GEZ: Gebührenverschwendung – was sagt man dazu?

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kk schrieb:
Der RTL-Beitrag ist m.E. übrigens der beste Beweis für die 'Unabhängigkeit' der Redakteure in diesem Sender - da wird gaaaar kein Einfluß genommen, üüüüüberhaupt nicht! Niemals ....
Vielleicht solltest Du Dir mal die in diesem und diesem Thread thematisierten Glanzleistungen des öffentlich-rechtlichen Journalismus zu Gemüte führen. Es könnte Dir, die Fähigkeit unvoreingenommener Rezeption mal mutigerweise vorausgesetzt, auffallen, daß Du entweder den Kollegen von RTL zugestehen solltest, in dem Beitrag ihre unbeeinflußte Meinung dargetan zu haben, oder aber anerkennen müßtest, daß auch die Kollegen bei den Öffis längst nicht so unabhängig sind, wie sie sich und anderen gern weiszumachen versuchen.
 
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Wow, damit ist natürlich der ekelerregendste Skandal der deutschen Mediengeschichte beim Namen genannt. Und natürlich der Kern der vorangegangenen Diskussion erfasst.

Wenn das unterm Strich in der ganzen Diskussion der einzige Kritikpunkt ist, der übrig bleibt, ist das ja eher mager, gell?

Das mit dem Strich ist das typische, merkwürdige Selbstverständnis des öffentlich rechtlichen Rundfunks. Dieser komische Anspruch auf die alleinige Wahrheitsverkündung. Klaubst du, nur weil dir nicht in jedem Satz widersprochen wird, ist der Inhalt besser?

Aber Ok… Doppelte Wahlberichterstattung entspricht also dem "Grundversorgungsauftrag". Im Gegensatz der vom Karneval. Schauen wir doch mal nach. Rundfunkstaatsertrag, § 11(2) "Er hat Beiträge insbesondere zur Kultur anzubieten." Scheiße, spricht jetzt irgendwie mehr für die doppelte Berichterstattung vom Karneval.

Sei doch mal halbwegs ehrlich und erkläre was man aus der Wahlberichterstattung nach 18:10 und dem Verdauen der ersten Hochrechnungen noch so alles hätte lernen konnte. Sorry, das ist DSDS für eingebildete Intellektuelle, ein Schaulaufen von Versagern und die dazugehörige Schadenfreude. Politisch bedeutsam? Das ich nicht lache. Bedeutsam sind Sachen bevor sie entschieden werden, danach muss man erstmal mit leben. Was aus Hessen wird, welche Partei wie viel von ihren Wahlprogrammen noch durchsetzen wird und was eh nur Spaß war kann bis noch keiner so genau.


Oder deine Kommentare zu RTL Bericht. Hey, ich gebe dir völlig Recht…. Der Bericht war grottenschlecht. Bei der Berechnung der 50 Millionen als Onlinekosten sind die doch tatsächlich einfach davon ausgegangen, dass sich ARD und ZDF an ihre Selbstverpflichtung halten würden und haben dann noch fälschlicherweise nur die GEZ Einnahmen, nicht die Gesamteinnahmen berücksichtigt.

Kritisches Nachfragen im Interview bei Herrn Raff fehlt völlig. Wie wäre es mit der Frage, warum in einigen öffentlich rechtlichen Rundfunkprogrammen, die "wichtige regionale Information", "der unverzichtbare Teil des öffentlichen Lebens", das was dem Programm die "notwendige Glaubwürdigkeit" verschafft – Werbung – einfach total fehlt.

Nur glaub auch nicht daran, das Raff sinnvollere Dinge von sich geben wird, sobald die GEZ Gebühren verfünffacht wurden.

Was war es genau was dich daran gestört hat? Das sich ein paar Bekloppte mit geschätzten 350€ Ausbildungsvergütung sich darüber aufregen, das sie in unserm ach so gerechten Gebührensystem genauso viel zahlen dürfen wie du? Oder ist einfach nur die Vorstellung erschreckend, dass auch solche Leute für deinen warmen Arsch sorgen?

Und ja, der RTL Reporter muss machen was sein Chef von ihm will. Ihr ja gar nicht. Ihr seid ja so frei. Da wird sich hier darüber ausgelassen, das man ja tatsächlich beim Karneval ein bisschen sparen könnte. Ist ja auch "modern" in diesem Forum – keiner mags. Darf ich euch mal wieder ein wenig in die Wirklichkeit zurückholen? Der RBB berichtete heut nicht nur gleich von 2 Umzügen, nein, er fuhr auch gleich bei zweien mit einem eigenen Wagen mit.

http://www.rbb-online.de/_/themen/beitrag_jsp/key=5379363.html

Ihr wisst schon, wegen der Karnevals-Grundversorgung in der sonst so karnevalsarmen Region um Berlin. Vertretet doch mal offen Eure Meinung im Radio! So ganz ehrlich, so wie es nur in der ARD möglich ist, anstatt wieder so ein Scheiß zu schreiben wie die KEF achtet schon auf die Kosten. Da ist nicht von Karnevalsumzügen zu finden. Dafür kann man im KEF Bericht finden, das Eure Chefs Radiogebühren als Schweigegeld ans ZDF überweisen. Macht einen ganz offenen und ehrlichen Bericht im Radio wie mit Eurem Geld umgegangen wird… Anstatt die nächste wir müssen Sparen Tränenorgie abzuziehen.
 
