Gendern im Radio

Tatsächlich höre ich in meinem beruflichen Umfeld, dass Frauen, die gendern, deutlich und merkbar abschwächendere Akzeptanz genießen als vorher im Job.
Seltsam, bei uns in der Firma wird die Akzeptanz von Personen nicht von der Ausdrucksweise abhängig gemacht: Manche Personen gendern (auf unterschiedlichste Art und Weise), manche nicht, manche manchmal :) Bei uns laufen Kampagnen, die auf Diversität und Akzeptanz, sowie auf persönliche Entwicklung zielen.

count down, da haben wir wohl ganz unterschiedliche Einzelerlebnisse gemacht, aus denen keine generelle Regel abgeleitet werden kann ;)
 
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Um das Wort Rückkehrer zu "gendern", wurde in den Nachrichten "Rückkehrende" genannt. Besser wäre "Rückgekehrte", denn die Soldaten sitzen ja nicht mehr im Flugzeug, sondern sind in der Heimat wieder in Wunstorf gelandet. Diese Partizipien stehen in zeitlichem Zusammenhang, stellen Verlaufsform dar, etc. Damit wird gegen Sprach- und Grammatikregeln verstoßen, wenn sie nicht im korrekten - also zeitlichem - Zusammenhang verwendet werden, nur um gendergerechte Ausdrucksweise zu verwenden.
 
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Wichtig ist mir mein Satz: "So kann gendern auch das genaue Gegenteil dessen bewirken, was gewollt ist."
Das ist bei Sprache IMMER der Fall, da das, was gesendet wird, unterschiedlich von verschiedenen Empfänger:innen aufgenommen wird. Die Bedeutung variiert gemäß der eigenen Erfahrung. Falls dich das Thema interessiert, empfehle ich "Course in General Linguistics" von Saussure.

Nur weil Gendern negativ aufgefasst werden kann, hindert mich nicht am Gendern.

Damit wird gegen Sprach- und Grammatikregeln verstoßen, wenn sie nicht im korrekten - also zeitlichem - Zusammenhang verwendet werden, nur um gendergerechte Ausdrucksweise zu verwenden.
Mit der Nutzung des generischen Maskulinums wird gegen die sprachliche Regel der Vermeidung von Uneindeuteutigkeit verstoßen, da die generische Form nicht von der männlichen Form unterscheidbar ist. Findest du das "besser"? ;)
 
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Da es sich hier um einen moderierten Faden handelt, mit Freigabeveto der Forenleitung, würde mich mal interessieren, wie viele Postings schon im Netz hängen geblieben sind, also nicht freigegeben wurden. Spricht was dagegen, das mal transparent zu machen?
 
mit Freigabeveto der Forenleitung, würde mich mal interessieren, wie viele Postings schon im Netz hängen geblieben sind, also nicht freigegeben wurden.
Das können wir eigentlich gar nicht sinnvoll beantworten, weil wir primär technisch verunglückte oder themenfremde Beiträge löschen. Insofern bringt es nichts, eine Anzahl zu nennen.
 
Mit der Nutzung des generischen Maskulinums wird gegen die sprachliche Regel der Vermeidung von Uneindeuteutigkeit verstoßen, da die generische Form nicht von der männlichen Form unterscheidbar ist. Findest du das "besser"? ;)
Was ist eine Uneindeuteutigkeit?
Kenn ich nicht. Wenn Du Uneindeutigkeit meinst, dann könnte ich so antworten:
Generisches Maskulinum ist im Zusammenhang mit einer Verwendung des bestimmt auch noch anderweitig mehr oder weniger stark emotional aufgeladenen Begriffs "Heimkehrer" von sich aus geschlechterneutral und wird lediglich von Verfechtern der Genderns nicht als solches akzeptiert. Wenn man jetzt dem stehenden Begriff, den ich im Sinne von "Kriegsheimkehrer" oder "Veteran" interpretiere, noch den Tort des Genderns antut, indem die falschen Verlaufsformen bewusst verwendet werden, schmerzt das jemanden, der sich als "Heimkehrer" bezeichnen wissen möchte, noch mehr. Er könnte nämlich auf die Idee kommen, dass die bewusste Vermeidung des Begriffs Heimkehrer als Ehrabschneidung gesehen wird.
 
