GEZ: Gebührenverschwendung – was sagt man dazu?

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@musiktaxi: ...schau Dir mal das Funkhaus SN und deren Aufstellung an. Dann erst siehst Du, wie 'fett' der MDR noch ist ...;)

Sicher. Wobei hier das Mutterhaus doch im Wesentlichen über die 'private' Tochter 'Studio Hamburg', bzw. Unternehmen an denen man auf diesem Wege noch beteiligt ist, extern produzieren lässt - und das in den neuen Ländern nur etwas konsequenter umgesetzt hat ;)

Mit dem, was Du zur Arbeitsweise von Fernsehen sagst, hast Du prinzipiell natürlich recht. Es ist tatsächlich viel schöner, beispielsweise Parteitagsreden oder Pressekonferenzen (natürlich auszugsweise in Sekundenlänge) geschnitten und aus mehreren Perspektiven zu sehen. Wenn das Geld dafür da ist, dann bitte. Den Arbeitsaufwand verringert es allerdings nicht. Es muss schließlich doppelt so viel Roh-Material bearbeitet / übertragen / gesichtet / geschnitten werden. Und von wegen nicht mehr verändert: Das Frühstücksfernsehen bekommt dann aber sehr wohl eine Neufassung des Beitrages vom Vorabend... bitte, bitte ;)

Und was den Privatfunk angeht: Da steht ein Team und hat die Hauptnachrichtensendungen von mal eben drei Sendeanstalten zu bedienen. Und es funktioniert auch ;)

@k6: Das mit der bimedialen Produktion im aktuellen Tagesgeschäft wird wohl noch ein wenig auf sich warten lassen. Einfache Ursache: Auch wenn du wirklich schnell bist, vergehen nachdem er gesprochen wurde (je nach Fahrweg) Stunden, bis du einen O-Ton für's Fernsehen im Schnittplatz sendefertig hast (mobiles Broadcasting und Live-Technik sind hierbei mal zu Hause geblieben). Und dann darfst Du ihn noch radiotauglich aufbereiten. Willst Du den dann wirklich noch senden? Der Kollege, der seinen kleinen DAT/mp3/irgendwas-Rekorder dabei hatte, ist längst auf Sendung ;) ...bei Sachen, die 'nicht so eilig' sind, ist es allerdings unproblematisch - und könnte längst gängige Praxis sein.
 
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@Musiktaxi,

Ich meinte vor allem Radiosender. Da fällt das Zählen sicherlich noch leichter, aber komisch, auch die haben ja alle Töne, geht also auch. Aber warum eigentlich? Eventuell weil in einem Großteil der Redaktionen im Privatfunk unbezahlte Langzeitpraktikanten sitzen, die die Töne aus den ÖRs mitschneiden, damit daraus dann die "Berichterstattung" zusammengezimmert wird. Dann braucht man natürlich auch niemanden dahin schicken.

Ich kann mich übrigens noch gut an "Einsätze" von Privatradioleuten bei Wahlen erinnern, deren einziger Auftrag es war, möglichst das Mikro mit Senderlogo in die Fernsehkameras zu halten, rein für Promozwecke. Es war dabei nicht notwendig, dass der "Mitarbeiter" in der Lage war, nach seinem eigenen Namen zu fragen, geschweige denn eine relevante Frage zum aktuellen Geschehen. Die O-Töne wurden dann aus der ARD am TV mitgeschnitten.
 
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..."Einsätze" von Privatradioleuten ...deren einziger Auftrag es war, möglichst das Mikro mit Senderlogo in die Fernsehkameras zu halten...

Meine These: Größe, Auffälligkeit und Platzierung eines Mikrofon-Popschutzes stehen meist im umgekehrt proportionalen Verhältnis zur tatsächlichen Menge und Qualität der Berichterstattung ;)
...darüber hinaus bitte ich nun denjenigen um den ersten Steinwurf, der sein Mikro üblicherweise nicht in Richtung eventuell anwesender Kameras 'einnordet'.