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Wie Gebührenverschwendung funktioniert kann man sich derzeit in der ARD anschauen. Es ist geradezu grotesk mit anzusehen, wie der Kamerakran vom SWR ständig im Bild der Krankamera der ARD auftaucht, weil der nur geschätzte 50 m weiter steht. Wozu sollte man auch im Ersten die Bilder des SWR übernehmen sollen. Karnevalsumzüge sind ja so unglaublich wichtig und von weltbewegender Wichtigkeit dass man da alles doppelt machen muß. Kost doch nix! :wall:
 
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Lieber Mino,

toll gebrüllt, Hut ab. Dann müsstest du nur die Richtigen anbrüllen, bevor du mir Motive unterstellst wie "Arsch warm halten" etc. Leider mach ich es mir nicht so einfach wie du und ein paar Andere "Wort- und Meinungsführer" in diesem Forum.

1. hab ich in diesem Forum schon mehrfach und ausführlich geschrieben, dass ich der festen Überzeugung bin, die ÖRs (egal ob ARD oder ZDF) müssten massiv und sehr transparent Einsparungen vornehmen, weil viele Dinge, die da passieren, der Öffentlichkeit überhaupt nicht mehr vermittelbar sind. Und meiner Meinung nach gehört zum "sich Einstellen auf eine veränderte Medienwelt" nicht nur, dass man mehr Gebühren für neue Übertragungswege generiert, sondern an anderen Stellen vielleicht erst die Kohle dafür einspart, nämlich dort, wo zum Beispiel aufgeblasene Redaktionen in keinem Verhältnis mehr zu irgendwas stehen. Dazu gehören auch so Punkte wie der gerade angesprochene SWR-Kran. Hat da nix verloren und damit hast du auch Recht. Und zusätzlich könnten wir gemeinsam jetzt noch viele andere Sachen anführen, alle berechtigt. Auch in Sachen Wahlberichterstattung, wo sicherlich zwei oder drei Mikros zu viel im Bild waren, wohingegen die Existenzberechtigung von anderen hier schon sehr nachvollziehbar erläutert wurde.

aber 2. hab ich lange genug im Privatfunk gearbeitet, um beide Seiten beurteilen zu können. Und wenn man diese zum Teil ekelerregenden Zustände kennt, die in vielen (nicht in allen Redaktionen) herrschen, ist mir das ewige Geschreie hier wirklich ein Rätsel. Ich hatte tatsächlich das Glück, da anzufangen als auch noch wirklich ausgebildet wurde. Ich hab aber auch miterlebt, wie sich das über die Jahre entwickelt hat. Aber hier gibt es ja tatsächlich Leute, die meinen, unsere Medienlandschaft wäre ohne die ÖRs eine bessere. Ich hab mich darüber immer sehr gewundert, aber die hier geäußerte Theorie, es gäbe wohl bezahlte Lobbyisten in diesem Forum, ergibt allmählich einen Sinn für mich.

Der hier verlinkte Thread zu diesem fürchterlichen SWR 3-Beitrag sagt dabei übrigens auch einiges aus. Man sollte nämlich die Geschichte drum herum kennen (aber die Leute, die das machen, kennen die Geschichte ja auch, sie verschweigen sie nur gerne). Dieser Beitrag war ein (zugegebenermaßen) schlechter, hilfloser und mißlungener Versuch, auf eine zu jenem Zeitpunkt wirklich beispiellose Kampagne der Privaten gegen das öffentlich-rechtliche System zu reagieren. Die erwähnten RTL-Beiträge waren ja nur zwei kleinen Teile in diesem System, das gleichzeitig auch noch massiv von der Springer-Presse und zahlreichen TV- und Radiostationen befeuert wurde.

Auch wir haben in meiner Redaktion darüber gesprochen, ob und wie man auf diese Hetzkampagne reagieren sollte, z.B. damit die "Bekloppten mit Ausbildungsvergütung" vielleicht auch mal erzählt bekommen, was ihnen der ÖR bringt, anstatt dass sie jetzt nicht nur manipuliert sondern auch noch instrumentalisiert werden. Ich finden den Weg, den SWR 3 mit diesem Beitrag betreten hat, übrigens sehr zweifelhaft. Passt aber insgesamt in das Bild, das das 3. Programm der Kollegen in Baden-Baden seit Jahren abgeben.

Übrigens: Ich weiß auch nicht, was ein Umzug in Berlin soll. Und mich persönlich interessiert das auch nicht sonderlich, auch nicht im Rheinland. Aber wann rafft ihr eigentlich mal, dass selbst Karneval in manchen Regionen dieses Landes tatsächlich eine Brauchtums-Veranstaltung ist, die Millionen von Menschen bewegt? Oder sollen die ÖRs jegliche Berichterstattung von irgendwas davon abhängig machen, dass die Ablehnung nicht über 15% liegt?
 
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cocorita schrieb:
Der wievielte "Ich-hasse-ARD-und-ZDF-die-sind-so-gemein-zu-den-armen-Privatsendern-die-für-ihre-paar-
Werbeeinnahmen-sooo-ein-tolles-Programm-machen-und-uns-armen-Leuten-ziehen-diese-Blutsauger-für-
nixundwiedernix-den-letzten-Cent-aus-der-Tasche-diese-GEZ-Verbrecher"-Thread ist das hier eigentlich?