Ich habe mir mittlerweile angewöhnt, über die Sterne, Doppelpunkte und ähnliche Albernheiten hinwegzulesen. Ich spreche das auch nicht aus und bleibe bei meiner bisherigen Aussprache (generisches Maskulinum oder Nennung beider Varianten).
 
Mit der Nutzung des generischen Maskulinums wird gegen die sprachliche Regel der Vermeidung von Uneindeuteutigkeit verstoßen, da die generische Form nicht von der männlichen Form unterscheidbar ist. Findest du das "besser"? ;)
Das Geschlecht sollte genauso wie alle anderen Eigenschaften, die ein Subjekt nicht definiert, gar keine Rolle spielen in der Sprache. Das macht alles nur unfassbar kompliziert. Ich verstehe das Anliegen hinter gendergerechter Sprache und mir geht es auch nicht darum, dass Minderheiten dadurch vermeintlich über Gebühr hervorgehoben würden – wie es ja manchmal in Kritik an gendergerechter Sprache heißt. Ich wünsche mir einfach eine möglichst präzise, kompakte und grammatikalisch korrekte Sprache. Ich möchte möglichst alle Menschen gleichwertig ansprechen, unabhängig davon, welche Eigenschaften sie haben, abgesehen von der einen spezifischen Eigenschaft, die das Subjekt definiert.

Geschlechtergerechtigkeit ist ein hehres Ziel – das aber nicht die Mittel heiligt. Für mich ist der Einfluss gendergerechter Sprache auf tatsächliche Veränderungen im Verhältnis zwischen den Geschlechtern oder Chancen von nicht-männlichen Personen nicht eindeutig genug belegt, um einen Umbau der Sprache (oder der Konventionen, z. B. in Nachrichten) zu rechtfertigen.
 
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Ich habe mir mittlerweile angewöhnt, über die Sterne, Doppelpunkte und ähnliche Albernheiten hinwegzulesen. Ich spreche das auch nicht aus und bleibe bei meiner bisherigen Aussprache (generisches Maskulinum oder Nennung beider Varianten).
Interessant! Wie kommst du mit den Anfeindungen zurecht, mit dem Mob langhaariger Bombenleger, der dich verfolgt und den Inhaftierungen durch die Sprachpolizei?

Oder hast du etwa nichts dergleichen erlebt?
 
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Zwei Beiträge zum Thema Gendern mit Sonderzeichen vs. Barrierefreiheit

Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V.: Gendern
Gendern durch Sonderzeichen und Typografie, Beispiele:
Mitarbeiter_innen, Mitarbeiter/-innen, MitarbeiterInnen, Mitarbeiter*innen, Mitarbeiter:innen
ist nicht zu empfehlen.


Verkopft und verzopft: Autismus, Gendern, inkludierende und exkludierende Sprache und Barrierefreiheit.
Zum Aufbrechen von Geschlechterklischees, zum Sichtbarmachen von trans Personen ist also diese Schreibweise optimal.
Nur schließt sie die Autistinnen und Autisten aus, die Texte mit mehrfachen Gendersternchen nicht lesen können. [...] Das ist eine wirkliche Barriere, die exkludiert, von Informationen abschneidet, und nicht etwa nur unerwünschte Bilder im Kopf erzeugt.
 
@Beyme: Nichts dergleichen. Ich halte mich von dieser in den Medien völlig überrepräsentierten nach Werther-Art leidenden Minderheit konsequent fern. Funktioniert völlig fein. Übrigens auch von Vegan und Co...Gestern war Kindergeburtstag. Es gab Würstchen, vom Schwein. Niemand hat sich beschwert.
 
