Hamburg: UKW-Frequenzen neu vergeben

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- Hat Energy Hamburg nach dem 1.8. überhaupt noch Personal? Die haben sich doch bestimmt schon alle wegbeworben?
- Tangiert das Urteil auch einen Frequenztausch, der durch eine zeitl. Verschiebung so nicht mehr geht?
- wird Flux FM evtl. die MA HSH angehen wegen Einnahmeausfällen?
- was passiert mit dem Flux-Personal?
 
Sorry aber wenn das stimmt was da steht, dass vorab von den Bewerbern ein Businessplan für 5 Jahre gefordert wurde, aber von einem der Bewerber nur einer für 3 Jahre eingereicht worden ist und das dann für ausreichend befunden und abgenickt wurde, ...selber schuld! In welcher Branche kann man so lax mit Ausschreibungen umgehen? Auch eine komische Ansicht der Behörde, dass man als Bewerber nur für 3 Jahre solvent sein muss bzw. ein Businessplan gar nicht wichtig/entscheidend für die Vergabe einer Frequenz sein soll. Das wird überall kassiert werden, weil sich der Kandidat, der einen Plan für 5 Jahre eingereicht hat sich benachteiligt sieht. Das ist doch lächerlich! Immerhin reden wir hier von Privatradio das von Geld (Einnahmen aus Werbung) lebt! Und da ist ein langfristiges Finanzierungskonzept gerade nach dem coronabedingten Einbrechen des Werbemarktes nicht ganz unwesentlich.

Auch nach Ansicht des OVG Hamburg habe FluxFM keinen berücksichtigungsfähigen Antrag gestellt und hätte damit nicht in das Auswahlverfahren der MA HSH einbezogen werden dürfen. Dies stützt das Gericht allein darauf, dass sich der von FluxFM mit der Antragstellung eingereichte Finanzplan nicht auf die nach der Ausschreibung geforderten fünf Jahre ab Zuweisungsbeginn, sondern nur auf drei Jahre bezogen habe. Die MA HSH hatte den Antrag von FluxFM hingegen als berücksichtigungsfähig angesehen. Die Vorgaben zum Finanzplan seien nicht als Ausschlusskriterien für das Zuweisungsverfahren formuliert worden.

Wenn man da so gleichgültig mit einer "wird schon reichen"-Einstellung rangeht muss sich doch niemand wundern dass das leicht angefochten werden kann. Sitzen da eigentlich Amateure und Laien bei der Behörde? Das ist doch nicht die erste Frequenz die diese Einrichtung ausschreibt!!! Die werden doch auch Juristen haben die sie beraten?! Aus einem ähnlichen Fall in Berlin vor einigen Jahren, der hier zu lesen war, hat man wohl keine Lehren gezogen?

Es ist eigentlich überhaupt erstaunlich dass jemand den Zuschlag bekommt der ja offensichtlich nicht die Kriterien der Ausschreibung erfüllt und seine Wirtschaftlichkeit nur für 3 statt für 5 Jahre nachweisen kann, will oder möchte.

Flux wird dann eben weiter in Berlin senden wie man es jetzt schon macht, spart sich die Sendermiete in Hamburg, muss keine neuen Leute zusätzlich bezahlen.
Und Energy spielt dann vielleicht eben einfach nur Musik am Stück ab August?
Wenn die Lizenz ausgelaufen ist (und somit die damit verbundenen Auflagen für Wortanteil oder lokale Nachrichten), kann sie auch keiner dafür maasregeln.

Wenn Energy selbstbewusst genug ist, lassen sie bis zu einer endgültigen Entscheidung einfach nur die Festplatte laufen und investieren keinen Cent mehr in das Programm.
Da dürfte die Medienanstalt ganz doof aus der Wäsche schauen. Zurecht! Denen waren die Energy-Arbeitsplätze ja offenbar von Anfang an egal...

(Sonst hätte man Energy verlängert und wenn man unbedingt Flux will denen stattdesssen die 100,0 / 102,0 / 107,7 / 104,0 und was es da sonst noch so gibt an sinnlosen Dopplungen zugesprochen. Diese Doppelfrequenzen wären kein Verlust und tun RSH/RHH/Delta nicht weh falls sie die abgeben müssten, bringen aber auch andererseits kaum einen Mehrwert für diese Sender die ausreichend gut empfangbar sind.)

