GEZ-Diskussion in der BILD

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Da mir die Diskussionen mit dir generell zu fadenscheinig und hysterisch sind, nur in aller Kürze:

- Das Wort Betrüger meine ich im Wortsinn, also auch im Zusammenhang mit der betrügerischen Absicht.

- Es geht nicht um die Existenz von kostenpflichtigen Hotlines, für die es auch gute Gründe gibt, sondern um das reine Gewinnstreben durch darauf ausgerichtet Spielformen, die nur diesen einen Zweck haben und das damit verbundene bewußte Manipulieren von Gewinnspielen, was im Privatradio Alltag ist. Da geht es auch nicht um die Frage der Freiwilligkeit.

- Ja, es ist eine Zwangsgebühr. So fucking what? Unser ganzes Land besteht aus "Zwangsgebühren" und "Zwangssteuern". Das nennt man eine Solidargemeinschaft und darauf beruht nicht nur das ganze öffentlich-rechtliche Rundfunksystem, sondern unsere Gesellschaft. Ich kann genauso gut damit leben, dass ich für Behindertenparkplätze und - toiletten bezahle, obwohl ich nicht behindert bin. Ich zahle auch mittelbar Radwege, obwohl ich zum Radfahren zu faul bin, den ÖPNV, obwohl ich Auto fahre, soziale Projekte, obwohl ich weder einen Migrationshintergrund habe noch ein Problemkind bin oder habe. Ich finanziere öffentliche Einrichtungen für Drogensüchtige und Alkoholkranke, Lungenkrebstherapien, obwohl ich Nichtraucher bin... Die Liste liesse sich beliebig fortsetzen.

Und nach deiner Argumentation müsstest du dich all dem verweigern und dann bliebe als Konsequenz nur noch Auswandern, und zwar auf eine ganz einsame Insel. Ich würde dich auch nicht vermissen, wenn ich ehrlich bin.
 
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Eine kleine Korrektur: Eine Gebühr ist definitionsgemäß eine Zahlung, der eine Gegenleistung, deren Aufwand der Höhe der Gebühr entspricht, gegenübersteht. Das hat nichts mit Solidargemeinschaft zu tun. Und hier in Hamburg bekomme ich für meine Gebühr in Höhe von Fünfeuroirgendwas eine Gegenleistung von exakt null Euro.
 
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Eine kleine Korrektur: Eine Gebühr ist definitionsgemäß eine Zahlung, der eine Gegenleistung, deren Aufwand der Höhe der Gebühr entspricht, gegenübersteht. Das hat nichts mit Solidargemeinschaft zu tun. Und hier in Hamburg bekomme ich für meine Gebühr in Höhe von Fünfeuroirgendwas eine Gegenleistung von exakt null Euro.

Du bekommst weshalb keine Gegenleistung? Und wenn überhaupt ist das eine qualitative und sehr subjektive Bewertung der dir quantitativ unbestreitbar zur Verfügung stehenden Gegenleistung.
 
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Da die für mich zuständige Rundfunkanstalt Hörer von sieben bis 55 Jahren konsequent ignoriert und ich mich mittendrin in dieser Gruppe befinde, kann ich wohl sagen, dass mir keine Gegenleistung zur Verfügung steht. Man zahlt ja auch nicht seine Studiengebühren, und im Gegenzug kommt die Müllabfuhr.
 
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Unser ganzes Land besteht aus "Zwangsgebühren" und "Zwangssteuern". Das nennt man eine Solidargemeinschaft und darauf beruht nicht nur das ganze öffentlich-rechtliche Rundfunksystem, sondern unsere Gesellschaft.
Das ist vielleicht das Zerrbild einer Solidargemeinschaft, das wir hier haben. Solidarität hat im Ursprungssinn mit Zwang nicht viel gemein, sondern ist eine freiwilliges beiderseitiges Konstrukt. Aber mich wundert nicht, warum du gerade diese verzerrte Definition im Kopf hast, wenn ich mir einen Großteil des Pseudo-Polit-Sozialschmonzes ansehe, den ARD und ZDF verzapfen.

Davon abgesehen geht es hier im Radioforum eben nicht um den Kaminkehrerzwang und die Mineralölsteuer, sondern um die Rundfunkgebühren. Du weißt auch genau, dass das ein Totschlagsargument ist. Und wir reden hier nicht über Peanuts, sondern 7 Mrd. Euro.

Und nach deiner Argumentation müsstest du dich all dem verweigern und dann bliebe als Konsequenz nur noch Auswandern, und zwar auf eine ganz einsame Insel. Ich würde dich auch nicht vermissen, wenn ich ehrlich bin.
Klar, noch a bisserl persönlich nachtreten, wenn die Argumente knapp sind, kann man auch machen :)

Auf meiner Insel wäre es aber beileibe nicht einsam, es wären ein paar Millionen andere dabei, wenn man diversen Erhebungen zum Thema GEZ und öffentlich-rechtlicher Rundfunk glauben darf.

