GroKo will UKW-Abschaltdatum beschließen!

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Welchen Mehrwert würde mir noch ein UKW-Gerät bringen??? Irgendeinen lokalen "Hit"dudler?
Genau das. Für viele Leute sind lokale Informationen super wichtig. Deswegen sind die Lokalradios in NRW doch so erfolgreich.
Und Radio NRW hat in "seinem" Artikel, der oben verlinkt wurde, natürlich Recht: Antenne AC in Bielefeld ist Quatsch. Und so viele Frequenzen, dass jedes Lokalradio alleine auf einer DAB+-Frequenz dudelt (also eine 1:1-Umschaltung der jetzigen UKW-Sender auf DAB) gibt es im DAB-Band nicht.
Lokalradios sind ein Problem, wofür es immer noch keine Lösung gibt und woran bei der Entwicklung des Standards offenbar auch nicht gedacht wurde. Gleiches gilt für landesweite Sender, die sich zu bestimmten Zeiten auseinanderschalten.

Deswegen lasst sie doch einfach auf UKW. Ein wirkliches Nutzungsszenario für die Frequenzen scheint es ja offenbar auch nicht zu geben, also wozu brachliegen lassen?
 
Und so viele Frequenzen, dass jedes Lokalradio alleine auf einer DAB+-Frequenz dudelt (also eine 1:1-Umschaltung der jetzigen UKW-Sender auf DAB) gibt es im DAB-Band nicht.
Also je nach Komprimierung passen bis zu 43 Sender in einen Muxx (40 kbps). Daher würde ich da keiinerlei Probleme sehen. Es sind doch insgesamt nur 45 Sender. Allgemein üblich sind 12 oder 16 Programme (72 bzw. 96 kbps). Und wenn wir mal von 16 ausgehen, würden drei Muxxe für eine NRW-weite Versendung aller Programme reichen. Natürlich könnte man das auch noch runterbrechen auf zwei Muxxe, denn alle Sender NRW-weit wären ja eher sinnfrei. Je nach Standort könnte man die Belegung problemlos variieren. Die sächsischen Regionalmuxe in Leipzig und Freiberg machen seit einer Woche vor, wie das gehen könnte.
 
Und so viele Frequenzen, dass jedes Lokalradio alleine auf einer DAB+-Frequenz dudelt (...) Lokalradios sind ein Problem, wofür es immer noch keine Lösung gibt und woran bei der Entwicklung des Standards offenbar auch nicht gedacht wurde.
Es gab mal ein L-Band mit 23 weiteren DAB-Kanälen, die vor allem für lokale Angebote gedacht waren (bundesweit 2 Abdeckungen pro Region). Das Band gibt es zwar immer noch, aber es steht nicht mehr für DAB zur Verfügung. Mein Autoradio könnte es sogar noch empfangen!
 
Nur ein Oligopol hat es mit einer Mixtur aus Verhinderung und Verzögerung geschafft, UKW so lange künstlich am Leben zu erhalten.
Bitte gebe Dich nicht der Lächerlichkeit preis. Kein Oligopol hat UKW am Leben gehalten, sondern die Bevölkerung, die darüber Radio hört und mehrheitlich keinen Grund sieht, auf ein anderes System zu wechseln, um damit auch nur wieder das Programm zu hören, das sie auch auf UKW problemlos hören kann (bzw. diese Programme gar nicht auf DAB findet). Und so geht das mit ca. 85% der Hörfunknutzung. Hätte die Bevölkerungsmehrheit programmlich auf UKW unbefriedigte Wünsche, die DAB befriedigen würde, wären sie dort. Löste DAB empfangstechnische oder klangliche Beschwerden der Bevölkerungsmehrheit, hätte es sich ebenfalls durchgesetzt. Aber nein, beides ist bislang nicht der Fall und der Wechsel von UKW zu IP ist offenbar der direkte weg in die Zukunft ohne Umweg über ein kaputtreduziertes, plärriges System, auf dem neben den von UKW bekannten Angeboten weitgehend nur Retortenprogramme existieren, die nichts anderes versuchen, als automatisiertes Musikabspielen ohne journalistischen Wert in den terrestrischen Hörfunk zu bringen.

Das haushoch überlegene DAB+ wurde und wird schlecht geredet,
Mann, wach auf! Was rauchst Du? "Haushoch überlegen" - warum nutzt es denn dann außer paar Freaks niemand? Die Leute hatten nun mehr als 20 Jahre Zeit, dieses "haushoch überlegene System" erst klanglich sogar anständig, dann klanglich fragwürdig und nun dem "+" sei Dank klanglich meist abgrund-schrottig kennen- und lieben zu lernen. Mit welchem Ergebnis?

DAB ist ein Kind der späten 1980er Jahre, entwickelt auf die Zustände der damaligen westdeutschen Rundfunklandschaft (4 regionale Öffis, der DLF und ein regionaler Privater, alle in 192 kbps MP2) - der Zug ist abgefahren.

