[Halb-OT:] ARD-Fernsehen steuert ab 01. 01. 2012 nach EBU R-128 aus

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Ja, das mit der korrekten Bezeichnung ist so ein Problem, allerdings ist der Begriff Lautheit mittlerweile so weit verbreitet, dass man ihn wohl weiter verwenden will. Ich denke, wenn man sich über das Thema austauscht und heutzutage dann hoffentlich auch immer mehr die Rede von LUFS Werten sein wird, wissen alle, wovon gesprochen wird. Glücklicherweise ist es mittlerweile wirklich ein weltweites Thema geworden. In USA heißt der Standard ATSC (deren Gremium), dort wird wohl mit -24 LUFS Targetlevel gearbeitet werden und dafür ohne relatives Gate, was wohl zu relativ vergleichbaren Ergebnissen führt. In der PLOUD Gruppe sind auch Meterhersteller vertreten, so dass wirklich auf breiter Front ein neuer Standard geschaffen wurde.

Grüße, Björn
 
Wenn künftig, was ich sehr hoffe, auch der Hörfunk entdeckt, dass man Audio künftig nach seiner Lautheit und nicht nach Spitzenpegeln bewerten sollte, dann dauert es hoffentlich nicht mehr lange, bis der Wunsch nach bester Audioqualität auch wieder in die Musikindustrie einkehrt.

Dazu müßte dieser Wunsch im Hörfunk aber überhaupt auch noch außerhalb der Kulturprogramme bestehen.

Man kann es wohl wirklich nicht oft genug betonen: Alles andere wird mit inzwischen ganz wenigen Ausnahmen im Schaltraum einer starken Multibandkompression unterzogen. Der Hörer draußen bekommt nur noch lärmenden Gleichstrom. Was die Musikindustrie ihrerseits mit Produktionen macht, die dann in den betreffenden Hörfunkprogrammen laufen, spielt in diesem Zusammenhang dann auch schon keine Rolle mehr.

Solange nahezu allerorten die fetten Optimods und Omnias auch bei den digitalen Verbreitungswegen drinhängen, ist es schlicht müßig, sich darüber zu unterhalten, wie wunderbar es am Mischpultausgang sein kann. Das wirklich relevante Thema ist bis dahin, daß diese Quetschkommoden endlich rausgeschmissen gehören.

Oder sprechen wir etwa schon stillschweigend nur von den Kulturprogrammen und tun alles andere als sowieso nicht mehr ernstzunehmenden Dudel ab? Dann ist aber sicher kein generell fehlendes Qualitätsbewußtsein bei den Plattenfirmen zu beklagen.
 
Hallo K6,

also ich arbeite wie gesagt beim Fernsehen (zum Glück ohne Prozessing hinter der Regie), daher ist die Ausgangssituation ein wenig anders, zumal wir fast ausnahmslos digital ausstrahlen. Aber zum Thema Optimods und wo bzw. warum man die einsetzt hätte ich mal folgenden neuen Ansatz, der dann auch wieder zur R128 und Lautheitsbewertung führt.
Ich verstehe, dass man mittels Optimod versucht, die analogen Sender möglichst konstant hoch auszusteuern.
Auch kann ich verstehen, dass man mittels Mutibandklangprozessing versucht, einer Welle einen eigenen Klangcharakter zu verleihen. Dies jedoch ist aus Künstlersicht natürlich bedenklich, da ja ins Produkt eingegriffen wird und die Welle im Prinzip ein Mastering nach dem Mastering macht.
Allerdings wird ja wohl heutzutage mit den Optimods auch versucht, den in sich nicht konstanten Mix aus der Regie (oftmals Selbstfahrer) irgendwie gleichförmig zu bekommen. Das kann meiner Auffassung nach jedoch nicht, oder nur bedingt funktionieren. Ist ja auch oft genug zu hören, wenn Telefonteilnehmer schlechter zu verstehen sind, als der Moderator, oder dieser dann gegen die eigenen Spots und Trailer verliert. Und diese Unausgewogenheit liegt eben auch daran, dass man all diese Anteile nach ihrem Spitzenpegel anstatt nach ihrer Lautheit bewertet.
Mit einer Lautheitsnormierung der verschiedenen Anteile nach R128 könnte man auch hier das Problem an der Quelle lösen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein dahinter geschalteter und nicht mehr so krass eingestellter Optimod mit diesem Signal sogar etwas halbwegs Vernünftiges oder Erträgliches machen würde, da er nicht mehr mehrere Aufgaben gleichzeitig lösen müsste.
Ich wäre mal sehr daran interessiert, wie entsprechende Test verliefen und hoffe, dass solche möglichst bald gemacht werden!

