Gottschalk will wieder Radio machen

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Die Sendung hat auf jeden Fall Potential!

Gottschalk war so, wie man Gottschalk kennt und wie man es von ihm in diesem Rahmen auch erwartet. Im Grunde moderiert er immer nach dem gleichen Schema: "Ihr jungen Leute kennt das ja gar nicht mehr...", "wir früher hatten ja...", "wenn ich mir die jungen Leute heute anschaue..." - aber das ist durchaus ja etwas, womit sich viele SWR3-Hörer mit identifizieren können.

Zöller ist meiner Meinung nach ein absolutes Talent. Die beiden müssen sich vermutlich noch ein bisschen warmlaufen, aber das kann eine richtig schöne und unterhaltsame Sendung werden, angemessen für die SWR3-Hörerschaft. Alles in allem: ein geschickter Coup vom SWR!
 
Also ich habe die Sendung im Stream nachgehört.
Also SWR3 ist wirklich angestaubt.
Die Sendung war jetzt nichts besonderes.
Warum Gottschalk nach SWR3 und nicht nach SWR1
Dort wäre er besser aufgehoben.
Dort gab es oder gibt es ja noch zwei Plattenspieler.
Aber selbst beim BR1 gab es kein Vinyl von TG.
Obwohl er ja noch Platten hat.
 
Also SWR3 ist wirklich angestaubt.
Wie meinst du das? SWR3 mag fad sein, aber nicht angestaubt.
Das würde auf SWR1 besser zutreffen. Bei SWR3 sind es immerhin die Hits aus der Playlist neben Gottschalks Oldies, das macht die Sendung doch interessant. Während es bei SWR1 nur Oldies wären. Ob TG zu alt für SWR3 ist, darüber lässt sich streiten, aber Frank Seidel von hr3 moderiert mit 62 immer noch die Hitparade und Casey Kasem hat die Top 20 noch mit 75 gespielt.
 
Das Alter eines Moderators ist tatsächlich erst einmal unwichtig. Wie man eine Sendung mit neuer Musik für die Zielgruppe informativ und unterhaltsam gestaltet, zeigt zum Beispiel Matuschke. Und der ist 55.

Wenn jedoch vom Gottschalk nur Sprüche kommen, wie: "Robin Schulz? Ich dachte, Robin Gibb...."? dann ist es auf Dauer einfach nur peinlich und es zeigt mir, dass er bei SWR 3 falsch ist. Mag ja witzig gemeint sein, aber es fängt sehr schnell an, zu nerven. Dieses Alt gegen Jung gerede ist genauso abtörnend, als wenn darüber diskutiert wird, ob Frauen oder Männer besser Auto fahren.

Nichts gegen Gottschalks Musikgeschmack. Nur dann soll er sich die richtige Welle dafür suchen. Wenn der Hörer u.a. wegen den Charts SWR 3 einschaltet , was nützt ihm dann Gottschalks Abneigung dazu? Inhaltlich braucht man schon mal gar nichts erwarten, sofern es sich nicht um einen Liebling von TG handelt. Soll er doch eine Sendung wie Reinke bei HR 1 oder Egner bei Bayern 1 machen. Oder wie es früher Roger Handt bei WDR 2 gemacht hat. Seine Belehrungen kann er sich jedenfalls sparen. Letzlich ist er vermutlich nur aus privaten Gründen nach Baden-Württemberg gewechselt, und nicht aus Liebe zur SWR 3 Musik. Tja, schade. So eine 0815 Sendung brauche ich jedenfalls nicht.

Tja, und wer nicht mitgehen will, sollte wohl besser bei seinem Gebiet bleiben. Ich glaube, dass Bayern 1 TG auch behalten hätte. Aber nun gut.
 
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Ich habe mir die Sendung auf SWR3 mal angehört und war enttäuscht. Gottschalk wirkte darin faktisch nur wie ein Dauer-Studiogast. Schade. Die Sendung auf Bayern1 war ihm auf den Leib geschnitten. So wird das nix. Gottschalk gehört selber ans Mischpult und in ein Format, in dem er sich wieder mit seiner Musik richtig breit machen kann. Ob SWR1 da passend ist? Gut - sicherlich allemal besser als SWR3. Vielleicht sollte er seine Radioshow auch als Syndication anbieten. Dann könnte die Sendung ja auf den verschiedensten Sendern laufen. Auch beim WDR würde Gottschalk durchaus für Quoten sorgen. Warum nicht bei WDR4? Dann hätte der Sender endlich mal wieder mehr Hörer.
 
Warum hat man da nicht Jauch dazugesetzt :D Das wäre es gewesen...