UKW ist bald am Ende!
Aber nur, wenn es administrativ abgewürgt wird oder wenn es der Antennen-Hai unfinanzierbar machen sollte (was west-ARD-Anstalten z.B. kaum bis gar nicht kratzen würde). Ansonsten hätte UKW noch ein langes Leben - bis die Hörer mehrheitlich zu IP gewechselt sind. Und das täten sie wiederum nicht, um ihren regionalen UKW-Dudler dort zu hören, sondern nur, wenn sie gesteigertes Interesse an individuellem Programm hätten. Und das bietet DAB+ auch nicht.
 
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Für viele Leute sind lokale Informationen super wichtig. Deswegen sind die Lokalradios in NRW doch so erfolgreich.

Lokale Information ist wichtig, auch für mich. Ziehe ich mir aber anderweitig. Und es gibt reichlich Regionen in Deutschland, wo es ein "Lokalradio" überhaupt nicht gibt und die Menschen, man staune, über lokale Ereignisse bestens informiert ist! Dafür bedarf es kaum noch flächendeckend in einem Bundesland "Lokalradio". Und was bringen Miniredaktionen denn zustande? Sie spielen "großes", landesweites Radio und lesen aus der lokalen Tagespresse vor. Aber sei es drum, kann ja auch bleiben, wenn es Bedarf gibt.

Wenn es denn so erfolgreich ist, dann braucht man ja auch keine Angst haben vor Wettbewerb, oder? Oder sind sie nur erfolgreich, weil es keinen Wettbewerb gibt? Wenn es sie weghaut bei Wettbewerb, dann war der Bedarf an dieser "lokalen Information" offensichtlich doch nicht so hoch.

Lokalradios sind ein Problem, wofür es immer noch keine Lösung gibt und woran bei der Entwicklung des Standards offenbar auch nicht gedacht wurde. Gleiches gilt für landesweite Sender, die sich zu bestimmten Zeiten auseinanderschalten.

Was für ein Unsinn! Das landesweite Thema kann man unterschiedlich in den Griff bekommen. Naheliegend ist übrigens die Variante, die auch SAW einsetzt. Und natürlich macht es keinen Sinn, Lokalsender landesweit auszustrahlen. Aber schau mal nach Bayern oder Sachsen: Auch da hat man Lösungen gefunden mit lokalen und regionalen Multiplexen. Wenn man will, dann finden sich auch Lösungen.

Deswegen lasst sie doch einfach auf UKW. Ein wirkliches Nutzungsszenario für die Frequenzen scheint es ja offenbar auch nicht zu geben, also wozu brachliegen lassen?

Können sie ja bleiben. Wenn DAB+ weiterhin stark genutzt wird, dann sollte man schon überlegen, ob man auf DAB+ geht oder riskiert, dass man von einem Teil der Hörer nicht mehr empfangen wird. Aber das muss jeder Lokalfunker selbst entscheiden. Es kann aber nicht sein, dass in einigen Bundesländern DAB+ Frequenzen brachliegen, nur weil einige Platzhirschen keine Konkurrenz wollen. Dann sollte es wenigstens Vielfalt geben. Und dann kann man ja auch einmal schauen, Kuli, ob Deine These von oben stimmt, dass die Lokalsender in NRW so erfolgreich sind, weil die Menschen so gern lokale Informationen in den lokalen Programmen hören wollen.
 
Mann, wach auf! Was rauchst Du? "Haushoch überlegen" - warum nutzt es denn dann außer paar Freaks niemand? Die Leute hatten nun mehr als 20 Jahre Zeit, dieses "haushoch überlegene System" erst klanglich sogar anständig, dann klanglich fragwürdig und nun dem "+" sei Dank klanglich meist abgrund-schrottig kennen- und lieben zu lernen. Mit welchem Ergebnis?

DAB ist ein Kind der späten 1980er Jahre, entwickelt auf die Zustände der damaligen westdeutschen Rundfunklandschaft (4 regionale Öffis, der DLF und ein regionaler Privater, alle in 192 kbps MP2) - der Zug ist abgefahren.

Wird dann in Bayern das Geld regelrecht zum Fenster hinaus geworfen, oder wieso baut der BR auch in diesem Jahr sein Netz weiter aus? Der BR plant bis zu 32 Neuaufschaltungen im landesweiten Netz 11D.
 
Bitte gebe Dich nicht der Lächerlichkeit preis. Kein Oligopol hat UKW am Leben gehalten, sondern die Bevölkerung, die darüber Radio hört und mehrheitlich keinen Grund sieht, auf ein anderes System zu wechseln,

...weil sie DAB+ zum größten Teil noch gar nicht kennengelernt hat. Wie auch, wenn die Verhinderer-Mafia es erreicht hat, dass kaum Werbung dafür gemacht wird. Auch diejenigen, die schon dabei sind: Oder hörst du in FFH, Radio Regenbogen, Radio Hamburg Werbung für DAB+?? Man macht dort mit, weil man doch nicht denjenigen alleine das Feld überlassen will, welche die Chancen des neuen Verbreitungswegs erkannt haben. Und weil 10 Millionen "Freaks" ( ZEHN MILLIONEN!!!!!!!) dann doch zuviele sind, um auf die zusätzliche Reichweite zu verzichten.