Wenn am Ende herauskommt, dass der "Gewinner" dieser Ausschreibung gar nicht hätte zugelassen werden dürfen, wer bleibt denn da noch als Gegenkandidat übrig? Wenn Energy der einzige Bewerber außer Flux war ist die Sache doch klar. Energy wird bis zum Betriebsende von UKW weitersenden.

Und ansonsten? Es wird schon seine Gründe haben warum ByteFM plötzlich wieder abends auf 91,7 zu hören ist, nachdem man es wochenlang nicht war:
https://www.byte.fm/blog/redaktion/bytefm-zurueck-auf-ukw-in-hamburg-101498/

Im Rahmen einer Kooperation mit 917xfm strahlen wir seit 2010 ein täglich dreistündiges Programmfenster auf der Frequenz 91,7 MHz aus. Gegen unseren Willen kam es in den letzten Wochen zu einer Abschaltung von ByteFM auf dieser Frequenz. Dies haben wir gegenüber unserem Kooperationspartner angemessen adressiert und sind nun seit dem 1. Juni 2020 wieder täglich in Hamburg zwischen 19 und 22 Uhr über die Frequenz 91,7 zu hören.

Das was da auf der 91,7 vor sich geht ist doch viel interessanter und merkwürdiger als die 97,1 die am Ende sowieso bei Energy bleiben wird.
 
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Sorry aber wenn das stimmt was da steht, dass vorab von den Bewerbern ein Businessplan für 5 Jahre gefordert wurde, aber von einem der Bewerber nur einer für 3 Jahre eingereicht worden ist und das dann für ausreichend befunden und abgenickt wurde, ...selber schuld

Genau so ist es. Wenn in der Ausschreibung ein Businessplan für 5 Jahre gefordert wurde, kann derjenige, der einen Businessplan für 5 Jahre aufstellt (und ggf. mit entsprechendem Aufwand auch ausfinanziert) nicht schlechter gestellt werden als ein Bewerber, der nur einen Businessplan für 3 Jahre vorlegt. Das wären einfach ungleiche Wettbewerbsbedingungen.

Ähnliches gilt für die Unterschriften. Wenn alle Geschäftsführer unterschreiben müssen, dann (1) reicht eine Unterschrift, wenn der Bewerber nur einen Geschäftsführer hat, aber (2) reicht es nicht, wenn nur ein Geschäftsführer unterschreibt, obwohl mehrere Geschäftsführer bestellt sind.

Fehlende Unterlagen/Unterschriften etc. nachzufordern gibt das Ausschreibungsrecht üblicherweise nicht her. Und die Verwaltung ist auch kein Reparaturbetrieb für nicht eingehaltene Formalia. Man stelle sich vor, was das für die Rechtsordnung und das Verwaltungswesen bedeuten würde, falls Behörden alle Anträge sichten, alle Fehler der Antragsteller aufdecken, die Antragsteller darüber informieren und Nachbesserungen fordern müssten. Dann könnte jeder (ohne jegliche Sorgfalt) einen Antrag stellen, sich diesen Antrag von einer Behörde reparieren lassen und wir könnten uns den ganzen Wettbewerb in Ausschreibungen sparen. Die Anzahl der Rechtstreitigkeiten würde explodieren. Nicht umsonst muss man bei Gericht seine Anträge selbst formulieren. Die Richter entscheiden dann auf Basis der Aktenlage.

Komische Welt, in der manche Kommentatoren hier leben. Und da wundert man sich, warum die Justiz überlastet ist.
 
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Und da wundert man sich, warum die Justiz überlastet ist.

Das betrifft alle Lebensbereiche wenn man sich anschaut womit sich unsere Gerichte heute befassen müssen, mit im Internet versteigerten Möpsen (wofür es sogar ein Rechtsgutachten gab), mit den Eilanträgen irgendwelcher unwichtigen AFD-Rechtsaußen die plötzlich anfangen auf den Rechtsstaat zu pochen, den sie sonst ablehnen, mit irgendwelchen Verfahren darüber ob die Maske über oder unter der Nase getragen wird...

Wer bei so einem wichtigen Prozess wie einem Vergabeverfahren oder einer Auswahlentscheidung die nötige Sorgfalt vermissen lässt, so dass das vor Gericht nicht Stand hält, hat dann eben ganz einfach Pech gehabt wenn das Gericht diese Ausschreibung in der Luft zerreißt.
 