Im übrigen: Ich mag ganz besonders die Radio-Kollegen, die auf ihren Terminen ja nur zu gern ohne langes Mikro-Kabel (ersatzweise Funkstrecke) und ein Mikrofonstativ auftauchen, um dann mit ausgestrecktem Arm vor/unter/neben einem Rednerpult zu hocken - was dem Kameramann neben einem genervt wackligen Mikrofon am unteren Bildrand immer noch die Gestaltungselemente 'Hand' und 'Haupthaar' zur Verfügung stellt ;)
 
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kk schrieb:
ganz mal davon abgesehen, daß die Hochrechnungszahlen nicht einfach auf dem Tisch liegen, sondern von ARD und ZDF bezahlt werden (was Pro7/Sat1/RTLpluszweiminus sich ja gern mal sparen, nicht wahr, Makeitso?),
Du willst also insinuieren, daß die Privaten zwar die Zahlen der (u.a. von den Öffis bezahlten) Institute verwenden, dafür aber nicht zahlen müssen? Das glaubst Du doch wohl bitte selber nicht! :rolleyes:
 
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... die unter dem Schlagwort bimedial mittlerweile als Zukunftsmodell gilt ...
Eigentlich heißt das Schlagwort trimedial, aber da heulen die privaten gleich wieder auf.
Und ich suche vergeblich eins vom Deutschlandradio. Live hatten sie im DLF den Chefkoch, als er sich nach geraumer Zeit dann doch noch zeigte, wohl vom Fernsehen abgenommen, wie auch z.B. die energisch Durchlaß zu ihren Genossen begehrende Frau Ypsilon?
Wer sich am Wahlabend ohne Not ins TV Getümmel gestürzt ist selbst schuld. Eine Nadel in den Hintern zu bekommen ist da noch harmlos, da nimmt man besser den TV-Ton. Die Spitzenkandidaten sind eh nicht von den Fernsehkameras wegzubekommen.
 
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Also hier wird ja eine Menge (teilweise m.A. blödes Zeug) erzählt.
Die Privaten machen News-Berichterstattung für ihre "Netzwerke". D.h. ich sehe dieselben Nachrichten bei K1, Sat.1, Pro 7 und N24. Wenn ich denn irgendwann mal die "Hauptnachrichtensendungen" erwischt habe bzw. bei N24 die Lücke zwischen den amerikanischen Dokus über Flugzeugträger. Toller Nachrichtensender, wirklich! Es lebe die Nachrichtenvielfalt. Bei der Pro7Sat.1-Gruppe von Newskompetenz zu reden, ist, wie einem Fleischer Qualitäten eines 2*-Kochs zu attestieren.
RTLn-tv sind da n Tick besser. Aber die Qualität zwischen denen und den Öffis im Vergleich - naja. Schlecht sind sie nicht, muss man sagen. Aber mit deutlich weniger Personal ist der Unterschied naturgemäß groß.
Was die Infratest-Werte angeht: makeitso: Du willst uns also weiß machen, das die Privaten diese Umfragen mit in Auftrag geben und bezahlen, trotzdem als Quelle ARD bzw. ZDF angeben?
Ich bin froh, bei ARD und ZDF qualitativ hochwertige Berichterstattung zu bekommen. Was das mdr-Mikro angeht: Der mdr produziert, und das ist wohl das Beste an ihrem TV-Programm, neben dem BR als einziges Dritte selber eine echte Nachrichtensendung. Deshalb also ein eigenes Team. Normalerweise gilt die Devise: Berichte, die für die tagesschau gemacht werden, dürfen erst nach erstmaliger Ausstrahlung in eben jener übernommen werden. Für mdr aktuell kommt also, grundsätzlich, die 20-Uhr deutlich zu spät. Ein eigener Korri als Liveschalte - nur so wird wohl der mdr seine eigenen Bedürfnisse befriedigen können. Und es wird wohl ein Team aus Berlin gewesen sein, denn fast jede ARD-Anstalt leistet sich Berlin-Korris.
Ansonsten ist es in der Tat so, dass die Landesfunkhäuser grundsätzlich selber Teams zu div. Terminen schicken, es also kaum Austausch zwischen Zentrale und LFH gibt, egal bei welcher Anstalt. D.h. bei einem relevanten Termin meinetwegen in Halle wird die mdr-tagesschau-Redaktion hin gehen, evtl. mdr-aktuell, falls in dem Falle selbst der eigene tagesschau-Beitrag noch nicht gesendet werden darf, das LFH S-Anh. wird sowohl ein TV-, als auch ein Radioreporter hinschicken, mdr info ist auch am Start, evtl. D-Radio und falls der Termin auch noch für Figaro interessant ist, wird auch von denen ein Reporter da sein. Nicht zu vergessen das ZDF.
Dabei wird es deutliche Unterschiede in der Ausrichtung der jeweiligen Beiträge geben (müssen). Das ein oder andere Team reichert den Beitrag mit weiterem, selbst gedrehten Material an, da i.d.R. ja nicht die PK selbst Thema des Beitrags werden soll. DAS mit je einem TV- und Radioteam hinzubekommen, halte ich für schwierig. Wenn wir das jetzt mal auf Pro7Sat.1 beziehen: Dort wird auf jedem Kanal dieser gleichgeschalteten Gruppe ein und derselbe Beitrag gesendet. Warum? Nicht, weil sie sich nicht leisten könnten, zumindest für das Profil eines Nachrichtensenders, als solcher versteht sich N24 ja wohl, einen diferenzierten, ggf. weitergedrehten, Beitrag zu senden. Sie wollen es schlicht nicht. Und da mit dem Finger auf diese Truppe zu verweisen nach dem Motto: Die können es ja auch, halte ich für fehl am Platze.

