Geräuschmüllschleuder Radio - Wenn Sounddesigner nur noch nerven

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Tonband

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Inzwischen gibt es selbst im abwechslungsreichen Kultur-Genre keinen Sender mehr, der vom zwanghaften Design-Wahn verschont bleibt.

Welcher Hörer wünscht sich z.B. solche akustischen Peitschen** im News-Block?:
Audioplayersm.gif Play 1
(Extrakt aus nur 6 Min Programm-Mitschnitt)
Die Programmverantwortlichen dieses Senders sind offenbar der Meinung, dass dem Hörer bestimmte Schlagzeilen eingeprügelt werden müssen! Und das Nachdenken darüber zu verhindern?

Ein anderer Sender nervt auf jene Art:
Audioplayersm.gif Play 2
(Extrakt aus 12 Min laufendem Programm)
Bevor das gesamte Programm kontaminiert wurde lief eine Testphase mit entsprechendem Schrottgeräusch als Opener für eine Jugendsendung:
Audioplayersm.gif Play 3
Mich würde mal interessieren welcher Jugendliche davon begeistert war. Die maximale Akzeptanz, die mir zu Ohren gekommen ist war: "Das stört mich weniger". Für mich war das auch kein Problem solange es auf diese Sendezeit beschränkt war. Das jetzige Problem löse ich durch "KaumnochEinschalten". Mit meiner Ablehnung bin ich schon lange nicht mehr alleine:
Da hat Michael Braunschmid (.) beim NDR (.) wesentlich bessere Arbeit geleistet als etwa bei seinen neuen Jingles für Bayern 2, die in mir immer noch großen Unmut aufkommen lassen. (link)

Es drängt sich mir der Verdacht auf, dass hier Einer irgendwann mal einen Hype ausgelöst hat dem nun alle in alle Ewigkeit wie die Lemminge folgen, ungeachtet der tatsächlichen Hörerwünsche.

Das Problem sehe ich nicht in den solche Ideen liefernden Privatradios. Die sind naturgemäss von wirtschaftlichen Interessen geleitet und probieren alles aus was auch nur im Entferntesten hohe Einschaltquoten verspricht. Die von den Hörern direkt finanzierten ÖR's sollten sich IMHO aber doch an der gesamten Hörerschaft ihres Genres orientieren. Vor allem deshalb, weil diesen anspruchsvollen Hörern keine Alternative mehr geboten wird. Als Verfechter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks stosse ich dort leider auf eine anscheinend eingefahrene Ignoranz.

So frage ich in die Runde:
  • Wo sind die Programmverantwortlichen, die den Wunsch nach diesem Design-Wahn mit Hörerumfragen oder gar durch seriöse Studien rechtfertigen können?

    Bisher habe ich lediglich folgende plumpe Behauptung gehört: "Radio muss heute so klingen".
    Das ist mir zu wenig.
MfG. TB
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P.S.: Auch im TV wurde der Design-Wahn ungeachtet der Zuschauerwünsche bereits zementiert. Kaum eine Doku ist mehr ohne zwanghaft einebauten Geräuschmüll zu geniessen. Tw. kann man dort zumindest noch den Untertiteln folgen, was im Radio wegfällt. Aktuelle Sendungen ohne UT (3sat, arte, etc. ) werden dann unerträglich. Immerhin experimentiert man in der ARD schon mit Sendungen "in klarer Sprache", die nach Umfragen von einer Mehrheit begrüsst werden.
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** Die akustischen Peitschen überragen zwar das Nachrichtenmittel mit einer Lautstärke von nur 1,5 LU (nach R128), wirken mit ihren steilen Transienten aber wesentlich lästiger als die umgebende Sprache.
 

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Bayern2 hat in seinem Programm nun wirklich ganz andere Probleme als den Klang von Backtimer und Opener.

Den Backtimer höre ich eigentlich besonders gerne, ärgere mich aber darüber, dass auch wegen ihm die eigentlichen Sendungen nur noch 52:30 lang sein dürfen.
 
@s.matze hochwertig ja, vollste Zustimmung! Nur leider sehr wenig Hörer. Die Masse will wie immer lieber die Nebenbeidudler haben. Mini-Rotationen, Marktschreier und ausschließlich Beststester-Titel, das sind die Quotengaranten. Ist leider so....
 
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Bayern 1 und Bayern 3 dürften erfolgreich genug sein, um Bayern 2 zu refinanzieren, aber das nur am Rande.
 