Aber werden Deine Kinder mit dieser Ernährung und solcher Ignoranz ihrer Eltern überhaupt vollwertige, mündige, verantwortungsvolle Mitglieder der Gesellschaft?
 
Soso, das ZDF hat also diese "repräsentative Umfrage" angeblich selbst "in Auftrag gegeben".
Der Deutsch-Verhunzer, Sprach-Misshandler und Falschschwätz-Sender schlechthin.
Dann kann ich also als Gebührenzahler davon ausgehen, dass man sich danach richtet, so wie man ja selbst immer alle Trends und Bedürfnisse der Zuschauer für die Programmausrichtung berücksichtigt.

Ich erwarte also, dass man dem armen Rudi Cerne aufhört, künftig solche Wortmonster wie "die Ermittlerinnen und Ermittler, die Staatsanwältinnen und Staatsanwälte haben in enger Zusammenarbeit..." oder "die Kolleginnen und Kollegen bei der Polizei suchen fieberhaft nach den Täterinnen oder Tätern" oder "wenn Sie, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, Hinweise geben können, melden Sie sich bitte bei den Beamtinnen und Beamten der Polizeidienststelle oder rufen die Ermittlerinnen und Ermittler hier im Studio an" in den Mund zu legen.
Das stocksteife Rentnerfernsehen ZDF kann also sein obrigkeitshöriges, Grün-gehorsames, anbiederndes Dummsprech zu den Akten legen und wieder normal reden.
Danke.

Im Übrigen wäre es sinnvoller gewesen, diese "repräsentative Umfrage" "in Auftrag" zu geben, bevor man sämtliche Sprecher falsch daherquatschen lässt und die Zuschauer damit bevormundet.
 
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Bei diesem
Falschschwätz-Sender
gibt es den - für meinen Geschmack - oft gut Wissen vermittelnden Harald Lesch, der zu diesem Themenkomplex heute Abend eine Sendung macht. Wobei es um die Beeinflussung von Grammatik und Sprache durchs Gendern eigentlich nur in dem Nebenaspekt geht, denn so liest sich die Ankündigung ganz genau:

"Gendern: Wahn oder Wissenschaft?

In vielen Bereichen wie etwa der medizinischen Forschung spielt das Geschlecht bisher kaum eine Rolle. Das kann schwerwiegende Folgen haben. Denn viele klinische Studien und Sicherheitssysteme lassen Frauen völlig außen vor. Die Bereiche sind auf den Durchschnittsmann ausgelegt. Schafft geschlechtsneutrale Sprache Abhilfe oder bringt sie neue Ungerechtigkeiten hervor?

Leschs Kosmos - Di 20.07., 23:00 - 23:30, ZDF - Wissensmagazin, D 2021, 30 Min.
Moderation: Harald Lesch"


Sicher eher etwas für Leute, die nicht nur mit Parolen wie - siehe oben - um sich werfen, sondern die geistig eher offen, neugierig und besonnen bleiben....
 
Leider nicht selten sogar absichtlich.
Da gebe ich dir Recht, muss jedoch einräumen, dass es davon abhängt mit welchen Personen sich umgeben wird.

Was ist eine Uneindeuteutigkeit?
Kenn ich nicht. Wenn Du Uneindeutigkeit meinst,
Ja, ich meine Uneindeutigkeit. Wenn du deine Argumentationsgrundlage unbedingt auf Rechtschreibfehlern gründen willst, scheint sie nicht viel Substanz zu haben. Aber ich bereit darüber hinweg zu sehen und nehme die drei Buchstaben gerne zurück.

Eine Uneindeutigkeit bei der Nutzung des generischen Maskulinums liegt vor, wenn nicht zwischen der generischen und der männlichen Form unterschieden werden kann. Beispiel "2.000 Bürger haben heute gewählt" - waren dies ausschließlich Männer oder sind auch Personen gemeint, die nicht männlich sind?

