GEZ: Gebühren für "neuartige Empfangsgeräte"

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Ein Gesetz wird dadurch nicht besser, dass es nur für eine Minderheit zutrifft bzw. diese Minderheit ungerechtfertigt benachteiligt. Im Gegenteil - gerade solche Gesetze beschädigen unser Rechtssystem.
 
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Eine Diskussion wird aber auch dadurch nicht besser, dass mit Halbwahrheiten oder Spekulationen gearbeitet wird; sorry, aber gleich von "mehreren hundertausend Mittelständlern" zu sprechen, ist wohl echt übertrieben.
Für mich ist diese Entwicklung logisch - wer (theoretisch) mit einem PC Radio hören kann, soll in Zukunft die Gebühr bezahlen. Wenn er sie bereits für ein Radiogerät bezahlt, ist er davon befreit. Auch bei einem Radiogerät ist es unerheblich, ob man damit praktisch ÖR Programme, theoretisch keine Privatprogramme, theoretisch ÖR Programme oder praktisch nur Privatprogramm hört.
So wie auch ein Geiger nie prahtisch in eine Trompete blasen würde.
 
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Eine Diskussion wird aber auch dadurch nicht besser, dass mit Halbwahrheiten oder Spekulationen gearbeitet wird

Stimmt. Auch nicht durch arrogant-dümmliche Parolen wie 'Dann schaff doch Radio und TV ab wenn du nicht zahlen willst' oder Unsinn wie angebliche 30% Werbekostenanteil auf Konsumprodukten.
 
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Grenzwelle schrieb:
Stimmt. Auch nicht durch arrogant-dümmliche Parolen wie 'Dann schaff doch Radio und TV ab wenn du nicht zahlen willst' oder Unsinn wie angebliche 30% Werbekostenanteil auf Konsumprodukten.
Hab' ich gar nicht behauptet. Ich habe auch nicht gesagt, dass ich die Gebühr für sinnvoll oder in der Höhe angemessen halte. Ich halte nur die jetzt vollzogene Anpassung an neue Medien für logisch. Und (bis es Zahlen gibt, wieviele davon überhaupt betroffen sind) im Sinne der Gebühr zumindest diese Anpassung an neue Gegebenheiten für angemessen. Aber logisch ist nicht immer sinnvoll - und umgekehrt.
 
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Ich halte nur die jetzt vollzogene Anpassung an neue Medien für logisch.

Eine logische Anpassung an neue Medien bedeutet aber, dass man dem völlig neuen Charakter dieser neuen Medien Rechnung trägt. Eine gerätebezogene Abgabe tut dies definitiv nicht.
 
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bis es Zahlen gibt, wieviele davon überhaupt betroffen sind

Und nochmal: Die Tatsache, dass nur wenige davon betroffen sind, macht ein schlechtes Gesetz nicht besser, sondern noch schlechter. Eben, weil bewusst die berechtigten Interessen einer Minderheit ignoriert werden.
 
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Vielleicht verstehen wir uns falsch - aber meiner Ansicht nach sind durch das Gesetz alle betroffen - bestimmt einige wenige davon zu Unrecht. Ein gutes Gesetz macht es also aus, diese berechtigten Ausnahmen zu berücksichtigen. Ok so?
 
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Ein gutes Gesetz macht es also aus, diese berechtigten Ausnahmen zu berücksichtigen. Ok so?
Hm, ein gutes Gesetz ist so konstruiert, dass es erst gar keine abstrusen Ausnahmen gibt. Wenn wir insofern dasselbe meinen, soll es mir Recht sein.
 
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Nähkästchen schrieb:
Eine Diskussion wird aber auch dadurch nicht besser, dass mit Halbwahrheiten oder Spekulationen gearbeitet wird; sorry, aber gleich von "mehreren hundertausend Mittelständlern" zu sprechen, ist wohl echt übertrieben.
Für mich ist diese Entwicklung logisch - wer (theoretisch) mit einem PC Radio hören kann, soll in Zukunft die Gebühr bezahlen. Wenn er sie bereits für ein Radiogerät bezahlt, ist er davon befreit. Auch bei einem Radiogerät ist es unerheblich, ob man damit praktisch ÖR Programme, theoretisch keine Privatprogramme, theoretisch ÖR Programme oder praktisch nur Privatprogramm hört.
So wie auch ein Geiger nie prahtisch in eine Trompete blasen würde.