Klar. Der niemals versiegende und daher immer fröhlich weiter sprudelnde Intendanten-Gesundbrunnen mit dem schönen Beinamen Demokratieabgabe würde auch dies möglich machen. Nach dem Motto: Bei uns geht jeder Euro (der nicht gerade für Intendantengehälter und für ewige Pensionenzahlungen draufgeht) in die Stars - und kein Euro in die Ideen!

Dabei hatte es doch gerade SWR3 (dem unerreichbaren Vorbild vieler, aus Gründen der Kompensation dafür penetrant bestgelaunter, Dudelfunker) nie an Ideen gemangelt.

Sobald aber Unterhaltungs-Papst Thomas der Bescheidene (dessen genuine Abgeklärtheit für mindestens zehn gernecoole junge Radiomoderatoren ausreichen würde) im Bettlergewand eines gewöhnlichen Radiomoderators, und doch alles andere als inkognito, die Sender-Räumlichkeiten beschreitet, ist Schockstarre angesagt.

Schuld daran ist die im stillen Einvernehmen aufrechterhaltene Illusion (mag nicht "Lüge" sagen), dass diese neue, künstliche, berufliche Zweckgemeinschaft auch nur im Ansatz ein Kollegenverhältnis auf Augenhöhe implizieren könnte, welches sich von diesem lediglich durch Einkommen und abzuleistende Wochenarbeitsstunden unterscheidet.

Eine Illusion, die beiden Seiten zunächst schmeichelt: Die eine Seite fühlt sich im Licht des Stars aufgewertet, zumal dieser ja nun wieder dieselbe (ohnehin ziemlich coole) Arbeit verrichtet wie man selber: Thomas Gottschalk ist wie ich. Ich bin wie Thomas Gottschalk. Thomas Gottschalk aber ist der Olymp! Die andere Seite fühlt sich wieder 40 Jahre jünger: Hört her, ich kann es noch! Es hat sich nichts geändert.

Meiner mäßig qualifizierten Meinung nach ist SWR3 mit seinen eigenen höchstgradig talentierten Kräften aber ungefähr der letzte Sender, der dies nötig hätte.

Und doch: Thomas Gottschalks rauchige Stimme im Radio zu hören hat mir als Hörer unerwartet gut getan. Fast zu lange schon, um mich überhaupt noch daran zu erinnern, hatte ich einen wie diesen vermisst im rundfunkmäßigen Zeitgeiststrudel hektischer Baden-Badener Fisteligkeit und kita-eskem Stuttgarter Nanny-Gehabe.

Und als erstes fragte ich mich: Wieso lasst ihr so einen studiofüllenden Star seine Sendung denn nicht ganz alleine moderieren? Gottschalks Wortanteil ist wie ein ganz edler Wein. Warum diesen edlen Wein unnötig verwässern? Man spürt, dass Gottschalk sich gerne reden hört - soll er doch! Sobald Gottschalk mit seiner natürlichen Überpräsenz altmodisch in bester Manier einen Titel ansagt, ist er spürbar wieder in seinem Element und dabei einfach nur Vintage!

Man hätte eine Wette darauf abschließen können: Sie haben eine lockere "Doktor Sommer Sprechstunde" daraus gemacht. Dem schlagfertigen und tapferen, aus Gottschalks Sicht, Nachwuchsmoderator Frodo Zöller gelingt es immerhin, sich beispielsweise durch eine zielsicher platzierte Rentner-Pointe auf Gottschalks Kosten einen gewissen Stolz oder Freiraum als eigenständiger Moderator zu bewahren. Wenn ein gutmütiger und altersmilde gewordener Gottschalk seinen Co-Moderator im Studio erdrückt, dann geschieht dies aus Versehen: Gottschalk ist ein Riese, ein Urgestein, ein Veteran! Da hilft nur die Guerilla-Taktik!

Keine Ahnung inwiefern SWR3 "beraten" wird (hoffe für die mal, dass nicht durch Professionelle). Aber SWR3 wäre imho schon gut beraten, wenn sie Gottschalk einen stummen Techniker zur Seite stellen und ihn dann in seiner Zeitkapsel - mit größtmöglichem Spielraum - seine eigene, dann wunderbar antiquierte, Sendung moderieren lassen würden, in der er idealerweise sogar "seine" alten Platten auflegen (oder aber in Maßen über den kontemporären Musikgeschmack lästern) darf. Klar, dass so etwas gewohnheitsmäßig dann eher ins traditionell experimentierfreudigere Nachtprogramm gehört. - Aber gehört ein Gottschalk denn überhaupt zu SWR3? - Einen Tod muss man schon sterben.