Viele Grüße, Björn
 
Doch nicht zum 01.01.2012 !!!

Nach konstruktiven Gesprächen mit Vertretern des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und der privaten Sender hat sich die ARD entschieden, das Programm inkl. Werbung gemeinsam mit diesen umzustellen. Der bisherige Zeitkorridor für die Umsetzung der EBU-Richtlinie wird daher von Januar 2012 auf Sommer/Herbst 2012 verschoben. Weitere Informationen werden wir zu gegebener Zeit kommunizieren.
http://www.ard-werbung.de/6408.html

Sondern zum 31. August 2012:

Broadcasters in Germany have agreed to start applying EBU R128 as of 31 August 2012. The joint approach, with both the public and private broadcasters agreeing to implement the EBU recommendation simultaneously, demonstrates the extent to which the industry recognises the need to address the loudness issue. ZDF’s director of production, Dr Andreas Bereczky, welcomed the news saying “this harmonisation is a very good result for all television viewers. Many of the unpleasant perceived loudness differences will soon be a thing of the past
http://tech.ebu.ch/news/german-broadcasters-take-a-joint-approac-21dec11?newsletter_jan2012

LG
Jean
 
Die lautheitsbasierte LUFS Messmethode soll also künftig zur Aussteuerung des Sendewegs genutzt werden, während die TP Messung ausschließlich der technischen Überwachung des Signales dient!
Hallo @marillenfreund,

die TP-Messung ist also nicht zur Aussteuerung notwendig. Besteht dann bei der Anwendung nicht die Gefahr, dass die TP-Messung bei der Loudbness-Aussteuerung zu ähnlichen Missverständnissen führt wie bei der DIN-Messung?

Anders gefragt: Sollte die TP-Anzeige für den Aussteuernden ausgeblendet werden?

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neuer Anlauf:
... damit sind wir wieder beim Kern der Diskussion um Aussteurung und die -9 dBfs, die wir schon führten, weil mindestens ein User offenbar nicht verstand, dass sich eine EBU-Empfehlung, selbst wenn sie in irgendeinem Pflichtenheft zum quasi anstaltsinternen Gesetz wird, nicht einfach so auf alle Anwendungen übertragen, weil physikalische Belange außer Acht lässt.
Diese physikalischen Unterschiede habe ich nie bestritten, @dea. Und ich habe immer die RADIOÜBERTRAGUNG in den Vordergrund gestellt.
Jedes Medium, vom Magnetband über AM, FM bis selbstverständlich auch Digital Audio hat seine ganz eignen physikalischen "Macken", die jeden Benutzer zwingen(?), so auszusteuern, dass im Rahmen der Möglichkeiten des Mediums die Signale mit einem Maximum an Qualität verarbeitet werden können. Im Allgemeinen heißt das, primär den Signal-Rauschabstand zu maximieren, freilich ohne Verzerrungen durch Übersteuerung herbeizuführen.
Dazu war der Dynamikkompressor im Hörrundfunk grundsäzlich das probate Mittel. Heute wird er, von wenigen Ausnahmen abgesehen, praktisch nur noch mißbräuchlich angewendet. Das gilt es auszuhebeln.
Ist klar.

Dennoch, für Magnetband und FM wurde das DIN-PPM jahrzehntelang erfolgreich eingesetzt und hat sich anfangs in der Digitalradiotechnik auch bestens bewährt. Und es wurde immer in dB(r) ausgesteuert, relativ zu einem Referenzwert (Zielwert: 0 dB= 100%). Ob der Referenzwert nun in dBu oder dBFS angegeben wird, ist doch sekundär und sollte auch nur einen Messtechniker interessieren.
wiki schrieb:
In der Rundfunk- und Fernsehtechnik werden digitale Aussteuerungsmesser verwendet, die die ballistischen Eigenschaften des genormten analogen Aussteuerungsmessers PPM genau nachbilden (Anm.: DIN-IEC 268-10). Somit konnte die Arbeitsweise aus der analogen in die digitale Welt übernommen werden. Die Aussteuerungsreserve von 9 dB konnte beibehalten werden, da die Scheitelwerte von Signalen selten mehr als 3 bis 6 dB über dem Anzeigewert des genormten Aussteuerungsmessers liegen. Diese Arbeitsweise stellt sicher, dass weder bei analoger noch bei digitaler Audioübertragung Verzerrungen entstehen ! [Quelle]
Wie Du vollkommen richtig schreibst, wurden für die FM-Übertragung zur besseren Nutzung des Störabstandes entsprechende Maßnahmen getroffen. Gelegentlich auftretende hohe Audiosignalspitzen wurden begrenzt um den maximal zulässigen FM-Hub nicht zu überschreiten. Das geschah noch mit speziellen Amplituden-Limitern fast unhörbar, da sie wenig zu tun hatten bei der damaligen moderaten Aussteuerung durch ausgebildete Tontechniker (TT). Der musste deshalb auch von den aktuellen Hintergrundprozessen gar nichts mitbekommen, sondern nur sein DIN-PPM beobachten und reagieren. Der Betrieb hat funktioniert und der Hörer konnte den differenzierten Klang genießen.