Aber genau da liegt die Problematik:

Es gibt mehr als genug Menschen, die durchaus auf die ÖR-Programme verzichten würden und wollen, dennoch aber dazu verdonnert werden Gebühren dafür zu bezahlen.

Erschwerend hinzu kommt die maßlose Verschwendung und die aufgeblasenen Personalapparate der ÖR-Anstalten. Wieso wird hier nicht - tatsächlich - der AUFTRAG der GRUNDVERSORGUNG ausgeführt und die Programme auf ein Minimum reduziert. Damit würde der Wettbewerb durch MEHR PRIVATE gestärkt, die Programmvielfalt erhöht und die Gebühren könnten gesenkt werden. Aber das wollen die Damen und Herren von den ÖRs nicht hören oder wahrhaben.
 
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Naja - @McDee, ich weiß ja nicht, was für einen Radiosender Du so hörst, aber der Wettbewerb unter den Privatstationen hat dazu geführt, daß alle gleich klingen, dieselben 300 Titel runterrotieren und de facto kaum noch Redakteure für die Inhalte beschäftigen.
Aber ich wiederhole es nochmal - Du zahlst die Gebühr nicht für den Empfang eines bestimmten Programms, sondern dafür, daß Du überhaupt Programm empfangen kannst - so will und wollte es der Gesetzgeber.
und @Nähkästchen:
Unterhalte Dich doch bitte mal mit dem Steuerberater Deines Vertrauens, wo er in seiner Kanzlei einen Fernseher oder ein Radio stehen hat. Und wie viele seiner Kunden ein 'Arbeitszimmer' absetzen, das nicht als Teil der Privatwohnung gilt und in dem weder ein (angemeldetes) Radio noch Fernsehgerät steht. Du wirst, das kann ich Dir versprechen, überrascht sein. Und wenn Du damit fertig bist, fragst Du mal den Boß in der Marketing-Abteilung deines Brötchengebers, wieviel Geld er so in Werbung steckt, und wieviel das gemessen am Verdienst der Firma ist. Nächste Überraschung! Die Höhe der steuerlich absetzbaren Werbekostenpauschale kommt nicht von ungefähr.
Die Bestimmungen in Sachen Gebührenzahlung sind relativ eindeutig. Sogar in Deinem Privatauto mußt Du Extra-Gebühren zahlen, wenn Du nur hin und wenn einen Brief für Deinen Arbeitgeber wegbringst. Spannende Quelle:http://www.gez.de
Wie gesagt und geschrieben, das ist vom Gesetzgeber so gewollt - und das sind in letzter Instanz Eure lokalen Abgeordneten. Und nicht jede Anstalt ist 'überversorgt' mit Personal oder Geld, eher im Gegenteil - Kollegenschelte halte ich daher für eher kontraproduktiv.
 
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In meiner Bekanntschaft wird übrigens vermutet, dass die GEZ von T-Com/T-Online u. a. Providern die Kundendaten erhalten wird. Ist da was dran?

Ich glaube es (aus Gründen des Datenschutzes) nicht.
 
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Bocuse schrieb:
Stimme dir voll und ganz zu!
Hmm, schlauer werden unsere Staatsbürger durch das Angebot der (frei empfangbaren) Kommerzfunker aber auch nicht gerade.

Vielleicht sollte man den ÖR-Rundfunk in der derzeitigen Form abschaffen und durch ein paar aus dem Kultusministerium finanzierte Staatskanäle ersetzen. Tagesschau und Poilt-Talkshows wie die Christiansen und von mir aus Brisant können dort verbleiben, angereichert durch zahlreiche Bildungssendungen. Kostenfallen wie Feste der Volksmusik, Harald Schmidt, Bundesliga, Tour de France und Wetten dass... ? finden dort nicht mehr statt. Und die Leute werden nicht dümmer.

An Kanälen würden die heutigen Dritten ausreichen (dann wäre auch die Regionalberichterstattung gesichert). "Das Erste" und ZDF könnten zu PayTV konvertieren.
 