Weniger vornehm umschrieben könnte man aber auch sagen, dass die Fraktion der Privatfunker hier versucht, das Thema auf Teufel komm raus am Kochen zu halten, und sei der Anlass auch noch so piefig.
Genauso ist es. Und das aus gutem Grund. Der Widerstand gegen einen Mißstand hört nämlich nicht dadurch auf, daß er jetzt schon so lange andauert. Ich zumindest werde so lange gegen dieses ungerechte Gebührensystem anpesten, wie nötig. Dabei stört es mich überhaupt nicht, daß ich immer wieder nur dieselben Argumente vorbringe.
Was die Leute betrifft, die beim Radio arbeiten...da ist die Sache doch ziemlich klar. Jedem ist das eigene Hemd am nächsten. Der ÖR hat sich ein kleines Imperium geschaffen, und das versucht er zu verteidigen - und mit ihm seine Mitarbeiter. An den 8 Mrd. hängen ja auch Jobs und Pöstchen.
Und die Privaten wollen auch ein Stückchen vom Kuchen und haben dem ÖR den Kampf angesagt, müssen aber erkennen, daß sie einen Kampf mit ungleichen Waffen führen (nicht nur in finanzieller Hinsicht). Und das bringt Frust, und dieser Frust entlädt sich u.a. in solchen Foren wie hier.
Und das ist auch gut so. Denn wenn der ÖR weiter so prasst, dann soll er dabei wenigstens am Pranger stehen.
 
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Und die Privaten wollen auch ein Stückchen vom Kuchen und haben dem ÖR den Kampf angesagt, müssen aber erkennen, daß sie einen Kampf mit ungleichen Waffen führen (nicht nur in finanzieller Hinsicht). Und das ist auch gut so. Denn wenn der ÖR weiter so prasst, dann soll er dabei wenigstens am Pranger stehen.

Andererseits kämpfen die Privaten aber auch mit unfairen Mitteln: sie jagen den ÖR's Zuschauer mit Formaten ab, die die ÖR's nicht machen dürfen oder wollen - Stichwort Dschungelcamp, Stefan Raab usw.

Und ich wiederum bleibe bei meiner Meinung: die Einführung des Privatfunks in den 80ern auf speziellen Wunsch eines einzelnen Herrn, der sich von den "vadderlansloßn Gßelln der AErrrDeh" ungerecht behandelt fühlte, ist die gigantischste Geldverschwendung in Deutschland seit dem Krieg überhaupt - Stichwort Teuerungsrate bei Konsumgütern, Drehen an der Lohnpreisspirale, volkswirtschaftlicher Schaden durch allgemeine Verblödungserscheinungen insbesondere bei Jugendlichen.

Ich hatte übrigens auch mal das zweifelhafte Vergnügen, bei einem Privatsender arbeiten zu dürfen/müssen. Kann mich noch gut an die unsäglichen Arbeitsbedingungen und das entsprechend grottige Programm erinnern - und an die Tatsache, dass 80% aller O-Töne von ARD und ZDF geklaut wurden...
 
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die Einführung des Privatfunks (...) ist die gigantischste Geldverschwendung in Deutschland seit dem Krieg überhaupt - Stichwort Teuerungsrate bei Konsumgütern, Drehen an der Lohnpreisspirale, volkswirtschaftlicher Schaden durch allgemeine Verblödungserscheinungen insbesondere bei Jugendlichen
Na komm, streng dich mal ein bißchen an - irgendwie schaffst Du es bestimmt, den Privaten auch noch die Schuld an der Erderwärmung und dem Aussterben der Dinosaurier in die Schuhe zu schieben... :wall::wall::wall:
 
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Ich finden den Weg, den SWR 3 mit diesem Beitrag betreten hat, übrigens sehr zweifelhaft. Passt aber insgesamt in das Bild, das das 3. Programm der Kollegen in Baden-Baden seit Jahren abgeben.
Eine kleine Korrektur: Der Beitrag lief nicht im dritten, dem Pop-, sondern im zweiten, dem Kulturprogramm, und diente damit wohl dazu, den bildungsbürgerlichen Kulturmenschen von der Richtigkeit des "besten Musikmixes" im öffentlich-rechtlichen Rundfunk darzulegen.

Im dritten Programm hätte man ein so langen Beitrag unmöglich ohne Musikbett und ohne SWR3-Experten laufen lassen können.
 
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Andererseits kämpfen die Privaten aber auch mit unfairen Mitteln: sie jagen den ÖR's Zuschauer mit Formaten ab, die die ÖR's nicht machen dürfen oder wollen - Stichwort Dschungelcamp, Stefan Raab usw.
Wirklich? Ich bin nur bedingt ein Verteidiger des Privatfunks, aber man sollte doch mal bitte auf dem Teppich bleiben. Wieviele unsägliche Diskussionen gabs in den 80ern doch gleich um Donnerlippchen? Oder um Krügers Aktionen bei "Vier gegen Willli"? Da war man vom Privatfunk von weit entfernt. Und was speziell die Glotze angeht, wo liefen doch früher gleich die ganzen Uralt-Serien die man heute gern bei den "Retorten-Sendern" der Privaten anprangert? Richtig, bei ARD und ZDF. :p
 
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Na komm, streng dich mal ein bißchen an - irgendwie schaffst Du es bestimmt, den Privaten auch noch die Schuld an der Erderwärmung und dem Aussterben der Dinosaurier in die Schuhe zu schieben... :wall::wall::wall:

Dass ich speziell Dich mit diesem Argument nicht überzeugen kann, ist mir schon klar. Bei so vielen Mauern vor dem Kopf...
 