Ursprünglich hatte und habe ich nichts gegen öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Aber solche Diskussionen wie diese zeigen mir, dass das System sich nie von innen reformieren wird und nur massiver öffentlicher Druck etwas verändern wird. (Dass du Keek keine Notwendigkeit zur Änderung siehst - geschenkt, das ist jedem klar, der hier mitliest)
 
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@Rakete

Und in welcher Stadt, Hamburg oder Berlin, gibt es jetzt keinen einzigen ÖR-Sender, der die Zielgruppe von 7 bis 55 bedient?

@Grenzwelle

Ich verstehe dich nicht. Jeder, der meine Postings liest, dürfte wissen, dass ich mich schon häufig dazu geäußert habe, wie dringend die ÖRs eine tiefgreifende Reform benötigen, insbesondere auch um einen unbestreitbar vorhandenen Glaubwürdigkeitsverlust auszugleichen. Zwischen dem und "den Spitzelapparat abschaffen" liegt aber ganz viel Luft, und deshalb dürfte es auch mein Recht sein, stumpfen Eiferern wie dir etwas entgegenzusetzen.

Stell dir vor, ich bin ein Kritiker von ganz vielen Dingen in ARD und ZDF ohne ihre Existenzberechtigung in Frage zu stellen oder die positiven Seiten dieses Systems zu übersehen. Das sind zwei verschiedene Dinge, die ich ganz gut trennen kann, du offensichtlich nicht.

Da du aber auch den Unterschied zwischen Solidarität und Solidargemeinschaft nicht kennst, vermute ich jetzt aber auch einfach mal gewisse andere Defizite.
 
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Da du aber auch den Unterschied zwischen Solidarität und Solidargemeinschaft nicht kennst, vermute ich jetzt aber auch einfach mal gewisse andere Defizite.
Keek, dass du der große Reformer bist hat inzwischen einen Bart. Es ist nur unglaubwürdig, weil du dich z.B. ausgerechnet für eines der am dringensten reformbedürftigen Teile Systems, die GEZ, so sehr ins Zeug legst.

Und ich verbitte mir nun endlich deine wiederholten penetranten Beleidungen mir gegenüber. Freilich fallen sie vor allem auf den Autor zurück, vor allem wenn sie auf einer falschen Grundlage (Solidargemeinschaft hat nichts mit Solidarität zu tun?) beruhen. Aber bitte unterlasse es, ich will das nicht und muss es auch nicht hinnehmen, danke.
 
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@Rakete

Und für wen senden dann die verschiedenen NDR-Programme?

@Grenzwelle

Ich möchte dir ja helfen, zum Beispiel indem du einfach nicht so hohle Fritten schreibst. Ich hab ja nie gesagt, dass man die GEZ nicht reformieren könnte oder dürfte oder sollte. Es gibt allerdings einen Unterschied zwischen Refomieren und Anschaffen. Aber auf dieser Basis ist mit dir offensichtlich kein Gespräch möglich, wirklich absolut nada.

Ich habe zum Beispiel NICHT geschrieben, dass Solidargemeinschaft und Solidarität nichts miteinander zu tun haben (wie du mir unterstellst), sondern aufgrund deines Postings unterstellt, dass du den Unterschied zwischen beiden Dingen offensichtlich nicht kennst.

Wenn du ständig Dinge verdrehst, empfinde ich das übrigens auch als Beleidigung, und zwar meiner Intelligenz, die nicht mal sonderlich hoch ist, aber offensichtlich hoch genug, um mit dir keine vernunftbasierte Diskussion zu führen.
 
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Mal dazwischen gefunkt mit diesem Text (wer ist eigentlich nochmal diese komische GEZ) danach darf weiter gestritten werden, aber bitte verfeindet Euch nicht:rolleyes:!!):

Das Unternehmen GEZ
Die GEZ ist die gemeinsame Gebühreneinzugszentrale der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland mit Sitz in Köln.

Sie ist ein Dienstleistungszentrum, das die neun, in der Arbeitsgemeinschaft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland (ARD) zusammengeschlossenen Landesrundfunkanstalten sowie das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) und das Deutschlandradio (DR) gemeinsam für die Abwicklung des Rundfunkgebühreneinzugs in Form einer öffentlich-rechtlichen, nicht rechtsfähigen Verwaltungsgemeinschaft betreiben. Grundlage ist die Verwaltungsvereinbarung "Gebühreneinzugszentrale", die diese Anstalten miteinander geschlossen haben. Die GEZ ist also weder eine Behörde, noch gehört sie zur Post oder ist eine sonstige eigenständige Organisation, sondern sie ist Teil der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten.

Warum gibt es die GEZ?