Flux wird dann eben weiter in Berlin senden wie man es jetzt schon macht, spart sich die Sendermiete in Hamburg, muss keine neuen Leute zusätzlich bezahlen.
Das wäre ohnehin nichts passiert, da man wahrscheinlich das Berlin Programm ohne lokalen Hamburg Bezug einfach aufgeschaltet hätte. So wie das auch schon zu Hauf auf DAB+ gemacht wird. Nennt sich Ballungsraumradio.
 
Das wäre ohnehin nichts passiert, da man wahrscheinlich das Berlin Programm ohne lokalen Hamburg Bezug einfach aufgeschaltet hätte. So wie das auch schon zu Hauf auf DAB+ gemacht wird. Nennt sich Ballungsraumradio.

Dass es Auflagen zur UKW-Verbreitung zur regionalen Berichterstattung von den Behörden gibt, ist dir neu? Und mit Ballungsräumen hat das gar nichts zu tun.
 
Das wäre ohnehin nichts passiert, da man wahrscheinlich das Berlin Programm ohne lokalen Hamburg Bezug einfach aufgeschaltet hätte. So wie das auch schon zu Hauf auf DAB+ gemacht wird. Nennt sich Ballungsraumradio.
Ausserdem hat Flux bereits eigene Moderatoren für das Hamburger Programm gesucht. Eine 1:1 Übernahme des Berliner Programms zu relevanten Sendezeiten war nicht geplant.
Wie kommst du auf diese Definition von Ballungsraumradio?
 
Wenn Energy selbstbewusst genug ist, lassen sie bis zu einer endgültigen Entscheidung einfach nur die Festplatte laufen und investieren keinen Cent mehr in das Programm.
Da dürfte die Medienanstalt ganz doof aus der Wäsche schauen. Zurecht! Denen waren die Energy-Arbeitsplätze ja offenbar von Anfang an egal...

Also ich denke, die Verantwortlichen und Macher von Energy Hamburg sollten es jetzt genau anders herum machen und mehr Engagement als lokaler Radiosender im Programm zeigen. Warum? Keiner der institutionellen Verantwortlichen (allen voran die Medienanstalt und, man hat es nach der Entscheidung pro Flux FM im November in der Presse gelesen, einige Hamburger Politiker (v.a. der Grünen)) will Energy mehr die Lizenz erteilen. Wenn man sich die Gründe ansieht, warum: Flux FM würde mehr für die Musikwirtschaft und Musikszene der Stadt tun. Damit man bei einer erneuten Lizenzvergabe (da müsste doch die MA HSH nun hinwirken) bessere Karten hat, muss Energy da auch mehr tun. Wenn man sich das Programm momentan anhört, ist da eigentlich nichts aus der Hamburger Musikszene dabei. Klar, es ist ein CHR, aber bei einer Medienanstalt kann man auch damit punkten, dass man im Bewerbungsantrag und später im Programm die lokale Musikwirktschaft fördert.
Also mein Vorschlag: abends ab jetzt eine Stunde Musik aus Hamburg + im Tagesprogramm Vorstellung neuer lokaler Künstler z.B. ein Mal pro Stunde spielen. Das ist nur mit minimalen Mehrkosten verbunden und dem Sender würde es zudem „mehr Farbe“ geben. Außerdem sollte Energy Hamburg sich für die Jugend und Demokratie in der Stadt einsetzen (z.B. Diskussionen mit Politikern um Jugendthemen und das zumindest im Web übertragen). Nicht nur die üblichen Konzerte für die Hörer organisieren, sondern sich in der Öffentlichkeit und nicht zuletzt bei Medienanstalt und Politik (letztere sitzt wie wir wissen auch in den Entscheidungsgremien und hat dort Einfluss) als „engagierter“ Sender positionieren. Ich meine damit nicht die Aufgabe des Hitformats, aber Energy kann auch off air mehr in der Richtung machen. Ich weiß, Energy ist „low budget“ Radio, aber wenn sie an der UKW-Lizenz hängen, müsste ihnen bewusst sein, dass es bei einer erneuten Ausschreibung mit dem jetzigen Programm mit wenig „Hamburg“-Bezug nichts werden wird + Medienanstalt und Politik wollen die Platzhirsche v.a Radio Hamburg schützen, in dem man letzterem einen Konkurrenten im jüngeren Segment weg nimmt. Und da wären wir bei einem weiteren Thema: Die Verantwortlichen von NRJ sollten auch ihr Netzwerk bei Politik und Entscheidern in Hamburg stärken. Man wird da bestimmt bisher zu sehr als „Fremdling“ eingeschätzt, während bei den anderen lokal lizenzierten Sendern Anteilseigner aus Hamburg sitzen.