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Andererseits kämpfen die Privaten aber auch mit unfairen Mitteln: sie jagen den ÖR's Zuschauer mit Formaten ab, die die ÖR's nicht machen dürfen oder wollen - Stichwort Dschungelcamp, Stefan Raab usw.
Was ist daran unfair? RTL und Sat.1 dürfen ihre selbstgebackenen "Stars" meinetwegen so oft und so lange und so gut dokumentiert in den Urwald schicken wie sie wollen. Das ist mir so lange egal, solange sie dafür keine GEZ-Gebühren verlangen oder bekommen, und solange die Öffentlich-Rechtlichen nicht meinen, darin plötzlich einen Grundversorgungsauftrag zu erkennen und dann irgendwann ein "Star-Dschungelcamp mit Jörg Pilawa" im Ersten oder so ins Programm heben.
 
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Naja siehste, und ich sage halt: Dschungelcamp und Konsorten kosten eben auch. Keine GEZ-Gebühren, das ist richtig, aber tortzdem schlagen sie in der Volkswirtschaft zu Buche. BILD hypt das Ganze, und entsprechend steigen die Werbepreise. Und die zahlen wir alle. Da nützt auch das Argument nix: dann kauf halt alles bei ALDI.

Ich zahle trotzdem - z.B. höhere Bahnticketpreise, die die GdL erstreikt hat, "weil ja alles so teuer geworden ist"... weitere Berufsgruppen folgen.

Ja, ich weiß - Werbung gibts auch bei den Öffis. Fakt bleibt trotzdem: die Privaten sind für mich überflüssiger als sämtliche Kröpfe dieser Welt - und ich muss für diesen werbefinanzierten geballten RTL/SAT1-Schwachsinn bei jeder Nudelpackung im Supermarkt mitzahlen, obwohl ich diesen Müll nie nie nie gucke.
 
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Naja siehste, und ich sage halt: Dschungelcamp und Konsorten kosten eben auch. Keine GEZ-Gebühren, das ist richtig, aber tortzdem schlagen sie in der Volkswirtschaft zu Buche. BILD hypt das Ganze, und entsprechend steigen die Werbepreise. Und die zahlen wir alle. Da nützt auch das Argument nix: dann kauf halt alles bei ALDI.
Da bin ich irgendwie naiv. Produkt XY kostet nicht deswegen 2,99 Euro bei Edeka, weil davon 14 Cent an RTL weitergeleitet werden, sondern weil man die 2,99 Euro im Markt durchsetzen kann. Würde die 14 Cent nicht an RTL fließen, sondern im Unternehmen des Produktherstellers bleiben, so würden sie an die Eigentümer ausgeschüttet werden. Und wenn RTL die Werbepreise erhöht, aber der Kunde nicht mehr als 2,99 Euro zahlen will, dann bekommt auch RTL nichts davon.

RTL wird m.E: nur dann effektiv durch den Verbraucher finanziert, wenn er sich ein Produkt kauft, dass er sich ohne die Werbung nicht gekauft hätte. Denn nur dann hätte die Werbung ihr Ziel erreicht.
 
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Nö. Wenn diese 14 Cent nicht an RTL gingen, wäre Produkt XY um 14 Cent billiger, davon kannste ausgehen. Schon mal was von Preiskampf gehört?

RTL wird m.E: nur dann effektiv durch den Verbraucher finanziert, wenn er sich ein Produkt kauft, dass er sich ohne die Werbung nicht gekauft hätte. Denn nur dann hätte die Werbung ihr Ziel erreicht.

Dass dies ebenfalls geschieht, ist dito bekannte Tatsache.
 
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Diese Werbenörgeleien immer. Ich weiß, das ist nicht Radio, aber... Ohne Werbung gäbe es dieses Board, in diesem Ausmaß, sicherlich auch nicht. Werbung ist - gerade heutezutage - unglaublich wichtig. Wer RTL sieht, bezahlt das Programm eben mit dem Schauen der Werbung (oder mit dem Wegschalten für 10 min). Wer ARD oder Premiere sieht, zahlt mit Bargeld. Da ist mir, als sparsamer Mensch, eigentlich Variante 1 lieber.
Im Hörfunk kommen dann natürlich noch solche Finanzierungsmezthoden, wie Gewinnspiele etc. hinzu und das nervt wirklich. Ist aber nunmal der Preis für "kostenloses" Programm. Ob gutes oder schlechtes sei dahingestellt.
Dass ein (guter) öffentlich-rechtlicher Rundfunk wichtig ist, steht natürlich außer Frage. Aber wo ist das "gut"? Warum berichten 3 öffi-Teams von einem Ereignis, und dazu noch schlecht? Warum kann das nicht ein Team gut machen? Das ist es, was einen wirklich aufregen kann. So einen Haushalt kann sich ein Sender, der kein unbegrenztes Limit hat nicht leisten. Und auch kein anderes Wirtschaftsunternehmen (böses Wort). Und dazu finde ich es vollkommen unverständlich, dass die Qualität der ÖR merklich abnimmt (oder steigen meine Ansprüche??), während die Gebühren ständig steigen.