Zugegeben: Manchmal mutet der eigene Aufmarsch grottesk an, sicher wären Einsparungen möglich und auch absolut angebracht. Dies würde aber auch bedeuten, dass die Arbeit der einzelnen Redaktionen dadurch verkompliziert wird, dass jede einzelne Redaktion sich bereits in der Planung untereinander absprechen müsste, beispielsweise mdr info 3 Tage vorher noch nicht weiß, ob der fragliche Termin überhaupt im Programm auftauchen wird. Außerdem gibt es, wie schon gesagt, jeweils andere Anforderungen an den Beitrag. Und die einzelne Redaktion kennt ggf. den jeweils anderen Reporter nicht, müsste sich also auf für diese unbekanntes Personal bauen.

Was die Wahlsendungen angeht: Dass ARD und ZDF dort in Konkurenz senden, geht vollkommen in Ordnung. Es sind 2 verschiedene Programme. Die Zusammenarbeit am Vormittag ist ein Überbleibsel aus vergangener Zeit. Zugegeben, ein gutes. Ob tatsächlich es sein muss, dass das Dritte auch in epischer Breite berichtet - nun, auch hier wird es wohl versch. Ausrichtungen inhaltlicher Art geben.
Zusammenfassung: Überdenken der Vorgänge ja, im Grundsatz finde ich in diesem Falle meine Gebühren aber gut angelegt. Die Zusatzkosten durch Mehrfachbelegung von Terminen dürfte deutlich unter den Produktionskosten einer Silbereisen-Show oder einer Schmacht-Klamotte liegen.

Anmerkung: Ein Regionalliga-Spiel, sagen wir Chemnitz gegen Jena. (Nur mal angenommen.) Das LFH Sachsen und auch das LFH Thüringen schicken je einen Ü-Wagen für das 1er Programm, ein Reporter von info ist zusätzlich am Start. Die beiden Ü-Wagen rauschen im Abreiseverkehr vor dem Stadion ineinander und blockieren die abreisenden Fans - das ist in der Tat der beste Beweis, wie man verantwortungsvoll umgehen sollte mit Gebühren. Aber auch hier: Die Sichtweise könnte zwar ob der Unterschiedlichkeit, je eine andere sein, könnte aber ggf. unter einen Hut gebracht werden, zumal der Einsatz von Ü-Wagen nicht billig ist. Der info-Reporter arbeitet übrigens mit Schlepptop und überträgt per mp3. Grundsätzlich bleibe ich aber bei meiner Aussage.
 
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Der mdr produziert, und das ist wohl das Beste an ihrem TV-Programm, neben dem BR als einziges Dritte selber eine echte Nachrichtensendung.