Bis Ende 1975 wurden die Rundfunkgebühren durch die Deutsche Bundespost eingezogen. Die Kosten, die die Rundfunkanstalten für den Gebühreneinzug an die Post zu erstatten hatten, waren im Laufe der Jahre beträchtlich gestiegen. Dies war insbesondere darauf zurückzuführen, dass das Einzugssystem dezentral organisiert und sehr personalintensiv war.
Es waren also in erster Linie Kostengesichtspunkte, die zu der Überlegung der Rundfunkanstalten führten, den Rundfunkgebühreneinzug durch Umstellung auf ein moderneres Verfahren mit Einsatz der elektronischen Datenverarbeitung zu rationalisieren. So beschlossen die in der ARD damals zusammengeschlossenen neun Landesrundfunkanstalten und das ZDF im Jahr 1973, den Rundfunkgebühreneinzug ab 1. Januar 1976 in eigener Regie zu übernehmen und ein Rechenzentrum für den Gebühreneinzug, die GEZ mit Sitz in Köln, zu gründen.
Die rechtlichen Voraussetzungen dafür, dass die Rundfunkanstalten einen solchen Beschluss, nämlich den Gebühreneinzug selbst zu übernehmen, überhaupt fassen konnten, wurden erst durch ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 16. März 1968 (siehe unten) ermöglicht. Das Bundesverwaltungsgericht hatte nämlich festgestellt, dass die Rundfunkgebühr eine Anstaltsnutzungsgebühr darstellt und der Gebührengläubiger nicht die Post ist, sondern die zuständige Rundfunkanstalt des jeweiligen Bundeslandes.

Bundesverwaltungsgericht bestätigt Rundfunkgebühren
Die Rundfunkgebühren stehen den Rundfunkanstalten für ihre Programmgestaltung zu. Die Kompetenz zur Regelung der Gebühren liegt bei den Bundesländern. Dies klärt das Bundesverwaltungsgericht in zwei einschlägigen Urteilen. Die Bundesländer fassen daraufhin noch 1968 das Rundfunkgebührenrecht neu und beschließen nach langen Verhandlungen eine Gebührenerhöhung zum 1. Januar 1970.
 
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Keek,

zu einer Reform einer öffentlichen Institution gehört zunächst die öffentliche Diskussion. Die muss auch Leuten wie Herrn Höcker oder einem Angebot wie akademie.de erlaubt sein, wenn sie schon innerhalb der ö/r Programme sehr bescheiden bis gar nicht stattfindet. Nicht alles in so einer Diskussion wird besonders sachlich und gleich der Weisheit letzter Schluss sein, das liegt in der Natur der Sache. Vielleicht bringt auch eine Polemik erst viele Leute zum Nachdenken und eine Abmeldungswelle die Politiker sowie die Verantwortlichen in den Anstalten zum Umdenken.

So verwundert es eben, dass du dich zum recht engagierten Anwalt der Abmahner und Mundverbieter machst. Wenn der reformbedürftige Apparat die dringend nötige öffentliche Diskussion 1. nicht selber betreibt und 2. die (sicher teilweise polemischen) Ansätze außerhalb mit Rechtsanwälten und einstweiligen Verfügungen torpediert, dann ist mein naheliegender Schluss, dass hier absolut kein Reformwille, ja nichtmal der Wille zur Transparenz, vorhanden sein kann.

Mit der Spitzfindigkeit zur Solidarität hast du übrigens selbst angefangen, nicht ich. Du weißt selber genau, dass eine Solidargemeinschaft sich auf Prinzipien der Solidarität gründet, worauf ich angemessen hingewiesen habe.
Solidargemeinschaft ist eben gerade *nicht*, dass eine Gruppe eine andere in Haft nimmt, die dann widerspruchslos die Zeche zahlen muss, auch wenn das in Deutschland auf sehr vielen Feldern den Anschein hat. Wo ich da den offensichtlichen Unterschied (zwischen abstrakter Kategorie und konkreter Ausprägung) nicht gekannt habe, weißt nur du allein.

Das absichtliche Missverstehen ist sicher sehr schlechter Diskussionsstil, man sollte sich nicht dazu hinreißen lassen, mich natürlich eingeschlossen.
 
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Ich kann viele hier und draußen im Land verstehen, dass sie sich über die GEZ-Gebühren aufregen. Aber mal ehrlich: glaubt hier jemand, dass irgendein Politiker sich an dieses GEZ-Gesetz heran traut und daran etwas ändert?

Vielleicht ist der Vergleich banal und unpassend, verzeiht es mir, aber für meine Kirchensteuer bekomme ich noch weniger Gegenleistung! Ok, ich könnte austreten und werde das auch bald machen. Aber da ist mir die GEZ lieber, auch wenn die mir aufgezwungen wird. Dort bekomme ich, wenn auch nicht zu 100%, eine Leistung geboten. Ich wäre nicht sonderlich glücklich, müsste ich auf die tägliche Tagesschau und Sonntags auf den Tatort völlig verzichten.