Lg Tim
 
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Lieber Tim, frag doch mal, ob Dein Lieblings-Privatlokalsender gerne die Besetzung wichtiger Termine dem WDR-Kollegen aus dem Nachbarort überläßt, um die entsprechende lokale Berichterstattung dann von diesem zu kaufen. Das wär an sich auch billiger.
Geht nicht, ist ja ein anderes Unternehmen, sagst Du?
Richtig! Und die ARD ist eben auch nicht ein Unternehmen. Sondern (Du wirst lachen) ein Haufen von Anstalten, jede für ihr eigenes Sendegebiet zuständig. Und jede Anstalt entscheidet selbst, was sie haben will und wann und wie. Und schickt zur Not ihren Reporter. Das ist zu teuer, sagst Du? OK, aber leider gibt es aus einem ganz speziellen Grund auch keinen bundesweiten Rundfunk (außer DLF/DR als einziger Ausnahme). Rundfunk ist Länderhoheit, gestatten, Dein Föderalstaat. Und deswegen haben die Hessen und Niedersachsen auch ein Recht auf EIGENE Berichterstattung zur Wahl. Mit allen Ergebnissen aus den einzelnen Regionen, mit den Kandidaten usw etc. pp., all dem also, was Bundesweit nicht interessant ist. Inclusive der regionalen Berichterstattung. Ach ja, Fremdwort für manchen hier: Der Berichterstattung von 'vor Ort', mit richtig Aufwand und so.
Nicht daß wir uns falsch verstehen. Ich habe nichts gegen eine Werbefinanzierung des Rundfunks. Ich habe aber was dagegen, daß die Werbegeldgroßverdiener ständig rummosern, daß ihnen vom großen bösen schwarzen(oder roten) Mann was weggenommen wird. Und daß ebendiese aus diesem -einem natürlichen Monopol unterliegenden- Medium nur noch reine Gelddruckmaschinen mit hohem Verdummungsfaktor machen. Und für mich gibt es im Übrigen schon noch einen Unterschied zwischen einseitiger und mutwillig unwahrer Berichterstattung. Und was hat bitteschön Werbung mit regionaler Berichterstattung zu tun? Armes Deutschland.
Und schon mal nachgerechnet? Die Erhöhung der KEF deckt noch nicht mal die Inflationsrate der vergangenen 3 Jahre (Laufzeit der Gebührenperiode). Ganz mal davon abgesehen, daß bei der letzten Runde einige Herren schon an dieser Schraube gedreht haben. Reallohnverlust nennt man das anderswo. Der ÖR mag immer noch recht fett erscheinen. Am Ende der Verwertungskette bleibt aber bei immer weniger Leuten was übrig - bei vergleichsweise hohen Anforderungen. Und falls irgendjemand meint, hier seien nur Sesselpupser mit dickem, warmen Hintern unterwegs - bittesehr - aber auch ich habe lange Jahre bei Privat mitansehen müssen, wie sehr Mittelmaß und Gewinnsucht das Kreativpotential der Sender Stück für Stück zerschlug. Nicht, daß das bei ÖR nicht auch versucht würde, aber da gibt es wenigstens noch so etwas wie einen Auftrag. Und der lautet eben nicht in aller erster Linie, Geld zu machen. Wenn allerdings kostenlose Konzerttouren wegen eines verstärkten Werbeverbots und eines Gebührenfinanzverbots deutlich kleiner ausfallen müssen, dann haben die Leute in den ärmeren Regionen eben nichts mehr davon. Und die regionalen Bands auch keine solche Chance mehr. Denn bei der Privatradiokonkurrenz muß es ja immer Phil Collins o.ä. sein.'Wir feiern Geburtstag und laden Sie ein' - Eintritt 25 Euro. Klasse!
Diese 'Ich bin so Arm, weil der andere mir die 5 Euro wegschnappt die ich zu meinen 500 noch sooo gern hätte und deswegen feuer ich alle denen ich nicht gewachsen bin und schuld sind die anderen, Ätsch!'-Mentalität, die regt mich tatsächlich maßlos auf.
Sorry, mußte jetzt mal raus.

P.s.: Freiwild, was glaubst Du, was passieren würde, wenn man nur noch einen Pauschalbetrag als Werbungskosten vom Einkommen/Gewinn abziehen dürfte, unabhängig von den tatsächlichen Ausgaben, also genau so, wie es jedem normalen Arbeitnehmer auch geht?
 
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Also liebe Cocorita,

das ist ja nun in weiten Zügen genauso quatschig wie das, was einige von den ständigen ÖR-Nörglern zum "Besten" geben. Natürlich hast du recht, dass wir mittelbar durch gekaufte Produkte den Privatfunk finanzieren. Ist aber immer noch eine andere Ebene als eine direkte Gebühr.

Aber auch wenn Onkel Helmut damals die Einführung des Privatfunks massiv voran getrieben hat, so hat er damit nur eine Entwicklung gefördert, die ohnehin nicht aufzuhalten gewesen wäre. Und das auch zum Glück, denn die Einführung des Privatfunks hat ja in vielfacher Hinsicht diese Medienlandschaft positiv beeinflusst und auch das Arbeiten in ÖR-Redaktionen in TV und Hörfunk. Das wäre ja nicht auszudenken, wenn manche ARD-Anstalt immer noch so weiter gemacht hätte wie bis damals (manche tun es ja trotzdem noch), sowohl inhaltlich als auch strukturell.

Außerdem haben wir auch dem Privatfernsehen zum Beispiel zum Teil großartige Formate zu verdanken, ich denke allein an die extrem hochwertigen Serien der vergangenen Jahre, wohingegen bei den ÖRs lediglich die Sopranos mal aus den USA importiert und dann mit "allergrößtem" Erfolg in der Sonntag Nacht verbraten wurden.

