GEZ und kein Ende

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Radiokult

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Jetzt ist man doch tatsächlich schon auf die Idee gekommen, die Rundfunkgebühr an die Inflationsrate zu koppeln... :rolleyes:
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(Der in meiner Quelle angebene Urheber "Focus" hat den betreffenden Artikel leider noch nicht online bzw. habe ich ihn noch nicht gefunden.)
 
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Na klasse, das ist ja genau das, was wir brauchen: Eine automatisch steigende Alimentierung der Öffis, die sie ein für alle mal von Einsparungszwängen befreit. Bravo, Herr Beck - als Dank dafür gibt's dann nach dem (hoffentlich baldigen) Ausscheiden aus der Politik einen fett dotierten Intendantenposten... :mad: :mad:
 
AW: GEZ und kein Ende

Weiterhin will die GEZ von den Fernsehzeitschriften die Anschriften der Abonnenten (Quelle TV Today).
Was soll das Abonnent = Fernsehgerätbesitzer = Schwarzseher. Klasse
CP
 
AW: GEZ und kein Ende

Bei allem teils berechtigten Unmut über die GEZ-Maßnahmen:

Wir sollten nicht vergessen, dass eine beträchtliche Gruppe von TV- und Radionutzern die GEZ prellen (und so die Gebühren der Ehrlichen zusätzlich hochtreiben).

Manche ÖR-Gegner mögen ein solches Verhalten hier sogar glorifizieren oder selbst praktizieren, es bleibt jedoch den Zahlenden gegenüber unsozial. Und das sind leider nicht nur "eine Hand voll".
 
AW: GEZ und kein Ende

Wenn dann mal endlich überall zu 100 % jede Gesellschaftsschicht etwas von ihren Gebührenzahlungen hätte, wäre das Ganze ja nicht mal problematisch!
 
AW: GEZ und kein Ende

Überall - jederzeit - für jeden - auf jedem Programm? Sollen die ÖR´s jetzt am besten vor jeder ihrer Sendungen bei allen GEZ-Zahlern anrufen, um zu fragen, was sie denn jetzt wollen?

Upps, aber da würden ja auch wieder einige nicht Dean Martin´s "Everybody loves somebody sometimes" genau um 16:56 auf MDR Schießmichtot hören. Oh ha, das riecht dann aber schon wieder nach Ärger und Debatten um die Legitimation von Gebühren...
 
AW: GEZ und kein Ende

Darum geht es nicht - aber ich finde es auch nicht okay, mit meinem Geld Sendungen zu finanzieren, die ich niemals gucken würde. Musikantenstadl, Marienhof, Rosamunde Pilcher, Traumschiff u.ä. gucke ich nie. Also will ich auch nicht dafür bezahlen.
 
AW: GEZ und kein Ende

Genau diese abstruse Einstellung meinte ich ja. Und genau darum geht es. Jeder ist mit gewissen Programminhalten nicht einverstanden und will was anderes. Wie willst Du es 80 Millionen Zuschauern/Zuhörern "jederzeit, in jedem Programm" recht machen?
Antwort: Gar nicht! Dann können wir den ÖR tatsächlich dichtmachen.

Willst Du auch keine Steuern mehr zahlen, weil die Straße, an der Du wohnst, noch nicht ausgebessert ist, dafür aber die des Nachbarn - von DEINEM Steuergeld?
 
AW: GEZ und kein Ende

Also - bei DEM momentanen Programmangebot wäre das kein Verlust.
Nachrichten gibt´s bei NTV, Dokus bei Terranova oder Spiegel TV, Sport auf fast allen privaten Sendern, Unterhaltung auch, inzwischen auch gar nicht mal soooo superdämliche. Und von den Radiosendern mal ganz zu schweigen! Die unterscheiden sich in nichts von den privaten Anbietern. Mal abgesehen vom DLF.
 
AW: GEZ und kein Ende

Die Diskussion ist schon voll vom Thema weg (Kopplung der Gebühren an die Inflation).

Man sollte sich eben erstmal gründliche Gedanken um Selbstverständnis, Sinn und Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks machen, ehe man mit abenteuerlichen Gebührenmodellen daherkommt.
 
AW: GEZ und kein Ende

Den meisten wird man s eh nicht recht machen bis sie ( z.Bsp.: exrögaje) ihr Ziel erreicht haben und ARD/ZDF dichtmachen müssen.

Wozu also diskutieren, Grenzwelle?

Das problem ist ja nicht, dass der ÖR seiner Grundversorgungsverpflichtung nicht nachkäme. Das Problem ist wohl eher, dass jeder etwas anderes unter Grundversorgung versteht. Das Gros der Nörgler will kritisieren - da könnten ARD und ZDF das Radio neu erfinden. Sie würden es doch tun.
 