Und man kann über das ÖR-Radioangebot natürlich meckern, aber dort sind in vielen Fällen noch Qualität und Niveau vorhanden, verglichen mit den Privaten.

Sind das keine Argumente für die GEZ? Ist halt meine Meinung...
 
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Die Rundfunkgebühren stehen den Rundfunkanstalten für ihre Programmgestaltung zu.

Schade, dass sie sie zunehmend für ihren Wasserkopf, für technische Experimente, für Ausritte ins Internet und für ander pseudoprogrammrelevante Betätigungsfelder ausgeben.

Im Übrigen plädiere ich dafür, die Diskussion zwischen Grenzwelle und Keek zu vertonen und als Podcast im Internet anzubieten. Und zwar mit einem Voting "Wer hat recht?".
 
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Du bekommst weshalb keine Gegenleistung? Und wenn überhaupt ist das eine qualitative und sehr subjektive Bewertung der dir quantitativ unbestreitbar zur Verfügung stehenden Gegenleistung.
Das ist doch wohl das generelle (und einzige?) Problem, das jeder (?), der gegen die GEZ oder die öffentlich-rechtlichen Anstalten motzt, hat: natürlich kommt da eine "Gegenleistung", aber was, wenn diese das Individuum nicht anspricht? Was also, wenn der ausschließlich-Privat-Zuschauer die Tagesschau oder arte oder 3sat nicht wertschätzen kann, weil er sie nicht will, nicht braucht, geistig nicht zu verarbeiten in der Lage ist, ...? Was, wenn der sich bewußt und voller Ekel vom "Proll auf der Straße" abgrenzende Hochkultur-Mensch nicht nur mit N-Joy, YouFM, hr3, Jump und "Sturm der Liebe" oder "Brisant" nichts anfangen kann, sondern zunehmend auch beispielsweise die Kulturwellen wegen Häppchen-Klassik oder einfach ihm nicht zusagenden Einspielungen / nicht zusagender Werke nicht mehr erträgt? Ersterer Fall ist offenbar häufig (und Haupt-Schußrichtung gegen die Öffis in Zielgruppenmedien der Marke BILD & Konsorten), letzteren Fall kenne ich allerdings auch aus meinem Umfeld: die Kulturwellen werden von Hardlinern zunehmend als verramscht, verdudelt, zerschnippelt und sonstwas empfunden. Dann kommt schnell wieder der Satz, der mit "früher" beginnt.

Irgendwo dazwischen liegt das komplette Volk.

Das bekommen wir hier nie ausdiskutiert.

Erstmal müßte doch Konsens her, woraus diese "Gegenleistung" für jeden einzelnen bestehen könnte. Aus 100%iger Wunscherfüllung? Gab es nie, auch nicht in der "guten alten Zeit". Sonst hätten die Seepiraten niemals Zuhörer gehabt. Aus 0% Wunsch- und Erwartungserfüllung, verbunden allerdings mit der herzerwärmenden Gewißheit, daß man einfach nur zu weit weg von der Masse ist und diese halt vom eingezahlten Kleingeld versorgt wird? Nee danke, davon wird mein Herz auch nicht warm. Es sollte schon etwas mich ansprechendes und von mir nutzbares dabeisein. Von hochfrequenten Wellen, die mit für mich nicht brauchbaren Dingen moduliert sind, werde ich nicht zufrieden.

Wie könnte ein Konsens aussehen? Kann es überhaupt einen geben? Oder heißt der Konsens wirklich "machs dir selbst, es gibt ja Internet"? Dann bricht aber etwas weg, das ich nicht präzise benennen kann, das aber für mich irgendwas mit gesellschaftlichem Zusammenhalt zu tun hat. Für mich ist es so: ich fühle mich in einer Umgebung, die mir vorgibt, daß ich eindeutig "daneben" bin, massiv unwohl. Ein paar Gleich- oder Ähnlichgesinnte braucht das Herdentier Mensch offenbar - es reicht dabei durchaus, daß deren Existenz nur bekannt ist, jedoch kein persönlicher Kontakt besteht. Ich bin oft "daneben" gewesen, wußte als Schüler aber einen nicht unerheblichen Teil der DT64-Hörer als "unbekannte Gleichgesinnte" bei mir. Das gab mir damals, so mit 16-18 tatsächlich Halt. Heute habe ich so etwas nicht mehr, was aus meiner Sicht nicht nur an der ständig fortschreitenden Zerfaserung und "Individualisierung" der Gesellschaft liegt. Mir fehlen schlicht Dinge, mit denen ich mich identifizieren kann. Ich habe keine eigene Familie, ich ziehe alleine durch diese Welt. Und ich erlebe unter den Radio-Fanatikern auffallend oft Singles oder Paare, die sich in ihrer Besonderheit gefunden, mit dem Rest der Welt aber auch nicht wirklich viel zu tun haben.