Wie wird es nun weitergehen? Kann es sein, dass im Hauptverfahren jetzt doch noch pro Flux FM entschieden wird?
 
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Also ich denke, die Verantwortlichen und Macher von Energy Hamburg sollten es jetzt genau anders herum machen und mehr Engagement als lokaler Radiosender im Programm zeigen.
Das würde bedeuten: Back to the roots. Früher, so im Zeitraum 1995 bis 2005 war Energy durchaus ein Sender, der auch mal aus der Hamburger Musikszene berichtete und dadurch eine gewisse (überschaubare) Relevanz für den Musikstandort Hamburg hatte.

Diese Inhalte und Engagement wurde immer weiter zurückgeschraubt und eingespart, so dass man dann irgendwann bei diesem seelenlosen Programm ohne inhaltliche Relevanz oder Hamburg-Bezug gelandet ist, wie man es heute kennt. Aus meiner Sicht könnte man daher auch einfach das bundesweite Energy auf UKW aufschalten und die verbliebene Redaktion in Hamburg dichtmachen.

Der Claim von Energy bringt es auf den Punkt und erscheint brutal ehrlich: Hit Music Only.
 
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Flux FM würde mehr für die Musikwirtschaft und Musikszene der Stadt tun.

Momentmal, es gibt da auch noch sowas wie den NDR: Ist nicht genau DAS, Sparten, Nischen und Minderheiten ein Gehör zu Verschaffen, eigentlich Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks? Wofür hat man denn solche Programme wie N-Joy, NDR Kultur, NDR Blue ("Musik abseits des Mainstreams") oder 90komma3 ? Warum ist für die Hamburger oder generell die norddeutsche Musikwirtschaft bei 10 NDR-Wellen kein Platz?

Wo kommen denn beim NDR noch Hamburger Bands und Künstler überhaupt vor? Selbst ein Stefan Gwildis oder Achim Reichel wird doch nicht merh gespielt. Hafenkonzert? Fehlanzeige auf UKW. Wann hat N-Joy zuletzt einen Titel von Kettcar gespielt??? Oder ein Konzert von denen gebracht? Übrigens berichtet sogar Deltaradio umfangreich und wesentlich mehr von der Hamburger Musikszene und den dortgen Künstlern und Bands als der NDR.

Außerdem hat Hamburg gleich drei Offene Kanäle/Freie Radios: FSK, Tide und das Hamburger Lokalradio. Da kann im Grunde jeder Radio machen und die Musik spielen die ihm gefällt. Außerdem mit 917xfm ein privates Programm das sich sehr für einheimische Künstler und Newcomer einsetzt und diese puscht.

Und: Byte FM. Seit kurzem auch wieder drei Stunden täglich auf UKW.
Hamburger Sender für lokale Musiker gibt es also gleich mehrfach dort!

Aber 917xfm wollte man ja auch nicht mehr haben. Lieber einen Berliner Sender, der schon in MV gar nicht erst seine Frequenzen in Betrieb genommen hat und in Bremen auch schon wieder verschwunden ist.
Also: Der Medienanstalt waren die heimischen Arbeitsplätze völlig egal.

Warum soll Energy da noch investieren oder jetzt (wieder / mehr) Leute einstellen bei den derart unsicheren Zukunftsprognosen? Als Dank dafür dass ihnen die Aufsichtsbehörde einen Arschtritt verpasst hat??? Denen würde jeder Chef den Vogel zeigen. Ich habe nicht lesen können, dass Energy jemals Auflagen verletzt haben soll. Die haben ja auch eine Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern und momentan weiß doch (offiziell...) niemand wie es weitergeht.

Ich bin kein Freund von solchen Dudelsendern, aber es eine andere Möglichkeit gebenen, die Frequenzen (100,0 / 102,0 / 107,7) so zu verteilen, dass beide Programme auf Sendung gehen/bleiben können. Und die eingereichten Unterlagen des anderen Bewerbers waren ja offensichtlich in mehr als nur einer Hinsicht fehlerhaft / unzureichend.

Bei Flux FM habe ich auch noch nicht gehört dass die sich musikalisch oder inhaltlich besonders mit Hamburg befassen, da hätte man ja schon mal etwas vorarbeiten können. Das Programm ist sehr Berlin-lastig.

einige Hamburger Politiker (v.a. der Grünen)) will Energy mehr die Lizenz erteilen.

