GroKo will UKW-Abschaltdatum beschließen!

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Wanderdüne

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In der letzten Nacht soll die Arbeitsgruppe 7 der GroKo-Verhandler sich auf folgende Passage verständigt haben:

"Zum Erhalt der medialen Vielfalt werden wir das Digitalradio als niederschwelliges Medium weiterentwickeln. Damit mittelfristig Digitalradio das UKW-Angebot vollständig ersetzt, werden wir bis zum Ende der Legislaturperiode ein Abschaltdatum festsetzen."


Na, das ist ja mal was! Es wundert nicht, dass Frau Bär (CSU) und Frau Raab (SPD) der Arbeitsgruppe angehören. Die bekommen ja tatsächlich noch ein paar überraschende Dinge geregelt. Dies wäre dann aber auch mal endlich ein medienpolitisches Signal.

Die Radioverbände, insbesondere VAUNET (formerly known as VPRT), schlagen schon einmal ein Rad aus Empörung...

P.S.: Es ist übrigens der 1.2., nicht der 1.4.!
 
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Nicht zu vergessen die tollen Worte "OFFENBAR" und "MÖGLICH" - Du beziehst Dich OFFENBAR auf diesen "Artikel" - selbst ein funktionierender Fön könnte kaum mehr heiße Luft hervorbringen...
 
Sehe das zwiespältig: Einerseits wird es Zeit, dass diese längst nicht mehr zeitgemäße, alte, völlig überteuerte Rauschtechnik, die letztlich nur künstlich am Leben gehalten wird, um ein Oligopol zu schützen (genau deswegen läuft das Oligopol ja auch so Sturm dagegen), zum alten Eisen befördert wird. Andererseits zeigt sich, dass an UKW offenbar sehr viele Emotionen hängen ("da lernte ich meine große Liebe kennen und im Ford Taunus lief der Südwestfunk auf der 89,9"), und das Thema Abschaltung sich mehr kontraproduktiv auf DAB+ auswirkt. Die Leute sollen die Vorzüge von DAB+ lieben und es nicht hassen lernen. Mit der Abschaltkeule bewirkt man eher das Gegenteil, siehe der Sturmlauf der ewiggestrigen UKW-Salafisten in Norwegen mit schwedischer Unterstützung.
 
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Ich sehe es ähnlich wie Radiotor. Die Abschaltdrohung hat das Klima vergiftet. Viele Private wären bereit, offener mit DAB+ umzugehen, wenn nicht immer das böse A-Wort käme, insbesondere von den Öffis.

Ich würde aber das Positive rausziehen. Diese Passage ist natürlich überraschend und hat die Verbände etwas auf dem linken Fuß erwischt. Die Verbände werden sich also die nächsten Monate entsprechend an diesem Thema abarbeiten. Sollte es in dem Papier stehenbleiben, wird es in den nächsten Monaten nur eine Diskussion geben, nämlich die um ein Abschalttermin. Ich sehe schon die Drohszenarien von Massenentlassungen bei den Privatradios und der drohende Untergang des medialen Abendlandes. Die "drohende" Abschaltung wird allerdings dazu führen, dass der Anteil an DAB+ Endgeräten deutlich steigen wird. Letztlich wird es ein Abverkaufsargument sein, dass man Neuwagenbestellern und Käufern von Radioempfängern aufzeigt, dass UKW möglicherweise bald abgeschaltet werden könnte. Wenn man damit hochpreisigere Geräte verkaufen kann, wäre ich als Verkäufer mehr als dankbar. Und es wird die Veranstalter motivieren, doch endlich auf DAB+ zu gehen, die bislang dies vehement ablehnen. Denn man kann ja nicht wissen, wie das mit dem Abschalttermin dann ausgeht. Insofern, Radiotor, ja, es vergiftet die Atmo, aber es kann auch positive Effekte erzeugen. Schaun wir mal!
 