Lächerlich finde ich etwas ganz anderes: Das sture Festhalten an einem überteuerten, unwirtschaftlichen Radio-Rausch-Zombie, der längst auf die Müllhalde gehört! Gut, dass die Politiker da nun Sterbehilfe leisten. Sonst würde die Bevölkerung noch in 50 Jahren Radio über eine Steinzeittechnik hören, und echte Alternativen zum Dummfunk hätten keine Chance. Und ich könnte hier noch nicht mal ordentlich Bayern 2 und den Deutschlandfunk hören, weil dieser auf dem Rausch-Verbreitungsweg eben nur rauscht!
 
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Wenn es denn so erfolgreich ist, dann braucht man ja auch keine Angst haben vor Wettbewerb, oder?
Braucht man ja auch nicht. Soweit ich weiß lautet die offizielle Begründung, dass sich das Sendernetz nicht auf DAB+ abbilden lässt.

Naheliegend ist übrigens die Variante, die auch SAW einsetzt. Und natürlich macht es keinen Sinn, Lokalsender landesweit auszustrahlen.
Na, aber die Regionalvarianten von SAW werden doch landesweit ausgestrahlt, obwohl mal sie nicht landesweit benötigt. Das ist Verschwendung von Kapazitäten. Wie soll Radio 21 mit seinen 31 Regionalisierungen das machen?

riskiert, dass man von einem Teil der Hörer nicht mehr empfangen wird.
Bislang können alle DAB+-Radios auch UKW. Und da die meisten Radios heutzutage immer noch mittelwelletauglich sind, gehe ich auch nicht davon aus, dass sich das ändern wird.
 
Gerade bei den DAB-Billiggurken ist ja bekannt dass dort öfter Chips verbaut werden, die eine einzige Katastrophe sind. Dafür kann aber der Endnutzer erstmal nichts.
Was nützt die größte inhaltliche Vielfalt auf DAB, wenn unterm Strich doch nur Zeug aus den Boxen kommt, was selbst ein 80 Jahre alte Röhrenradio aus Nachkriegszeiten besser hinbekommen würde?

Das liegt erst mal nicht am Chip an sich, sondern an der Billigproduktion, sprich der Lautsprecher samt Verstärker ist schon extrem schrottig. Dazu ein dünnes Gehäuse und schon hat man den schlechten Klang. Ob man da mit 48 oder 64 oder 96 kbit/s fährt oder MP3 oder AAC als codec verwendet, ist da schon längst unrelevant. Weil das, was hinten dran hängt (die Hardware) Schrott ist. Und bei den allermeisten Radios ist es Schrott.

Und klar widersprechen muss ich bei der letzten Aussage, denn der Inhalt ist extrem wichtig. Die Klangqualität dagegen für 95% der Bevölkerung nicht, denn für die ist Radio nur Nebensache, die zur Berieselung läuft. Klang ist da zweitrangig. Und der Mensch gewöhnt sich auch an das Schlechte. Sonst würden ja nicht millionenfach Billig-UKW-Empfänger bei den Diskountern verramscht - immer noch!
 
Auch beim "Nebenbei-Hören" ist Klang sehr wichtig - wer will fürs Radiohören schon mit Kopfschmerz bestraft werden?
@Der Radiotor Immerhin wurde für das, was Du als Rauscherlebnis abtust, massenhaft Sender und Füllsender gebaut. Die sind längst abgeschriebn und daher nicht mehr "teuer". Teuer wird dagegen das Rumgehampel mit DAB+, weil es uns als Innovation verkauft wird, obwohl die Technik VÖLLIG unausgereift ist.
 
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Oder hörst du in FFH, Radio Regenbogen, Radio Hamburg Werbung für DAB+??
Sorry, ich bin inzwischen irgendwie doch erwachsen geworden und höre seit etwa 5 Jahren keinen Popfunk mehr, sondern Bayern 2 und ggf. ausgewählte Sendungen auf DLF, SWR 2 etc. Bei DLF Kultur erinnere ich mich z.B. an unzählige DAB+-Nennungen direkt vor den Nachrichten. Privaten Popfunk hatte ich mit Ausnahme von manchmal dem alten Radio Top40 (bis Sommer 2008) nie gehört.

Das sture Festhalten an einem überteuerten, unwirtschaftlichen Radio-Rausch-Zombie
Noch einmal zum Mitmeißeln: UKW rauscht bei mir NICHT. Auf mehreren Empfängern. Mit Kulturprogrammen (und nicht mit den brüllend lauten Popradios, bei denen man sowieso fast nie Rauschen hören könnte). Ich verwende dafür halt eine Antenne bzw. einen Kabelanschluss.

Sonst würde die Bevölkerung noch in 50 Jahren Radio über eine Steinzeittechnik hören, und echte Alternativen zum Dummfunk hätten keine Chance.
Ich sehe diese "echte Alternative zum Dummfunk" in digitaler rauschfreier Qualität regelrecht vor meinem geistgen Auge: Energy, Absolut relax, Bob!, Sunshine Live, Schlagerparadies, Schwarzwaldradio, MDR Schlagerwelt und irgendwann noch ca. 15 Festplatten-Tröten im BuMu 2. Sehr geil. Mann, wo sind wir hingekommen. Mit "Radio" hat das alles schon lange nichts mehr zu tun.
 