Was ist denn daran gut, außer dass es nochmal Gebührengelder verschlingt? Bei wievielen verschiedenen öffentlich-rechtlichen Nachrichtensendungen ist denn eigentlich mal Schluss und der Grundversorgungsauftrag endlich erfüllt?

mdr-Nachrichten um 19:30, das ist eine Remineszenz an alte Tage, für Leute, die der Tagesschau nie geglaubt haben und dafür ihre 'AK' brauchten.
 
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Ich finde es gut, wenn mir nicht, wie auf Dutzend anderen Sendern, die tagesschau per Gleichschaltung serviert wird, sondern eine eigene Nachrichtensendung kreiert wird. Freilich ist das eine Remineszenz an die AK, aber dies brauchte der mdr einfach, um von Anfang an akzeptiert zu werden. Übrigens: Es ist eher eine Remineszenz an die Übergangsphase ab Oktober 89, ab der die AK an Glaubwürdigkeit und Einschaltquoten massiv gewonnen hat.
Und ich finde gut, das speziell in Ostdeutschland, in dem die Uhren doch noch anders ticken, eine Nachrichtensendung mit Welt-Nachrichten inkl. gemacht wird.
Übrigens gibt's auch beim BR eine "Rundschau".
 
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mdr-Nachrichten um 19:30, das ist eine Remineszenz an alte Tage, für Leute, die der Tagesschau nie geglaubt haben und dafür ihre 'AK' brauchten.
Man kann Dinge auch gnadenlos überbewerten. Das hier gehört mit Sicherheit dazu!
 
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Sag sowas nicht, Kulti. Im vergangenen Jahr (und jetzt leider nicht mehr) war bei youtube ein Video über einen rechten Aufmarsch im Osten zu finden. Das war ein Ausschnitt aus "mdr aktuell", überschrieben war es jedoch mit "Bericht der aktuellen Kamera"...
 
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Und ich finde gut, das speziell in Ostdeutschland, in dem die Uhren doch noch anders ticken, eine Nachrichtensendung mit Welt-Nachrichten inkl. gemacht wird.
Und wenn der MDR noch lange sein eigenes Süppchen kocht, wir sich so schnell nichts daran ändern, dass im Osten die Uhren noch anders ticken. Ich weiß nicht, wie bewusst du diese Metapher gewählt hast, aber mir scheint, da steckt mehr drin als die halbe Stunde Unterschied, was die Sendezeit angeht. Es ist die Vielzahl solcher Kleinigkeiten, die die Mauer auch 18 Jahre nach der Wiedervereinigung in vielen Köpfen weiter bestehen lässt. Leider.
 
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Also vom Geschmack her habe ich mit 2 Wahlstudios kein Problem. Schon eher mit Robin Pilcher. Die Filme sind alle irgendwie so gleich ...
 
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Und wenn der MDR noch lange sein eigenes Süppchen kocht, wir sich so schnell nichts daran ändern, dass im Osten die Uhren noch anders ticken. Ich weiß nicht, wie bewusst du diese Metapher gewählt hast, aber mir scheint, da steckt mehr drin als die halbe Stunde Unterschied, was die Sendezeit angeht. Es ist die Vielzahl solcher Kleinigkeiten, die die Mauer auch 18 Jahre nach der Wiedervereinigung in vielen Köpfen weiter bestehen lässt. Leider.
Gehört nicht zum Faden, aber dazu muß ich mal was von mir geben! Darüber das Ostfriesen seit Jahrhunderten anders ticken als Bayern regt sich keiner auf, es kritisiert auch keiner, es ist normal! Nur das die Ostdeutschen aus Sicht der Westdeutschen noch immer nicht im vereinten Deutschland angekommen sind, weil sie "irgendwie anders ticken", ist mitunter geradezu unerhört. Was ist so schwer daran es einfach zu akzeptieren oder es gar als eine Art Bereicherung für die gesamte Bundesrepublik zu betrachten? Es ergibt sich zwangsläufig aus den völlig unterschiedlichen Biographien. Erst wenn die letzte Generation derer, die die DDR noch bewußt erlebt hat, verstorben ist, wird auch der Osten so sein wie der Westen. Die Frage wäre dann allerdings welcher Westen...

Zurück zur GEZ!
 
