Gendern im Radio

NeoWS: Wenn du ständig falsch angesprochen werden würdest, würdest du dies natürlich einfach so hinnehmen, ohne dich aufzuregen, richtig? Wenn du ständig als jemanden angesprochen wirst, mit dem du dich nicht identifizierst, hättest du also keine negativen Gefühle?
Es ist ein Unterschied, ob ich Peter als Hans anspreche oder ob ich mit einer generischen Form eine Gruppe ansprechen möchte, deren Angehörige ein spezifisches gemeinsames Merkmal besitzen. In einem solchen Fall muss ich, anders als bei echten Personen, immer erst diese Gruppe (mindestens für mich) definieren, bevor ich sie anspreche. In der Folge muss man sich auf eine sprachliche Konvention einigen, die für den anderen dann auch erkennbar macht, wie meine Definition aussieht.

Wenn ich alle Personen ansprechen möchte, die Radio machen, dann nehme ich dafür die einfachste Form, die das Spezifikum enthält, aber alles andere unspezifiert lässt => Radiomacher. Wenn ich nur männliche Radiomacher meine, sage ich: männliche Radiomacher, Männer in der Radiobranche, ... Das Entscheidende ist dem Moment erst einmal, dass verstanden wird, wie meine Gruppendefinition aussieht – diesen Zweck erfüllt das generische Maskulinum in der Regel, denn dass es da zu massenweise Missverständnissen führt, habe ich bisher noch nicht erlebt.

Übrigens: Wenn ihr keine Lust auf Sendungen habt, in denen Moderator:innen gendern, könnt ihr gerne abschalten. Oder es ertragen, wie ich es jahrzehntelang mit dem generischen Maskuinum gehandhabt habe - es scheint wohl doch möglichzu sein.
Auch da vergleichst du in meinen Augen Ungleiches: Gendern mit gesprochenem Sternchen führt unweigerlich zu grammatikalisch fragwürdigen Konstruktionen und weg von der Maxime, die gewünschte Information so kompakt wie möglich zu übermitteln. Das ist ein Nachteil gegenüber dem generischen Maskulinum.
 
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Heute war NDR-Kollegin Anja Reschke (Panorama, Zapp) zu Gast bei Bettina Tietjen auf dem roten "DAS"-Sofa.

Aussage Anja Reschke: "Es geht ja eigentlich jetzt erstmal darum, dass man das in die Köpfe reinkriegt"

Aussage Bettina Tietjen: "Das muss was ganz Selbstverständliches werden"

Entlarvend! (und ich schätze und respektiere Anja Reschke und ihre Arbeit wirklich sehr!)

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  • Gendern im NDR.mp3
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Naja, wir drehen uns da im Kreis. Es ist ja wissenschaftlich klar erwiesen, dass das generische Maskulinum Frauen benachteiligt, deshalb ist es schon sinnvoll, daran etwas zu verändern. Nur die Art und Weise mit dieser Verkomplizierung der Sprache finde ich ganz schrecklich und eigentlich auch nicht zielführend.

Wie willst du z.B. Kanzlerkandidaten (m/w/d) 100% korrekt gendern? "Kanzler*Innenkandidat*Innen"? Jetzt echt?

Nein, das ist grausam und mir tut jeder leid, der die ohnehin viel zu komplexe deutsche Sprache lernen muss und dann sowas auch noch berücksichtigen soll.

Da muss eine andere Lösung her, die diese Gerechtigkeit eher mit Vereinfachung als mit Verkomplizierung erreicht.
 
Hat hier etwa so ein Objekt bis heute in Dresden überlebt?
Frage mich, wie meine Wenigkeit solange ohne gendergerechte Sprache überleben konnte ohne dabei vollkommen verpeilt gegen die nächste Studierendenwohnheim-Gebäudeaußenwand zu rennen, weil mir so vieles so lange im Unklaren war.

Wird eigentlich auch gegendert, wo körperlich gearbeitet wird? Meiner Erfahrung nach nicht.

Durch sogenannte gendergerechte Sprache ist künstlich aus dem Nichts ein Erkennungsmerkmal erschaffen worden, das die schlechten Menschen von den guten Menschen separiert. Unverkennbar wie ein Wasserzeichen von ehemaligen Studierenden in die Alltagssprache hineingeprägt.