Nur leider sehr wenig Hörer. Die Masse will wie immer lieber die Nebenbeidudler haben. Mini-Rotationen, Marktschreier und ausschließlich Beststester-Titel, das sind die Quotengaranten. Ist leider so....
Nö, isses nicht. Das ist ein allgemeiner Irrglaube. Was spricht gegen ein Programm, wo man wohl dosiert neben gut aufbereiteten Informationen und vermeintlich hochwertiger Musik, auch mal den einen oder anderen "Gassenhauer" ins Programm schiebt? Die Mischung machts. Beispiele dafür gibt es (noch!) und die kommen quotenmäßig so schlecht nicht weg. Bayern 2 ist dagegen über weite Strecken ein recht elitär daher kommendes Programm, welches meint nur eine gewisse Bildungselite ansprechen zu wollen oder zu müssen. Das ist zumindest oft genug der Eindruck beim Hören. Und das erklärt dann auch die überschaubaren Hörerzahlen. Für die Meinung bekomme ich jetzt gleich Prügel, dessen bin ich mir bewußt. Mir ist aber ein Programm wie beispielsweise Radio1 vom rbb oder das alte WDR2 lieber, weil man dort versucht hat bzw. noch immer versucht, möglichst viele Hörer mitzunehmen. Bayern 2 dagegen beschränkt sich auf seine Jünger-Blase, was ich eigentlich bedaure, denn es gibt dort trotz allem zweifellos Perlen im Programm. Was nützen die aber, wenn sie nur eine Handvoll Leute hört.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir ist aber ein Programm wie beispielsweise Radio1 vom rbb oder das alte WDR2 lieber, weil man dort versucht hat bzw. noch immer versucht, möglichst viele Hörer mitzunehmen.
Und da macht auch WDR 5 keinen schlechten Job. Die Entscheidung, Pop anstelle von Jazz zu spielen und eine lockerere und persönlichere Ansprache zu wählen, war genau richtig. Was bringt es, gegen den Deutschlandfunk anzusenden? Gleichzeitig holt man Hörer des alten WDR 2 ab.
 
Es reicht ja auch nicht, dass der WDR [...] gleich vier Popwellen anbietet, da musste natürlich noch eine fünfte her...
Das ist aber die bessere Alternative als
über weite Strecken ein recht elitär daher kommendes Programm, welches meint nur eine gewisse Bildungselite ansprechen zu wollen oder zu müssen[.]
Die Popmusik, die bei WDR 5 gespielt, ist deutlich abwechslungsreicher als beim Dudelsender.

Und zum Glück kommt man bei WDR 5 auch bisher noch mit trockenen Wetter- und Verkehrsmeldungen aus. (Um mal auf das Thema zurückzukommen.) Das ist eine echte Wohltat und ich hoffe, dass das so bleibt.
 
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Bayern 2 dagegen beschränkt sich auf seine Jünger-Blase,...
Anscheinend nicht, anscheinend soll mit dem Geräuschmüll ein neues (Tamagotchi-) Publim angelockt werden.
Was nützen die aber, wenn sie nur eine Handvoll Leute hört.
Den Leuten - die es hören - nützt es ganz offensichtlich. Sollen die dem Markt geopfert werden? Trotz ihrer Rundfunkabgabe?


Den Backtimer höre ich eigentlich besonders gerne, ....
Jaja, der Produzent lobt sein Produkt. Und die Kunden?
 
Das grundlegende Problem von vielen Jingle-Verpackungen ist: Sie kosten VIEL Geld und Zeit. Daher vergeben viele Sender ihre Aufträge immer öfter an externe Produzenten, was dafür sorgt, dass alles gleich klingt. Wirf in eine Gulaschkanone beste Zutaten rein, es kommt die gleiche Schlonze für alle raus.

Angefangen bei den immer gleichen StationVoices in Deutschland, über gleiche Produzenten und SFX-Libraries bis hin zu gleichen Claims und Slogans. Was soll man da noch erwarten?
 
@Tonband: Da tust du mir nun wirklich zu viel Ehre an. Aber es ist an dieser Stelle so wie immer: Dem einen gefällt eine Musik, dem anderen eben nicht. Mir gefällt der Backtimer nun mal. Deal with it.
Das und wahrscheinlich auch dein eigentliches Problem ist die Häufigkeit, mit der er eingesetzt wird, weil er jede Sendestunde vor den Nachrichten läuft. Und das hängt mit der verhängnisvollen Fehlentscheidung zusammen, dass man im Sender der Meinung war, dass man vom Moderator der folgenden Sendung einen Aufsager in die alte Sendestunde packen wollte, damit der "Audience flow" gestärkt wird. Das ist in einem Einschaltradio aber schlichtweg Humbug.
 