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MacDee schrieb:
Es gibt mehr als genug Menschen, die durchaus auf die ÖR-Programme verzichten würden und wollen, dennoch aber dazu verdonnert werden Gebühren dafür zu bezahlen.
Es gibt ganz viele Menschen (zum Glück!), die seit Jahren oder Jahrzehnten in die Krankenversicherung einbezahlen, ohne auch nur einen Cent für Leistungen daraus zu erhalten. Und die sind froh darüber, daß es so ist, denn sie wollen einerseits gesund sein, erkennen andererseits aber auch an, daß sie an einer Solidarleistung beteiligt sind, die möglicherweise auch einmal ihnen hilft.
Es wäre meiner Meinung nach vieles leichter, verstünden es die öffentlich-rechtlichen, durch Art ihrer Programme erkennen zu geben, daß sie tatsächlich eine unersetzliche Leistung für die Gesellschaft und ihre Mitglieder bieten, für die es sich selbst für eine Nutzung nur im Falle eines Falles (wenn man z.B. wirklich mal kritische Berichterstattung statt Productplacement braucht) einzuzahlen lohne. Tun sie aber leider nicht (meine Ansicht).
MacDee schrieb:
Wieso wird hier nicht - tatsächlich - der AUFTRAG der GRUNDVERSORGUNG ausgeführt und die Programme auf ein Minimum reduziert.
Oft gestellte Frage: was ist "Grundversorgung"? Trocken Brot und Wasser, um nicht verhungern zu müssen? Vollwertkost, die nicht jeder Fastfoodjunkie mag, die aber nachgewiesenermaßen am bekömmlichsten und langfristig (!) am gesündesten ist oder opulentes Mahl für die gepflegte Freßorgie bis kurz vorm Platzen? Ich bin für die gesunde Variante. Auch da hat die ARD Defizite. Es gibt Regionen, da erhalte ich nur Fastfood.
Es kommt ja noch besser: selbst auf das "kleinwenig Fastfood" als "erlaubte Sünde" könnte die ARD komplett verzichten, denn dafür haben wir das duale System mit den Fastfoodketten.
MacDee schrieb:
Damit würde der Wettbewerb durch MEHR PRIVATE gestärkt, die Programmvielfalt erhöht und die Gebühren könnten gesenkt werden.
Das glaubst Du doch selber nicht? Höhere Programmvielfalt? Doch nicht mit einem System, das als Ziel ausschließlich die Gewinnoptimierung hat, und nicht etwa das Verlangen, seinen Nutzern etwas Gesundes anzubieten?

Im Klartext: Wenns nach mir ginge (und das sind reine Wunschvorstellungen), dann gäbe es vom ÖR-System eine regionale "Heimatwelle" mit Herz, Verstand und Informationen sowie entsprechender Musik für die Leute ab vielleicht 50, die sowas hören wollen. Dazu eine bundesweite Kultur- und Infowelle (Vollprogramm) mit Schwerpunkt "E-Wort", "E-Kultur" und E-Musik. Ein bundesweites Wort- und Musik-Vollprogramm für an jüngerer (Alternativ)kultur Interessierte (etwas im Stile von FM4, Zündfunk, NDR info Nachtprogramm) und vielleicht noch eine bundesweite Popwelle, die sich durch deutlich mehr redaktionellen Inhalt von den Privaten abhebt. Das wars dann aber auch schon - der Rest ist eh nur fastfood, und das können die privaten nun wirklich ganz gut.

Oder habe ich was vergessen?
 
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Warum ist für viele hier eigentlich das Wort 'Grundversorgung' nur mit Bildung gleichzusetzen? Wenn ich recht überlege, sind die ÖR's die einzigen, die auch mal Dinge senden, die für viele anscheinend nicht Mainstream sind - Beispiel Volksmusik. Allen Quotenfetischisten sei gesagt: Damit macht die ARD mächtig Quote. Weil es für keinen Pivaten lukrativ ist (falsche Zielgruppe). Gehört das nicht zum Grundauftrag - und wenn, wieso nicht?
Ist Eurer Meinung Rundfunk nur für die werberelevante Zielgruppe da? Als Selbstzweck, um die Taschen so manchen Verlegers zu füllen? Und wo bleibt in all dem Gejammere über die bösen ÖR's der Wettbewerbsgedanke? Die Privaten müßten es doch nur einfach besser machen (daß das inzwischen tatsächlich eine Geldfrage ist, ist das Ergebnis viel zu kurzatmiger Profitgier anstatt einer langfristig angelegten Personalpolitik. Und nicht eines übermächtigen, gebührenfinanzierten Monopolbetriebs)!
Je länger ich hier über so manches Posting nachdenke, glaube ich, die Rundfunkgebühr kann gar nicht hoch genug sein ...
 