Nun können die guten Menschen verächtlich die Nase rümpfen wie zu meiner Schulzeit die Klassenkamerad*innen, wenn ein/e Mitschüler*in aus einkommensschwachem Elternhaus von ihrem/seinem Auftreten her dem herrschenden Dresscode nicht entsprochen hatte.

Ich übertreibe. So richtig gut funktionieren tut das aktuell, wenn eine bestimmte weitere Ethnie nicht mindestens gerecht abgebildet wird, so dass ein gerade aus mehrjährigem Koma erwachteter, vom Krankenbett aus Internetsurfender oder Fernsehguckender, glauben muss, er oder sie lebe auf einem bestimmten anderen Kontinent - auf dem fraglos mindestens genauso tolle Menschen leben wie auf dem Kontinent, auf welchem der aus dem Koma Erwachte vor Jahren in ebendieses gefallen war, mit dem Unterschied, dass sich die Vorfahren der Menschen auf dem Kontinent, auf welchem er oder sie ins Koma gefallen war, an den Menschen des Kontinents, auf welchem sie oder er sich aus dem Koma erwacht wähnt, versündigt hatten, umgekehrt aber nicht.

Ein solcher Patient wäre extrem gefährdet, von guten Menschen als Rassist gebrandmarkt zu werden, noch ehe die Sonne untergeht.

Denke, mit der sogenannten gendergerechten Sprache soll es genausoweit getrieben werden.
 
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Wie willst du z.B. Kanzlerkandidaten (m/w/d) 100% korrekt gendern? "Kanzler*Innenkandidat*Innen"?
Kanzlerkandidatinnen und Kanzlerkandidaten oder (vergleichbar) Ministerpräsidentinnen und
Ministerpräsidenten sowie regierender Bürgermeister finde ich ebenso sperrig und grausam.

Vorschlag: Die Person, die antritt, um die nächsten 4 Jahre die Geschicke der BR Deutschland zu lenken.
Oder: Die Personen, die antreten, um die nächsten 4 Jahre die Geschicke der BR Deutschland zu lenken.
Das geht dann in Richtung Leichte Sprache, die man ja mehr fördern möchte.
Und es tritt niemandem zu nahe.

Oder: Die Interessenten für das Bundeskanzleramt. Denn so heißt es, nicht Bundeskanzler*innenamt.

Statt MP*in etc.: Die Verantwortlichen der 16 Länder. Oder: Die 16 Länderchefs.
Chef kommt aus dem Anglo-amerikanischen Raum und meint ausdrücklich auch eine Frau.
 
Was nicht geht sind gesprochene *, weil die eben nicht gesprochenen werden und im Textfluss vom Zuhörer nicht bemerkt werden können, zumindest nicht so wie es überwiegend angewandt wird. Stiftet somit mehr Verwirrung.

Hier freuen sich diejenigen(m/w/d), die pro Wort bezahlt werden:
Lehrer und Lehrerinnen gehen mit Gärtnern und Gärtnerinnen zusammen zum Treffen der Gewerkschafter und Gewerkschafterinnen.
 
Heute war NDR-Kollegin Anja Reschke (Panorama, Zapp) zu Gast bei Bettina Tietjen auf dem roten "DAS"-Sofa.

Aussage Anja Reschke: "Es geht ja eigentlich jetzt erstmal darum, dass man das in die Köpfe reinkriegt"

Aussage Bettina Tietjen: "Das muss was ganz Selbstverständliches werden"

Entlarvend! (und ich schätze und respektiere Anja Reschke und ihre Arbeit wirklich sehr!)

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Die ÖR - hier der NDR - überinterpretieren ihren Programmauftrag. Dürfen die das, uns diesen Genderquatsch in die Köpfe kloppen, so dreist aufzuoktroyieren? - Orwells 1984 lässt grüßen!
 
Lehrer und Lehrerinnen gehen mit Gärtnern und Gärtnerinnen zusammen zum Treffen der Gewerkschafter und Gewerkschafterinnen.
Die Lehrer und Lehrerinnen kommen leider etwas später zu dem Treffen, weil vorher noch eine Besprechung mit den Schülervertretern, Schülerinnenvertretern, Schülervertreterinnen und Schülerinnenvertreterinnen angesetzt ist!
 
