Hausarbeit "Radio"

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AW: Hausarbeit "Radio"

Herrlich! Ich glaube, hier ist dann mal ganz sachte die Frage nach weiteren Überlieferungen vom Sender Cottbus anzubringen ...


Das ist ja unglaublich. Bei uns, tief im Westen, wo die Sonne versinkt, hat jeder Redakteur, jeder Moderator, jeder Sprecher von mit Scheren bewaffneten Tontechnikerinnen noch Ende der Achtziger eins in die Finger gepiekst bekommen, wenn er es wagte, die Schnittschere an der M15 zu betätigen.

Und ein paar Jährchen später fühlte man sich anderenorts ganz klein und dumm, wenn man zu gestehen hatte, das nicht zu können. Es war dann aber keine Gelegenheit für weiteren Gram mehr, weil sich die Tontechnikerin „sofort“ und „unverzüglich“ selbst mit der Schere bewaffnet hatte, um eins-drei-fix dafür zu sorgen, daß sich das gleich schon nicht mehr ganz so gravierend anhörte.

Was nun aber besonders interessant ist: In der DDR gehörte die Technik bekanntlich nicht zum Rundfunk, sondern zur Post. Da ist es dann schon bemerkenswert, wenn anderenorts, wo alles in einer Hand lag, so etwas undenkbar war.
 
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Herrlich! Ich glaube, hier ist dann mal ganz sachte die Frage nach weiteren Überlieferungen vom Sender Cottbus anzubringen ...

Hallo K6,

im RFM-Forum
habe ich einen Artikel aus der "Lausitzer Rundschau" vom 9.2.1979 ("Vom Drahtfunk bis zur Stereosendung") eingestellt, der die Geschichte des Sender Cottbus bis dahin beinhaltet.
Paßt auch gut zur Eingangsfrage von Mammacita.

Viele Grüße aus Athen
Hajo
 
AW: Hausarbeit "Radio"

Was nun aber besonders interessant ist: In der DDR gehörte die Technik bekanntlich nicht zum Rundfunk, sondern zur Post. Da ist es dann schon bemerkenswert, wenn anderenorts, wo alles in einer Hand lag, so etwas undenkbar war.

Das hatte den Vorteil, daß nur Leute geschnitten haben die das wirklich konnten. Einen Cutterschein für Redakteure gab es nämlich bei uns nicht.
Später bei bei der Digitalisierung hat sich das dann gerächt, als die Redakteure plötzlich selbst schneiden sollten und viele gar kein Ohr dafür hatten.
Auch heute gibt es noch Redakteure vom alten Schlag, die es als unter ihrer Würde betrachten einen Beitrag zu schneiden oder zu beschriften (und das auch gar nicht können). Das muß dann die Sekretärin für sie machen. Das sind aber Rundfunkdinosaurier, im Aussterben begriffen.

Und das mit "ihn einer Hand" war auch sehr relativ. Ich kannn mich noch erinnern, als Tontechniker/innen und Meßtechnik in verschiedenen Direktionen angesiedelt waren, und eifersüchtig darüber gewacht wurde, daß es kein Techniker aus der "falschen" Direktion wagte einen Tonkopf zu reinigen.
Die Zeiten sind aber glücklicherweise vorbei.

Gruß

dira
 
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