Wir haben noch gar keine schwarz-rote Regierungskoalition (Das Wort "Groko" ist eine Unsitte und einfach nur ein lächerlicher Trend alles abkürzen zu müssen, siehe "Bufdi" und anderer Blödsinn!), gott sei dank! Und ob es jemals zu einer solchen kommen wird ist mehr als fraglich. Ansonsten waren die ganzen letzten Wochen ein reines Schmierentheater und CDU/SPD werden bei der kommenden Wahl Mühe haben, die AFD auf unter 40 Prozent zu drücken. Diese beiden Parteien wurden von einer großen Mehrheit der Bevölkerung nicht durch ihre Stimme mit der Regierungsbildung beauftragt. Leider haben die Liberalen keinen Mumm in den Knochen und die Roten sind Wendehälse, die ihr Fähnchen nach dem Wind richten (Schulz und Schwesig nach der Wahl: Wir gehen in die Opp., eine neue Gr. Koal. wird es mit der SPd nicht geben bla bla bla). Aber Hauptsache man hat wieder eine Gelegenheit, jeden Tag einen neuen Pro DAB Propaganda Artikel herauszuposaunen, siehe 40 Prozent der Autokäufer...
 
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Diese von Dir sogenannte Rauschtechnik ermöglicht mir am Wohnort und unterwegs Radiosender zu hören, die ich nicht auf DAB hören kann. Lieber etwas Rauschen und was hören können als gar nichts hören können- Ob die Politik wirklich ein Abschalttermin festlegt, weiß ich nicht, aber ich finde, sie greifen da zu sehr in die Wirtschaft ein. 80% nutzen UKW, so schlecht kann es also gar nicht sein. DAB klingt oft wie aus der Blechbüchse! Klanglich meistens nicht gerade ein Hörerlebnis.
 
Zumindst kommt jetzt Bewegung in die Diskussion. Ich denke auch, dass es ein gutes Verkaufsargument ist, wenn man den Käufer jetzt schon darauf hinweist, dass am Tag X UKW abgeschaltet werden könnte. Ich halte es auch für sinnvoll, da auf Dauer ein Nebeneinander von DAB und UKW unter ökonomischen Gesichtspunkten einfach nicht wirtschaftlich ist. Die Privatsender sollen aufhören rumzujammern. Das Abschaltdatum wird nicht morgen und auch nicht in 2 Jahren sein. Ich rechne mit 2025 oder später. Somit hätte man genügend Zeit sich darauf vorzubereiten. Tatsächlich wird es dann für die Privaten auch billiger, weil dann für viele endlich die Doppelausstrahlung wegfallen würde. Natürlich müsste man sich dann neuer Konkurrenz stellen, die man derzeit auf UKW nicht hat, aber Streaming und Internet machen den Sender doch heute schon das Leben schwer und wenn man ein vernünftiges Programm macht, werden die Hörer das auch honorieren. Spätestens wenn es echte Flatrates zum erschwinglichen Preis ohne Drosselung gibt, wird sich das Geschäftsmodell UKW eh erledigt haben. Besonders wenn man weiterhin "business as usual" macht und mit Voicetracking, dümmlichen Gewinnspielen und 50 Hits in Dauerschleife glaubt den Hörer zu beglücken, dann wird man eben die Quittung kriegen.
 
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Das will man ja nicht. Man hätte bundesweite Programme auf DAB und langes- bzw. regionale Sender auf UKW senden lassen können. Statt dessen versucht man mit aller Macht UKW plötzlich schlecht zu reden und DAB zu puschen. Ich höre gerne auch DAB, habe div. Geräte seit vielen Jahren (als es noch DAB alt gab). Was ich immer und immer wieder kritisiere ist die Nichtverfügbarkeit von weiter entfernten Radiosender und die teils sehr schlechte Qualität, die wegen niedriger Datenrate bzw. wegen den Einstellungen am Sound auftritt. Beim TV (egal ob Sat oder Antenne) hat man dies wunderbar hingekriegt. Bei Radio kriegt man es einfach nicht hin.
 