Dann sind nach meiner Erinnerung zwei Sündenfälle fast gleichzeitig eingetreten:
1) die gut ausgebildeten Tontechniker wurden wegrationalisiert und durch Automaten ersetzt,
2) mit welchen zuerst die Kommerzradios den Loudness-War begannen.

Die kontraproduktiven Dynamikkompressoren, welche auch Du zurecht verurteilst, würden heute jede noch so angepasste gute Tontechniker-DIN-Aussteuerung zunichte machen. Das Gleiche gilt für die Loudness-Aussteuerung.

Der Unterschied zwischen Analog- und Digitaltechnik besteht doch prinzipiell nur darin, dass es möglich wurde höhere Dynamik zu speichern und (digital) zu übertragen. In den Spitzen muss sich doch kaum etwas ändern.
Für FM im mittlerweile dichten UKW-Band wäre zusätzlich zum v.g. Limiter eigentlich nur eine angepasste AGC (anstelle des TT) erforderlich um die leisen Passagen etwas anzuheben. Beides lässt sich natürlich zu einem intelligenten Audioprozessor bzw. Kompressor ohne merkliche Klangbeeinflussung vereinen. Die Multibandprozessoren sind dagegen auf Vermatschen (sog. "Soundprocessing") getrimmt.

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:rolleyes: Wenn ich das jetzt richtig sehe, @dea, besteht unser Streitpunkt darin, dass Du den möglichen Störabstand eines (digitalen) Speichers optimal nutzen möchtest, indem Du die höchste Amplitude jeder Tonaufnahme misst und auf (knapp) Klipp-Pegel legst. Damit habe ich erst mal kein Problem.

Es liegt aber in der Natur der Sache, dass unterschiedliche Tonaufnahmen bei gleich hohen Maximal-Amplituden (Spitzen) unterschiedlich laut klingen (siehe @ebs). Mit Kompressoren lassen sich die Unterschiede drastisch vergrössern. Nun zur Theorie:
Wenn ich beide Tonsignale mit gleicher Lautstärke hintereinander im Digitalradio übertragen möchte, ist es nicht zu vermeiden, dass das platt komprimierte den obersten Pegelbereich nicht nutzt (wieviel dB hängt von der Höhe der kurzen Spitzen des unkomprimierten Tonsignals ab, z.B. +9 dB oder weniger).
Ist diese Aussage falsch?