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Eigentlich heißt das Schlagwort trimedial

Zumindest mancherorts. Und so soll das dann aussehen:

„Kommt eine Fernsehreporterin von einem Interview, stellt sie ihre O-Töne ins zentrale Redaktionssystem; während sie noch an ihrem Beitrag bastelt, kann die Online-Redaktion schon Ausschnitte ins Internet stellen, und die Nachrichtenredaktion macht daraus Kurzbeiträge für die jeweils unterschiedlichen Nachrichten der vier Hörfunkwellen.“

http://mmm.verdi.de/archiv/2007/12/rundfunk/hochmodern_und_trimedial


Wer sich am Wahlabend ohne Not ins TV Getümmel gestürzt ist selbst schuld. Eine Nadel in den Hintern zu bekommen ist da noch harmlos

Werkzeug zur Begehung von Körperverletzungen gehört in solchen Situationen also zur Ausrüstung von EB-Teams? Kann nicht schaden, sowas zu wissen ...


da nimmt man besser den TV-Ton.

... und zieht ihn sehr schnell wieder runter, weil es eh nur belangloses Gefasel ist, das den jeweiligen Parteifreunden da zugerufen wird. Dafür mehrmals andere Livebeiträge abzuwürgen hätte für meinen Geschmack nun wirklich nicht sein müssen.

Zugegeben: Gegen die erstarrten Rituale im Fernsehen war das eine völlige Nebensächlichkeit.
 
AW: GEZ verschwendung was sagt man dazu

Gleicher Irrsinn wird sich am Montag im Rheinland abspielen. Warum müssen WDR und ARD getrennt von den großen Karnevalsumzügen berichten und das ZDF nochmal extra?
DAS ist pure Verschwendung!

Bitte keine Gerüchte streuen. ZDF und ARD wechseln sich jährlich ab in der Berichterstattung der großen Karnevalszüge.
 
AW: GEZ: Gebührenverschwendung – was sagt man dazu?

Was mich an Wahlabenden richtig ärgert, ist vielmehr, daß selbst, wenn es, wie am Sonntag, noch richtig spannend ist, zur "Lindenstraße" oder irgendwelchen Dokus geschaltet wird.

Das stimmt, da ist das ÖR wirklich sehr unflexibel. Erinnert mich an die vom SWR ausgestrahlte Meisterfeier des VfB Stuttgart, als man stundelnag den Korso begleitete, aber als es wirklich spannend wurde (die Mannschaft erreicht den Festplatz), wurde abgeschalten da inzwischen zu spät.

Aber manche Leute hier nerven immer nur mit ihrer Theorie, alles schlanker, effizienter, einfallsloser zu gestalten - natürlich immer mit dem Totschlagargument der Zwangsgebühren. Was dabei rauskommt, wenn man alles verschlankt, sieht man doch erstklassig bei den vielen Privatsendern und ihrem niveaulosen, oberflächlichem Programm. Und das soll Vorbildfunktion haben? Nein, danke.

Natürlich kostet das ÖR nicht gerade wenig, ich darf es ja schließlich auch jeden Monat bezahlen und hätte auch einige Vorschläge, wie man hier vielleicht an manchen Stellschrauben einsparen könnte. Aber dass wir jeden Tag an der Supermarktkasse eine Zwangsgebühr für die Privaten bezahlen müssen, egal ob wir wollen oder nicht, das interessiert die Kritiker nicht. Die Privaten wirtschaften selber - tolles Märchen. Mir ist zumindest noch nicht zu hören gekommen, dass Sat 1 oder Antenne 1 inzwischen auch Autos produziert und exportiert.

Und ein weiterer Aspekt wird mal wieder völlig vernachlässigt - gutbezahltes und zufriedenes Personal. Mit Sicherheit wirtschaften die Privaten besser als die ÖR, aber mit welchem Ergebnis? Wie in der Privatwirtschaft heute üblich geht es nur noch um Effizienz. Um eine Leistungsbilanz, die man manchmal vielleicht gar nicht in Zahlen messen kann, aber alles wird stark vereinfacht und auf den Nenner Geld gebracht. Oder eben Quote in den Medien. Das ein gut ausgebildeter Medienmensch mehr Ausbildung braucht, mehr Freiräume, weniger Zeitdruck, um ein gutes Programm abliefern zu können, interessiert die Quotegeier beim Springer Verlag oder einen Herrn Saban vielleicht nicht - man hört es ja auch in ihren Programmen.