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Star69 schrieb:
Das problem ist ja nicht, dass der ÖR seiner Grundversorgungsverpflichtung nicht nachkäme. Das Problem ist wohl eher, dass jeder etwas anderes unter Grundversorgung versteht.
Das Problem ist, daß die Öffis bestimmte Teile ihrer Grundversorgung zunehmend in Spartenkanäle und das Nachtprogramm auslagern und ansonsten nur die quotenträchtige Seite abdecken.
Das Gros der Nörgler will kritisieren - da könnten ARD und ZDF das Radio neu erfinden. Sie würden es doch tun.
Stimmt nicht. radioeins, Fritz oder WDR2 sind beste Beispiele dessen, was ich von den Öffis erwarte. Leider sind sie die absolute Ausnahme.

Nachtrag zum Thema:

In jedem Fall ist ein solcher automatischer Inflationsausgleich abzulehnen. Ob nun Öffi, privates Unternehmen oder Einzelperson - eine garantierte Einnahmesteigerung ist tödlich für jegliche Form von Kreativität und Engagement. Jede x-beliebige Amtsstube beweist das.

Wenn sich die Sender nicht mal mehr pro forma anstrengen müßten, weil sie ihre Gebührenwünsche nicht mehr gegenüber den Gebührenzahlern und den Parlamenten zu rechtfertigen haben, dann Gute Nacht!

Im übrigen: Inflation ist bekanntlich nicht gleichbedeutend mit tatsächlicher Kostensteigerung. Und daß ARD und ZDF ihren Zulieferen sowie den festen und freien Mitarbeitern dann auch automatisch einen jährlichen Inflationsausgleich gewähren würden, das glaubt doch wohl hoffentlich niemand.
 
AW: GEZ und kein Ende

...daß die Öffis bestimmte Teile ihrer Grundversorgung zunehmend in Spartenkanäle und das Nachtprogramm auslagern

Alles eine Definitionsfrage:

Hitdudler, Daily Soaps, Infotainment, all das IST Grundversorgung - jedenfalls nach Vorstellung in öffentlich-rechtlichen Chefetagen, gestützt auf eine gewagte Interpretation des GG.
 
AW: GEZ und kein Ende

Makeitso schrieb:
Das Problem ist, daß die Öffis bestimmte Teile ihrer Grundversorgung zunehmend in Spartenkanäle und das Nachtprogramm auslagern und ansonsten nur die quotenträchtige Seite abdecken.

Wobei sich Grundversorgung und Quote, wie es Grenzwelle richtig sagt, ja nicht zwangsläufig ausschließen müssen.

Generell stimmt die Aussage mit der Auslagerung schon. Da kommen wir zur nächsten klärungsbdedürftigen Frage:

Wieviel Sender braucht man, um dem Grundversorgungsauftrag hinreichend Rechnung zu tragen?

Makeitso schrieb:
radioeins, Fritz oder WDR2 sind beste Beispiele dessen, was ich von den Öffis erwarte. Leider sind sie die absolute Ausnahme.

Und welche Sender innerhalb der ARD sind, Deiner Meinung nach, überflüssig?
Bzw: Hast Du tatsächlich alle Programme schon mal gehört/gesehen?

Makeitso schrieb:
Nachtrag zum Thema:

In jedem Fall ist ein solcher automatischer Inflationsausgleich abzulehnen. [...]

[...]Wenn sich die Sender nicht mal mehr pro forma anstrengen müßten, weil sie ihre Gebührenwünsche nicht mehr gegenüber den Gebührenzahlern und den Parlamenten zu rechtfertigen haben, dann Gute Nacht![...]

Dass den ÖRs vernünftiges Programm abgesprochen wird - eine Seite. Aber die angebliche Trägheit ("Beamtenstube") etc., ist doch nun wirklich ein Clischee.
Sicher: Die ARD ist durchhierarchisiert bis ins Mark, es gibt viel zu viele Chefetagen - aber so sattelfest sind die Positionen auch nicht mehr, dass jemand schnarchnasig und lieblos seinem Job nachgehen könnte.
 
AW: GEZ und kein Ende

star69
Und welche Sender innerhalb der ARD sind, Deiner Meinung nach, überflüssig?
Bzw: Hast Du tatsächlich alle Programme schon mal gehört/gesehen?

Ich bin nicht Makeitso. Aber ich antworte:

Jump
N-Joy
NDR2

Es gibt sicherlich weitere!
Überflüssig im Sinne von: Nicht einstellen, aber etwas besseres machen!
 
AW: GEZ und kein Ende

Ich persönlich finde, die ÖR sollten - sowohl im Radio als auch im TV - die Privaten ergänzen und nicht kopieren bzw. ihnen Konkurrenz bieten. Wenn ein privater Fernsehsender keine Volksmusiksendung bringt, dann macht es eben die ARD oder das ZDF. Wenn ein privater Sender die größten Hits der 80er, 90er und von heute bringt, sollte das öffentlich-rechtliche Pendant eben die restlichen Musiksparten wie Jazz etc. abdecken. Und nicht nur in Spartensendungen am Abend, sondern flächendeckend im Programm...


Ich hoffe, jemand hat kapiert, was ich will =)
 
AW: GEZ und kein Ende

Das eine wie das andere ist ziemlicher Murks. Der entscheidende Punkt ist und bleibt: Ich bezahle Geld für die ÖRs und dafür kann ich ja wohl auch erwarten, dass da ein Programm geboten wird, was möglichst alle Sparten abdeckt und das nicht erst mitten in der Nacht.
Die Verflachung der ÖRs, gerade im Bereich Radio ist geradezu erschreckend.
 