Zur Praxis:
Wenn ich nur platt komprimierte CDs in einem Programm übertragen möchte, brauche ich keinen 'Headroom', alle klingen jeweils auf Klipp-Pegel normiert, gleich laut.
Das Resultat ist die heutige Radioqualität, die auch Du kritisierst. Sollten wir dann nicht zu einer gemeinsamen Radio-Lösung kommen, die alte und neue Produktionen berücksichtigt? Momentan zwar nicht in Sicht, aber vielleicht geschieht ja ein Wunder und es werden künftig wieder hochdynamische CDs gepresst. Die sollten dann auch - mit konkurrenzfähiger Lautstärke - Platz im Kanal haben.
Was die Notwendigkeit der Aussteuerung eines digitalen Mediums > -6 dBfs betrifft, haben wir auch lange genug debattiert.
Richtig. Die Problematik liegt in der Verwendung von unterschiedlichen Aussteuerungsmessern.
Mit meinem DIN-PPM darf ich (sichtbar) nach EBU nicht mehr als -9 dBFS =100%DIN aussteuern, wenn ich Clippings strikt vermeiden will. Du darfst mit Deinem TruePeak-Meter bis 0 dBFS aussteuern.
aber
Wenn man für unterschiedliche Genres gleiche Lautstärken erzielen will, ist die Aussteuerung nach TruePeak (TP, 0 dBFS) die ungeeignetste Methode.
Die (sichtbare) Aussteuerung nach Loudness-Meter erlaubt lediglich -23 dBFS für 100% =Vollaussteuerung wobei TP-Amplitudenspitzen bis zu -1 dBFS beinhaltet sein können/dürfen.
Für Endprodukte, die nicht für Broadcast bestimmt sind, sehe ich nach wie vor nicht einen Grund, gezielt untersteuertes Material abzugeben, was bei -9 dBfs de facto so wäre.
Das steht Dir doch frei, @dea. - Sofern Du die -9 dBFS=100%DIN auch mit einem DIN-PPM gemessen hast, kann Dein Tonsignal, je nach Genre, immerhin noch Spitzen bis 0 dBFS beinhalten.
Physikalisch gibt es dennoch keinen Grund, künftig nur noch mit 15 oder gar 14 Bit zu arbeiten.
Stimmt. Da kommt Dir der filebasierte Loudness-Normalizer entgegen.:) Für den ist es "null problemo" Konserven auf den richtigen Sendepegel zu schieben. Live sieht es leider anders aus.
Das wäre dem Grunde nach genauso irsinnig, wie den Hub auf UKW auf 15 kHz zu reduzieren, nur damit das künftig zu irgendwelchen Pegelvorstellungen hinsichtlich einheitlicher Lautheit passt.
Tendenziell ja, absolut nicht.
Mit einem solchen Ansatz und einem weiteren, xten VU-Meter (auch wenn es LU heißt) passiert nur neuer Mist auf unzähligen Ebenen.
Das könnte passieren.;)

Freundliche Grüße, TB.

.
 
solange 0dBFS nicht gleich 0dBFS sind und A/D Wandler lineare verstärkungskurven benutzen, ist R128 auch Bullshitt.
 
Ich warte auch gespannt auf eine Erklärung.

Vielleicht gibt es ja doch Hoffnung. MDR 1 Radio Sachsen-Anhalt hat kürzlich auf DVB das Processing rausgenommen. Die Mikrofone sind noch nicht optimal, werden teils offenbar zu nah besprochen, aber sonst ists eine Wohltat. Anbei ein Vergleich mit dem Schwesterprogramm aus Sachsen: dort wird das Rauschen alter Titel brutal hochgezogen und das Glöckchen im Werbetrenner zerrt grauenvoll. Ansonsten auch: plärrend laute einst leise Stellen, Blenden nimmt man nur noch an der Verfärbung gegen Ende wahr, Stimmen sind entstellt und Hintergrundgeräusche im Studio werden bis zum Anschlag hochgezerrt.

In Magdeburg ist immerhin die Musik jetzt recht sauber und regelrecht seidig. Kein Vergleich zu dem wummernden Gerotze aus Dresden.

MDR 1 Sa-An.png MDR 1 Sachsen.png MDR 1 Thueringen.png

Und jetzt schauen wir uns mal die Pegel an. Mangels R128 habe ich auf die Schnelle mal eine einfache RMS-Bestimmung gemacht, ist ja auch grob etwas wie die Lautheit, wenngleich nicht frequenzbewertet.

MDR 1 Sachsen-Anhalt hat in den Titeln 8 bis 16 dB Unterschied Peak/RMS, die Kollegen aus Sachsen haben 8 bis 9 dB Unterschied, die Erfurter 8 bis 11 dB. Da merkt man schon, wie die heute oft ab Veröffentlichung heftig komprimierte Musik in Dresden und Erfurt noch weiter komprimiert wird.

Die Spitzenpegel sind in Dresden wie mit dem Messer abrasiert bei -10 dBFS, in Erfurt ganz lustig für Sprache 1 dB höher. In Magdeburg geht es putzmunter von -10 bis -3 dBFS und die RMS-Werte variieren dort um bis zu 7 dB. Das mag viel erscheinen in einer Welt, in der immer alles gleich laut sein soll, aber das Processing der Kollegen in Dresden und Erfurt läßt die RMS-Werte auch um 3 bis 4 dB schwanken. Von wegen alles gleich laut! Mit etwas Anpassung kann man Mageburg sicher ohne Kompression und Limiting auch noch auf größere Konstanz der RMS-Pegel trimmen, so das überhaupt gewünscht und akustisch auch sinnvoll ist. Müßte man sich für jeden Übergang mal genau anhören.