Seien wir doch froh dass wir noch ein reiches Land sind, welches sich einen guten ÖR-Rundfunk leisten kann. Wenn es also statt um Besserung an einigen Stellschrauben darum geht, das ganze System in Frage zu stellen, um einer renditegeilen Medienlandschaft den Vortritt zu lassen, dann kommen wir in Bereiche, die nicht mehr tragbar sind. Die ÖR geben das Geld doch nicht nur für Kirmes aus - sie haben gutbezahltes, hochqualifiziertes Personal in allen Ecken der Welt, sie finanzieren interessante Dokus, sie investieren ins Studios vor Ort und Übertragungstechnik. Auf verdammt viele, interessante Momente im Fernsehen und Radio müssten wir verzichten, ginge es nur noch um Quote und Effizienz! Die Privaten wären im Fernsehen beispielsweise nicht annährend in der Lage, solch interessante Dokus über Land, Leute und Künste in anderen Ländern abzuliefern, ganz ohne Gewinnspiel, Show und Effekthascherei - gestern zum Beispiel gesehen in Phoenix und SWR ("Abenteuer Mittelmeer" / "Reisewege"). Leider hinkt das öffentliche Radio diesem Qualitätsanspruch weit hinterher, das wird von mir oft und heftig kritisiert.

Erst seit die ÖR meinen, sie müssten dem Quotendruck und der Einfallslosigkeit der Privaten folgen, verliert es denn Rückhalt der überzeugten Gebührenzahler.
 
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Was dabei rauskommt, wenn man alles verschlankt, sieht man doch erstklassig bei den vielen Privatsendern und ihrem niveaulosen, oberflächlichem Programm. Und das soll Vorbildfunktion haben?
Offenbar ja, denn wenn ich mir diverse Rundfunkprogramme des ÖR anhöre und mir dazu diverse TV-Programme anschaue, allen voran der unsägliche RTL-Abklatsch namens Brisant, dann frage ich mich schon ob dieser hohe journalistische Aufwand nötig ist, kommt am Ende doch auch nur ein seichtes BILD-Fernsehen a la Explosiv raus.
 
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Das habe ich ja erwähnt, Radiokult. So manches ist inzwischen wirklich anzweifelbar und dient nicht mehr dem öffentlichen Auftrag. Wenn man hier ein wenig einsparen würde, hätte dies auch meine Unterstützung.

Den ganzen anderen Rest aber sollte man weiterhin pflegen und bewahren vor den heutigen Mechanismen des Kapitals. Mir ist lieber wenn ich auf zwei ÖR-Sendern eine Wahlsondersendung sehe, als nur auf einem Privaten "Die Ausreisser".
 
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Das ein gut ausgebildeter Medienmensch mehr Ausbildung braucht, mehr Freiräume, weniger Zeitdruck, um ein gutes Programm abliefern zu können, interessiert die Quotegeier beim Springer Verlag oder einen Herrn Saban vielleicht nicht
Doch, es interessiert sie schon. Schließlich haben viele TV- (und auch Radio-)Größen bei den Privaten die Freiheit genießen können, sich zu entwickeln und zu Medienpersönlichkeiten zu werden - um dann für teures (Gebühren)Geld von den Öffis abgeworben zu werden.

Wie weit es andererseits mit der angeblichen Freiheit bei den Öffis her ist, zeigen exemplarisch die Fälle Jauch und, erst in jüngster Zeit, Hajo Seppelt. Der eine winkte dankend ab, als er absehen konnte, daß er im ARD-Gremiengezerre erstickt würde, der andere wird von seinen lieben Sportkollegen gnadenlos niedergemacht, weil er ihnen durch ernsthaften Journalismus die liebgewonnene Kumpanei mit den Sportlern zu zerstören droht.