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kk schrieb:
Weil es für keinen Pivaten lukrativ ist (falsche Zielgruppe).
Wenn die ÖR keine Volksmusik im Programm hätten gäbe es sehr wohl eine Zielgruppe. Hat es ja bei Sat.1 z.B. vor Jahren auch gegeben. Dann müssten die Werbefuzzis umdenken und bräuchten ihre Optovitwerbung nicht mehr vor den Vorabendserien platzieren.

An der "Basistherapie" ist bestimmt gut zu verdienen.

kk schrieb:
das Ergebnis viel zu kurzatmiger Profitgier anstatt einer langfristig angelegten Personalpolitik
Profitgier? Ich denke eher, die Banken wollen ihre Kohle zurück, die sie in die Sender gesteckt haben (natürlich mit Zinsen). Da steht man unter Erfolgsdruck. Ok, wenn Du die Banken meinst, die machen ihre Profite schon und wenn nicht, kommt der Steuer-(und Gebühren-)zahler auf wie einstmals bei Kirch und der Bayrischen Vereinsbank.

Und die ARD: Auch die nimmst's mit vollen Händen. Statt zu sparen, sollen Verluste durch Misswirtschaft und Fehlentscheidungen (wie hohe Zahlungen für Sportrechte, massive Internetauftritte, Transponderanmietungen für zig Regionalfenster und Spartenkanäle, immer neue Hörfunkprogamme und Frequenzen) durch den Aufschluss neuer Gebührenquellen kompensiert werden.
 
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kk schrieb:
Ist Eurer Meinung Rundfunk nur für die werberelevante Zielgruppe da? Als Selbstzweck, um die Taschen so manchen Verlegers zu füllen?
Interessant finde ich dabei, daß das für den kommerziellen Rundfunk weithin als die selbstverständlichste Sache der Welt gilt. Ganz im Gegensatz zu den Zeitungen, bei denen die Verleger gemeinhin noch höhere Ziele für sich reklamieren als nur reines Gewinnstreben.

Gibt es dafür noch andere Erklärungen als eine schauderhafte Geringschätzung des Mediums Hörfunk?
 
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Ob der Vergleich wirklich so gut ist? Denn zum Einen wird eine Zeitung immer direkt oder per Abo vom Leser bezahlt und zum Anderen gibt es in der Zeitung auch noch den ganzen Anzeigenmarkt, der nichts mit der Werbung zu tun hat.
Wenn überhaupt wäre also der Vergleich mit einem Bezahlradio, sofern es das im privaten Bereich gäbe, besser geeignet.

ISI
 
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isiman schrieb:
Wenn überhaupt wäre also der Vergleich mit einem Bezahlradio, sofern es das im privaten Bereich gäbe, besser geeignet.

Dem stehen aber zahlreiche andere (positive) Erfahrungen aus dem Ausland gegenüber.
Radio 538 aus den Niederlanden ist kein engrotierendes, claimverseuchtes Radio mit Wortbegrenzung auf 1´30 und dümmlichen Gewinnspielen.
 
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Wo habe ich geschrieben, dass das schlecht wäre, mal abgesehen davon, dass es in Deutschland vermutlich nicht angenommen würde?
Die Finanzierung wäre auf jeden Fall gesicherter, wenn es genug Abonnenten gäbe und der Sender wäre unabhängiger von der Werbekundschaft. Bei uns gibt es jedenfalls noch keine Erfahrungen damit und ich wollte ja lediglich darstellen, dass der Vergleich von K6 etwas "hinkt".

ISI
 
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Grenzwelle schrieb:
Stimmt. Auch nicht durch arrogant-dümmliche Parolen wie 'Dann schaff doch Radio und TV ab wenn du nicht zahlen willst' oder Unsinn wie angebliche 30% Werbekostenanteil auf Konsumprodukten.