Na da können wir ja vom Glück Reden dass wir in Deutschland noch nicht soweit sind, dass die politischen Parteien darüber entscheiden, wer hier zu Lande eine Sendezulassung und eine Frequenz erhält und wer nicht. In anderen Ländern gibt es dass, da hat man das UKW-Band auf die Parteien und Kirchen aufgeteilt.
Fordern können die Politiker viel. Am Ende entscheidet der Hörer, was bleibt und was nicht.
Denn ein Sender, der keine Hörer hat, verschwindet eben.
Und gerade in Hamburg gibt es doch dafür genug Beispiele: Radio 107, Korah, Jazzwelle Plus, Alsterradio, Magic 95, Fun fun 95, Oldie 95...

Wieviel Hörer hat denn Flux FM in Berlin trotz dieser starken Frequenz (von HUNDERTkommaSECHS) ? Antwort auf reichweiten.de
Rund 20.000 . Ziemlich wenig für einen Markt mit rund 4 Mio. Einwohnern.
 
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Fehlende Unterlagen/Unterschriften etc. nachzufordern gibt das Ausschreibungsrecht üblicherweise nicht her. Und die Verwaltung ist auch kein Reparaturbetrieb für nicht eingehaltene Formalia. Man stelle sich vor, was das für die Rechtsordnung und das Verwaltungswesen bedeuten würde, falls Behörden alle Anträge sichten, alle Fehler der Antragsteller aufdecken, die Antragsteller darüber informieren und Nachbesserungen fordern müssten. Dann könnte jeder (ohne jegliche Sorgfalt) einen Antrag stellen, sich diesen Antrag von einer Behörde reparieren lassen und wir könnten uns den ganzen Wettbewerb in Ausschreibungen sparen. Die Anzahl der Rechtstreitigkeiten würde explodieren. Nicht umsonst muss man bei Gericht seine Anträge selbst formulieren. Die Richter entscheiden dann auf Basis der Aktenlage.

Komische Welt, in der manche Kommentatoren hier leben. Und da wundert man sich, warum die Justiz überlastet ist.

Ganz so abwegig ist das gar nicht. In Österreich nennt man so etwas "Mängelbehebungsauftrag".

Und so schön transparent wird dort dann ein Entscheid veröffentlicht:
https://www.rtr.at/de/m/KOA147120007/39527_KOA 1.471-20-007.pdf

Für jeden zum Nachlesen.
 
Unabhängig von einer inhaltlichen Bewertung ist es doch erstaunlich, dass die Landesmärchenanstalten immer wieder so grandios scheitern und sich bis auf die Unterhose blamieren.

Ob NLM, LfM und jetzt die MASHH (unvollständige Aufzählung ;)). Sie scheitern an einfachsten Formalien und ihrer eigenen Inkompetenz und regelmäßig vor Gericht, angeführt von zumeist ausrangierten und zu versorgenden Direktoren und Geschäftsführern. Oder die auf Grund ihres "Networkings" dort Karriere machen konnten, was in ihrem angestammten Wirkungskreis ihnen eher versagt blieb. Mit provinziellen Landesmärchenanstalten in eine digitale Medienzukunft! Herzlichen Glückwunsch, Föderalismus. Und diese staatlich angeordneten Beschäftigungsstätten gibt es sogar in Bundesländern, in denen es eigentlich nix wirklich zu regulieren gibt. Bremen zum Beispiel. Aber da macht man ja interessante Podcasts. In bestimmten Bereichen ist der Föderalismus einfach nur noch absurd!
 
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Wie kommst du auf diese Definition von Ballungsraumradio
Sender die in Ballungsräumen senden, sind Ballungsraumradios,oder eher gesagt "Metropolenradios". Sie haben kein fest zusammenhängendes Sendegebiet, sondern dieses verteilt sich auf Inseln in größeren Städten und deren Umland (selten auch mal Landstriche in der Pampa, allerdings eher im Ausland anzutreffen) . Metropol FM auf UKW ist zum Beispiel so ein Sender oder lulu.fm auf DAB+, die sich sogar selbst als Metropolenradio on Air bezeichnen. Mich wundert es, dass dieser Begriff offiziell noch nirgendwo aufgetaucht ist, obwohl es diese Art zu senden seit Jahren schon gibt, mal mehr mal weniger ausgeprägt.
 
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Auf der FluxFM Hamburg-Seite steht interessanterweise nichts davon, dass man nur für 10 Tage sendet. Auch das veröffentliche Sendeschema sieht eher nach einer längerfristigen Geschichte aus. Bleibt Flux vielleicht länger auf der 104,0?
 