Aber dass wir jeden Tag an der Supermarktkasse eine Zwangsgebühr für die Privaten bezahlen müssen, egal ob wir wollen oder nicht, das interessiert die Kritiker nicht.
Das wird durch ständige Wiederholung nicht richtiger. Erstens ist Werbung ein elementarer Teil jeder halbwegs freien Wirtschaftsordnung (selbst im DDR-Fernsehen gab es Werbung) und hat demzufolge nicht primär mit privatem Rundfunk zu tun, und zweitens kann man dieser angeblichen "Zwangsabgabe" leicht entgehen, indem man z. B. bei Aldi einkauft (dort werden praktisch keine Waren angeboten, die in Hörfunk und Fernsehen beworben werden) oder nur noch No-Name-Produkte erwirbt. Andererseits ist es sebst für jemanden, der sein Empfangsgerät für Öffi-Sender sperren läßt, unmöglich, der GEZ-Pflicht zu entgehen.


Die ÖR geben das Geld doch nicht nur für Kirmes aus
Aber zunehmend.


Auf verdammt viele, interessante Momente im Fernsehen und Radio müssten wir verzichten, ginge es nur noch um Quote und Effizienz!
Aber immer mehr interessante Momente im Fernsehen (zugegeben, im Radio eher selten) verdanken wir genau den Privaten. Dort findet man zum Beispiel hochklassige Serien, während die Serienware bei ARD und ZDF nahezu durchweg indiskutabel ist; seltene Ausnahmen wie "Türkisch für Anfänger" bestätigen hier nur die Regel.


sie haben gutbezahltes, hochqualifiziertes Personal in allen Ecken der Welt, sie finanzieren interessante Dokus, sie investieren ins Studios vor Ort und Übertragungstechnik.
Unbestritten und dafür gäbe ich mein Geld auch gerne. Aber nicht für permanentes Beckmännern, Kernern, Silbereisen und Borgen, Rosenroten, Liebesstürmen, Marienhofen, nicht für Freunde fürs Leben, fürs reich und schön sein und für volle Kannen und schon gar nicht für die freitägliche Degetose.


Leider hinkt das öffentliche Radio diesem Qualitätsanspruch weit hinterher
Nicht nur das Radio. Es ist doch kein Zufall, daß die von Dir beispielhaft genannten Dokumentationen nicht etwa im Ersten zu sehen waren, sondern auf arte (wann eigentlich?) und im SWR-Dritten versteckt wurden. Während die SWR-Doku lief, wurde im Ersten statt dessen drei Studen lang karnevalistisch geschunkelt, das sagt doch eigentlich alles... :rolleyes:
 
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Aber immer mehr interessante Momente im Fernsehen (zugegeben, im Radio eher selten) verdanken wir genau den Privaten. Dort findet man zum Beispiel hochklassige Serien, während die Serienware bei ARD und ZDF nahezu durchweg indiskutabel ist;
Und wer produziert diese Serien? Die sind (glücklich) eingekauft aus dem großen weiten Land über'm Teich.
Was ist eigentlich mit dem Personal der Privaten? In der Regel ausgebildet bei den Öffis, dann zu Privat gewechselt, groß geworden, danach wieder zurück geworben. Selbst Moderatoren von Privatsendern kehren gern in den Schoß der Öffis zurück, selbst wenn es nur ein Regionalmagazin ist.
Und wenn der MDR noch lange sein eigenes Süppchen kocht, wir sich so schnell nichts daran ändern, dass im Osten die Uhren noch anders ticken. Ich weiß nicht, wie bewusst du diese Metapher gewählt hast, aber mir scheint, da steckt mehr drin als die halbe Stunde Unterschied, was die Sendezeit angeht. Es ist die Vielzahl solcher Kleinigkeiten, die die Mauer auch 18 Jahre nach der Wiedervereinigung in vielen Köpfen weiter bestehen lässt. Leider.
Klotzkopf, ich schätze meist deine Beiträge, aber das und auch das, was Grenzwelle bezüglich "AK" sagte, ist schlicht Mumpitz.
Es geht nicht nur um die halbe Stunde früher. Es geht um Inhalte. Es geht darum, dass auch in einer Nachrichtensendung ein regionaler Charakter eingestrickt ist. Und es ist anscheinend, und das bestätigen auch die meist 500 000 Zuschauer von mdr aktuell, den Leuten ein Bedürfnis, genau diese Nachrichten zu schauen. Übrigens ist bei vielen die Abfolge so: 19.00 Ländermagazin, 19.30 mdr aktuell und 20 Uhr als Ergänzung tagesschau. Hier geht es nicht um diverse Mauern in den Köpfen, sondern darum, dass der Osten, das ist leider so, noch immer andere Probleme hat, als der Westen. Und das die Region "Mitteldeutschland" auch aus anderer Sicht heraus regionale Unterschiede hat, die sich nicht aus der DDR-Vergangenheit heraus erklären. Und ich möchte nachdrücklich nochmal darauf hinweisen, dass die AK ab Oktober 1989 bis Ende 1991, damals DFF-Länderkette mit "aktuell", ein riesiges Interesse und riesige Glaubwürdigkeit hatte, weil diese Sendung das gemacht hat, was der Zuschauer erwartet hat, ernsthafte, kritische Begleitung des Systemwechsels.
Weiterhin: Auch der NDR hat weltpolitische Nachrichten im Programm, versteckt sie aber in DAS! und kürzt sie, strahlt lieber überflüssigerweise die tagesschau um 20 Uhr aus, um das Prädikat "Vollprogramm" zu bekommen.

