Gendern im Radio

Übrigens: Wenn @AgnesGerner nicht grade Kreide gefrühstückt hat, klingen die Aussagen gleich weniger versöhnlich. Wie z.B. in Post #833:
"Dieser Genderwahn in der deutschen Sprache wird sich nicht durchsetzen, weil von oben herab versucht wird, diesen unästhetischen Blödsinn an den allgemeinen
Volkskörper durchzudrücken.
Das wird nicht funktionieren, wie die Geschichte gezeigt hat. Weder die National- noch die DDR-Sozialisten haben es geschafft, ihre Sprachvergewaltigungen
dauerhaft in der deutschen Sprache zu manifestieren."

Das Posting wurde nicht gelöscht, warum auch immmer...
p.s. @Neper: ich ja eigentlich auch nicht. Aber Genderhasser finde ich momentan noch viel schlimmer
 
Wieso ist es "rechte Hetzerei", wenn man sachlich und vor allem sprachwissenschaftlich fundiert diese neumodische Unsitte des Genderns in Hörfunk und Fernsehen als das, was sie ist, nämlich unsäglich und unserer wunderschönen deutschen Sprache unwürdig und schädlich kritisiert?
Ich finde das Gendern auch Quatsch. Jedoch muss jeder akzeptieren, dass er (oder sie) seine jeweils eigene MEINUNG hat. Die Formulierung "das, was sie ist" suggeriert einen Fakt, was es nicht ist sondern Deine und meine Meinung. Genauso wie Phrasenschwein:
Aber Genderhasser finde ich momentan noch viel schlimmer
(Warum sollte man den o.g. Post 833 auch löschen??? Weil das N-Wort benutzt wurde?)
Wir werden niemals erleben, dass die Diskussion damit endet, dass alle einer Meinung sein werden. Dafür wurden ja die Foren erfunden: Um sich mal alles vom Leib zu schreiben ohne auf die Straße gehen zu müssen, "ganz bequem von zu Hause aus".
Vielleicht kann man in Zukunft über eine Opt-in/out Funktion das Gendern in Texten aus-/einblenden. :wow:
 
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Dann, lieber Moderator, sei um Himmels Willen so gut und mach diesen Thread endlich zu. Ich habe es satt, ständig diese rechte Hetzerei zu lesen. Die ist hier ja offenbar salonfähig.
Die Genderdiskussion ist aus Radio, TV und weiteren Medien nicht wegzudenken, deshalb werde ich auch diesen Thread auf radioforen.de nicht einfach schließen. Niemand wird gezwungen, darin zu lesen oder zu antworten. Wer jedoch trotz mehrfacher Bitten von mir immer wieder pauschal mit Begriffen wie "rechter Hetze" reagiert, wird hier auch fortan nicht mehr antworten können.
 
Ein fragwürdiges Verhalten, wenn die Einstellung "ich will aber! ich will aber!" mal wieder dazu führt, dass alle, die dem nicht ohne weiteres zustimmen und an einer gewissen Kultur festhalten wollen, sofort in die rechte Ecke gestellt werden.

Dieses penetrante gehört-werden-wollen, etwas für sich einzufordern oder sofort haben zu wollen, kenne ich sonst nur von meinen beiden Kindern (3 und 5 Jahre)... Auch wenn, oder gerade WEIL ich sie liebe, werde ich ihnen nicht alles durchgehen lassen.
 
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Hoppla, die Sendung ist online - hätte man schon früher angucken können. Praktisch, dieser neumodische Kram...
Der wertvollste Beitrag kommt, wie so oft, von Zu-alternativer-Größe-Gewachsener#8. Habe die unaufgeregte Diskussion - in halbgeduckter Haltung vom Bürostuhl aus - halb durch und es kommen doch bis jetzt ziemlich gescheite gegensätzliche Argumente zur Sprache.