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Braucht man ja auch nicht. Soweit ich weiß lautet die offizielle Begründung, dass sich das Sendernetz nicht auf DAB+ abbilden lässt.

Was soll sich nicht abbilden lassen? Wenn man so steif ist und den UKW-Schwachsinn mit 50 Stationen nochmals digital wiederholen möchte, sicherlich. Schon mit UKW ist das Konzept ein Irrsinn. Hat man nach meinem Kenntnisstand auch nur gemacht, da es kein landesweiten oder regionalen Frequenzen mehr gab und man dann Minifunzeln nehmen musste und daraus dieses lokale Konzept entstand. Aber gut. Natürlich kann man Strukturen in DAB+ schaffen, die den Wahnsinn auch abbilden. Nochmals, Kuli, schau Dir mal Bayern ab. Da kann man ganze Funkhäuser in DAB+ abbilden.

Na, aber die Regionalvarianten von SAW werden doch landesweit ausgestrahlt, obwohl mal sie nicht landesweit benötigt. Das ist Verschwendung von Kapazitäten. Wie soll Radio 21 mit seinen 31 Regionalisierungen das machen?

31 Regionalisierungen für Radio 21 halte ich auch für irre. Erstens müsste es dann Radio 31 heißen (immer diese Inkonsequenz :D) - aber Spaß beiseite. Und als Regionalsender kann man sich das auch nur leisten, wenn man ein großes Möbelhaus im Rücken hat ;). SAW ist ja auch nur eine Möglichkeit. Ich muss ja die Programme ja nicht landesweit ausspielen, sondern es reicht ja, wenn ich das regional mache. Nochmals: Wenn es einen Willen gibt, dann gibt es auch einen Weg! Aber in NRW hat man das Gefühl, dass keiner so recht will. Und das ist offensichtlich völlig unabhängig von der politischen Partei. Das scheint bei Euch da eine Mentalitätsnummer zu sein.

Bislang können alle DAB+-Radios auch UKW. Und da die meisten Radios heutzutage immer noch mittelwelletauglich sind, gehe ich auch nicht davon aus, dass sich das ändern wird.

Ja, aber ich muss in der Regel das Band wechseln. Schon mal DAB+ im Auto gehabt? Ich ja! Du hörst dann in der Regel nur noch DAB+, allein was den Klang anbelangt. Entsprechend suche ich im Menü nach meinen Sendern. Zumal ich da mehr Abwechslung bekomme. Selbst wenn man durch NRW fährt, kann man locker Bob durchhören oder mal WDR 2 (wegen Verkehr). Lokaldudler suche ich da vergebens. Warum sollte ich deshalb auf UKW zurückschalten? Da sind wir beim entscheidenden Punkt: Wir stark sind eigentlich diese lokalen Marken? Sind sie so stark, dass sie mich motivieren im Menü von "DAB+" auf "UKW" zu wechseln. Oder überwiegt Bob, Schlagerparadies oder künftig die Programme des 2. Bundesmux mehr? Ich wechsel das Band nicht mehr. Das hat was mit Bequemlichkeit zu tun. Ob die DAB+ Radios auch UKW können, ist mir an der Stelle ziemlich wurscht. Ich nutze es halt nicht mehr. Nur wenn ich beruflich irgendwo unterwegs bin und ich interessehalber hören will, was die Sender vor Ort treiben. Und im Prinzip stimmst Du mir ja auch zu:
 
Meine Erfahrungen mit UKW, zuerst mal Thema Rauschen: SWR1 höre ich mit einem kleinen Empfänger manchmal im Haus mit Rauschen. Gut, liegt am Empfänger, ich geb's zu. Aber als ich DLF Kultur (damals noch DKultur) auf UKW gehört hab (mit größeren Radios mit ausfahrbarer Antenne!), musste ich, um den nahen, aber schwachen Sender zu empfangen, die Antenne richtig ausrichten, um DKultur zu hören. Richtete ich die Antenne in die andere Richtung aus, so konnte ich statt DKultur zwei verschiedene SWR-Wellen gleichzeitig hören. Der DLF - ich dachte vom selben Turm ausgestrahlt - konnte ich auf der Frequenz, die der damals hatte, nur schlecht oder gar nicht empfangen. Ich bekam eher einen der Sender rein, die ganz in der Nähe lagen. DAB+Empfang hatte ich damals auch schon, leider lagen die nächsten Bundesmux-Funktürme weit weg und so war der Empfang auch nur bei korrekt ausgerichteter Antenne möglich und in bestimmten Zimmerecken. Hab ich mich gefreut, als in der Nähe des Landesmux-Funkmastes ein Funkturm damit begann, den Bundesmux auszustrahlen! Seitdem höre ich die DLF-Programme ohne großen Antennenaufwand. Der war nämlich an meinem Schreibtisch in der anderen Zimmerecke sehr sehr hoch, hab die Antenne richtig ausgerichtet an die Uhr hängen müssen und das Kabel der Antenne (war so ein Stick für den PC) in einer bestimmten Kurve durchs Bücherregal, um den Bundesmux empfangen zu können. Endlich nicht mehr nötig!