Diese Pappnasen bekommen sonst nix auf die Kette,WIR haben in Deutschland ganz andere Probleme,die sollten erst einmal gelöst werden und bedenkt,die Herren denken zuerst an sich und Ihre Bezüge,also Wir liegen schon 30 Jahre unter der Grasnarbe und sonst wird da nix passieren
 
Habe schon mal eine Meldung für 2022 vorgeschrieben:

Bundesregierung beschließt Abschaltung von DAB+ - Reaktivierung der Mittelwelle

Mit ihrer knappen Mehrheit im Bundestag hat die blau-gelbe Koalition die Abschaltung des analogen UKW-Hörfunks zum 31.12.2027 rückgängig gemacht. Gleichzeitig beschloss sie die Einstellung des Digitalfunks (DAB+) zum Jahresende und ein Investitionsprogramm zur Reaktivierung der Mittelwelle.

Bundeskanzler Björn Höcke (AfD) spricht von einem guten Tag für Deutschland: "Endlich wird es möglich werden, meine Reden stilecht mit alten Volksempfängern in der ganzen Welt zu hören".

Bundeswirtschafts-, -außen- und Propaganda-Superminister Christian Lindner (FDP) stellte zugleich ein Investitionsprogramm im Umfang von 3,5 Milliarden Euro vor. Dieses beinhalte unter anderem den Wiederaufbau der Mittelwellensender und die Verteilung von Empfangsgeräten im Volk.

Der Beschluss wurde gegen die Oppositionsparteien im Bundestag, CDU/CSU, Die Grünen und Die Linke, gefällt. Kritik kam auch von der nicht mehr im Bundestag vertretenen SPD, die laut eigenen Angaben "einen Umstieg auf DAB+ wollte - genau so wie die CDU, nur ganz anders".
 
Die Welt hat die Umstellung auf Digital TV überlebt, ich bin ganz zuversichtlich das sie auch die Abschaltung der UKW Frequenzen irgendwie überstehen wird :)
Die Industrie macht dann jedenfalls Party :)
Wie viele Millionen sehr gut klingender Radioempfänger müssen dann in blecherne billig aber zu überhöhten Preisen zu erwerbende Digital-Empfänger getauscht werden ?
Außerdem ...... wie man beim TV sehen kann ..... eine sichere Dauereinnahmequelle ..... wenn alle ihre Empfänger haben, ändert man mal eben den Standard und alle brauchen neue Geräte ...... DAS eröffnet Gewinnchancen ohne ende :)


@Der Radiator
Du solltest für den Postillion schreiben, der ist gut. Lach
 
<ot>
blau-gelbe Koalition
Ich denke nicht, dass sich irgendeine der etablierten Parteien jemals auf eine Koalition mit der AfD einlassen wird.
Nach dieser Legislaturperiode hat sich meiner Meinung nach das Thema AfD sowieso von selbst erledigt. Die werden nämlich im Bundestag ihren Worten keine Taten folgen lassen, was natürlich der Großteil ihrer Wählerschaft begreifen wird und dann frustriert wieder was anderes wählt.
</ot>