Lebte ich im Sendegebiet des NDR, so blieben mir im Hörfunk die Nachrichten auf NDR info oder (vielleicht, ich kenne sie nicht) NDR Kultur und zur kulturellen Befriedigung müßte ich entweder Nachtarbeiter werden oder konsequent mitschneiden. Das, was meine Lebensrealität anspricht, kommt von 23 bis 2 Uhr auf NDR info. Darüber kann man einerseits dankbar sein, andere Anstalten bieten davon unendlich weniger, nämlich exakt Null (hr, SWR, genaugenommen auch MDR). Andererseits halte ich es schon für unverschämt, gerade "mich und meinesgleichen" (was war das gleich nochmal?) in diese fiese Nachtschiene abzuschieben. Warum sollen zu normalen Zeiten ausgerechnet die befriedigt werden, die ohnehin entweder nicht hinhören beim Radiohören oder sowieso die Privaten hören? Und schon geht es wieder los...


Was also wäre der Konsens?
 
AW: GEZ-Diskussion in der BILD

Im Übrigen plädiere ich dafür, die Diskussion zwischen Grenzwelle und Keek zu vertonen und als Podcast im Internet anzubieten. Und zwar mit einem Voting "Wer hat recht?".
Sagt mir, wo und wann ich das in der Bertramstraße aufsprechen kann, dann bin ich da. :D Vielleicht sogar mit Live-Schaltung zu Keek?

Ich wäre nicht sonderlich glücklich, müsste ich auf die tägliche Tagesschau und Sonntags auf den Tatort völlig verzichten.
Schreib das dem Nerd-Zoo bei heise.de und man wird dir antworten 'Was ist denn die tagesschau?'

Das schlimme dabei: Einige davon meinen das ernst und es sind immer weniger Nerds und immer mehr normale Leute, die so antworten.
 
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Bertramstraße? Aber bitte mit ganz viel Schlagsahne in der Kantine! 2 mal drücken!

Tatort? Gibts doch auch auch DVD...


Schlimm, aber in anderen Foren ist das tatsächlich so: Öffi-Freie sind da noch viel selbstverständlicher als hier.

So unterschiedlich ist das: ich hätte nur einen Privaten zu vermelden, den ich hin und wieder nutze (Ego FM). Ich würde ihn aber auch opfern, wenn ich mich zwischen diesem und den Öffis entscheiden müßte. Im TV-Bereich sind die Privaten bei mir absolut nicht existent - und die Öffis auch nur, wenn ich mal bei meinen Eltern zu Besuch bin. Die Privaten habe ich da gar nicht eingespeichert, meine Eltern vermissen auch nichts.
 
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Da hat Radiowaves mal einen interessanten Ansatz ins Spiel gebracht: Wenn man alle, die hier mitdiskutieren vor die Wahl stellen würde, entweder alle Privaten weg, oder alle Öffentlich-Rechtlichen weg, was würde wohl herauskommen?

Solange wir über Inhalte und Qualität diskutieren, müsste sich die überwältigende Mehrheit ganz klar für die Öffentlich-Rechtlichen aussprechen.

Aber das reicht noch nicht, um die Frage zu beantworten: Welche Leistung dürfen wir angesichts der gebührenfinanzierten wirtschaftlichen Unabhängigkeit von den Öffentlich Rechtlichen eigentlich erwarten.

Da tun sie gemessen an ihrem Auftrag vielleicht zuwenig, vielleicht das Falsche, vielleicht vom Falschen zuviel. Und sie tun es nicht sparsam und effizient, sondern sie verprassen mit vollen Händen...

Daneben sind sie taub gegenüber Kritik, blind gegenüber Fehlentwicklungen, immun gegen Warnungen, allergisch gegen Ratschläge. Sie wissen es besser, haben es schon immer besser gewusst, werden es in Zukunft besser wissen, haben den Grundversorgungsauftrag, der alles erschlägt!

Und wer es wagt, mal vorsichtig einige Dinge in Frage zu stellen, der wird ins Lager der Blödheimer, Volksverdummer und niveaufreien Dudelfunkanhänger hinwegdiskutiert und als nicht satisfactionsfähig zusammengemobbt, bis ihm Hören und Sehen gänzlich vergehen (im wahrsten Sinne des Wortes).

Die Art und Weise, wie sich ein Betroffener (Staat, Unternehmen, Organisation, Einzelperson, Partei etc) einer kritischen Diskussion stellt, sagt immer viel über die Qualität seiner Argumente aus. Bei den Öffentlich-Rechtlichen habe ich da kein sehr schmeichelhaftes Bild gewonnen.
 