Welcher Hörer wünscht sich z.B. solche akustischen Peitschen** im News-Block?:
Keine Ahnung. Ich finde es "billig". Da ich aber mit fast dem gesamten Programm von DLF Kultur nichts anfangen kann (ich bin keine vegane, bloggende 45-jährige jung-Mutti mit Wohnsitz im Prenzlauer Berg und einem im Parteibüro eines Bundestagsabgeordneten der Grünen arbeitenden zugehörigen Partner und Papa) - insofern ists mir wurscht.

Ein anderer Sender nervt auf jene Art:
Mir geht die aktuelle Verpackung von Bayern 2 seit ihrem ersten Einsatz dermaßen auf den Sack, das kannste nicht beschreiben. Die vorherige Verpackung war dagegen noch richtig angenehm. Wobei mich immer störte, dass unter das Wetter ein Bett druntergelegt wurde. Das löst bei mir den Reflex "billig" aus und ich muss einem Weiterschalt-Impuls widerstehen.

Bevor das gesamte Programm kontaminiert wurde lief eine Testphase mit entsprechendem Schrottgeräusch als Opener für eine Jugendsendung:
Der Zündfunk hat dieses "Schrottgeräusch" schon lange, lange als Opener. Im Anhang ein Beispiel vom Februar 2013, das ist das älteste, das ich spontan auf meiner Festplatte fand.

Mich würde mal interessieren welcher Jugendliche davon begeistert war.
"Jugendliche" bekamen davon kaum etwas mit. Der Zündfunk ist eher ein "Szenemagazin", dem sehr weit altersübergreifend geistig jung gebliebene und den Bereichen Popkultur und eher progressiven Ansichten verbundene Menschen lauschen, nicht aber "die Jugendlichen" generell. Was hören die eigentlich in Bayern? Galaxy? Energy?

Es drängt sich mir der Verdacht auf, dass hier Einer irgendwann mal einen Hype ausgelöst hat dem nun alle in alle Ewigkeit wie die Lemminge folgen
Also so wie um 1990 Einführung des EV RE20 als Sprechermikrofon im deutschen Unterhaltungsfunk und dann um vielleicht 2010 herum dessen weitgehende Ablösung durch das BCM 104. Auch das war eine weitgehend flächendeckende Vorgehensweise. Dabei wäre keine der beiden "Mode-Wellen" nötig gewesen, denn die vorher verwendeten Mikrofone wiesen wohl durchgängig für diesen Zweck deutlich bessere Eigenschaften auf als das RE20, so dass zumindest der Tausch in ein solches unnötig war (so man nicht gleichzeitig das wohlgebaute Studio gegen ein Aquarium tauschte) und damit auch der abermalige Austausch 20 Jahre später unnötig war.

Aber so ist das halt mit Trends...


Die von den Hörern direkt finanzierten ÖR's sollten sich IMHO aber doch an der gesamten Hörerschaft ihres Genres orientieren.
...was ja bei den Unterhaltungswellen wiederum der Hörerschaft der Privaten weitgehend entspricht. Die Programme werden ja darauf getrimmt. Kritisch wird es für mich, wenn es Kulturwellen und allgemein anspruchsvollere Wellen betrifft. Und das ist bei Bayern 2 ja schon ein Thema. Was die auf MDR Jump oder hr3 machen, ist mir z.B. völlig wurscht - höre ich nicht. Würde ich auch nicht hören, wenn man Betten weglassen und Verpackung sparsam einsetzen würde.

Bayern2 hat in seinem Programm nun wirklich ganz andere Probleme als den Klang von Backtimer und Opener.
Welche da wären? Außer, dass sie nicht die Quote von ABy haben?

Nur leider sehr wenig Hörer.
Ist halt keine Nebenbei-Dudelwelle. Steht aber für sein Programmkonzept eines Zuhör-Radios sehr gut da:


Hier gilt wie überall: Je weniger Inhalt, desto schriller muss die Verpackung sein.
Wenn es danach ginge, dürfte Bayern 2 nur trockene Ansagen haben.