Phoenix weiß, neben Arte (selten), immer wieder mal angenehm als Westfernsehen (also nicht so fürchterlich tendenziös wie sonst immer) zu überzeugen - auch wenn es umgekehrt einer Frau Maischberger oder einer Frau Will oder einer Frau Illner i. d. R. natürlich charmanter gelingt, einen Talkgast in seinem Redeschwall abzuwürgen. ... Dachte schon, die Moderatorin wirft gleich ihren Schlüsselbund.

Was mir bei Frau Gerster unangenehm aufgefallen ist , ihre Selbstbeweihräucherung Ich hab, ich mach, ich hab schon vor Jahren usw.
Ist mir lieber als falsches Kokettieren, Fishing for Compliments stets inclusive.

@Mod Wo kann man hier eigentlich seine eigenen Beiträge liken?
 
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Wer Gendern mag soll sich gerne dahingendern..... Aber bitte OHNE mich....Ich bin da raus aus diesem Affenzirkus der sprachlichen Niederkultur.....Das neue Begrüssungsritual von: "Guten Abend meine sehr geehrten Damen und Herrinnen".....also das kommt mir dann doch etwas zu Lasten des weiblichen Geschlechts vor...wir wussten ja schon immer das die Damen hin und wieder auch Herrinnen sein können.müssen und dürfen!!! Einer zusätzlichen Herausstellung dieses Sachverhaltes bedarf es ....wohl nur in einigen, sehr speziellen, Teilen der Bevölkerung.
 
Neuerlich höre ich Begriffe "Juden" und "Jüdinnen" im Radio. Das ist ursprünglich nicht intrinsisch von den jüdischen Gemeinden so gewollt, sondern ein Tribut an die Medienmacher, beziehungsweise eine eigenmächtige Vorgehensweise des jeweiligen Redakteurs.
Dabei ist im Judentum "Frau" von "Mann" sprachlich abgeleitet: Isch => Mann; Ischa =>Frau.
Wer mehr wissen will:
Zitat:
"...Das hebräische Wort für männlich (sachar) hat sprachlich nichts zu tun mit dem Wort für Mann (isch), genauso unterscheidet sich weiblich (neqewa) von Frau (ischa). Männlichkeit und Weiblichkeit wird in diesem Text also nicht bestimmten Menschen zugesprochen, sondern sie bilden zwei Pole der Menschheit an sich..."
Ende Zitat:
Quelle:
 
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Nachdem ja immer häufiger für die Mehrzahl "Studierende" statt "Studenten" verwendet wird, war heute auf B5 aktuell in einem Beitrag auch von "einer Studierenden" die Rede, die man - weil es ja um eine konkrete Person ging - auch "Studentin" hätte nennen können.
 
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@Habakukk: Da hat sich mal wieder jemand selbst übertroffen. Wenn ich Radio mache, bin ich übrigens Radiomacher. Radiomachend bin ich in dem Moment, in dem ich Radio mache. Wenn ich dann draussen durch den Wald spaziere, bin ich Spazierender. Und wenn ich dann abends mein Thai-Curry zubereite, Kochender. Aber Radiomacher bin ich dann immer noch.

Ich nutze als Anrede einfach "Liebe Hörerinnen und Hörer" oder "Liebe Kolleginnen und Kollegen". Damit sind alle angesprochen. Aus die Maus. So einfach kann das Leben sein. Und wo nicht persönlich angesprochen wird, greift das generische Maskulimum. Wegen mir könnte daraus ein generisches Femininum werden. Aber so hat sich unsere Sprache halt bislang nicht entwickelt. Sternchenkram und ähnlichen Unfug überlasse ich jenen, die in der Schule gelernt haben, ihren Namen zu tanzen und gebe damit zurück an die angeschlossenen (Un)fug-Häuser.
 
Audi gendert jetzt ebenfalls, wie ihr heute sicher schon gelesen habt.


Nun, genau wie bei Angelini-Pharma vor gut drei Wochen, habe ich die Website des Unternehmens gleich einem "Schnellcheck" unterzogen. "Que(e)rgelesen" könnte man auch sagen.