Der Stallgeruch von SWR3 ist schon heftig. Eine gewollte Gottschalk-Inklusion vor diesem Hintergrund mag zwar zunächst mega-zeitgeistgemäß erscheinen, dürfte mittelfristig aber typischerweise das Gegenteil von Inklusion bewirken. Ehrlicher und natürlicher wäre es demnach, Thomas Gottschalk als den Star und Exoten zu behandeln nach außen zu kommunizieren, der er nun mal ist.
 
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TG ist gelebtes Radio und er hat das Radio in den 80er Jahren entscheidend mitgeprägt. Er ist eine lebenden Radiolegende. Wenn einer Radio im Blut hat dann der Thommy G. aus K. Seine Verdienste sind unbestritten und er wird den Hörern die z.B. mit Bayern 3 groß geworden sind, immer unvergessen bleiben. Dabei sollte man aber nicht vergessen, dass alles seine Zeit hat und hatte. Wir leben nun mal nicht mehr im Jahr 1985, sondern 2020 und da passt so einer wie Thomas Gottschalk einfach nicht mehr zu einem so totformatierten Flachfunk Sender wie SWR 3. Das ist ungefähr so, als wenn man einen Saurier ins Museum of Modern Art stellt. Sicherlich spannend und interessant, aber eben völlig unpassend. So kommt mir das auch bei Gottschalk vor. Der Mann wird dieses Jahr siebzig und sein musikalische Entwicklung ist irgendwo beim Ende der Disko-Ära und Anfang der neuen deutschen Welle stehengeblieben. Das soll auch keine Kritik sein, aber so ein Format gehört dann eben doch eher auf Wellen wie Bayern 1, SWR 1 oder auch WDR 4. Sicherlich spannend wären auch Sender wie Schwarzwald-Radio oder Internetstationen wie z.B. PopStop Radio. Dort könnte ich ihn mir einmal wöchentlich mit einer zweistündigen Sendung sehr gut vorstellen. Dann aber bitte er alleine und mit Alleinverantwortlichkeit inkl. der Musik bei Gottschalk. Ich bin sicher, er würde eine passable Quote erreichen und sein Fans würden es ihm danken, aber bei SWR 3 als Radiofossil am Nasenring zur Schau gestellt zu werden.... nee, das hat er nicht verdient und die Hörer auch nicht.
 
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Immerhin kennt Thomas Gottschalk dank Constantin Zöller jetzt den Namen Billie Eilish (Pirate Baird O'Connell), die mit Gottschalks Duschkumpel McCartney immerhin schon privat telefoniert hat und deren Eltern die größten Beatles-Fans sind.

Von diesem, dankenswerterweise von Zöller eingeworfenen, großen Künstler*innennamen abgesehen wüsste ich selbst auch nicht, was Gottschalk seit Beginn der NDW-Ära musikalisch großartig verpasst haben sollte. ;)
 
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Ich habe mir am letzten Montag auchal ein paar Minuten dieser viel diskutierten Sendung gegeben.
Auf mich wirkt das ganze nicht wie eine doppelmoderierte Sendung, sondern eher wie eine dieser Sonntags-Talksendungen, in denen ein Prominenter mit dem Moderatoren über sein Leben plaudert.
 
Die Sendung muss erst warm werden bevor man mit der Peitsche draufhaut. Wenn TG im Frühling noch genauso passiv am Mikrofon klingt, dann kann er es auch lassen. Aber in der letzten Sendung hat er damit begonnen das Wetter zu übernehmen. Doch von einer Doppelmoderation wie Zeus und Wirbitzky sind Gottschalk und Zöller noch weit entfernt.
 
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Die Sendung muss erst warm werden bevor man mit der Peitsche draufhaut. Wenn TG im Frühling noch genauso passiv am Mikrofon klingt, dann kann er es auch lassen. Aber in der letzten Sendung hat er damit begonnen das Wetter zu übernehmen. Doch von einer Doppelmoderation wie Zeus und Wirbitzky sind Gottschalk und Zöller noch weit entfernt.

Die gegenseitigen Sticheleien der beiden in der heutigen Sendung haben mir sehr gut gefallen - hatte was von Gottschalk & Jauch in den 80ern: der schon prominente TG und der gespielt devote Gegenpart, der aber auch mal kontert.
Ansonsten hat mir die Musik heute besser gefallen als in den ersten beiden Sendungen - weniger Mainstream, mehr Ungewöhnliches (sowohl von früher als auch von heute).
 
oder vielleicht macht dem Gottschalk das neue SWR3-Geschrammel doch nicht so viel Spass auf Dauer. Mich würds nicht wundern, wenn er urplötzlich mal bei SWR1 BW oder SWR1 RP auftaucht.

Die Sendung könnte ja auch Abends laufen, aus dem freien SWR3 Studio in Baden-Baden gesendet werden und auf SWR1 BW und SWR1 RP laufen. Technisch ist es möglich.
 
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