Bayern 2 ist dagegen über weite Strecken ein recht elitär daher kommendes Programm, welches meint nur eine gewisse Bildungselite ansprechen zu wollen oder zu müssen. Das ist zumindest oft genug der Eindruck beim Hören.
Echt? Bei mir nicht. Für mich ist das lebendiges Radio, in dem eben nicht nur eine "gewisse Bildungselite" zu Wort kommt oder angesprochen wird, sondern genausogut auch Freunde von Humor, Freunde guter Popmusik abseits der Hitparaden, ganz normale Menschen, die sich für gesellschaftliche, wissenschaftliche, medizinische Themen interessieren etc. Ist das, was eigentlich normal sein sollte, heute schon "Elite"?

Mir ist aber ein Programm wie beispielsweise Radio1 vom rbb oder das alte WDR2 lieber, weil man dort versucht hat bzw. noch immer versucht, möglichst viele Hörer mitzunehmen.
Das alte WDR 2 kenne ich nicht, Radio Eins ist für mich aber längst nicht mehr zu ertragen - wegen permanenter Selbstbeweihräucherung, Marktschreier-Methoden, Werbe-Verseuchung, penetrantem Getease und Geclaime, hundsmiserabler Audioqualität, schnatternden Selbstdarstellern, hektischer Anmutung, dilettantischer Anmutung, ...

Bayern 2 dagegen beschränkt sich auf seine Jünger-Blase
Wer soll das sein? Der 40-jährige Zündfunk-Hörer, der gern in München in Clubs und auf Konzerte geht (und das seit über einem Jahr nicht mehr kann)? Die 55-jährige Hausfrau, die ihren Bauerngarten liebevoll pflegt und mit ihren Pflanzen spricht? Der 60-jährige Kabarett-Fan, die 23-jährige Studentin der Medizin, der 47-jährige Mitarbeiter eines Gesundheitsamtes? Die 8-jährige Hörerin von Radio Mikro? Die traditionell tief in ihrer Religion verankerten Menschen? Bei so vielen Sendungen kann man kaum von "Blase" sprechen.

"Blase" sind für mich die monothematischen Einfalts-Wüsten der Popwellen, egal ob öffentlich-rechtlich oder privat. Immer die gleichen Superhits, immer gute Laune, immer irgendeine Parallelwelt, in der außer Glitzer-Blinki nichts passiert.

Jaja, der Produzent lobt sein Produkt. Und die Kunden?
Ich wüsste wirklich zu gerne, ob es und welcherart die Kritik war nach der Umstellung des Sounddesigns bei Bayern 2 2019.
 

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  • Bayern 2 Zündfunk - Beginn 27-02-2013.mp2
    5 MB · Aufrufe: 23
Welcher Hörer wünscht sich z.B. solche akustischen Peitschen** im News-Block?:
Audioplayersm.gif
Play 1
(Extrakt aus nur 6 Min Programm-Mitschnitt)
Den Newsblock von DLF Kultur hat man schon entschärft. Vor etwa einem Jahr gab es zwischenzeitlich so ein "Rummsen" nach jeder (!) Nachrichtenmeldung. Hat man schnell wieder entfernt.
 
BR2 ist das hochwertigste Rundfunkangebot in diesem Staate!

Das kann man aber nur behaupten wenn man die anderen Programme nicht kennt. Ich würde Deutschlandfunk Kultur an die erste Stelle setzen, aber das ist nur meine persönliche Meinung.

BR2 hatte früher mal die Sendung "Top Ten Talk" im Programm, die habe ich gerne gehört. Vermutlich bin ich damit jedoch ziemlich alleine gewesen, sonst wäre sie nicht eingestellt worden.

Heuer empfinde ich BR2 eher als Podcast-Radio, aber dahin geht es wohl ohnehin mit dem Radio.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch wenn sie wohl als hochwertig konzertant gelten, strengen mich die vom Elbphilharmonie-Orchester eingespielten Verpackungselemente von NDR Info an. Zumal sie ja jetzt auch in der ARD-Infonacht recht häufig und auch länger zum Einsatz kommen. Für mich klingt das ganze Programm dudelig, vorher hingegen ruhig und klar.
 