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d'accord mit mannis fan. Mir aus der Seele gesprochen...

Ich bin auch für eine GEZ-Gebühr, halte diese aber (samt der Methoden der "Beitreibung") ebenfalls für eine "Zwangs"gebühr.

Irgendwo begreife ich aber den Streit zwischen keek und grenzwelle nicht... sagen beide nicht im Prinzip das gleiche?

von mannis fan: Und wer es wagt, mal vorsichtig einige Dinge in Frage zu stellen, der wird ins Lager der Blödheimer, Volksverdummer und niveaufreien Dudelfunkanhänger hinwegdiskutiert und als nicht satisfactionsfähig zusammengemobbt, bis ihm Hören und Sehen gänzlich vergehen (im wahrsten Sinne des Wortes).

Genau. Das hatte ich mit einem der beiden ansatzweise auch schon erlebt... Manchmal wird einem unwissend jegliche Kompetenz und Erfahrung einfach abgesprochen, nur weil es nicht in die individuelle Betrachtungsweise passt.

von radiowaves: Erstmal müßte doch Konsens her, woraus diese "Gegenleistung" für jeden einzelnen bestehen könnte. Aus 100%iger Wunscherfüllung? Gab es nie, auch nicht in der "guten alten Zeit". Sonst hätten die Seepiraten niemals Zuhörer gehabt.

Gerade für den letzten Satz muß ich Dich mal explizit loben. Man sollte ihn untersreichen, damit es der Kollege mit dem Kult am Ende auch mitbekommt....

Im TV-Bereich sind die Privaten bei mir absolut nicht existent

Na,na... Das Duell mit Heiner Bremer, Spiegel-TV, Wer wird Millionär, Genial daneben... die Nachrichtenschiene zwischen 9 und 12 Uhr (n-24, n-tv), wenn andere keine news bringen....

In der Flut der verfügbaren TV-Kanäle (Kabel, digital, ab und an noch terrestrisch) kommt man erheblch ins Schwitzen, wenn man nur ZEHN Programmplätze belegen dürfte. So ein Selbstversuch. Denn auch auf Vox und pro7 gibt es einige hochinteressante Sendungen (CSI:NY).
 
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Auch ich kann Mannis Fan nur zustimmen.
Viele ÖR leiten aus ihrem Recht auf Gebühren Rechthaberei ab. Schade.

@Mannis Fan. Du bist aber nicht wirklich Fan von Manni - oder?
 
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@LuLu

Deine Frage, wer ist Manni? Ich habe sie hier im Forum schon mal beantwortet (weiß nur nicht mehr genau, in welchem Faden).

Es gibt ihn wirklich, wenngleich er inzwischen gescheitert ist und nur noch Telefonbücher verkauft! Manni ist der Prototyp des zynischen, großkotzigen, beratungsresistenten, modernen, allwissenden aber ahnungslosen Geschäftsführers.
Sein "Fan" bin ich deshalb, weil er mich aus dem Radio vertrieben hat, in einen Job hinein, in dem es mir heute in jeder Beziehung viel besser geht, so dass ich ganz entspannt in den Radioforen mitdiskutieren kann.
 
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Sagt mir, wo und wann ich das in der Bertramstraße aufsprechen kann, dann bin ich da. :D Vielleicht sogar mit Live-Schaltung zu Keek?

Schreib das dem Nerd-Zoo bei heise.de und man wird dir antworten 'Was ist denn die tagesschau?'

Das schlimme dabei: Einige davon meinen das ernst und es sind immer weniger Nerds und immer mehr normale Leute, die so antworten.

Das braucht ihr nicht schalten, für den Spass käme ich auch persönlich.

Und dann können wir die Angelegenheit für alle Zeiten klären. Grenzwelle: Dieser Äther ist zu klein für uns beide:p
 
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dass sich solche Programme durch die darin stattfindende Werbung perfekt zur Querfinanzierung kostspieliger Kultur- Informations- und Bildungsprogramme eignen, dürfte den oberen Etagen nicht verborgen sein. Deshalb bin ich als Zahler und Informations- und Kulturinteressierter froh, dass es so viele geistig Minderbemittelte gibt, die den ÖR-Dudel- und Schnulzenkram rezipieren und damit einige hochwertige Produktionen erst ermöglichen.