DAB+ ist hier in Bayern schon sehr gut ausgebaut. Landesweite, Überregionale und sogar fast alle Lokalsender verbreiten mittlerweile ihr Programm über DAB+.
Es gibt für alles einen Mux :)
Manchmal schalte ich während der Autofahrt den Navi-Bildschirm auf die Radiostatusanzeige um, um zu erfahren, wie oft bei einem eingestellten DAB+ Sender auf UKW zurück geschaltet werden muss. Pro Stunde passiert das mal 2-3 mal, dann aber auch nur für einige Sekunden.
Richtig erschrocken bin ich allerdings, als ich neulich in Niedersachsen unterwegs war. Gerade in den ländlichen Regionen: NDR und Bundesmux auf DAB+. Das wars!
Kein ffn, keine Antenne, kein Radio 38 (hab ich dort zufällig entdeckt - überraschend angenehmes Soundprocessing, wenig Kompression) etc.
Über die Sinnhaftigkeit dieser Programme will ich jetzt gar nicht diskutieren, aber warum trauen sich dort nicht einmal Landesweite/überregionale Programme auf DAB+?
Sogar der NDR war über weite Strecken nur über UKW zu empfangen. Warum tun die sich da so schwer? Woran fehlt es? Fehlt es am Mut, dauerhaft und nachhaltig in diese Technik zu investieren, oder fehlt einfach nur das Geld für diesen Schritt? Ich verstehe einfach nicht, weshalb es im Süden klappt und im Norden nicht.

<wunschdenken>
Sollte DAB+ in ganz DE mal zufriedenstellend ausgebaut sein, hätte ich sowieso folgenden Vorschlag:
Die Freigabe des UKW Bandes für eine Art sog. LPFM (Low-Power-FM) -Stationen, wie es sie in den USA bereits gibt.
Privatpersonen können bei der BNetzA eine Sendelizenz im preislichen Rahmen erwerben und dann mit (vllt. bis zu 10W?) einen kleinen Ortssender aufbauen.
Quasi einen Mini-Lokal-Sender.
Kleinste lokale Stationen würden entstehen, Verbände würden sich gründen, die, evtl. mit finanzieller Förderung der jeweiligen Gemeinde, keine allzu großen Ausgaben hätten. Natürlich einhergehend mit dem absoluten Verbot von Kommerz. Sonst haben wir wieder den Dudelfunk.
Das wären dann mal wirklich "freie Radios". Es gäbe bestimmt auch genug Menschen, die sich das regelmäßig anhören würden:
Berichterstattung aus der Gemeinde, aktuelle Beschlüsse des Gemeinderates, anstehende Veranstaltungen, etc...
Teilweise gibt es diese Programme bereits als Webradio. Aber im UKW Band würde eine Verbreitungsplattform geschaffen, welche sich für sowas hervorragend eignet und die Empfänger wären bei den Hörern bereits vorhanden und wie gewohnt zu bedienen.
</wunschdenken>

So, genug geträumt!
Grüße
 
Schon interessant, wie die Verbände gleich den "Weltuntergang" herbeireden :thumbsdown:.

Na und - was passiert denn, wenn man bis zum Ende der Legislaturperiode einen UKW-Abschalttermin ins Auge fasst?? Nichts !! Keiner weiss bisher, auf welches Datum man sich einigen würde. Gehen wir mal davon aus, dass die GroKo (sofern sie kommt) bis zum Ende der Legislaturperiode = 2021 "durchhält". Wenn dann z.B. Abschaltung in 9-10 Jahren angestrebt wird = 2030 (von mir aus auch 6 Jahre = 2027). Keiner weiss, wie sich DAB+ bis dahin entwickelt hat oder ob es z.B. nicht schon einen ganz anderen Übertragungsweg für Audio gibt. Sobald ein Multichip für neue Radiogeräte vorgeschrieben wird (was ich doch wohl bald hoffen will!), muss auch niemand sein bis dahin ohnehin neubeschafftes Empfangsgerät "wegschmeissen".

Also mal wieder typische "Panikmache" der Lobbyverbände = "Viel Lärm um Nichts" :wall: / E.
 
diese längst nicht mehr zeitgemäße, alte, völlig überteuerte Rauschtechnik
Diese "Rauschtechnik" klingt z.B. so wie im Anhang (Musik ist geschnitten). Klar, da ist bissl Rauschen drin. Dafür fehlen die ätzenden Artefakte der in den allermeisten Fällen üblichen Bitraten im deutschen DAB. Bayern 2 hätte ja wenigstens noch 96 kbps HE-AAC, was für leises Hören im Auto noch ok geht, aber fürs Wohnzimmer zu wenig ist. Oder wie wäre es mit MDR Kultur in 88 kbps HE-AAC? Sorry, das ist wie Diktiergerät. UKW klingt da Lichtjahre besser und wird seit einem Dreivierteljahr sogar in unreduzierter Qualität zu UKW zugeführt. Verkehrte Welt.