Und was ist in Bayern? Seit Jahrzehnten kochen die ihr eigenes Süppchen, strahlen 18.45 ihre Rundschau aus. Schade, da gehört Bayern schon so lange zu Deutschland und die sind immer noch nicht im geeinten Deutschland angekommen? Wann wird endlich die Mauer in den Köpfen in Form des unsichtbaren "Weißwurscht-Äquators" verschwinden?


Edit: Diese Diskussion zeigt mir, leider, dass im Westen der Osten noch immer - zum Teil - nicht verstanden wird und viele Betroffene auch nicht erkennen können, dass sich der ein oder andere die Mühe macht, den Osten zu verstehen und ggf. auch zu differenzieren. Vor allem habe ich den Eindruck, dass das, was während der Wende passiert ist, nicht verstanden wird. Und das treibt viele auf die Palme. Wundert es?
 
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Keek schrieb:
Nur dieses ständige unreflektierte "Auf-Alles-Eindreschen" ist wirklich nervig. Ich erwarte aber wenig Verständnis für meinen Standpunkt.
Wenn Du selbst bei den Öffis arbeitest, habe ich sogar sehr viel Verständnis für Deinen Standpunkt. Aber auch nur dann.

Keek schrieb:
Würde irgendjemand auf die Idee kommen, eine gemeinsame Wahlberichterstattung von Sat 1 und RTL zu fordern
Nee, auf diese Idee würde wirklich niemand kommen. Aus gutem Grund: Sat 1 und RTL sind zwei auf dem freien Markt operierende und konkurrierende Unternehmen, die ihr Geld mühsam mit Werbeeinnahmen erwirtschaften müssen. ARD und ZDF hingegen brauchen nur zu sagen, daß sie mehr Geld brauchen und verballern pro Jahr 7,5 Milliarden Euro an Gebührengeldern. Gelder, die uns mit staatlichem Zwang abgenommen werden. Und so fein ausgestattet nehmen ARD und ZDF den Privaten noch obendrein rund 600 Mio vom Werbekuchen weg. Also meine Forderung wäre: Wenn schon Gebühren, dann keine Werbung bei den Öffis.

kk schrieb:
Wenns mal so wäre ... siehe KEF ...
Wer sitzt denn eigentlich in der KEF? Und vor allem: Wo bekommt die KEF die Informationen her, auf deren Grundlage sie dann ihre Entscheidung trifft?
Unabhängige Kommission... daß ich nicht lache
 
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Und so fein ausgestattet nehmen ARD und ZDF den Privaten noch obendrein rund 600 Mio vom Werbekuchen weg.

Und schon den Anti-ÖR-Meinungsmachern wunderbar auf den Leim gegangen. Herzlichen Glückwunsch.
 
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Ich habe den Eindruck, das es nicht möglich ist und nie möglich sein wird, objektiv über gebührenfinanzierten Rundfunk zu diskutieren. Deshalb erkläre ich die Diskussion - für mich - für beendet.
 
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