Das siehst Du IMHO nicht ganz richtig: Die Einnahmen durch Werbung machen bei den Öffentlich-Rechtlichen nur einen sehr kleinen Teil aus. Es wäre im Prinzip kein Problem, auf die Werbung zu verzichten - und ebenso dann auch auf die beliebten Telenovelas. Dass man daran so festhält, liegt m.E. nicht an den Werbeeinnahmen, sondern daran, dass man bei ARD und ZDF befürchtet, an gesellschaftlicher Relevanz (und damit politischer Unterstützung) zu verlieren, wenn man sich nur noch auf niveauvolle, aber quotenarme Sendungen konzentrieren würde. Beides zu verbinden (Quote und Niveau), scheint man sich dort meist nicht zuzutrauen.
Interessanterweise gleitet die Diskussion wieder in Richtung "Abschaffung der öRas - Pro und Contra".... dabei ging es ja eigentlich nur um die Frage "Abschaffung der GEZ". Die GEZ, der Kritiker zuweilen ein stasiähnliches Vorgehen vorwerfen, ist meines Wissens ein weltweit einzigartiges Konstrukt, zu dem sich durchaus gerechtere wie auch effizientere Alternativen denken lassen.
 
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Uff, ihr habt euch ja ins Zeug gelegt! Man weiß ja gar nicht, auf welches Posting/Argument man zuerst eingehen soll!

Zunächst möchte ich aber sagen, daß meine Frage

> Warum war die Abmahnung für "akademie.de" kein Thema für dich/deinen Sender?

mehr als Gretchenfrage gedacht war. (Mir ist natürlich völlig klar, daß es dieses Thema nie in die Hauptausgabe der "tagesschau" schaffen wird.) Dazu reicht schon ein kurzer Blick in diese Liste der "Irreführende(n) und falsche(n) Begriffsverwendung(en)".

Es geht nicht um die Begriffe (die GEZ verwendet ja selbst das Wort "Gebührenpflicht", anstatt "gesetzliche Gebührenpflicht" in einem Link auf der Startseite (*) der eigenen Homepage), es geht vielmehr darum, daß bei der GEZ reichlich (gutbezahlte) Leute sitzen, die sich den lieben langen Tag lang diesen Blödsinn ausdenken und dann auch noch das deutsche Abmahn(un)wesen in die Spur schicken können, um damit "kleine Leute" zu erschrecken!


Der "Beauftragtendienst der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten" ist bekanntlich auch nicht gerade zimperlich, wenn es um den Zutritt zu Grundstücken (und um die eigene Provision) geht. http://finanzen.freenet.de/recht-steuern/kopfpraemie-die-jagd-auf-schwarzseher_581952_685676.html

Die im "Beauftragtendienst der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten" tätigen Mitarbeiter werden in manchen Gegenden regelrecht davongejagt, wenn sie mit dem Spruch "Ich bin von der GEZ! Ich muß hier mit in das Haus" ankommen und dann auf den falschen Mieter treffen, der gerade die Haustür aufschließt. Derjenige, selbständiger Unternehmer (natürlich bezahlt er GEZ), hat ihn dann einfach mit dem Spruch "Geh Du erstmal arbeiten!" lautstark aus dem Haus geschmissen. In einem kleinen Nest im beschaulichen BaWü gehen dann sehr schnell die Fenster der umliegenden Häuser auf. Auch eine Frau aus der Nachbarschaft kam hinzu und probte den zivilen Ungehorsam ("Wir sind das Volk!") für BaWü, schaltete sich in den Disput ein. Der im "Beauftragtendienst der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten" tätige "Mensch" zog dann schnell weiter...

Das war kein Scherz und dieser Ort in Bawü ist definitiv keine "Pennersiedlung"! Dort steht "Häusle an Häusle" - alles hat (noch) seine Ordnung! Ich hatte dort mal mein Auto nur "einfach" am Straßenrand einer öffentlichen Straße geparkt. Als ich zurückkam, fand ich einen Zettel hinter dem Scheibenwischer: "Das ist mein Parkplatz. Ich wohne schon seit 30 Jahren hier und parke mein Auto an dieser Stelle..." Die dortigen Einwohner sind also im Normallfall sicher auch "problemlose" GEZ-Kunden.



Das alles fällt natürlich negativ auf die ÖR-Sender zurück. Man muß sich also nicht weiter wundern, wenn das Image der ÖR in weiten Kreisen der Bevölkerung so schlecht ist und BILD - am Puls der Zeit - auch immer mal wieder "aus der Hüfte" schießt.

Die Politik wird sich in den nächsten Jahren sehr intensiv mit dem ÖRR und dessen Finanzierung beschäftigen müssen, denn die heranwachsenden Wähler haben mit der "Tagesschau" oder "heute" noch viel weniger am Hut, als es noch meine Generation hatte. Und die älteren Generationen - speziell die im Osten geborenen - haben prinzipiell etwas gegen die "Betreibungsmethoden", die der "Beauftragtendienst der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten" - und damit die GEZ bzw. die ÖR als Auftraggeber - an den Tag legen. Diese Methoden sind mit den Prinzipien eines Rechtsstaates - wie Deutschland sich gern bezeichnet - eigentlich nicht vereinbar. Noch besser: Sie sind einfach unwürdig für ein Land, welches seit 20 Jahren versucht, die Stasi-Machenschaften im Ostteil des Landes aufzuarbeiten.