Ich frage mich angesichts der Lobhymnen auf DAB und der vernichtenden Kritik an UKW immer wieder ernsthaft, wie so krass unterschiedliche Wahrnehmungen auftreten können. In meinem Umfeld sind sowohl "Radio-Laien" als auch Profis (u.a. ARD-Tonmenschen) und die können dem allesamt nichts abgewinnen für mehr als nur mobiles Anhören. Die Leute haben DAB alle ausprobiert und fast alle angesichts der klanglichen Katastrophe nur abgewunken.

Auch hübsch finde ich die Aussage der um eine funktionsfähige Regierung ringenden einstigen "Volksparteien":
Zum Erhalt der medialen Vielfalt
Danke, selten so gelacht. Sind die merkbefreit oder lügen bei besserer Kenntnislage? Wenn ich auf DAB setzen muss, um die angebliche "mediale Vielfalt" zu erhalten, was ist dann auf UKW schiefgelaufen? Klar, wir wissen es: mit Ausnahme der Alibi-Öffi-Kulturwellen und der ARD-Infowellen läuft überall der gleiche Superhitmix ohne jegliche Relevanz. Und was kommt dann auf DAB? Günstigstensfalls bei den Öffis die ausgelagerten Inhalte der einstigen UKW-Vollprogramme. Ansonsten halt irgendwelche Abspielschleifen, für die es heute weitaus zeitgemäßere und personalisierbare Verbreitungswege gibt.

Andererseits zeigt sich, dass an UKW offenbar sehr viele Emotionen hängen ("da lernte ich meine große Liebe kennen und im Ford Taunus lief der Südwestfunk auf der 89,9")
Ich bin da emotionslos. Ich sehe nur die für mich und meine Anwendungsfälle relevanten Fakten: UKW klingt in den meisten Fällen besser als DAB, oft sogar deutlich besser. Und für UKW kann ich vorhandene hochwertige und gut bedienbare Empfangsgeräte verwenden und muss mir nicht hässliche Adapterlösungen frickeln oder neue hochwertig aussehende (und dann schlechter klingende) Gerätschaften kaufen, bloß weil eine Polit-Elite einen bewährten und mehrheitlich genutzten Empfangsweg weghaben will.

Die Leute sollen die Vorzüge von DAB+ lieben und es nicht hassen lernen.
Schaltet die Öffis alle in 144 kbps LC-AAC oder 192 kbps MPEG 1 Layer 2 auf und für mich ginge DAB ok. Aber diesen Schund, der da meist verbreitet wird, als "Zukunft" zu betrachten, ist schon bissl bemerkenswert.
 

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  • Bayern 2 - UKW-Kabelempfang.mp3
    4,4 MB · Aufrufe: 11
Letzendlich ist es doch eigentlich egal, wo der Lieblingsfunk läuft. UKW oder DAB+ oder oder,,,,,

Entscheidend wird der Mehrwert sein, den ein neuer Übertragungsweg hat um auch Menschen zu gewinnen.
Und wenn ich jetzt mal DAB+ höre....okay, rauscheinbrüche hat man nicht aber DER KLANG!!! Teilweise Glashausklirrenddünn.....da wünscht man sich manchmal das "warme" UKW mit seichtem Rauschen zurück.
An der Bandbreite auf DAB+ muß man arbeiten.

Mit dürrren Datenraten an Grasnarbenniveau wirds voerst nichts mit einer Umstellung!Da kann man auch gleich die Mittelwelle wieder rausholen....
 