AW: GEZ und kein Ende

Diese Diskussion wird sich endlos drehen, solange man nicht - siehe oben - die Aufgaben der Öffentlich-rechtlichen klar von den kommerziellen Veranstaltern abgrenzt. Dabei muss einem auch klar sein, dass es ganz schön Kahlschlag bei den bestehenden Angeboten geben würde. Aber positiv gesehen: Wir hätten danach kein schlechteres Programm - im Gegenteil.
 
Warum wir 61 Rundfunksender brauchen ...

Warum wir 61 Rundfunksender brauchen ...

Hervorgebracht werden solche Raritäten jedoch von einem bürokratischen Organismus, für dessen Wachstumshunger es keine natürlichen Grenzen gibt. Rund 24000 Festangestellte arbeiten im größten öffentlich-rechtlichen Imperium der Welt. Über dem Ganzen liegt ein weit verzweigtes Flechtwerk aus Rundfunkräten und Verwaltungsgremien, besetzt mit Haupt-, Neben- und Stellvertretern. Alles zusammen erzeugt genügend Unübersichtlichkeit, um sicherzustellen, dass dem Apparat zwischen Pförtner, Formularverwalter und Kabelträger niemals die Arbeit ausgeht. Auch ohne eine einzige Sendung.

Streng genommen kennt der öffentlich-rechtliche Rundfunk, also ARD und ZDF, keine Krise. Er blüht, wächst und gedeiht und führt ein Leben in glücklicher Zuwachserwartung. Über 6,6 Milliarden Euro stammen aus Gebührenerträgen; seit Anfang der neunziger Jahre haben sie sich um die Hälfte vermehrt. Wer einmal das Anstaltswesen von innen gesehen hat, weiß, warum. Ein Sender ist eine Wunschmaschine und seine Grundstimmung die der Begehrlichkeit. Es herrscht Mangel in Hülle in Fülle. Hier gilt es, eine ?Nachtlücke? zu füllen, dort fehlt der Online-Auftritt, und drüben muss rasch ein Programmfenster geschlossen werden. Anschließend ist die Betriebstankstelle zu klein, die Kantine zu voll und der Sendemast zu niedrig. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre haben ARD und ZDF die Zahl ihrer Sendeminuten verdreifacht. Inzwischen existieren 21 TV-Programme, einschließlich der Spartenprogramme wie Arte, Phoenix und 3sat.

Mit Bienenfleiß werden Fernsehproduktionen ausgelagert

Es gibt Anstalten, die besaßen vor zwanzig Jahren drei Rundfunkprogramme und waren damit glücklich. Heute haben sie sieben und träumen gerade vom achten. Kurz vor seinem Abgang ging der ZDF-Intendant Dieter Stolte mit der Idee eines Opern-Kanals in die nächste Planungsrunde. Rein rechnerisch beglückt ein Sender alle fünf Jahre sein Publikum mit einem neuen Programm, inklusive Vollversorgung und Rundumschichtbetrieb. 61 Radioprogramme senden um die Wette. Funkt es so weiter, hätte Deutschland im Jahre 2050 davon gut 200.

Die fälligen Gebühren berechnen die Sender selbst oder, wie die offizielle Sprachregelung lautet, aufgrund ?empirisch gesicherter Daten?. Das sind verschlungene Hochrechnungen über die Kosten geplanter Programmerweiterungen, zum Beispiel über den Finanzbedarf für die Fußball-WM-Rechte, für Millionenverträge mit neuen Stars und nicht zuletzt für die neuen Dienstwagen der Intendanten mitsamt den dazugehörigen Zapfsäulen.


Dem habe ich nichts hinzuzufügen. :p
Den kompletten Beitrag könnt Ihr hier hier nachlesen.

Quelle: Die Zeit - Dossier
 
AW: GEZ und kein Ende

Tja, auch ich bin ein solcher "sozialer" GEZahler - und kann trotzdem (oder gerade deshalb) gut verstehen dass sich viele drum drücken, denn auch ich zahl nicht freiwillig. Meiner Meinung nach entbehrt die GEZ jeglicher Verfassungsgrundlage - und die Methoden mit denen einGEZogen wird sind wohl bei der Stasi abgeschaut - wenn ich beweisen könnte und dürfte dass ich nur private guck/hör würd ich gern auf das öffentlich-rechthaberische Programm verzichten und für die Gebühren Pay-TV holen...

Star69 schrieb:
Bei allem teils berechtigten Unmut über die GEZ-Maßnahmen:

Wir sollten nicht vergessen, dass eine beträchtliche Gruppe von TV- und Radionutzern die GEZ prellen (und so die Gebühren der Ehrlichen zusätzlich hochtreiben).

Manche ÖR-Gegner mögen ein solches Verhalten hier sogar glorifizieren oder selbst praktizieren, es bleibt jedoch den Zahlenden gegenüber unsozial. Und das sind leider nicht nur "eine Hand voll".
 
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