Das war von mir. Und was daran ist arrogant? Und als dümmlich würd ichs auch nicht bezeichnen, denn defacto funktionierts. ;)

Der Werbekostenanteil an einem Produkt liegt durchaus in Regionen um die 30 %, jede Pressestelle eines Unternehmens wird Dir gerne bestätigen, wie wichtig Marketing heutzutage ist.
Außer bei einer Frima, die jede Mark in die Schokolade stecken, aber keine in die Werbung*. Ist auch der falsche Ansatz. Hab mir deswegen schon zwei Zähne ausgebissen :D

Tom2000 schrieb:
Dem stehen aber zahlreiche andere (positive) Erfahrungen aus dem Ausland gegenüber.
Radio 538 aus den Niederlanden ist kein engrotierendes, claimverseuchtes Radio mit Wortbegrenzung auf 1´30 und dümmlichen Gewinnspielen.

In Holland ist ja auch einiges etwas anders organisiert. Und engrotierend und claimverseucht ist Radio538 m. E. nach auch, auch wenn nicht so stark wie die deutschen Privatdudler und einige webige ö-r-Ausreißer. Ist auch alles eine Frage des Geschmacks und Anspruchs, den man an ein Programm stellt.

MacDee schrieb:
Wieso wird hier nicht - tatsächlich - der AUFTRAG der GRUNDVERSORGUNG ausgeführt und die Programme auf ein Minimum reduziert.

Schon mal drüber nachgedacht, was Grundversorgung alles bedeutet? Und das es tatsächlich auch Menschen gibt, deren Bedürfnis an Grundversorgung über die Bild-Zeitung hinausgeht? Das eine kulturelle Grundversorgung mehr bedeutet als als ein Rausgrissener Orchestersatz auf einem privaten Klassikprogramm? Das ein teils von Gebührengeldern finanziertes, weil vom Rockpalast mitgetragenes Rockkonzert für einige Grundversorgung darstellt?
Eigentlich könnte man jetzt noch seitenweise weitermachen.
Nur mit der derzeitigen Personalstärke und Wellenzahl läßt sich doch eine Grundversorgung für eine so vielschichtige Gesellschaft erst ermöglichen. Obwohl es manchmal personell bei einigen schon knapp werden kann.

kk schrieb:
Je länger ich hier über so manches Posting nachdenke, glaube ich, die Rundfunkgebühr kann gar nicht hoch genug sein ...

Bei vielen spiegelt sich doch da nur diese unsägliche Geiz-ist-Geil-Haltung wieder. Und wo dies so alles hinführen kann weiß man ja inzwischen.
Ey isch will alles groß, geil, schnell, krass, aber für umme, klar?! Und Euer Grund Versorgung brauch isch nisch, hab doch krass nen iPod und kazaa, ist viel krass billiger. Achso, was ist eigentlich das krasses, Landdagswahl? Kenn isch nich.

[Stammtisch-Polemik]
Und je länger ich hier über so manches Posting nachdenke, glaube ich, Privatfunkkonsum ist genausogut fürs Hirn wie übermäßiger Alkoholkonsum - wobei ich letzteren aus meiner wilden Jugend als ganz amüsant in Erinnerung hab, naja, den Privatfunk von damals aber auch...
[/Stammtisch-Polemik]


*das war mal eine Fernsehreklame für Alpina-Schokolade (?) um 1995.
 
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Radiowaves schrieb:
Es gibt ganz viele Menschen (zum Glück!), die seit Jahren oder Jahrzehnten in die Krankenversicherung einbezahlen, ohne auch nur einen Cent für Leistungen daraus zu erhalten. Und die sind froh darüber, daß es so ist, denn sie wollen einerseits gesund sein, erkennen andererseits aber auch an, daß sie an einer Solidarleistung beteiligt sind, die möglicherweise auch einmal ihnen hilft.
Es wäre meiner Meinung nach vieles leichter, verstünden es die öffentlich-rechtlichen, durch Art ihrer Programme erkennen zu geben, daß sie tatsächlich eine unersetzliche Leistung für die Gesellschaft und ihre Mitglieder bieten, für die es sich selbst für eine Nutzung nur im Falle eines Falles (wenn man z.B. wirklich mal kritische Berichterstattung statt Productplacement braucht) einzuzahlen lohne. Tun sie aber leider nicht (meine Ansicht).

Der Vergleich mit der Krankenversicherung hinkt gewaltig.