Wie ist das eigentlich beim zweiten Bundesmux? Können das dieselben Funktürme ausstrahlen, die auch schon den ersten senden oder müssen neue Funktürme eingesetzt werden? Und: Werden Ballungsräume zuerst versorgt? :(
 
Ich selber höre die Locals nur kurz morgens früh weil die Verkehrslage gezielt auf meine Region ausgerichtet ist. Sonst höre ich unterwegs DAB + oder zu Hause Internetradio. Ich hatte mal vor zwei Monaten den Chefredakteur meines Heimatlokalsenders angeschrieben und gefragt was er von DAB + hält. Ich bekam kurze Zeit später eine Email zurück von Ihm persönlich geschrieben womit ich gar nicht gerechnet habe, in der Email stand das sein Sender über die Aufschaltung auf DAB + nachdenkt die Entscheidung kann er aber nicht alleine treffen sondern sie muss mit den anderen Lokalsendern, Radio NRW und der LFM abgesprochen werden ich könnte aber damit rechnen das sich innerhalb der nächster Zeit etwas tut in Sachen DAB + und Radio NRW. Vielleicht schaltet man erstmal die Hauptlocals auf und die anderen Programme kommen später. Könnte mir vorstellen das sich mehrere Locals einen Muxx teilen vielleicht nimmt man noch ein paar Webchannels wie dein 80er Radio mit auf in der Email stand außerdem das man die Konkurrenz die man durch den Bundesmuxx bekommen hat durchaus merkt und er schon oft anfragen bezüglich DAB + bekommen hat.

Liebe Grüße und einen schönen Abend
 
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Lächerlich finde ich etwas ganz anderes: Das sture Festhalten an einem überteuerten, unwirtschaftlichen Radio-Rausch-Zombie, der längst auf die Müllhalde gehört!

UKW rauscht weitaus weniger, als DAB+ blubbert oder gleich ganz schweigt.

und echte Alternativen zum Dummfunk hätten keine Chance.

Du meinst die 20 "Hitradio" und Schlager-Festplattendudler, die aktuell die freien Plätze auf DAB+ füllen?

2018 wird es keine neuen qualitativ höherwertigen Programme mehr geben, weder auf DAB+ noch sonst irgendwo terrestrisch, weil es sich schlichtweg nicht rechnet. Der einzige Ort, wo noch richtig Radio gemacht wird, ist das Internet mit seinen nichtkommerziellen Liebhaber-Sendern, die von Freaks als (nicht ganz billiges, aber immer noch bezahlbares) Hobby betrieben werden.
 
Du meinst die 20 "Hitradio" und Schlager-Festplattendudler, die aktuell die freien Plätze auf DAB+ füllen?
Also die drei Schlager-Festplattendudler die ich hier reinbekomme, sind zu den üblichen Zeiten alle moderiert, sowohl der ÖR-Schlagerkram vom mdr als auch das bundesweite Schlagerparadies und der regionale Schlagerplanet. Von Festplattendudler kann da also kaum die Rede sein.
Was die "Hitradios" angeht, sieht das anders aus. Da wirkt eher etwas anderes störend. Gerade bei den 80s- und 90s-Sendern, die im übrigens eine ganze Menge Perlen im Programm haben, die die UKW-Hitradios nie spielen würden, kommen die ganzen Nachteile von DAB voll zum tragen. Da es insbesondere in den 80ern noch nicht üblich war, Songs bis zur Schmerzgrenze schon bei der Abmischung tot zu komprimieren, hört man hier ganz wunderbar die Nachteile dieses DAB-Komprimierungswahns. Der eine Titel klingt total dumpf, der andere klingt wie Badewanne, beim nächsten ist einfach nur ein musikalischer Matsch zu hören, bei dem kaum mehr irgendwelche Instrumente zu definieren sind. Das hat mit Hörspaß oder irgendeinem Aha-Effekt aus der Reihe "Lange nicht gehört", absolut nichts zu tun.
Die Klangqualität dagegen für 95% der Bevölkerung nicht, denn für die ist Radio nur Nebensache, die zur Berieselung läuft. Klang ist da zweitrangig.
Das erlaube ich mir zum einen anzuzweifeln und zum anderen: Ist das wirklich der Maßstab den du geltend machen willst? Sorry, aber dann ist dem Medium Radio wirklich nicht mehr zu helfen!
 
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Es gab mal ein L-Band mit 23 weiteren DAB-Kanälen, die vor allem für lokale Angebote gedacht waren (bundesweit 2 Abdeckungen pro Region). Das Band gibt es zwar immer noch, aber es steht nicht mehr für DAB zur Verfügung. Mein Autoradio könnte es sogar noch empfangen!
L-Band scheint bei Autoradios meist noch mit an Bord zu sein. Wenn ich mal einen Leihwagen hatte, oder bei jemanden mit DAB+ im Auto mitgefahren bin, tauchten bis jetzt immer die Tschechen mit in der Liste auf, die auf Kanal LL senden.
 