Es ist ja wissenschaftlich klar erwiesen, dass das generische Maskulinum Frauen benachteiligt, deshalb ist es schon sinnvoll, daran etwas zu verändern.
Nur frage ich mich warum das jetzt erst so hochkocht. Das Streben nach Gleichberechtigung gibt es auch nicht erst seit kurzem. Warum z B. hat Alice Schwarzer bisher nicht dafür gesorgt, dass man gendern muss?
Und wie lange wird es dauern bis jedes Diverses seine eigene Ansprache wünscht? Mit z.B. "Mitarbeiter*innen" ist es dann auch nicht mehr getan.
 
Aussage Anja Reschke: "Es geht ja eigentlich jetzt erstmal darum, dass man das in die Köpfe reinkriegt"

Aussage Bettina Tietjen: "Das muss was ganz Selbstverständliches werden"
Ich frage mich nach der Begründung für diese Aussagen. Gendern wird a priori als "etwas Gutes" interpretiert. Wenn dem zweifelsfrei so wäre, wenn der Nutzen tatsächlich die Defizite überwöge, könnte ich die Aussagen verstehen und würde ihnen zustimmen. Aber sprachliche Präzision und Eleganz ist auch ein sehr wichtiges Gut. Wie wägt man das gegenüber dem Nutzen des Genderns ab?

Es ist ja wissenschaftlich klar erwiesen, dass das generische Maskulinum Frauen benachteiligt, deshalb ist es schon sinnvoll, daran etwas zu verändern.
Solchen Argumenten gegenüber bin ich aufgeschlossen. Wo finde ich dazu Publikationen? Bisher hat (für mich) keine Argumentation die Benachteiligung von nicht-männlichen Personen so zwingend als Konsequenz aus den sprachlichen Umgangsformen hergeleitet, dass dafür der Vorteil des generischen Maskulinums aufgewogen wäre. Ich gebe aber auch ganz klar zu: Ich habe mich mit wissenschaftlichen Veröffentlichungen dazu noch nicht intensiv beschäftigt und bin daher offen dafür.
 
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Was nicht geht sind gesprochene *, weil die eben nicht gesprochenen werden
Genauso macht es aber der NDR in sämtlichen Einspielern in der Sendung "DAS".

Schauspieler innen, Filmemacher innen, Student innen, Wissenschaftler innen usw. dass mir die Ohren bluten. Alles über die Mitschnitte der kompletten Sendung in der ARD-Mediathek nachzuhören.

Ehrlich, ich verlasse mittlerweile den Raum für jeden dieser Einspieler, sobald das los geht, und schaue nur noch die Interviewsequenzen selber. Leider werden die immer kürzer. Gestern 4 Einspieler in 10 Minuten.

Völliger Blödsinn! Sprachrechtlicher Quatsch. Kauderwelsch. Wissenschaftlich nicht evidenzbasierte Verfälschung der Grammatik.
 
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Schauspieler innen, Filmemacher innen, Student innen, Wissenschaftler innen usw. dass mir die Ohren bluten.
Dann habe ich hier ja genau das richtige für Dich. Dieses Gespräch stammt aus der heutigen Ausgabe von Buten & Binnen, dem Regionalmagazin von Radio Bremen.
Wenn man so redet kann da ganz schnell mal einer Sinn eines Satzes entstehen.
 
dass Frauen* kein Stück besser sind als Männer*
Jetzt musst Du mir aber die Sternchen hinter Frauen und Männer erklären? Die Benennnungen sind doch so eindeutig, dass nach der Sternchen-Grammatik in diesem Fall gerade kein Sternchen mehr nötig wäre.

Das habe ich mich auch gefragt, aber Gott sei Dank hat Google auch nachts um 2 noch geöffnet.😀
Am Ende landete ich dann bei der Alice Salomon Hochschule Berlin:

Das Gendersternchen (*) hinter einem Wort dient als Verweis auf den Konstruktionscharakter von "Geschlecht". "Frauen*" beispielsweise bezieht sich auf alle Personen, die sich unter der Bezeichnung "Frau" definieren, definiert werden und/oder sich sichtbar gemacht sehen.