Achtung! Achtung! Hier ist die Sendestelle Voxhaus Berlin. Wir beginnen unsere heutige Sendung für die Rundfunkteilnehmer im Empfangsgebiet mit einer musikalischen Groteske zur UKW-Abschaltung, die erstmals im Koalitionsvertrag der vermeintlich künftigen Regierung enthalten sein soll...


Mal ganz ehrlich, was soll die Aufregung? Wenn ich mir überlege was alles schon im Koalitionsvertrag der ersten Merkel-Regierung drin stand, was man jetzt wieder in eben jenen Koalitionsvertrag reinschreibt... Hier glaubt doch nicht jemand ernsthaft, dass dieser vermeintliche Abschalttermin mehr als Rascheln im Blätterwald ist? Dieses Land hat im Moment ganz andere, wesentlich wichtigere Baustellen zu beackern als sich ausgerechnet um den Abschalttermin für den UKW-Rundfunk zu kümmern. Ich halte das für eine medienpolitische Nebelkerze um ein wenig Druck aufzubauen. Mehr aber auch nicht, weil dank Lobbyisten, Beratern und sonstigen unsagbar wichtigen Leuten eine Einigung zwischen den entsprechenden Protagonisten sowieso nicht zustande kommt. Und eine Zwangsabschaltung gegen den Willen von Veranstaltern und der Mehrheit der Leute, die nach wie vor per UKW-Band Radio hören, kann sich diese Regierung sowieso nicht leisten... Ergo, viel Wind um nichts.

Und damit verabschiedet sich die Sendestelle Voxhaus Berlin für dieses Mal und wünscht viel Freude beim Vermehren der gewonnenen Einsichten. Vielleicht...

 
Zuletzt bearbeitet:
@icecube919
Hört sich gut an, stellt sich nur die Frage wie viel Kohle in diesem Fall GEMA und GVL von den Kleinsendern einstreichen.
Diese Einamequelle werden sie vermutlich ganz schnell abschöpfen.

Schaltet die Öffis alle in 144 kbps LC-AAC oder 192 kbps MPEG 1 Layer 2 auf und für mich ginge DAB ok

Recht hast Du, aber wenn die erst mal anfangen gewinne zu maximieren werden sie es gnadenlos runterkomprieren.
Was dann vermutlich zur Follge haben wird das noch weniger Leute Radio hören, einfach weils sich nur noch nach Blechbüchse anhört.

Ohne Glaunebskrieg Digital Analog.
Man höre sich einmal ein Klassisches Konzert Live an.
Danach das gleiche über DAB
Böse wenn alle Oberschwingungen weg komprimiert sind.
Dann Höre man sich das Konzert einmal voll Analog Aufgenommen, analog abgemischt und analog aufgezeichnet an, das ganze über eine anständige voll analoge Stereoanlage.
Dazwischen liegen einfach Welten.
Da allerdings UKW Radio zwischendurch auch durch Digitaltechnik läuft....... weiß ich nicht so genau ob der Unterschied zu Reiner Digitaltechnik noch soooo groß ist.
 