(ich bin keine vegane, bloggende 45-jährige jung-Mutti mit Wohnsitz im Prenzlauer Berg und einem im Parteibüro eines Bundestagsabgeordneten der Grünen arbeitenden zugehörigen Partner und Papa
Exakt die sehe ich in ihrer Jugendstilwohnung mit Stuckdecke auch immer wieder vor mir, wenn ich morgens ab und an Deutschlandradio Kultur höre. Der Grund, weshalb ich auf dieses Programm zurückgreife, ist die Tatsache, dass es so ziemlich das einzig werbefreie Programm ist, das eine Mischung aus ab und an interessanten Themen und erträglicher Musik bietet. Wenn die "Latte Macchiato"-Themen dann wieder überhand nehmen, die Gendersternchen aus dem Lautsprecher winken oder ich mit dem Gast nach 9 Uhr nix anfangen kann (was in 95% der Fälle so ist), dann gehts rüber zu Studio Brüssel, Ego FM oder Schwarzwaldradio, alternativ auch mal FIP etc.

Sounddesign gibt es mittlerweile in jedem Programm. Allerdings fallen mir gerade die Kulturwellen oder anspruchsvolleren Programme mit oft sehr disharmonischen Elementen auf. Ganz schlimm empfang ich immer den RBB, vor allem bei Fritz und Radio Eins lärmte es da nur so vor sich hin. Das bekommt Radio France besser hin, bei FIP schmiegen sich die Jingles etc. gekonnt ins Programm ein. Vielleicht sind die Franzosen ja auch beim Sounddesign ihrer Radioprogramme Ästheten?
 
Ganz schlimm empfang ich immer den RBB, vor allem bei Fritz und Radio Eins lärmte es da nur so vor sich hin.
Ja, das Sounddesign von Radio Eins aus der Skuppin-Ära bestand bestand zum Großteil aus unmelodiösen Geräuschcollagen. Schlimm. Jetzt sind es keine Geräuschcollagen mehr, aber richtig Wiedererkennungswert haben die Soundelemente nicht.

Da lobe ich mir das aktuelle Sounddesign von WDR 5 oder das von den WDR 2 ab 2000.
 
Auch wenn sie wohl als hochwertig konzertant gelten, strengen mich die vom Elbphilharmonie-Orchester eingespielten Verpackungselemente von NDR Info an. Zumal sie ja jetzt auch in der ARD-Infonacht recht häufig und auch länger zum Einsatz kommen. Für mich klingt das ganze Programm dudelig, vorher hingegen ruhig und klar.
Zustimmung. Aufgrund der "langen" Melodie wirken die NDR Info-Elemente eher als Trenner zwischen den einzelnen Infoblocks. Hinzu kommt noch, dass der NDR sein Programm locker bestückt und viele Strecken entstehen, in denen einfach nur Filler gesendet werden. Das hat man in Halle besser drauf, das Programm klingt deutlich dynamischer und "voller".
 
Ich tippe mal, die hochambitionierten Soundelemente sind die übriggebliebenen Mitschnitte von den letzten Donaueschinger Musiktagen - ist halt eine Art Zweitverwertung, damit man nicht völlig umsonst dort tagelang Geräuschexperimente mitgeschnitten hat.
 
Bayern 2 ist dagegen über weite Strecken ein recht elitär daher kommendes Programm, welches meint nur eine gewisse Bildungselite ansprechen zu wollen oder zu müssen. Das ist zumindest oft genug der Eindruck beim Hören.
Echt? Bei mir nicht. Für mich ist das lebendiges Radio, in dem eben nicht nur eine "gewisse Bildungselite" zu Wort kommt oder angesprochen wird, sondern genausogut auch Freunde von Humor, Freunde guter Popmusik abseits der Hitparaden, ganz normale Menschen, die sich für gesellschaftliche, wissenschaftliche, medizinische Themen interessieren etc. Ist das, was eigentlich normal sein sollte, heute schon "Elite"?
Letzteres frage ich mich auch. Und soll nicht das ÖR-Radio zumindest in einer Welle noch "richtiges" Radio pflegen bis der jetzige Hype mal platzt? Solange es ein signifikantes Publikum von täglich 590.000 Hörerinnen und Hörern (bundesweit !) für diese Art Radio gibt hat der ÖR die Verpflichtung diese "Minderheit" auch zu bedienen. Die Bayern2-Hörer bleiben m.E. wegen den Inhalten dran. Ihnen wird ja bundesweit kaum eine Alternative geboten. Wozu braucht es dann diesen unnützen penetranten Geräuschmüll im Programm?

P.S.: Deutschlandradio fand ich nach der "Wende" mal sehr erfrischend, eine echte Konkurrenz zu Bayern2. Leider dauerte die Frische nicht lange. Dann wurde umstrukturiert. Warum eigentlich?
 
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