So benutzt beispielsweise die Frauen*beauftragte der ASH Berlin das Gendersternchen um zu signalisieren, dass nicht nur cis-gender Frauen gemeint sind. Ihre Verantwortung im Hinblick auf sexistische Diskriminierung gilt auch gegenüber Menschen, die sich nicht in der Norm von Zweigeschlechtlichkeit verorten können oder wollen.

In der Regel wird das Gendersternchen (*) nicht ausgesprochen.

Achtung: Das Gendersternchen kann auch auf eine andere Weise verwendet werden, und zwar genauso wie der Unterstrich (‚Student*innen‘).

Ich steige in dem Diskurs der geschlechtlichen Identitäten ja schon lange nicht mehr durch. Dennoch folgendes Gedankenspiel:
Nehmen wir an, ein Mensch ist biologisch weiblich oder war es zumindest einmal. Diese Person fühlt sich im weiblichen Körper aber nicht wohl und definiert sich als Mann, lässt im Laufe der Zeit vielleicht auch medizinisch dazu passende Veränderungen am Körper durchführen. Dann will sie doch ein richtiger Mann sein, ein echter Kerl, ohne Unterschied zu den anderen Männern. Eben nicht ein Mann 2. Klasse, der sich von anderen Männern durch dieses nicht ausgesprochene Sternchen am Wortende abgrenzt?

Muss einem ja mal erklärt werden .....
 
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Am Ende landete ich dann bei der Alice Salomon Hochschule Berlin
Als wenn das ganze nicht schon nervig genug ist muss man jetzt noch mit so einem Quatsch um die Ecke kommen?
Und dann wundert man sich weshalb viele Leute demgegenüber eine derartige Abneigung hat. :wall:

Nehmen wir an, ein Mensch ist biologisch weiblich oder war es zumindest einmal. Diese Person fühlt sich im weiblichen Körper aber nicht wohl und definiert sich als Mann, lässt im Laufe der Zeit vielleicht auch medizinisch dazu passende Veränderungen am Körper durchführen. Dann will sie doch ein richtiger Mann sein, ein echter Kerl, ohne Unterschied zu den anderen Männern. Eben nicht ein Mann 2. Klasse, der sich von anderen Männern durch dieses nicht ausgesprochene Sternchen am Wortende abgrenzt
Der eine will es so, der andere so. Man darf gespannt sein auf welche Idee die Genderfreunde noch kommen. 😏
 
Frauen*beauftragte!

Ich als Mann, der sich als Mann fühlt: Bin ich dann mit dem Stern hinter der Frau eigentlich nicht auch irgendwie gemeint oder nur wenn ich ein Mann bin der sich als Frau fühlt, oder gar als Frau die, sich wie ein Mann fühlt? Und ein Mann der wenig Muskeln und zu viel Östrogen hat, darf der unter dem Stern zur Frauenbeauftragten oder nur wenn ersiewasauchimmer einen Mercedes fährt?
Und was ist, wenn die Frauenbeauftragte ein Mann ist oder sich wie einer fühlt oder so aussieht: Ist die dann ein Frauen*beuftragte*rich?

Sooo viele Fragen, die ich mir ohne die Genderbessermenschen nie gestellt hätte.
Ein Glück, dass das jetzt endlich in unsere Hirne kommt.
 
Solchen Argumenten gegenüber bin ich aufgeschlossen. Wo finde ich dazu Publikationen? Bisher hat (für mich) keine Argumentation die Benachteiligung von nicht-männlichen Personen so zwingend als Konsequenz aus den sprachlichen Umgangsformen hergeleitet, dass dafür der Vorteil des generischen Maskulinums aufgewogen wäre. Ich gebe aber auch ganz klar zu: Ich habe mich mit wissenschaftlichen Veröffentlichungen dazu noch nicht intensiv beschäftigt und bin daher offen dafür.
Hier im Faden ist schon mal was verlinkt worden, was die Situation gut zusammenfasst und transparent mit "belegt" und "vermutet" umgeht. Unter dem Artikel auch jede Menge Quellenangaben zur Studienlage.