Das arme Radio Hamburg, dieses Programm kann damit in der City nun doch gar nicht mehr empfangen werden (das war immer die Begründung, weshalb man neben der 103,6 auch die 104,0 braucht - die angeblich wegen eben der Nähe zur Hauptfrequenz und deren Störungen auch durch gar kein anderes Programm nutzbar sei). :wow:

Wie hat man denn das zurechtgemauschelt, und vor allem wer?
Die Medienanstalt? Warum muss diese Frequenz nicht ausgeschrieben und dem Bewerber Flux FM in einem Verfahren zugeteilt werden?

Ein Bewerber, der schon von Rechtswegen als nicht berücksichtigungswürdig eingestuft wurde:

keinen berücksichtigungsfähigen Antrag gestellt und hätte damit nicht in das Auswahlverfahren der MA HSH einbezogen werden dürfen.

Der bekommt jetzt auf einmal ohne Ausschreibung eine Frequenz
von Radio Hamburg "geschenkt" / "Überlassen"? Man hat wohl aus dem Debakel um die 97,1 nichts gelernt?

Was läuft da eigentlich? Ich sehe da schon die nächsten Unterlegenen (egoFM, Teddy, Metropol) klagen...

Und dann so ohne große Ankündigung, ganz heimlich.
Sehr sehr merkwürdig, was da passiert...
Das hat einen ganz üblen Beigeschmack, wenn die raren UKW-Frequenzen nicht mehr ausgeschrieben sondern verschenkt??? oder verkauft??? oder verliehen??? oder vermietet??? oder verpachtet??? werden oder einfach nur der Sendebetrieb dort eingestellt wird.

Meines Wissens ist Radio Hamburg als Lizenzinhaber der Frequenz, dafür verantwortlich und hat Sorge zu tragen, dass der Sender mit dem zugewiesenen Programm bespielt wird. Und nicht mit Fremdprogramm?

Wer kann mir mal erklären, wie das rechtlich wasserdicht funktionieren soll?
 
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Der Deal besteht darin, dass Radio Hamburg weiterhin Lizenznehmer dieser Frequenz ist, aber eine Vereinbarung mit Flux getroffen hat, ein Alternativprogramm auszustrahlen. Dann ist auch keine Neuausschreibung notwendig. Ähnlich hat es doch 2010 das damalige Alster Radio mit der 91,7 gemacht nur eben dort selbst ein eigenes Alternativ-Programm xfm auf die Beine gestellt. Radio Hamburg "gehört" die 104,0 doch eh nur noch bis 2022. Aber genügend Zeit, bis dahin eine dauerhafte Lösung für Flux zu finden (97,1?).
 
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Und darüber muss man die Medienanstalt nicht vorab informieren? Oder ist das passiert? Ich sehe keine entsprechende Meldung im Pressebreich:
https://www.ma-hsh.de/infothek/pressemitteilungen/2020.html

Und die genehmigt die 24/7--Übernahme eines in Berlin produzierten Fremdprogramms?

Verstehe ich das also richtig, dass z.B. mit diesem "Schlupfloch" oder nennen wir es mal "rechtliche Grauzone" auf den Frequenzen, die bisher mit dem Programm "Hamburg Zwei" bespielt werden, auch 24 Stunden am Tag sunshine live laufen könnte? Oder Energy überträgt rund um die Uhr egoFM ??

Oder die Rockantenne Hamburg nun reagieren könnte und auf der 91,7 Radio 21 sendet?

Gleichzeitig soll es aber nicht möglich sein, dass Energy im 2. Bundesmux bis sein 2. Programm startet, einen Webstream ausstrahlt?

Ähnlich hat es doch 2010 das damalige Alster Radio mit der 91,7 gemacht nur eben dort selbst ein eigenes Alternativ-Programm xfm auf die Beine gestellt.

Damals lief das aber nur tagsüber! Nachts lief weiterhin 1:1 das Programm "106Acht Alsterradio", später dann nur noch 1:1 die selbe Musik mit XFM-Jingles.

Was ist das für eine Bananenrepublik-Mentalität, zu sagen, es sind ja "eh nur noch 2 Jahre".

Frequenzen müssen ausgeschrieben werden, Punkt.

Und Programmübernahmen können doch nicht aus 24 Stunden bestehen, dann ist das keine Programmübernahme mehr. Siehe den Streit Megaradio / Sputnik_SNA-Anteil.

Eine Frechheit was da läuft. Üble Hinterzimmer-Mauschelei.
 
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