Gendern im Radio

und bisher hat dazu von Gender-Befürwortern auch noch niemand seinen Senf dazu abgegeben.
Das ist ja verständlich, die Genderbefürworter*innen wollen ja nicht mit Mörder*innen, Räuber*innen und Vergewaltiger*innen zusammen angesprochen fühlen.
Da sieht man mal wieder sehr schön, wessen Geistes Kind diese Leute sind. Sobald sie mal wirklich konsequent sein müssten, dann hört und sieht man nichts mehr von ihnen. Denn da könnte es selbst für sie unbequem werden.
 
Gutes Beispiel, dass die Ablehnung des Genderns ohne Sachgründe gerechtfertigt wird, sondern rein ideologisch. Die Anti-Gender-Ideologie, die um sich greift und all jenen, die gendern wollen, Sprechverbote auferlegt. :)
Millionen sitzen zuhause und dürfen nicht gendern wegen Sprechverbote. :rolleyes:

Neulich soll jemand in der Notfallambulanz verblutet sein, weil der Sanitäter korrekt gegendert hatte. Glück im Unglück: Niemand ist bei dieser Aktion ausgegrenzt worden.

"Anti-Gender-Ideologie" ist wie "Fremdgesteuerte Zahnweh-Gegner".
 
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Ich bin durch die Lektüre dieses Threads durchaus etwas abgehärtet (nur die Harten kommen in den Garten), heute haben sich mir aber echt die Nackenhaare aufgestellt. Das ist echt zu viel für mein "Sprachgefühl". Es geht um die Phrase:

"die beiden Künstler*innen"

Es erübrigt sich fast zu sagen, daß wir in diesem Fall von einer Frau und einem Mann reden, denn sonst könnte man ja gleich "die beiden Künstlerinnen" schreiben. Wir haben aber nur eine Künstlerin, wenn sie schon nicht in die Gruppe der Künstler inkludiert werden möchte. In meinen Augen ist das "overgendert", voll übers Ziel hinausgeschossen - oder einfach sprachlicher Sondermüll.

Beispiele finden sich reichlich, was aber nicht bedeutet, daß das auch "richtig" ist...

Was sagen die Genderenden vom Fach dazu?

Ich habe gerade über WA eine erste Erklärung bekommen:

"Da es ein er und eine sie ist, und 2 Personen (Mehrzahl) sind, muss die Mehrzahl *innen dran."

Ich lasse das mal kommentarlos so stehen. Weitere Wortmeldungen?
 
Was ist eigentlich mit all denen, die sich mit " *innen " NICHT angesprochen, vielleicht unangenehm berührt, innerlich bloßgestellt oder gar verletzt fühlen? Von wahrer Gerechtigkeit kann da wirklich keine Rede sein. Der* oder die* eine* will als andere*r sichtbar sein, der andere aber überhaupt nicht, sondern Teil einer "homogenen", gleichberechtigten Gruppe, wo das Sexuelle reine Privatsache ist und nicht der Sache dient.
 
Warum sollte jemand auf diese Idee kommen? Ich finde das sehr abwegig für eine ausschließlich männliche Gruppe.
Dadurch werden natürlich Frauen diskriminiert, die in diesem Fall keine Chance haben, in der Band aufgenommen zu werden. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit, dass die Mitglieder:innen eines der Zwischengeschlechter haben und somit die männliche Bezeichnung nicht korrekt wäre.
 
Und als vom Vermieter wie Mensch zweiter Klasse behandelt werdender Mieter braucht man auch mehr Gerechtigkeit. Da gibt es auch anderswo wesentlich mehr Handlungsbedarf. Früher durften Adlige ihr Gescherr ohrfeigen. "...Wieso werde ich verurteilt, es war doch ein Untergebener...", lautete der Verteidigungssatz der verurteilten früheren Adligen. Seit 1949 sind alle Menschen vor dem Gesetz gleich. Also, wozu diese "Genderei". Völlig überflüssig.
 
Die Intention, von Physiker*innen, Informatiker*innen oder Krankenpfleger*innen zu sprechen, kann ich nachvollziehen. In meinem Physikstudium sind Kommilitoninnen doch leider immer noch eine krasse Minderheit. Umso mehr freut es mich, dass es durch die Sichtbarkeit von Physikerinnen und allgemein Naturwissenschaftlerinnen an Universitäten und in den Medien anscheinend selbstverständlicher wird für Schulabgängerinnen, "Physikerin" werden zu wollen. Zumindest ist das mein Eindruck. Dazu trägt auch das Klima in dem Fach an den Unis bei, das zum Glück kein infantiler Herrenclub mehr ist.

Aber welchen Mehrwert es hat, in einem Radiobeitrag über die aktuelle Lage im heimischen Tourismus von "Urlauber*innen" zu sprechen, erschließt sich mir nicht ganz. Zum Einen hat wohl niemand nur Männer vor Augen, wenn von "Nordseeurlaubern" gesprochen wird, zum Anderen ist der Schluss, dass durch diese Formulierung Mädchen nicht auf die Idee kämen, später mal an die Nordsee zu fahren, wohl eher weithergeholt.
 
Was ist eigentlich mit all denen, die sich mit " *innen " NICHT angesprochen, vielleicht unangenehm berührt, innerlich bloßgestellt oder gar verletzt fühlen? Von wahrer Gerechtigkeit kann da wirklich keine Rede sein. Der* oder die* eine* will als andere*r sichtbar sein, der andere aber überhaupt nicht, sondern Teil einer "homogenen", gleichberechtigten Gruppe, wo das Sexuelle reine Privatsache ist und nicht der Sache dient.
Als gottgleich pulsierendes Lichtwesen, das keinen Schatten wirft, kann ich Dir Deine Frage, meine Randgruppe betreffend, direkt und zuverlässig beantworten: Wir stehen darüber.