 
Franziska Augstein in SWR1 Leute über (offenbar von ihr so empfundenen) Genderzwang und ihren Umgang damit (ab Minute 10:37):

 
Dank @Topfgucker-SFX für den Link in #1545:
Ab 10:45 erklärt die Journalistin Franziska Augstein, wie sie sich unter dem Gender-Druck 'windet'.
Ich denke, das sollten sich die Duden-Redaktion und die Gesellschaft für deutsche Sprache mal reintun!!!
 
Es gibt Artikel 2 des Grundgesetzes:
Sinngemäß bedeutet dies in Bezug auf "Gendern", vor allem wenn mit missionarischem Eifer irgendein Druck oder sogar Zwang zu einem bestimmten nicht der individuellen Überzeugung entsprechenden Verhalten ausgeübt wird, dass solches a priori der Intention nach grundgesetzwidrig ist.

"...Jeder Mensch hat das Recht, sich frei zu entfalten.
Das heißt: Jeder Mensch darf sein Leben so leben, wie er möchte.
Jeder Mensch hat die Freiheit zu machen, was er möchte.
Zum Beispiel hat jeder Mensch das Recht, zu bestimmen,
wie er spricht, welche Wortwahl er benutzt, welche Musik er hört...
Darf nicht gezwungen werden, irgendetwas tun zu müssen, was seiner
Überzeugung widerspricht, insofern jenes nicht gesetzwidrig ist..."

Daraus folgt:
Diesbezügliche Anordnungen zur Verwendung von einzig zulässigen sprachlichen und schriftlichen Ausformungen bedürften der Überprüfung nach Grundgesetzkonformität. Ebenso folgte daraus, dass jemandem, der sich - auf Grundgesetz Artikel 2 berufend - "nicht gendert" weder berufliche noch sonstige Nachteile daraus erwachsen dürften.
 
Ebenso folgte daraus, dass jemandem, der sich - auf Grundgesetz Artikel 2 berufend - "nicht gendert" weder berufliche noch sonstige Nachteile daraus erwachsen dürften.
Daraus folgt auch, dass Personen, die gendern wollen - wie ich - dies ebenfalls dürfen. Wenn jemand meine Art des Sprechens und Schreibens als "missionarisch" empfindet, ist dies nicht mein Problem.

Könnte nicht jeder Mensch seine sexuelle Wahrnehmung/Identiftät einfach für sich behalten?
Gemäß dieser These sollte es dich nicht stören, wenn ausschließlich das generische Femininum benutzt werden würde, da bist du schließlich mitgemeint.

Es ist ein Unterschied, ob ich Peter als Hans anspreche oder ob ich mit einer generischen Form eine Gruppe ansprechen möchte, deren Angehörige ein spezifisches gemeinsames Merkmal besitzen.
Klar, aber warum mit dem generischen Maskulinum und nicht einer anderen generischen Form?

.. weg von der Maxime, die gewünschte Information so kompakt wie möglich zu übermitteln. Das ist ein Nachteil gegenüber dem generischen Maskulinum.
Falsch! Das generische Maskulinum ist nicht von der männlichen Form unterscheidbar, daher verstößt GERADE das generische Maskulinum gegen die sprachliche Maxime der Vermeidung von Uneindeutigkeiten.

Es ist ja wissenschaftlich klar erwiesen, dass das generische Maskulinum Frauen benachteiligt, deshalb ist es schon sinnvoll, daran etwas zu verändern. Nur die Art und Weise mit dieser Verkomplizierung der Sprache finde ich ganz schrecklich und eigentlich auch nicht zielführend.
Wie willst du z.B. Kanzlerkandidaten (m/w/d) 100% korrekt gendern? "Kanzler*Innenkandidat*Innen"? Jetzt echt?
...
Da muss eine andere Lösung her, die diese Gerechtigkeit eher mit Vereinfachung als mit Verkomplizierung erreicht.
Gerne, hast du Vorschläge? Ich finde zum Beispiel die Bildung von Partizipien sinnvoll oder alternative Wörter, "Führungskraft" statt "Chef:in". Hilfreich wäre eine sprachlcihe Regelung. Ich zum Beispiel fände "Kanzlerkandidat:innen" ausreichend, weil durch ":innen" bereits ausreichend dargelegt wurde, dass alle Personen dieser Funktion gemeint sind.