Da allerdings UKW Radio zwischendurch auch durch Digitaltechnik läuft....... weiß ich nicht so genau ob der Unterschied zu Reiner Digitaltechnik noch soooo groß ist.
Bei DAB+ auf jeden Fall. Denn dort wird mit extrem mageren Bitraten gearbeitet.
Der BR verbreitet seine Programme bspw. mit 96kbit/s HE-AAC. Als mp3 würde diese Bitrate unzumutbar klingen. Daher nutzt dieser Codec eine weitere psychoakustische Eigenart. Nämlich die, dass das menschliche Gehör hohe Frequenzen weniger präzise wahrnimmt. Das Schlüsselwort heißt Spektralbandreplikation (SBR).
Im Grundsignal wird alles oberhalb eines durch die Bitrate definierten Tiefpasses abgeschnitten. Das erkennt man, wenn man bei DAB+ Geräten den Sender wechselt und es erst etwas dumpf klingt. Das ist der Sound, der tatsächlich übertragen wird. Nach einigen Sekunden gibt's auf einmal Höhen. Das ist die besagte SBR. Zusätzlich zum Grundsignal werden nämlich einfache Steuersignale mit übertragen, die im Empfänger ausgewertet werden. Dieser erkennt dann einfach gesagt: Aha: Da sind Höhen, oder Aha: Da sind keine Höhen. Der bildet dann künstlich das nach, was mal wirkliche Höhen waren.
Ich leide leider an solch einer Holzohrigkeit, dass ich das schwer unterscheiden kann.
UKW klingt in den meisten Fällen besser als DAB, oft sogar deutlich besser
Das kann ich leider nicht erkennen. Ich höre nur, dass die Kanaltrennung bei DAB+ besser ist. Das merke ich jedes Mal, wenn das Autoradio mangels DAB+ Signal auf UKW umgeschaltet hat und wieder zurück schaltet (Und dabei gehe ich davon aus, dass die Programme das UKW Processing auch auf DAB+ schicken) und auf einmal die Stereobasis deutlich breiter wird.
Ansonsten kann ich fast keinen Unterschied feststellen. Vielleicht liegt das weniger an meinen Ohren, als mehr an meiner Werksanlage im Auto, wo ein digitaler DSP permanent meint zu entscheiden, wie was zu klingen hat o_O
So etwas verfälscht natürlich nochmal ordentlich.
DAB+ unter HiFi-Bedingungen (außerhalb des Autos) habe ich jedenfalls noch nie gehört.

Grüße
 
Da allerdings UKW Radio zwischendurch auch durch Digitaltechnik läuft....... weiß ich nicht so genau ob der Unterschied zu Reiner Digitaltechnik noch soooo groß ist.
Das macht in der Praxis erstmal keinen Unterschied, solange die generelle Senderzuführung nicht mit niedriger Datenrate läuft.
Bei DAB+ ist das derzeit aber auf den letzten Metern, Strecke Sender zum Empfänger, nahezu immer der Fall.
Man darf auch nicht vergessen, dass die ganze Entwicklung bezüglich Kanalkapazitäten etc. in den 80er Jahren stattfand, auch schön für ein „Medium der Zukunft“. Würde uns heute noch irgendwer die Funktionsweise eines CD-Players als den neuen, heißen Kram verkaufen wollen?

Sollte man die Datenraten nicht wie von Radiowaves beschrieben gestalten, käme ein Umstieg von UKW-Ortsempfang auf DAB+ Qualitativ in etwa dem gleich, als würde ich an einem Full-HD-Fernseher die Signalquelle von BluRay auf SVHS ändern, mal „Bildlich“ gesprochen.

Übersprechen und Geräusch- und Fremdspannungsabstand mögen Systemübersicht ja immer hervorragend sein, aber AAC < 128 kbps Stereo kann nicht so sauber codieren, dass es sich nicht irgendwo in deutlich hörbaren Artefakten bemerkbar machen würde - eine qualitative Hürde, die es bei der analogen Ausstrahlung nicht gibt.

Wenn man mal überlegt, welche Dantenmenge für eine Bildübertragung in 1920x1080p verballert wird, und dann Radio in 72-112 kbps AAC-HE oder -LC als Heilsbringer verkaufen wollen...?!