Also UKW ist kein Rausch Zombie! Bediene mal die Mono-Taste Deines Radios und staune mal über die Reichweiten, die UKW bietet! Man kann sich auch Sachen schönreden! Fakt ist, dass DAB es bisher nicht geschafft hat, in den Massenmarkt einzutreten. Gründe sind da vielfältig. Und nochmal: WARUM will man UNBEDINGT UKW abschalten?????? Es besteht doch überhaupt kein Grund dafür! Und warum will man mit aller Macht lokale Angebote auf DAB zu verbreiten, wofür das System einfach nicht geeignet ist? Ich bleibe dabei: DAB ist was für großflächige Verbreitung gedacht und auch sinnvoll. Datenrate hoch und Verbreitung über die Landesgrenzen hinaus. Und ich betone noch einmal: Warum will man ein SWR3-Hörer in Düsseldorf zwingen, auf DAB umzusteigen, damit er SWR3 nicht mehr hören kann?! Das sind Fakten und diese kann man nicht ignorieren!
 
Und warum will man mit aller Macht lokale Angebote auf DAB zu verbreiten, wofür das System einfach nicht geeignet ist? Ich bleibe dabei: DAB ist was für großflächige Verbreitung gedacht und auch sinnvoll. Datenrate hoch und Verbreitung über die Landesgrenzen hinaus. Und ich betone noch einmal: Warum will man ein SWR3-Hörer in Düsseldorf zwingen, auf DAB umzusteigen, damit er SWR3 nicht mehr hören kann?! Das sind Fakten und diese kann man nicht ignorieren!
Ist doch ein Widerspruch. Einerseite fordert das Lokalsender lokal empfangbar beiben anderseits forderst du das das SWR3 das lokal dort nicht zuständig ist wiederum schon gehen soll.

Ich finde DAB+ wird zu unterschiedlich ausgebaut das man nicht für ganz Deutschland sprechen kann. Schaut man nach Bayern ergibt sich schon einen großer Mehrwert gegenüber UKW. Besonders für unsere Lokalsender die in der Tat auf UKW Lücken aufweißen!!! Da nützt auch das Mono schalten nichts. Wenn in Bayern alle Lokalsender aufgeschalten sind, die Netze noch weiter verdichtet wird, was ja der BR vorhat, könnte man von mir aus in Bayern schon UKW abschalten, kostet nur unnötig Geld, besonders bei die Lokalen die kein gutes UKW Netz bei uns haben. Auf dem Land bei uns sehe ich den größten Mehrwert. Endlich auch im Landkreis Cham mal Programmvielfalt und endlich dann auch der Empfang von GongFM usw.. besonders bei für Leute die bei uns pendeln. Endlich kann man sein Lokalsender durchhören wenn man vom Landkreis A ins Landkreis B fährt. Ich kenne Orte da geht der dortige Lokalradio nicht mal, auf DAB+ ist es dann möglich.

Sollten unsere Oberpfalz Lokalsender heuer mitmachen vergrößert sich das Sendegebiet enorm bei GongFM, Charivari, Galaxy W-AM und Ramsuri. In der Region Cham, das bist jetzt kein Privates Jungensender auf FM und DAB+ hat, können die Jugendliche dort dann auf DAB+ dann 2 Stück auswählen, einmal Gong und einmal Galaxy und für alternative auf EgoFM oder Puls des BRs. Wer dann noch UKW besser findet kann man auch nicht mehr helfen. Am meisten wird bei uns, sofern sie mitmachen, GongFM und Galaxy profitieren. Endlich auch am Land empfanbar! Ab dann hinter Hof bis kurz vor Ingolstadt auf der A93 erstmals durchhörbar hörbar. Pendler können endlich ihren Lokalsender weiter hören. Insgeheim geht genau das in Erfüllung was ich mir als Jugendlicher immer gewünscht habe, den unkomplizierten Empfang von GongFM in meiner Region Weiden/Amberg. Da ich persönlich GongFM damals immer besser empfand als Galaxy (etwas andere Musikfärbung) Die FM Reichweite unser 2 Jugendsender Gong und Galaxy ist ehrlich gesagt bescheiden, die von EgoFM sowieso.

In Bayern ist es genau umgekehrt dann, dann gehen Programme weiter als auf UKW. Also genau das was iht doch fordert.
 
Warum will man ein SWR3-Hörer in Düsseldorf zwingen, auf DAB umzusteigen, damit er SWR3 nicht mehr hören kann?! Das sind Fakten und diese kann man nicht ignorieren!

Im Raum Düsseldorf / Wuppertal kann man SWR2 über DAB+ empfangen, nicht jedoch über UKW. Von daher gibt es auch positive Gegenbeispiele. Aber generell ist natürlich der Overspill bei UKW höher.

Man liest immer, dass UKW-Empfänger nach einer UKW-Abschaltung unbrauchbar würden. Stimmt doch gar nicht! Ich freue mich dann schon auf den störungsfreien Empfang aus Holland und Belgien! Endlich kein WDR2 mehr auf 95.7 MHz, der Classic 21 auf 95.6 MHz aus Lüttich stört.

Aber mal ernsthaft: es wird immer der schlechte Klang von DAB+ moniert. Welche Datenrate müsste man fahren, um einen Klang wie bei UKW zu erhalten? 128 kbit/s? 192 kbit/s? 256 kbit/s?
 