Es ist außerdem auch sinnlos, ein Format wie "Schlag den Raab" zu dissen, warum auch? Das ist nichts anderes als "Wetten Dass..." oder früher halt "Spiel ohne Grenzen". Abgesehen davon läuft natürlich viel Unfassbares im privaten Hörfunk und TV, darüber könnten wir natürlich stundenlang diskutieren. Wundert mich auch, dass das hier immer eher kurz kommt.

Gerne wird ja dann gesagt: "Die müssen ich durch Werbung finanzieren, deshalb dürfen die auch machen, was nötig ist um erfolgreich zu sein." Auch das ist ja nur bedingt richtig, denn jeder Privatsender hat Lizenzauflagen, die in zur Erfüllung bestimmter Wortanteile verpflichten und eigentlich auch zur Einhaltung eines gewissen Qualitätslevels. Das wissen wir hier doch auch alle, dass in diesem Punkt im ganzen Land überall Schmuh getrieben wird und wir als Macher UND als Hörer auch bei den Privaten zu Recht viel mehr Qualitöt einfordern könnten/müssten.

Was ich nur einfach nicht verstehe, dass so wenige Leute einsehen, dass beide Systeme in gesunder Konkurrenz zueinander existieren können und eigentlich die Abschaffung des Einen dem Anderen auch nicht wirklich nützen würde. Stattdessen versucht man sich nur gegenseitig in Borniertheit zu übertreffen. Schade eigentlich.
 
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Keek, möchte Dir in weiten Teilen zustimmen - nur in der Sache mit den tollen Serien, da weiß ich auch von öffentlich-rechtlichen Glanzleistungen zu berichten. ..
(Colt für alle Fälle, Starsky und Hutch, Bonanza, Columbo, Mr. Lollipop alias Kojak, Flipper etc.)
Schon lange her, aber heutzutage ist das eben alles praktisch unbezahlbar geworden. Da muß eben die Lindenstraße weiter ran.
Ach ja - und mit einem weit verbreiteten Mißverständnis möchte ich auch mal aufräumen: Rein rechtlich ist ÖR die Voraussetzung für privat. Wer also daran sägt, sägt am Baum, auf dem das ganze Haus steht.
 
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Keek schrieb:
Was ich nur einfach nicht verstehe, dass so wenige Leute einsehen, dass beide Systeme in gesunder Konkurrenz zueinander existieren können und eigentlich die Abschaffung des Einen dem Anderen auch nicht wirklich nützen würde.
Damit hast Du recht, Keek. Ich nenne das gegenseitige Befruchtung. Deswegen bin ich - wie viele andere hier auch – ja auch nicht für die Abschaffung eines der beiden Systeme. Übrigens ist mir in diesem Faden aufgefallen, daß diejenigen, die eher auf der Seite der Privaten stehen, als notorische ÖR-Nörgler oder als Privatfunk-Meinungsmacher diffamiert werden, umgekehrt habe ich ähnliches bisher aber nicht beobachten können. Vielleicht stinkt der Fisch aber doch und es ist 'was dran an der Kritik der Privaten.

In der Tat hat die Qualität der Privaten in den vergangen Jahren deutlich abgenommen. Das ist ja auch bereits in vielen Diskussionen hier thematisiert worden. Privatfunker, die von Beginn an dabei waren, wissen noch, daß eine gute Ausbildung und Programmqualität bei den Privaten anfangs noch einen höheren Stellwert hatten – bevor dann die Wirtschaftswissenschaftler in die Sender kamen und ihre Excel-Tabellen die Entscheidungen treffen ließen.

Was mich aber ärgert (und damit meine ich nicht Neid), ist, daß der ÖR nicht von seinem hohen Roß runterkommt. Staatlich geschützt und mit Bestandsgarantie und finanzieller Absicherung versehen läßt es sich leicht eindreschen auf die Privaten, deren journalistische Qualität müde belächelt wird. Welche Arroganz! Von der personellen und technischen Ausstattung, zusätzlichen Wellen für unliebsame Programmbestandteile sowie der technischen Leistungs- und Frequenzausstattung gar nicht zu reden. Dazu kommt, daß ich nicht erkenne, daß sich der ÖR auch nur bemüht, sparsamer mir dem Geld umzugehen. Und komme mir jetzt bitte niemand mit der KEF. Das ist für mich eine reine Farce, mit der die Selbstbedienungsmentalität auch noch legitimiert werden soll.
 
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Also liebe Cocorita,

das ist ja nun in weiten Zügen genauso quatschig wie das, was einige von den ständigen ÖR-Nörglern zum "Besten" geben. Natürlich hast du recht, dass wir mittelbar durch gekaufte Produkte den Privatfunk finanzieren. Ist aber immer noch eine andere Ebene als eine direkte Gebühr.

Wo ist der Unterschied zwischen einer "Zwangs"-Gebühr und Preisen, die ich zu zahlen gezwungen bin? Wenn ich an der Supermarktkasse zur Kassiererin sagen könnte: Ich gucke kein RTL, also zahl ich für das Waschmittel einen Euro weniger - okay. Aber kann ich das? Nicht wirklich.

Aber auch wenn Onkel Helmut damals die Einführung des Privatfunks massiv voran getrieben hat, so hat er damit nur eine Entwicklung gefördert, die ohnehin nicht aufzuhalten gewesen wäre.

Sagt wer?