Manch böse Zungen behaupten sogar, daß die GEZ (durch das Anzapfen und die Auswertung aller käuflicher Quellen) mehr weiß als die Polizei. Und so geht es auf Dauer nicht weiter. Die Quittung stellt der Wähler irgendwann aus. Eine Partei, die sich "drückt" oder keine tragfähigen Konzepte vorlegen kann, wird verlieren. Und dieser Tag ist nicht mehr fern.



vg Zwerg#8

*) Eine Startseite auch noch "Startseite" zu nennen, ist nun wirklich seit 15 Jahren allen kleinen Hobby-Webmastern als "no go" bekannt.
 
AW: GEZ-Diskussion in der BILD

Da hat die "Bild" ja heute ordentlich Stimmung gegen die GEZ gemacht auf ihrer Titelseite!

Offensiv ging man heute bei SWR3 damit um und stellte sich den Aussagen, bzw. Boudgoust erklärte die tatsächlichen Ausgaben und Verteilung der GEZ-Gebühren. Auch die KEF hatte, anders als in der "Bild" behauptet, keine Beanstandungen bei der jährlichen Überprüfung.

Zudem wetterte das Blatt, die Sendung "Anne Will" kostete über 4000€ pro Sendeminute, wogegen manch andere Talksendungen der ARD nur die Hälfte kosten. Boudgoust stellte klar, dass einige Talkshows keine Eigenproduktionen wären, sondern fremdproduziert. Diese kosten dann dementsprechend weniger oder mehr.

Er meinte auch richtig, dass die "Bild" seit einiger Zeit massiv, plakativ und in vielen Punkten schlichtweg falsch über das Thema GEZ berichtet und vermutet als Grund unter anderem die Einführung der Tagesschau-Apps für Handys. Möglicherweise sieht die "Bild" ihr eigenes App dadurch stark konkurriert und macht Stimmung gegen den ÖR und die GEZ-Gebühren.

Boudgoust fügte hinzu, dass man solche Meldungen kaum mehr versehentlich drucken kann, sondern eine massive Stimmungsmache dahinter steckt. Mit seriösem Journalismus hat das auch nichts mehr zu tun.

Abschließend sagte Moderatorin Regina Beck augenzwinkernd, dass die GEZ-finanzierten Sender am Tag 60 Cent kosten. Also quasi so viel wie die "Bild". :D

Ich finde es gut, dass man dort und vermutlich auch in anderen ÖR-Sendern dazu Stellung nahm und sich offensiv gegen falsche oder schön zurechtgelegte Meldungen der "Bild" wehrt.
 
AW: GEZ-Diskussion in der BILD

@Heavy Rotation
Auch die KEF hatte, anders als in der "Bild" behauptet, keine Beanstandungen bei der jährlichen Überprüfung.

Ist das wirklich so? Was ist dann das?

Deutliche Kritik von den Gebührenermittlern der KEF: Die Öffentlich-Rechtlichen verwalten ihre Gelder nicht effizient genug und sind zimperlich beim Sparen. Mit höheren GEZ-Gebühren dürfen die Sender vorerst nicht rechnen... Besonders scharf rügten die Prüfer die ARD, deren Umsetzung der vereinbarten Einsparungen beim Personal völlig unzureichend seien.

(Quelle: Spiegel online)

Wenn Boudgoust auf seinem eigenen Sender in eigener Sache ein Statement abgibt, das ist jedenfalls mein Eindruck, dann hat das mit journalistischer Ausgewogenheit und sachlicher Berichterstattung auch nicht mehr viel zu tun.

Zudem wetterte das Blatt, die Sendung "Anne Will" kostete über 4000€ pro Sendeminute

Dass eine Anne Will-Sendeminute 4000 Euro kostet, hat Boudgoust jedenfalls nicht dementiert. Die Erklärung, woher diese Kosten kommen, ändern ja nichts an dem Kostenaufwand als solchem.

Ich will die Berichterstattung der BILD nicht verteidigen, die ist Schrott und tendenziös-populistisch. Aber die Reaktion des SWR on air war nicht viel besser. Ich kann mich nicht über "falsche" oder "schräge" Vergleiche der Bild-Zeitung mokieren und dann gleich selbst einen liefern:

sagte Moderatorin Regina Beck augenzwinkernd, dass die GEZ-finanzierten Sender am Tag 60 Cent kosten. Also quasi so viel wie die "Bild".

Ich glaube nicht, dass es zur Akzeptanz der GEZ und der Rundfunkgebühren beiträgt, wenn der SWR jetzt mit der Stimme des Intendanten höchstselbst im Programm zum Gegenschlag gegen BILD ausholt. Das belegt nur wieder den Eindruck vom "dünnhäutigen und kritikunfähigen ÖR" und hat so ein bisschen was von "getroffene Hunde bellen".
 
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