Fazit jetzt schon für mich: Magdeburg ist sehr gut anhörbar, musikalisch "sehr entspannt", die Stimmen werden natürlicher. Gratulation! Wäre nur die Frage, wie sie die einigermaßen lautheitskonforme Pegelung realisieren. Dürfte doch weitgehend Selbstfahrbetrieb sein, oder?
 

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  • 1 - MDR 1 Sachsen-Anhalt - Radiomarkt 12 04 2012.mp3
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  • 2 - MDR 1 Sachsen - Radiomarkt 12 04 2012.mp3
    2 MB · Aufrufe: 7
Nur mal ganz am Rande der Hinweis: Von einer Einführung im Hörfunk ist bisher keine Rede, auch wenn das sicher sinnvoll wäre...

Matthias
 
ich meine damit das "0dbfs" keinen festen bezug zu einer analogen spannung hat....!!!! (-----referenz level der A/D wandler)
ich finde das sehr problematisch!
 
ich meine damit das "0dbfs" keinen festen bezug zu einer analogen spannung hat....!!!!
Na klar gibt es Wandler die so kalibriert sind, dass -9dBFS +6dBu entsprechen,
damit hat 0dBFS einen eindeutigen Bezug zu einer analogen Spannung.

Ähnliches gilt auch für andere Studio Referenzpegel.

Gruss
Jean
 
Erstens dies. Und zweitens ist es doch vollkommen schnuppe. Wir reden von digitalen Signalen, die digital gemessen und bewertet werden. So lange man in einem festen Bezugssystem bleibt, sind die Angaben vergleichbar. Welchen analogen Pegel auf dem Rückweg zum Ohr ein Wandler daraus macht, ist doch egal, zumal jeder seine Lautstärke am Gerät anders aufdreht. Entscheidend ist doch nur, dass die empfundene Lautheit gleich bleibt und die Leute nicht ständig an der Lautstärke drehen müssen.

Matthias
 
Na klar gibt es Wandler die so kalibriert sind, dass -9dBFS +6dBu entsprechen, damit hat 0dBFS einen eindeutigen Bezug zu einer analogen Spannung.
Genau, ein analoges Signal darf den maximalen Spitzenpegel von +15 dBu erreichen. So wurde es von der EBU für den Programmaustausch festgelegt.

Für Rundfunkstudios mussten die Übergabepegel halt vereinheitlicht werden um Durcheinander im Betrieb zu vermeiden. Trotzdem gibt es immer wieder Probleme,z.B. wenn Studio-Equipment mit Consumer-Geräten verheiratet wird o_O.

Welchen analogen Pegel auf dem Rückweg zum Ohr ein Wandler daraus macht, ist doch egal, zumal jeder seine Lautstärke am Gerät anders aufdreht. Entscheidend ist doch nur, dass die empfundene Lautheit gleich bleibt und die Leute nicht ständig an der Lautstärke drehen müssen.
Prinzipiell ja, Matthias.

In der Praxis ist es trotzdem zweckmässig in gewissen Grenzen die physikalischen Eigenschaften (hab' ich von @dea gelernt ;) ) der Wandler und Verstärker zu berücksichtigen. Bei Heimgeräten gibt es solche Festlegungen der Übergabepegel deshalb auch.

Hinweis: Von einer Einführung im Hörfunk ist bisher keine Rede, auch wenn das sicher sinnvoll wäre...
... aber sicher viel schwieriger durchzusetzen, wenn ich an die gegenwärtige UKW-Rundfunkpraxis denke.

Und eine Trennung von FM- und Digitalradio wird wohl erst nach der Beerdigung des Analogrundfunks erfolgen. :(.
 
Vielleicht gibt es ja doch Hoffnung. MDR 1 Radio Sachsen-Anhalt hat kürzlich auf DVB das Processing rausgenommen. MDR 1 Sachsen-Anhalt hat in den Titeln 8 bis 16 dB Unterschied Peak/RMS, ....
Ick staune :), - und keine Vorschrift, dass alle Sender gleich klingen müssen?

Das muss ich mir doch gleich live anhören, schönes Wochenende, Waver!
 
Kannst Du uns verraten, warum Du eine 250 MB große Datei ohne weiteren Hinweis auf den möglichen Inhalt zum Download bereitstellst? Was genau ist da zu hören? Und geht es auch kürzer bzw. kleiner?