Und das auch zum Glück, denn die Einführung des Privatfunks hat ja in vielfacher Hinsicht diese Medienlandschaft positiv beeinflusst und auch das Arbeiten in ÖR-Redaktionen in TV und Hörfunk. Das wäre ja nicht auszudenken, wenn manche ARD-Anstalt immer noch so weiter gemacht hätte wie bis damals (manche tun es ja trotzdem noch), sowohl inhaltlich als auch strukturell.

Sehe ich absolut nicht so. Die privaten Medien haben damals Mitte der 80er für Furore gesorgt, das ist richtig, es wurde nur noch Dudelfunk gehört, und die ÖR's haben damals in Panik um die Wette mitgedudelt. Das ist leider richtig. Es wurde aber schon mehrfach in diesem Forum sehr richtig festgestellt, dass z.B. hier in Berlin RIAS 2 und SFB2 damals an den Privaten kaputt gegangen sind, obwohl sie das bessere Programm gemacht haben.

Abgesehen davon läuft natürlich viel Unfassbares im privaten Hörfunk und TV, darüber könnten wir natürlich stundenlang diskutieren. Wundert mich auch, dass das hier immer eher kurz kommt.

Nö das wird hier schon thematisiert.

Was ich nur einfach nicht verstehe, dass so wenige Leute einsehen, dass beide Systeme in gesunder Konkurrenz zueinander existieren können und eigentlich die Abschaffung des Einen dem Anderen auch nicht wirklich nützen würde. Stattdessen versucht man sich nur gegenseitig in Borniertheit zu übertreffen. Schade eigentlich.

Gegenfrage: kennst Du ein Land, wo ein duales Rundfunksystem wirklich gut funktioniert? Wo Private und Öffentlich-Rechtliche sich so richtig lieb haben, sich gegenseitig mit Ü-Wagen aushelfen und Moderator von Privatradio XY für die Morningshow der ÖR-Welle Z wirbt? Mir fällt im Moment keins ein.

hilde schrieb:
Übrigens ist mir in diesem Faden aufgefallen, daß diejenigen, die eher auf der Seite der Privaten stehen, als notorische ÖR-Nörgler oder als Privatfunk-Meinungsmacher diffamiert werden, umgekehrt habe ich ähnliches bisher aber nicht beobachten können.

Will Dir nicht zu nahe treten, aber dann stimmt was mit Deiner Beobachtungsgabe nicht so ganz.

hilde schrieb:
Was mich aber ärgert (und damit meine ich nicht Neid), ist, daß der ÖR nicht von seinem hohen Roß runterkommt. Staatlich geschützt und mit Bestandsgarantie und finanzieller Absicherung versehen läßt es sich leicht eindreschen auf die Privaten, deren journalistische Qualität müde belächelt wird.

Also dann guck Dir mal bitte an, wie hier in diesem Forum bei jeder Gelegenheit auf die ÖR'S eingedroschen wird - und zwar vom hohen Ross der Privatsender, die natürlich viiiel flexibler und hipper und dazu noch "kostenloser" sind. Mit dem Totschlagargument "Gebührenverschwendung" wird hier (von einigen Leuten, wohlgemerkt) so gut wie alles runtergemacht, was ARD und ZDF überhaupt so von sich geben.
 
AW: GEZ: Gebührenverschwendung – was sagt man dazu?

Zitat von Keek:
Also liebe Cocorita,

das ist ja nun in weiten Zügen genauso quatschig wie das, was einige von den ständigen ÖR-Nörglern zum "Besten" geben. Natürlich hast du recht, dass wir mittelbar durch gekaufte Produkte den Privatfunk finanzieren. Ist aber immer noch eine andere Ebene als eine direkte Gebühr.


Wo ist der Unterschied zwischen einer "Zwangs"-Gebühr und Preisen, die ich zu zahlen gezwungen bin? Wenn ich an der Supermarktkasse zur Kassiererin sagen könnte: Ich gucke kein RTL, also zahl ich für das Waschmittel einen Euro weniger - okay. Aber kann ich das? Nicht wirklich.

Ich hab in dem Punkt ja auch nix Anderes gesagt. Aber das ist einfach eine Konsequenz unserer Wirtschaftsordnung. Wem das nicht gefällt, der muss diese ändern oder auswandern. Du finanzierst halt auch mit dem Kauf eines Toyota, BMW, Mercedes, Honda oder was auch immer indirekt die Formel 1, mit Aspirin das Gehalt von Michael Skibbe etc. Das liesse sich endlos weiterspinnen, aber man will ja nicht meschugge werden. Und trotzdem ist es immer noch etwas Anderes als eine direkte Finanzierung.

Zitat:
Aber auch wenn Onkel Helmut damals die Einführung des Privatfunks massiv voran getrieben hat, so hat er damit nur eine Entwicklung gefördert, die ohnehin nicht aufzuhalten gewesen wäre.

Sagt wer?

Sage ich, sonst sicherlich niemand. Deutschland war ja damals insgesamt von der restlichen Welt abgeschnitten. Mediale Entwicklungen welt- und europaweit wären ohne den mit dem Feuerschwert voraus reitenden Oggersheimer Ritter niemals durch den Eisernen Vorhang geraten, der uns alle umgab.

Zitat:
Und das auch zum Glück, denn die Einführung des Privatfunks hat ja in vielfacher Hinsicht diese Medienlandschaft positiv beeinflusst und auch das Arbeiten in ÖR-Redaktionen in TV und Hörfunk. Das wäre ja nicht auszudenken, wenn manche ARD-Anstalt immer noch so weiter gemacht hätte wie bis damals (manche tun es ja trotzdem noch), sowohl inhaltlich als auch strukturell.