Zum Einen hat wohl niemand nur Männer vor Augen, wenn von "Nordseeurlaubern" gesprochen wird, zum Anderen ist der Schluss, dass durch diese Formulierung Mädchen nicht auf die Idee kämen, später mal an die Nordsee zu fahren, wohl eher weithergeholt.
Die arbeiten im Sommer einfach durch. Ist doch gut!
 
Ja, ist denn hier niemand vom Fach und kann mir die Nummer mit "die beiden Künstler*innen" logisch nachvollziebar erklären?

Die Erklärung: "Da es ein er und eine sie ist, und 2 Personen (Mehrzahl) sind, muss die Mehrzahl *innen dran." kann man getrost unter "Hauptsache gegendert" abheften.
 
Der Thread zeigt: Je mehr man Einzelfälle- und Beispiele seziert, desto klarer wird, dass es eben über Rechtschreibung nicht funktioniert, bzw. dass das eher kontraproduktiv wirkt und viele Eingangspforten ins Reich der Lächerlichkeit öffnet.

Umso wichtiger finde ich die Rückbesinnung auf das, was uns unsere Sprache per se als Möglichkeiten mitgibt. Das Künstler*innen Beispiel zeigt es. Wenn es sich um eine Frau handelt, bricht keinem ein Zacken ab, wenn er formuliert "Die Künstlerin und ihr Kollege" oder "Der Künstler uns seine Kollegin" (Reihenfolge bedeutet keine Wertung). Oder man nennt in diesem Falle die Namen, dann wird auch klar, dass es sich um Mann und Frau handelt. Oder ganz schlicht: Die Künstlerin und der Künstler. Was ich damit sagen will: Unsere Sprache bietet alle Möglichkeiten, diskriminierungsfrei zu formulieren, ich brauche dazu kein neuerfundenes Holzhammer-Sternchen.
 
Wenn nur die Namen der jeweiligen Künstler genannt werden, ist nicht unbedingt auch gleich deren Geschlecht klar. Z. B. wenn ich die Namen Paris Hilton, Sidney Rome, Sidney Youngblood oder Toulouse Loutrec höre.

Nur beim Künstlernamen Ingo Insterburg ist mir klar, welches Geschlecht er hatte.
 
Da dies in der Regel die von den Künstlern und Künstlerinnen selbst gewählten Namen sind, haben sie sich ja wohl auch bewusst für die damit verbundene Unklarheit in bezug auf das Geschlecht entschieden. Deshalb ist es nicht Aufgabe desjenigen, der den Namen verwendet, hierzu irgendwelche Erklärungen nachzuliefern, der Name ist sozusagen von den Künstlerinnen und Künstlern autortisiert.
 
Immer wieder lustig, wie wenige (auch hier) sich wirklich mal mit der deutschen Sprache beschäftigt haben. Die Trennung von sprachlichen und biologischen Geschlechtern ist offenbar um so schwieriger, je weniger Unterricht der- oder diejenige hatte. Wenn man das Fach dann sogar studiert, lernt man normalerweise, daß es gar keine generischen Geschlechter mehr gibt (seit etwas mehr als 100 Jahren) und daß generische Ausdrücke etwas sehr notwendiges sind. Man lernt dann auch daß Gerundien nicht dafür geeignet sind, persönliche Eigenschaften zu transportieren (Fahrradfahrer sind viel seltener Fahrradfahrende, als man so annimmt). Daß sich gerade die Verfechter dieses 'Neusprech' so um diese Widersprüche drücken, hat seinen Grund. Zumindest die Profis wissen: Sprache ist Machtinstrument. Wer sich als Mann mal beim MDR bewerben wollte, weiß, was ich meine: Diese Anstalt stellt ausschließlich Frauen ein. Sogar männliche. ;)
 
Das ist ja verständlich, die Genderbefürworter*innen wollen ja nicht mit Mörder*innen, Räuber*innen und Vergewaltiger*innen zusammen angesprochen fühlen.
Laut @_Stefano macht Fritz vom RBB das wohl. Gestern habe ich eine PN von ihm bekommen, in der er mir das mitgeteilt.
Das scheint aber wohl eher eine Ausnahme zu sein, denn mir ist bisher immer nur "der oder die Täter" untergekommen.
 
Die ARD will so modern, divers und angepasst sein.
Und dann kommt so ein Dummsprech dabei heraus.
Vielleicht lassen wir das mit dem Gender besser bleiben.
 

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Ja, ist denn hier niemand vom Fach und kann mir die Nummer mit "die beiden Künstler*innen" logisch nachvollziebar erklären?

Die Erklärung: "Da es ein er und eine sie ist, und 2 Personen (Mehrzahl) sind, muss die Mehrzahl *innen dran." kann man getrost unter "Hauptsache gegendert" abheften.
Dafür müsste zunächst geklärt sein, ob der gegenderte Plural "Künstler*innen" nun übersetzt wird mit "eine nicht näher definierte Anzahl an Personen beliebigen Geschlechts, die künstlerisch tätig sind" oder eher mit "Künstlerinnen und Künstler in Mehrzahl sowie solche, die sich weder männlich noch weiblich definieren". Trifft Letzteres zu, wäre "Künstler*innen" nicht korrekt, wenn man bereits im Vorhinein weiß, dass es sich jeweils nur um eine Künstlerin und einen Künstler handelt. Hinzu käme in diesem Fall die Frage: Sind mit "Künstler*innen" auch jene in der Mehrzahl gemeint, die sich unter dem Sternchen einsortieren?

Ich finde, an diesem Beispiel sieht man: Es braucht eine generische Form. Und die einfachste und kürzeste ist nun einmal das Maskulinum.
 
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