Ich will nicht großartig darüber meditieren, aber an der "Corporate Identitiy" sollte man dringend arbeiten, denn mal wird gegendert, mal nicht.



 
Sprache sei ein mächtiges Instrument. „Entweder sie symbolisiert weiter das Patriarchat oder sie hilft, es aufzubrechen.“ [Petra Weitzel von der dgti]
Das ist aber auch nur ihre Privatmeinung, die hier wiedergegeben wird. Grundsätzlich symbolisieren grammatische Formen gar nichts. Grammatische Formen sind auch nicht dafür da gesellschaftliche Änderungen herbeizuführen. Sprache sollte ein Bindeglied zwischen Menschen sein, um sich inhaltlich über Dinge auszustauschen, und daher sollten Konflikte nicht schon über die sprachliche Form ausgetragen werden, weil man dann gar nicht mehr erst zum Inhalt kommt.
 
Rundfunk und Fernsehen sind eindimensional und ohne Widerspruch. Jedenfalls in der nativen Form.
Von daher ist Widerspruch zwecklos, weil der Mann oder die Frau am Mikrofon im wahrsten Sinne des Wortes im Moment der Sendung das Sagen haben. Und eine Kritik an ungewöhnlichen sprachlichen Ausformungen zum Ausdruck zu bringen, hat der Fernsehzuschauer und Radiohörer im Prinzip keine Chance. Und genau diese Überlegungen führen dann zu scharfen Formulierungen, die, wenn sie einmal in Foren, wie hier, getätigt worden sind, die Konfliktlinie deutlich machen. Auch die Thematisierung dieser Dinge im Fernsehen und Rundfunk ist streng genommen nicht mehr objektiv, sondern Redakteure sind selten unvoreingenommen. Kommt ein Kritiker denn einmal zu Wort, dann sehe man sich einmal das Beispiel für Widerspruch im Interview mit Herrn Thierse vom 25.02.2021 an (Post 1082 oben). Und die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Abends kam prompt ein ganz bitterböser Kommentar einer Redakteurin dazu. Da wurden die wichtigen Dinge einfach herausgelassen und nur die Formulierungen herausgepickt, mit denen man Herrn Thierse trefflich in die "Pfanne zu hauen" glaubte.
DLF 25.02.2021 19:05 Uhr Kommentar: Wolfgang Thierses Kritik an Identitätspolitik – Eine Erwiderung
So stelle ich mir Objektivität im Rundfunk nicht vor.
 
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Rundfunk und Fernsehen sind eindimensional und ohne Widerspruch. Jedenfalls in der nativen Form.
Von daher ist Widerspruch zwecklos, weil der Mann oder die Frau am Mikrofon im wahrsten Sinne des Wortes im Moment der Sendung das Sagen haben. Und eine Kritik an ungewöhnlichen sprachlichen Ausformungen zum Ausdruck zu bringen, hat der Fernsehzuschauer und Radiohörer im Prinzip keine Chance.
Ich sehe das nicht ganz so tragisch. In der letzten Woche ging es im TV oft um das Thema der Öffnung der Schulen und Kitas. Pro & Kontra. Wie sich das gehört, wurden halt auch Eltern, Lehrer und Erzieher zum Thema befragt. Der sensibilisierte und interessierte TV-Zuschauer konnte dabei mitbekommen, daß "auf der Straße" nicht gegendert wird. Die Leute haben andere Sorgen...
 
. Der sensibilisierte und interessierte TV-Zuschauer konnte dabei mitbekommen, daß "auf der Straße" nicht gegendert wird.
Sogar die Genderkönigin Petra Gerster hat heute in den ZDF-Heute-Nachrichten einen Beitrag über Chinas Behinderung der Arbeit von Journalisten ohne Gendersternchen- und Innen-Scheiß anmoderiert.

Ein Hoffnungsschimmer am Horizont der Dunkelheit.