Beispielsweise in den USA gibt es auch staatliche Programme, die keine Gebühren von den Bürgern bekommen, sondern aus Steuermitteln finanziert werden. Damit ist es dann aber auch schon getan, den Rest machen private Programmanbieter.

Aufgrund der Strukturen in Deutschland würden sich dann ganz schnell entsprechende Spartenprogramme bilden, ggf. auch kostenpflichtige Pay-TV/Radio-Angebote, bei denen aber jeder Einzelne selbst entscheiden kann, ob er sie empfangen will oder nicht.

Die Grundversorgung sehe ich ausschließlich in der Verbreitung von Nachrichten (aktuelles Zeit- und Weltgeschehen, Sport), nicht jedoch im Verbraten von Millionen in unsinnigen Shows (Wetten dass ..., Harald Schmidt, etc.). Ebenso beim Radio: Hier würden die Landesweiten Programme 'Deutschlandfunk / Deutschlandradio' ggf. mt lokalen Fenstern völlig ausreichen.

Radiowaves schrieb:
Oft gestellte Frage: was ist "Grundversorgung"? Trocken Brot und Wasser, um nicht verhungern zu müssen? Vollwertkost, die nicht jeder Fastfoodjunkie mag, die aber nachgewiesenermaßen am bekömmlichsten und langfristig (!) am gesündesten ist oder opulentes Mahl für die gepflegte Freßorgie bis kurz vorm Platzen? Ich bin für die gesunde Variante. Auch da hat die ARD Defizite. Es gibt Regionen, da erhalte ich nur Fastfood.
Es kommt ja noch besser: selbst auf das "kleinwenig Fastfood" als "erlaubte Sünde" könnte die ARD komplett verzichten, denn dafür haben wir das duale System mit den Fastfoodketten.
Das glaubst Du doch selber nicht? Höhere Programmvielfalt? Doch nicht mit einem System, das als Ziel ausschließlich die Gewinnoptimierung hat, und nicht etwa das Verlangen, seinen Nutzern etwas Gesundes anzubieten?

Sobald ein ÖR-Programm, egal ob TV oder Radio, wie ein privates Programm daher kommt (vgl. z.B. N-Joy, JUMP, etc.), erfüllt dies nicht mehr den ÖR-Auftrag.

Radiowaves schrieb:
Im Klartext: Wenns nach mir ginge (und das sind reine Wunschvorstellungen), dann gäbe es vom ÖR-System eine regionale "Heimatwelle" mit Herz, Verstand und Informationen sowie entsprechender Musik für die Leute ab vielleicht 50, die sowas hören wollen. Dazu eine bundesweite Kultur- und Infowelle (Vollprogramm) mit Schwerpunkt "E-Wort", "E-Kultur" und E-Musik. Ein bundesweites Wort- und Musik-Vollprogramm für an jüngerer (Alternativ)kultur Interessierte (etwas im Stile von FM4, Zündfunk, NDR info Nachtprogramm) und vielleicht noch eine bundesweite Popwelle, die sich durch deutlich mehr redaktionellen Inhalt von den Privaten abhebt. Das wars dann aber auch schon - der Rest ist eh nur fastfood, und das können die privaten nun wirklich ganz gut.

Oder habe ich was vergessen?

Gebühren bezahlen zu müssen, nur weil ein Gerät - was eben nun mal so hergestellt und verkauft wird, wie es ist - die Möglichkeit zum Empfang von ÖR-Programmen bietet, ist das ABZOCKE.
 
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Vielleicht wäre es besser, das duale System vollständig zu reformieren und nicht immer weitere Zusätze zu schaffen, sodass am Ende überhaut keiner mehr durchblickt.

Am besten wäre wohl die Abschaffung oder zumindest der Kompromiss, dass die Privaten ein Teil der GEZ-Gelder bekommen und damit die Qualität der Programme steigern könnten.

Um mehr Tranzparenz zu schaffen, sollte man, finde ich, eine Pauschale von 5-10€ pro Monat max. schaffen, das reicht doch vollkommen.
 
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DS schrieb:
Am besten wäre wohl die Abschaffung oder zumindest der Kompromiss, dass die Privaten ein Teil der GEZ-Gelder bekommen und damit die Qualität der Programme steigern könnten.

99 % der privaten Programme möchte ich mein Geld nicht geben. Und das einzige, was sich durch diese Mitfinanzierung steigerte wäre deren Gewinn.
 
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