Ehrlich, ich verlasse mittlerweile den Raum für jeden dieser Einspieler, sobald das los geht, und schaue nur noch die Interviewsequenzen selber
Damit hast du doch deine Lösung gefunden - schön für dich!

Ich hab das vor Monaten schon geschrieben, ihr müsst an eurem Selbstbewusstsein arbeiten, nicht an der deutschen Sprache rumdoktern.
Lustig, alle Personen, die ich kenne und gendern, haben ein wundervolles Selbstbewusstsein. Allerdings muss ich davon ausgehen, dass es um das Selbstbewusstsein einiger Personen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, das generische Maskulinum zu "verteidigen", nicht allzu gut steht: Wie sonst ist es zu erklären, dass sich ebendiese Personen so leicht von einem ":innen" triggern lassen, das sie selbst nicht gezwungen sind selbst auszusprechen? Wenn diese Personen nicht gendern wollen, ist das den meisten Gendernden total egal - aber lasst uns sprechen, wie wir das für richtig erachten.

Ist nicht meine Schuld, dass du die deutsche Sprache offenbar missinterpretierst.
Ist nicht dein Recht mir zu befehlen wovon ich mich angesprochen zu fühlen habe und wovon nicht.

In Radio und Fernsehen soll gefälligst Deutsch gesprochen werden und keine Gender-Fantasiesprache
Welches Deutsch? Das Deutsch aus dem 15. Jahrhundert? Das Goethe-Deutsch? Sprache ändert sich durch Sprechen und auch Radiomoderator:innen haben das Recht sich in der Form auszudrücken, die sie bevorzugen. Du hast schließlich auch das Recht umzuschalten.

Und willst du dein Gefühl, falsch angesprochen zu werden ernsthaft mit einer Vergewaltigung gleichsetzen?
Nun, ich vermute, da ist dir schlicht die Argumentation etwas davongaloppiert.
Nein, ich habe nicht das "Gefühl, falsch angesprochen zu werden mit einer Vergewaltigung gleichgesetzt". Wenn du mir etwas in den Mund legen willst, musst du dich schon etwas mehr anstrengen.

Man spricht ja in den Nachrichten auch kein Baby-Gebrabbel, nur weil irgendwer meint, Säuglinge würden dadurch besser angesprochen werden.
Ach schau an, hier ist dir die Logik davongaloppiert.
Gutes Gespräch!
 
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Ebenso folgte daraus, dass jemandem, der sich - auf Grundgesetz Artikel 2 berufend - "nicht gendert" weder berufliche noch sonstige Nachteile daraus erwachsen dürften.
"Nicht gendert" geht ja noch. (Derzeit noch.) Aber wenn einer "nicht negerdt"*, dann ist definitiv der Teufel los! - Frag Jeff Bezos und alle übrigen ab Punkt 2015 zu Guten und Woken mutierten Werbenden oder Nach-dem-Film-Oscar-Greifenden oder eine Karriere bei den sogenannten Leitmedien Anstrebenden!

*Grenzwertig, ja. Aber Entschuldigung, ich habe nur die Buchstaben umgestellt! Ich trinke mit einem der afrikanischen Wirtschaft unsanft entflohenen Gambianer aus derselben Wasserflasche und esse mit den Fingern von seinem traditionellen Landesfood aus rohem Teig und einer scharfen Pampe mit Huhn, während ich ihm von meiner roten Bete oder von meiner rohen Paprika abgebe. Ich höre mir zum x-ten Mal seinen grauenerregenden Fluchtbericht an und bin dann ernsthaft bestürzt und denke über mein vergleichsweise lockeres Leben nach. Danach küssen wir quasi mit Zunge. Und bei ihm zuhause war ich auch schon. Wer der etablierten Gesinnungswoken hierzulande kann solches schon von sich behaupten? Da wird man ja nochmal, das ist ja wohl normal oder? Davon abgesehen ist gerdt ein anständiger deutscher Vornamen, ne? ... Puh! ... Jetzt liegt es an der Moderation, ob ich gerade nochmal die Kurve gekriegt habe.
 
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