Vielleicht übersteht die deutsche Sprache die Genderkrankheit genauso wie die Menschheit die SARS-COV2-Pandemie.
Vor ein paar Tagen hielt ich das noch für unmöglich, aber Gersters Einknicken heute stimmt mich hoffnungsfroh.

Alles wird gut.
 
Sogar die Genderkönigin Petra Gerster hat heute in den ZDF-Heute-Nachrichten einen Beitrag über Chinas Behinderung der Arbeit von Journalisten ohne Gendersternchen- und Innen-Scheiß anmoderiert.
Nein, sie macht es mal so, mal so. Hat sie doch in der Diskussionrunde erwähnt. So fühlt sich niemand ausgegrenzt, nicht einmal die, die noch alle Latten am Zaun haben.
 
Der sensibilisierte und interessierte TV-Zuschauer konnte dabei mitbekommen, daß "auf der Straße" nicht gegendert wird. Die Leute haben andere Sorgen...
Ich kenne in meinem Kreis niemanden, der privat gendert, egal welchen Alters, welcher politischen Gesinnung oder welchen Berufsstandes.
Im Gegenteil: Sowohl in Rundfunkanstalten, als auch in Privatunternehmen sind mir in letzter Zeit immer wieder Aussagen begegnet, die in die Richtung gingen: "Wir müssen ja gendern, bevor sich irgendjemand beschwert."

Das Thema Gendern scheint also im wahrsten Sinne ein Medienthema zu sein, das viele Leute privat nicht interessiert. Hier geht es oft einfach darum, vor einer diffusen Bewegung nicht in Ungnade zu fallen.
 
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Ich halte das Gendern aus mehreren Gründen für höchst problematisch.
Das beginnt damit, dass Gendern eben nicht bloßes Ansprechen von beiden Geschlechtern und allen dazwischen oder ohne Geschlecht oder was weiß ich bedeutet. Gendern ist Ausdruck einer politischen Haltung. Verwenden es Journalisten, geben sie damit ihre politische Neutralität auf. Dafür gibt es den Kommentar. In einem solchen, soll dann meinetwegen auch gegendert werden.

Hinter dem Gendern steht eine unwissenschaftliche Ideologie, weil einzig auf ein festgelegtes Ergebnis hingearbeiret wird, korrekte Wissenschaft aber stets ergebnisoffen ist. Diese Ideologie hat letztlich sogar die Abschaffung aller Geschlechtszuschreibungen zum Ziel. Wer gendert vertritt unweigerlich auch indirekt diese Ideologie, die im Übrigen keinesfalls sehr tolerant ist. Frauen etwa, die ein klassisches Rollenbild bevorzugen, werden systematisch ausgegrenzt. Nach dem Gendern fordern einige schon jetzt etwa, Frauen nicht als Frauen, sondern als 'Menschen mit Gebärmutter' zu bezeichnen, oder klassische Frauenbilder werden in der Werbung verboten etc.
Wer gendert, vertritt diese Ansicht unterschwellig, ob er es beabsichtigt oder nicht.

Gendern ist erzieherisch. Das Grundgesetz spricht aber von freien Menschen, nicht von zu erziehenden Kindern. Mediale Erziehung widerspricht dem Gedanken der Meinungsfreiheit, da sie diese durch bewusstes, manipulatives Handeln untergräbt.

Gendern ist ungleich behandelnd. Es wird nie von Einbrecher*innen, Mörder*innen, Kinderschänder*innen (ja das machen auch Frauen) gesprochen.

Meine Reaktion bei Gendern in TV und Radio ist sofortiges Umschalten. Wer Propaganda verwendet, von dem erwarte ich keinen ernstzunehmenden, inhaltlichen Beitrag.
Viele Medien erinnern so leider immer mehr an DDR-Propaganda-Einrichtungen, denn an unabhängigen Journalismus.
Der Vertrauensverlust in der mehrheitlich das Gendern ablehnenden Bevölkerung, dürfte mittelfristig verheerend sein. Immer größere Teile der Bevölkerung fühlen sich im Ergebnis nicht mehr von den etablierten Medien angesprochen.
 
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