Sehe ich absolut nicht so. Die privaten Medien haben damals Mitte der 80er für Furore gesorgt, das ist richtig, es wurde nur noch Dudelfunk gehört, und die ÖR's haben damals in Panik um die Wette mitgedudelt. Das ist leider richtig. Es wurde aber schon mehrfach in diesem Forum sehr richtig festgestellt, dass z.B. hier in Berlin RIAS 2 und SFB2 damals an den Privaten kaputt gegangen sind, obwohl sie das bessere Programm gemacht haben.

Warum so rückwärtsgewandt und retro? Wenn sie an der Konkurrenz kaputt gegangen sind, dann waren sie nicht gut genug. Das "bessere Programm" gemacht zu haben ist a) eine recht subjektive Empfindung und b) offensichtlich von vielen Hörern so nicht geteilt worden. Denn sonst hätten sie sich ja behauptet. In meinen Augen haben sie die sich stellenden Herausforderungen durch den aufkommenden Privatfunk nur mangelhaft bewältigt und sind deshalb gescheitert. Es gibt andere Beispiel von ÖR-Sendern, die nicht kaputt gegangen sind und auch heute noch gut dastehen. Und an die Stelle der von dir genannten Programme sind andere, ebenfalls gute ÖR-Wellen getreten (nur mal beispielhaft Fritz und Radio Eins aus ebenjenem Markt zu nennen).

Ich bezweifle, dass im Berliner Raum noch eine nennenswerte Zahl von Menschen (abseits einiger Radiofreaks- und nostalgiker) RIAS 2 und SFB 2 bvermissen würden. Genauso wenig wie im Südwesten der Republik völlig zu Recht kaum noch jemand nach Elmar Hörig schreit.

Zitat:
Was ich nur einfach nicht verstehe, dass so wenige Leute einsehen, dass beide Systeme in gesunder Konkurrenz zueinander existieren können und eigentlich die Abschaffung des Einen dem Anderen auch nicht wirklich nützen würde. Stattdessen versucht man sich nur gegenseitig in Borniertheit zu übertreffen. Schade eigentlich.

Gegenfrage: kennst Du ein Land, wo ein duales Rundfunksystem wirklich gut funktioniert? Wo Private und Öffentlich-Rechtliche sich so richtig lieb haben, sich gegenseitig mit Ü-Wagen aushelfen und Moderator von Privatradio XY für die Morningshow der ÖR-Welle Z wirbt? Mir fällt im Moment keins ein.

Weiß jetzt nicht, was dieser Blödsinn soll. Ich kenne jedenfalls kein anderes Land, in dem eine solche Debatte so leidenschaftlich, emotional und extrem polemisch geführt wird.

Mir fällt im Moment keins ein.

Siehste?
 
AW: GEZ: Gebührenverschwendung – was sagt man dazu?

Die in Cocoritas Beitrag versammelten öffentlich-rechtlichen Textbausteine zu kommentieren, erspare ich mir mal; ich habe keine Neigung, gegen Windmühlen anzukämpfen. Eines aber kann so nicht stehen bleiben:
Es wurde aber schon mehrfach in diesem Forum sehr richtig festgestellt, dass z.B. hier in Berlin RIAS 2 und SFB2 damals an den Privaten kaputt gegangen sind, obwohl sie das bessere Programm gemacht haben.
Erstens habe ich eine solche Feststellung hier im Forum noch nie gelesen; vermutlich hast Du sie dem Intranet-Forum des RBB entdeckt. Zweitens ist es auch falsch. rias2 ist mit dem RIAS aufgelöst worden, was in weiten Teilen der Stadt heftig bedauert wurde. Der Sender war bis zur letzten Minute überaus beliebt in Berlin; von "kaputtgehen" kann da keine Rede sein.

SFB2 wiederum hat keineswegs das bessere Programm gemacht, sondern war ein linksaußendurchwirkter, abgehobener Funktionärsfunk, der mit der breiten Bevölkerung nichts anfangen konnte und mit dem daher breite Kreise der Berliner auch nichts mehr anfangen konnten. Der überwältigende Erfolg, den Hundert,6 in den ersten Jahren hatte, lag doch in erster Linie daran, daß der SFB, der von den Berlinern nicht umsonst den Spitznamen "Sender für (Haus)Besetzer" bekommen hatte, sich von der Lebenswirklichkeit seiner Hörer um Lichtjahre entfernt hatte.
 
AW: GEZ: Gebührenverschwendung – was sagt man dazu?

Cocorita schrieb:
Will Dir nicht zu nahe treten, aber dann stimmt was mit Deiner Beobachtungsgabe nicht so ganz.
Ach ja? Wo denn? Nenn' mir ein Beispiel aus diesem Faden.

Cocorita schrieb:
Mit dem Totschlagargument "Gebührenverschwendung" wird hier (von einigen Leuten, wohlgemerkt) so gut wie alles runtergemacht, was ARD und ZDF überhaupt so von sich geben.
Ich fass' es nicht. Du drehst den Spieß einfach um. Die Gebührenverschwendung ist Fakt und kein Totschlagargument. Die Titulierung als ÖR-Nörgler hingegegen ist sehr wohl ein Totschlagargument, soll sagen: Wer sowieso immer nur nörgelt (sozusagen des Nörgelns wegen), dessen Ausführung muß man auch nicht ernst nehmen. Das nenne ich Totschlagen.
 
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