Zu dem Beispiel "Heimkehrer" im generischen Maskulinum möchte ich gerne ergänzen, dass allen klar sein sollte, dass die Bildung von Partizipien lediglich eine Möglichkeit zur Bildung gendergerechter Sprache ist. Die gendergerechte Sprache als uneindeutig zu deklarieren, weil die Bildung der Partizipien bei einigen Worten nicht funktioniert, ergibt keinen Sinn, da es weitere Möglichkeiten gibt zu gendern.

Ich habe mir mittlerweile angewöhnt, über die Sterne, Doppelpunkte und ähnliche Albernheiten hinwegzulesen. Ich spreche das auch nicht aus und bleibe bei meiner bisherigen Aussprache
Schön für dich. Ich habe mir mittlerweile angewöhnt nicht-gegenderte Worte in Gedanken zu gendern.

Das Geschlecht sollte genauso wie alle anderen Eigenschaften, die ein Subjekt nicht definiert, gar keine Rolle spielen in der Sprache. Das macht alles nur unfassbar kompliziert.
Sehe ich anders, aber ist eine schöne Alternative zur durch-gegenderter Sprache - nur noch generische Formen zu benutzen fände ich absolut sinnvoll. Aber warum muss es ausgerechnet das generische MASKULINUM sein? Das neutrale Y nach Phettberg finde ich übrigend super, ist leider noch ziemlich unbekannt.
Geschlechtergerechtigkeit ist ein hehres Ziel – das aber nicht die Mittel heiligt. Für mich ist der Einfluss gendergerechter Sprache auf tatsächliche Veränderungen im Verhältnis zwischen den Geschlechtern oder Chancen von nicht-männlichen Personen nicht eindeutig genug belegt, um einen Umbau der Sprache (oder der Konventionen, z. B. in Nachrichten) zu rechtfertigen.
Kann ich nachvollziehen. Wenn ich gendere, denke ich nicht "heute ändere ich die deutsche Sprache" - sondern ich entspreche meinem Wunsch nach fairer Sprache durch meine persönliche Ausdrucksweise. Dass sich Gleichstellung nicht allein durch das Gendern lösen lässt, sollte allen Personen klar sein.
Zum Aufbrechen von Geschlechterklischees, zum Sichtbarmachen von trans Personen ist also diese Schreibweise optimal.
Nur schließt sie die Autistinnen und Autisten aus, die Texte mit mehrfachen Gendersternchen nicht lesen können.
Deswegen nutze ich den Doppelpunkt, da dieser von der Software als valides Satzzeichen erkannt wird.
 
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Die gendergerechte Sprache als uneindeutig zu deklarieren, weil die Bildung der Partizipien bei einigen Worten nicht funktioniert, ergibt keinen Sinn, da es weitere Möglichkeiten gibt zu gendern.
Das bedeutet eindeutig, dass die deutsche Sprache verbogen werden muss, nur im Interesse des Genderns.
Was ist daran gerecht?
Ob nun in Stellenausschreibungen in Zeitungsinseraten - und so weiter - neuerdings fast ausnahmslos nach der Stellenbezeichnung die Zusatzbuchstaben m/w/d erscheinen, entbindet den Personalchef nicht von der Freiheit, den Mitarbeiter einzustellen, der seinen Vorstellungen entspricht.
Oder gibt es etwa schon eine m/w/d-Quote, die vorschreibt, wieviele Mitarbeiter einer Firma der jeweiligen sexuellen Orientierung angehören sollten? Abgesehen davon geht den Chef das überhaupt nichts an. Insofern leistet eine vermeintlich "gerechte" Nennung eher einen Beitrag zur Grundrechtsverletzung. Es ist nicht vorgeschrieben, dass ein Bewerber sich vor dem Chef "outet".
 
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