Guardian: America's rural radio stations are vanishing

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Vom Guardian halte ich sehr viel, aber hier wärmt er nur auf:
"Lonesome Willcox" ist eine Dokumentation über KHIL. Darauf baut dieser (weitaus weniger ergreifende) Bericht auf.
Im Guardian-Bericht wird zwar bemängelt, dass der Telecommunications Act von 1996 Medienkonzernen erstmals erlaubte, ohne Einschränkung mehrere Radiostationen zu kaufen, aber andererseits aufgezeigt, dass kein Konzern für den Niedergang von KHIL verantwortlich ist.
Werbetreibende bevorzugen leider jene Konzerne; kleine unabhängige Radiostationen wie KHIL gehen wegen weniger Hörer und weniger Sponsoren leer aus. Es ist ein Kampf David gegen Goliath. Heute konzentriert sich die Branche auf Remote-Service: Eine automatisierte Zentrale verteilt an Translators im Land.
 
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Das Problem hier drüben ist auch, dass christliche Networks die Frequenzen von Community und College Stationen aufkaufen. Universitäten machen damit gerade in Großräumen ihre Frequenzen zu Dollars. Sie verkaufen nicht die Studios, senden danach online oder per Kabel auf dem Campusgelände weiter. So geschehen mit KUSF San Francisco. Und auch Community Stationen spüren den Finanzdruck. Da geht gerade sehr viel an Radiogeschichte in den USA verloren.
 
Und die christlichen Stationen verstärken den Rechtsruck auf dem Lande, während die Ballungsräume nicht zuletzt dank Zuwanderung mehr und mehr nach links tendieren. Das vergrößert die politische Kluft und führt zu tektonischen Verschiebungen ungeahnten Ausmaßes. Während die in weiten Teilen des Mittleren Westens bei Arbeitern und Angestellten einst wohlgelittenen Demokraten von der Auslöschung bedroht sind, stehen frühere republikanische Hochburgen wie Texas und Arizona vor der Übernahme durch die Demokraten.
 
#3 ist missverständlich:
Die KUSF-Frequenz in San Francisco wird jetzt vom nichtkommerziellen KDFC belegt, einer 1948 gegründeten Station, die mittlerweile klassische Musik sendet.
Verkauf von Community Radios an Christliche Networks dürfte eher die Ausnahme als die Regel sein,
der Finanzdruck leider nicht.
 
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