Matthias
 
Wer kann mir denn sagen, warum man eine Aussteuerung von -9dBFS @ +6dBu vorgibt?
Damit wir uns erstmal dem Grundproblem der Fehlverstärkungen nähern...
Das ist eigentlich ein ganz anderes Thema. Trotzdem hat es indirekt mit R-128 zu tun *dickes zwinker*
 
http://dl.dropbox.com/u/28938952/fm_record_281211.mp3 (:) Mangels R128 habe ich auf die Schnelle mal eine einfache RMS-Bestimmung gemacht, ist ja auch grob etwas wie die Lautheit, wenngleich nicht frequenzbewertet.

Wer kann mir denn sagen, warum man eine Aussteuerung von -9dBFS @ +6dBu vorgibt?
Falls Du uns darauf aufmerksamen machen willst, dass die EBU-Empfehlung mit DIN-Aussteuerung nicht von allen Sendern eingehalten wird, erzählst Du uns aber nix Neues, @Nobier. Dazu reichen schon die ersten 10 Sekunden von Deinem Kommerzsender.

Leider ist es versäumt worden, aus der Empfehlung eine verbindliche Vorschrift zu machen wie im UKW-Rundfunk (Hubbegrenzung, Leistungsbegrenzung), die von staatlicher Seite geahndet werden kann. So macht eben jeder ungestraft was er will.
... hat es indirekt mit R-128 zu tun *dickes zwinker*
Ich verstehe diesen Hinweis so, dass die R.128 als Empfehlung genauso unwirksam bleiben wird. Richtig? Warum redest Du keinen Klartext? ;);)
Damit wir uns erstmal dem Grundproblem der Fehlverstärkungen nähern...
"Fehlverstärkungen"? klingt mir zu unabsichtlich.

mfg. TB
 
Hallo in die Runde,

nachdem es länger keine Einträge zum Thema R128 gab, bin ich eine Weile nicht hier gewesen. Deshalb heute mal verzögert ein paar Bemerkungen.

@Tonband

Du fragst, ob man die Pegelanzeige mit TP Skala ausblenden könnte/sollte. Das ist zwar denkbar, da zur Bewertung ja die LUFS Anzeigen genutzt werden (neben der Ohren). Allerdings sieht man auf der echten Pegelanzeige natürlich Unterschiede zwischen links und rechts, die evtl. auf einen Fehler in der Signalübertragung sichtbar machen. Also ich würde mir den Pegel, auch aus diesem Grund, immer mit anzeigen lassen.

Übrigens wird zur IFA 2012 definitiv bei allen deutschen Fernsehsendern auf lautheitsbasierte Aussteuerung nach R128 umgestellt werden. Zu diesem Termin werden schlagartig auch alle Werbezulieferungen darauf angepasst. Entweder werden bisherige Spots einfach leisser gemacht, oder die Produzenten liefern sie neu gemischt an.
Im Übrigen ist das ja genau das Ziel, nämlich das lautheitsbasierte Aussteuern in der Produktion anzuwenden und dadurch wieder dynamische und transparente Mischungen zu erhalten. Weiter oben habe ich schonmal erwähnt, dass die lautheitsbezogene Produktion auch im Radio sehr wohl schönere Ergebnisse erreichen würde. Dann würde ich nämlich endlich mal die Telefon O Töne genauso gut hören, wie den Moderator im Studio und die Brülltrailer!!! Diese Mischfehler auszugleichen, das schafft man nämlich auf dem Sender trotz radikaler OPTIMODierung immernoch nicht, und das ist an dieser Stelle auch nicht sinnvoll. Eine vorherige Lautheitsbewertung allen Audios ist definitiv der sinnvollere Weg. Diese bessere Mischung dann für die analoge Verbreitung zu optimieren (daher kommt sicher auch der Name des Zauberkastens) führt sicher zum besser klingenden Ergebnis.

Und nun noch eine Info für alle:

Auch in der Hörfunkbetriebsleiterkonferenz der ARD wurde nun eine AG gebildet, die die Lautheitsnormierung nach R128 analysieren soll, um ggf. vorerst zum Beispiel Kulturwellen darauf umzustellen!

Viele Grüße! Björn
 
Aus einer ARD-Anstalt, im Studio der Kulturwelle. Schon ein paar Jahre her, lange vor R128:

aussteuern will gelernt sein.jpg

Das Thema Zeitkonstante und Pegelung ist also kein neues. Ich betone "Kulturwelle" und meine vorrangig Klassik - daher die stark vereinfachte Pegelempfehlung für die Selbstfahrer ohne technischen Hintergrund, die nicht den ganzen "Dr. Dr. Dünnreiter" lesen sollten. ;)
 
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