Also UKW ist kein Rausch Zombie! Bediene mal die Mono-Taste Deines Radios und staune mal über die Reichweiten, die UKW bietet! Man kann sich auch Sachen schönreden
Ja, die guten Reichweiten haben bei mir in Bayern genau 6 bayerische Programme: Bayern 1-5 und Antenne Bayern. Die gehen wirklich mobil weitgehend zischelfrei, und im Küchenradio muss ich noch nicht mal die Antenne ausfahren. Aber dann? Der örtliche Lokalsender (und der des Nachbarlandkreises) zischelt mobil gewaltig, weil er über die 15km entfernte Funzel nicht mehr gut genug geht. Deutschlandfunk geht auch nur zischelig. DLF Kultur ist dann nur noch was für Spezialisten. Das wars! Es kommt also immer sehr darauf an, was man vergleicht: natürlich kann DAB+ gegen so gut ausgebaute Netze wie die von Bayern 1-5 und Antenne Bayern weniger gut anstinken, als gegen die löchrigen Netze von DLF, DLF Kultur und allem, was später nachkoordiniert wurde.
Das ist dann immer das ärgerliche: jeder stellt dann immer die Vergleiche an, die ihm für seine Argumentation gerade passen. Der DAB+Gegner wird auf UKW nur die am besten ausgebauten Netze bemühen, und mit Sicherheit die Stelle ausfindig machen, an der DAB+ den einen Aussetzer hat. Der DAB+Befürworter wird das UKW-Netz rausgreifen, das als letztes nachkoordiniert wurde und fast nur auf dem Papier gut empfangbar ist.

WARUM will man UNBEDINGT UKW abschalten?????? Es besteht doch überhaupt kein Grund dafür! !
Da bin ich allerdings tatsächlich deiner Meinung. Ich sehe das auch so, dass jeder Anbieter dort senden sollte, wo er möchte. Man sollte dann aber auch die Zugangsvoraussetzungen zu DAB+ vereinfachen, und nicht - wie in NRW - potentiell mögliche Regionalnetze jahrelang blockieren, bis die örtlichen UKW-Lokalplatzhirsche sich gemüßigt sehen, nun doch zwangsweise bei DAB+ mitzuspielen. Das hat dann nämlich tatsächlich was von einer Verhinderung von DAB+.

Und warum will man mit aller Macht lokale Angebote auf DAB zu verbreiten, wofür das System einfach nicht geeignet ist?
Das halte ich für ein Märchen. DAB+ kann genauso für lokale Versorgung eingesetzt werden wie für überregionale Versorgung. In Bretzenheim sendet z.B. das örtliche Studio Nahe mittlerweile auch via DAB+, und ist genauso örtlich begrenzt hörbar wie über UKW. Da gibt es keinen Unterschied. Radio 21 könnte also genausogut dort, wo es heute seine leistungsschwache UKW-Funzeln hat, leistungsschwache DAB-Funzeln aufbauen, das wäre kein Unterschied. Freilich wäre das irgendwo Verschwendung, aber technisch spräche nichts dagegen. Freilich gehen einem auch im Band III irgendwann die Kanäle aus, d.h. man kann sowas nicht unbegrenzt betreiben, aber das ist auf UKW ja nicht anders, da stopft man ja auch nur alles in die letzten Lücken rein.

Der einzige Nachteil, der bei DAB-Lokalversorgung entsteht: bei großflächigeren Multiplexen lassen sich leichter Mitstreiter finden, mit denen man sich den Multiplex (und damit die Kosten) teilen kann. Auf lokaler Ebene mag das manches mal schwierig werden. Soweit ich weiß, wird man im oben genannten Beispiel in Bretzenheim halt das eine oder andere Webradio noch mit verbreiten, zu vergleichsweise geringen Kosten.

Generell ist die Multiplexbildung bei DAB+ so eine Sache. Während man auf UKW als Hörfunkanbieter sein Sendernetz ausbauen kann wie man will (im Rahmen seiner Lizenz), muss man bei DAB+ Kompromisse finden mit u.U. über einem Dutzend anderen Anbietern. Möchte also z.B. Antenne Bayern die Stadt Bad Tölz besser versorgen, lassen sie sich für UKW einfach einen Füllsender koordinieren und nehmen den dann in Betrieb. Bei DAB+ könnte so ein Vorhaben an den anderen beteiligten Anbietern scheitern, die vielleicht sagen, Bad Tölz sei gut genug versorgt. Da gilt es deutlich häufiger, Kompromisse zu finden, man kann nicht so wie man will.

Und was den Overspill angeht: natürlich hat DAB+ technisch bedingt in manchen Fällen nicht die vergleichbare Reichweite wie UKW, 10kW bei DAB+ können v.a. was Indoorempfang angeht einen 100kW UKW-Sender nie adäquat ersetzen. Es scheitert aber sehr viel häufiger an Spinnereien irgendwelcher Bundesländer. Niedersachsen möchte z.B. nicht, dass Sender aus Sachsen-Anhalt vom Brocken in ihr Land einstrahlen, also das, was auf UKW etabliert ist. Was soll man dagegen machen? Auf UKW brettert man mit 100kW ins Nachbarland rüber, bei DAB+ erlaubt man noch nicht mal 3kW. Das kann so nicht funktionieren, ist aber kein Problem von DAB+ an sich, sondern eher ein politisches. Freilich ist das dem Hörer recht egal, was die genauen Gründe sind, er will sein Programm einfach weiter hören.