Immerhin könnte man so manchen DAB+-Sender in den Niederlanden auch mit einem 56k-Modem über analoge Telefonleitung empfangbar machen. Wer hat noch eins? ;)
 
Spätestens wenn es echte Flatrates zum erschwinglichen Preis ohne Drosselung gibt, wird sich das Geschäftsmodell UKW eh erledigt haben. Besonders wenn man weiterhin "business as usual" macht und mit Voicetracking, dümmlichen Gewinnspielen und 50 Hits in Dauerschleife glaubt den Hörer zu beglücken, dann wird man eben die Quittung kriegen.
Nö, wird man nicht.
Was ich in meinem Umfeld so mitkriege, schaltet man auch per Streaming seinen bekannten UKW-Dudler ein. Ja, genau den mit den 50 Hits in Dauerschleife :)
 
Ich kann nicht verstehen, dass so eine Diskussion immer wieder beim Klang landet. Zum einen ist der Klang nicht so schlecht wie immer behauptet wird. Im Auto z.B. klingen die DAB-Sender z.B. hier in NRW deutlich besser als über UKW. Zum anderen und das wird bei der Diskussion immer wieder vergessen, ist 80% der Hörer der Klang VÖLLIG EGAL. Wer sich unterwegs Youtube Videos über Handylautsprecher anhört oder Musik mit 96 kbit/s in MP3 streamt für den müsste der Klang von DAB der Himmel auf Erden sein. Ist es aber nicht, weil es keine Sau interessiert. Das sind ein paar Freaks wie wir, die vielleicht Wert auf Hi-Fi Klang legen. 80% der Nutzer ist es aber einfach Latte. Hauptsache es quiekt was aus dem billigen Küchenradio made in China oder dem Handylautsprecher. That's it.
 
@icecube919
Hört sich gut an, stellt sich nur die Frage wie viel Kohle in diesem Fall GEMA und GVL von den Kleinsendern einstreichen.
Diese Einamequelle werden sie vermutlich ganz schnell abschöpfen.

GEMA/GVL sind erlösabhängige Positionen, d.h. die Höhe richtet sich nach den Nettoerlösen. Kleine Sender, (umsatz-)kleine GEMA/GVL Kosten, (umsatz-)große Sender große GEMA/GVL Kosten. Liegen bei rund 8,5%.

Nö, wird man nicht.
Was ich in meinem Umfeld so mitkriege, schaltet man auch per Streaming seinen bekannten UKW-Dudler ein. Ja, genau den mit den 50 Hits in Dauerschleife :)

Marktforschung im eigenen Umfeld ist immer so eine Sache... Schau Dir einmal die Messungen der IP Audio an. Dort sieht das Bild anders aus. Spotify liegt als Streaminganbieter bei rund 50% der Gesamtreichweite. Und zwar nur bei den gemessenen, werbetragenden Angeboten. Eine Vielzahl fehlt dort. Die These ist also so nicht haltbar. Und ich rede hier nicht von der MA, bevor das Thema wieder losgeht...;).

Ich kann nicht verstehen, dass so eine Diskussion immer wieder beim Klang landet. .

Ich auch nicht. Ist nicht kriegsentscheidend. Die super tolle Klangqualität von DAB (schon bei alt) war schon immer die große DAB-Lebenslüge. Das mag Klangfetischisten und Klassikfans tangieren, die breite Masse eher nicht. Schaut Euch einmal die Endgeräte an, die bei der Masse im Umlauf sind. Auch die Qualität von Autoradios ist z.T. grottig. Dennoch wird es genutzt - und ich spreche hier von UKW. Entscheidend ist der Mehrwert, also die Vielfalt, die ich über DAB+ bekommen kann und u.U. auch die Qualität (also keine Störungen). Bei beiden Punkten hakt es noch. So sind die DAB+ Angebote vielerorts viel zu gering, z.B. NRW und Rheinland-Pfalz sowie Saarland, Niedersachsen und auch in Ba-Wü ist es überschaubar. Da sind z.T. nicht einmal die UKW-Programme in den Bouquets. Dazu kommt das Problem, dass der Overspill z.T. aus der UKW-Welt nicht gegeben ist. Während ich im Tunnel und im Parkhaus im schlimmsten Fall UKW-Störungen habe, ist das DAB+ Signal komplett weg. Und auch Indoor bin ich manchmal, trotz zentaler Lage in der Nähe eines Senders, nicht wirklich zufrieden. Aber das hatten wir doch schon alles...
 
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