerpräsidentis
Kanzleris
...
...
...

Und warum eigentlich ist der (?) Plural weiblich?
Die Profis?
die Modis?
die Spechis?
die Journalistis?
die Bürgis?
...
...

:D:D:D
 
@Beyme: Einen gewissen missionarischen Eifer kann man einigen Leuten hier im Forum sicher nicht absprechen. Ganz allgemein kann man das auch schärfer formulieren, so wie Thomas Schmid, ebenfalls auf welt.de (leider hinter Paywall):
Eine winzige, selbst ernannte und meist an Universitäten beheimatete Avantgarde reklamiert für sich das Recht, den Deutschen eine sprachliche Genderreform zu verordnen. Und die Linken sowie die Mehrheit der Liberalen lächeln gequält und halten den Erziehungsdiktatorinnen und -diktatoren zugute, dass sie es doch nur gut meinten.


Ansonsten kommt heute um 22:15 Uhr auf Phoenix eine Gesprächsrunde zum Thema, wie man in den Kommentaren zur Meinung von Rieke Hümpel lesen konnte. Petra Gerster ist u.a. dabei.
 
Ich finde es widersprüchlich, bei den einen eine "selbstgewählte Opferrolle" anzuprangern und sich im anderen Kontext dann der rhetorischen Figur einer Erziehungsdiktatur zu bedienen (oder Gesinnungsdiktatur und andere Varianten), deren Opfer man angeblich wird.
 
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Irgendwann wird die Minderheit der Transsexuellen kommen und eine Sprachreform einfordern, dann ist es nicht mehr mit Zuschauer*innen getan, weil diese beides nicht sein wollen.
Wie die Form sein soll, kann ich nicht sagen, vielleicht "Zuschaueransen"?
 
Ich möchte jetzt doch darum bitten, zum Ausgangsthema zurückzufinden und keine weiteren Nebenkriegsschauplätze zu eröffnen.
Ich habe hier inzwischen noch einige Beiträge entfernt und verweise auf mein obiges Posting. Ab sofort werden wir hier sämtliche Versuche, User aufgrund ihrer Ansichten als Nazis, Identitäre, Gesinnungsdiktatoren etc. zu diffamieren und die eigentliche Sachdiskussion zu verlassen, kommentarlos löschen und ggf. weitere Schreibsperren für dieses Thema verhängen.
 
Aber das Gerede von der "Vergewaltigung der Sprache", von den Vergleichen gendergerechter Sprache mit Nazimethoden.. übehaupt die dauernde gleichsetzung aktueller Ereignisse mit Nazideutschland und der DDR. Die Herabwürdigenden Äußerungen gegenüber Frauen, Homosexuellen und Transsexuellen (siehe gleich den vorletzten Post)... Das kann alles so stehen bleiben, ja?
 
ständig diese rechte Hetzerei
Wieso ist es "rechte Hetzerei", wenn man sachlich und vor allem sprachwissenschaftlich fundiert diese neumodische Unsitte des Genderns in Hörfunk und Fernsehen als das, was sie ist, nämlich unsäglich und unserer wunderschönen deutschen Sprache unwürdig und schädlich kritisiert?

Kein Wunder, dass dann hier ständig die Diskussion aus dem Ruder läuft und Moderatoren, die einen Großteil ihrer knapp bemessenen Freizeit hier ehrenamtlich tätig sind, mit dem Löschen von Beiträgen nicht hinterherkommen.
 
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