Aber mal ernsthaft: es wird immer der schlechte Klang von DAB+ moniert. Welche Datenrate müsste man fahren, um einen Klang wie bei UKW zu erhalten? 128 kbit/s? 192 kbit/s? 256 kbit/s?
Das ist halt dummerweise Ansichtssache. Für meine Ohren wären 128kbps ausreichend, andere hören bei 144kbps noch Artefakte. Manche haben dagenen selbst mit 64kbps kein Problem. Ich wäre schon froh, wenn die Privatsender von 72kbps auf 96kbps hochgehen würden.
 
Aber mal ernsthaft: es wird immer der schlechte Klang von DAB+ moniert.
Diese Diskussion kann ich nicht nachvollziehen. Den "guten" Radiosound aus den 80er (und hier meist noch linear) oder frühen 90er Jahren kennen doch eh nur noch wenige. Der "Nachwuchs" freut sich dagegen über den Sound aus dem Handylautsprecher, und ist darauf auch noch Stolz. Die kennen es ja auch nicht mehr anders. Ich selbst war ein "Hifi"-Fan, in den 80er Jahren stand der ganze Stolz der Familie in Form einer "Fisher-Hifi-Anlage" im Wohnzimmer. Selbst "AFN" klang über Mittelwelle besser als "Bayern3" über UKW. Dennoch, diese Zeiten sind doch längst vorbei, in immer mehr Wohnungen stehen "einfache" Brüllwürfel, die erstaunlicherweise einen guten Sound wiedergeben. Und ich muss auch sagen, dass ich in meinem Auto mit dem "JVC KD-DB98BT via DAB+ einen besseren Sound habe, als über UKW. Und noch eines: In der Schweiz übertragen der "SRF" und die Privaten sogar mit einer "schlechteren Kompressionsrate". Dennoch hört die breite Mehrheit in der Schweiz mittlerweile Radio über DAB+. Haben die Schweizer schlechtere Ohren, als wir???
 
Andreas W: Danke für die sachliche Darstellung der Fakten! Je stärker auch ich in die Thematik integriert bin, umso schwerer fällt mir Sachlichkeit. Dafür gab es in den kommenden Monaten zu viele Vorkommnisse.

Zunächst bin ich nicht der Meinung, dass Deutschland dauerhaft zwei terrestrische Verbreitungswege braucht. Beim Fernsehen tut's ja auch einer. Und ohne eine Verständigung auf DAB+ und einen UKW-Ausstieg fehlen u.a. die Bereitschaft die Netze zügig auszubauen und auch andere hier vertretene Kritikpunkte wie ein schlechterer Klang können nicht angegangen werden, da es refinanziert sein muss. Aber natürlich fehlt auch die Bereitschaft in der Bevölkerung, Empfangsgeräte zu kaufen, so lange alles beim alten bleibt. Das führt zu einem Chancen-Ungleichgewicht zwischen den Anbietern, die das Glück hatten leistungsstarke UKW-Frequenzen zu ergattern, und neuen Veranstaltern, denen freilich die Reichweite fehlt. Statt weiter Gebühren ohne Ende für das völlig überteuerte UKW zu zahlen, könnte man die eingesparten Gelder auch für eine klanglich bessere Ausstrahlung über DAB+ verwenden.

Zuletzt war ich bei einem runden Tisch einer Landesmedienanstalt zum Thema DAB+ eingeladen. Hier waren Vertreter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, Privatradios, Gerätehersteller und Werbefachleute dabei. Nach fünf Minuten (!!!) verließen die Vertreter der Privatradios - mit einer Ausnahme - ohne Begründung den Raum. Anlass könnte gewesen sein, dass der LMA-Vertreter den Halbsatz "DAB+, das irgendwann das analoge UKW ablösen soll" in den Mund genommen hatte. Vielleicht war es aber auch eine pure, von vornherein geplante Inszenierung, um nochmal in aller Deutlichkeit zu signalisieren, dass man DAB+ nicht will.

Diese Anti-Haltung hat in mir zumindest eine solche Wut ausgelöst, dass ich in der Sache nun eine radikalere Position bezogen habe. Da bieten Landesmedienanstalten Privatradios großzügig Einstiegsmöglichkeiten in DAB+ an, aber sie sind nicht im geringsten zu einem Dialog bereit, weil UKW für sie "alternativlos" ist und sie sich vom pösen, pösen DAB+ in ihrer Existenz bedroht sehen (wohl auch, weil sie sich dann mehr anstrengen müssten und es mit dem billigstmöglichen Programm dann doch nicht mehr weiter geht). Wie hier auch schon erwähnt: Bayern ist auf diesem Gebiet die einzige Ausnahme.

Ich bin mal gespannt, wie lange sie diese Spielchen noch durchziehen können.
 
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