Herbert Kundler gestorben

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Makeitso

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Aus der heutigen "Welt":
Rias-Legende Herbert Kundler tot

Der langjährige stellvertretende Intendant des Rundfunksenders Rias Berlin, Herbert Kundler, ist im Alter von 77 Jahren an einem Krebsleiden gestorben Mehr als 30 Jahre war er Programmchef des Senders und bis 1992 Vize-Intendant. Kundler galt als eine der prägenden Radiopersönlichkeiten im geteilten Berlin und war Mitglied in mehreren Kommissionen von ARD und ZDF. Von ihm stammen auch viele Hörfunkreihen und Drehbücher, darunter zum Film "Wir Kellerkinder", das er gemeinsam mit dem Kabarettisten Wolfgang Neuss schrieb. DW

Artikel erschienen am Do, 21. Oktober 2004
 
AW: Herbert Kundler gestorben

Oh ... :(

Das muss ich dann wohl auf die Page bringen

Hier ist eine Ergänzung (Quelle: DRadio)

Pressemitteilung

20.10.2004 • 151

DeutschlandRadio-Intendant Ernst Elitz würdigt 40-jähriges Engagement beim RIAS
Ehemaliger RIAS-Programmdirektor Professor Herbert Kundler gestorben


Professor Herbert Kundler, ehemaliger Programmdirektor und stellvertretender Intendant des RIAS, ist am 19. Oktober im Alter
von 77 Jahren in Berlin gestorben. Ernst Elitz, Intendant des DeutschlandRadios - das 1994 die Rechtsnachfolge des RIAS antrat - würdigte Herbert Kundler als innovativen Rundfunkmann, der die Geschicke dieser einmaligen Rundfunkanstalt entscheidend mitgeprägt hat. "Herbert Kundler war ein Mann des Programms, der für unterschiedliche journalistische Bereiche - Kultur, Wissenschaft, Unterhaltung - höchst begabt war und auch als Programmdirektor noch selber Sendungen produzierte. Seine journalistische Leidenschaft und seine Kreativität waren Garanten für die Qualität des RIAS-Programms. Herbert Kundler war ein großer Motivator und stand für die liberale Grundhaltung des RIAS-Programms. Fast vierzig Jahre trug Herbert Kundler maßgeblich zum Erfolg des Senders bei."

Herbert Kundler, 1926 in Düsseldorf geboren, arbeitete bereits während seines Studiums der Rechtswissenschaften als freier journalistischer Mitarbeiter beim RIAS Berlin. 1952 wurde er als Redakteur für Hochschulfragen eingestellt, ein Jahr später übernahm er die Leitung der Hauptabteilung "Kulturelles Wort". In der Nachfolge von Heinz Adolf von Heintze wurde Herbert Kundler 1961 Programmdirektor und blieb bis zu seiner Pensionierung 1991 in dieser Position. Zudem war er seit 1969 Stellvertreter des Intendanten.

Neben seiner Rundfunktätigkeit lehrte Herbert Kundler an der Freien Universität Berlin Kommunikationswissenschaft. Die Hochschule berief ihn 1979 als Honorarprofessor an das Institut für Publizistik.

Professor Herbert Kundler bleibt der Nachwelt nicht zuletzt durch zahlreiche kulturpolitische Hörfunksendungen, Filmdrehbücher, Kabarett-Texte, Essays und Aufsätze über Kommunikations- und Informationspolitik im Gedächtnis
 
AW: Herbert Kundler gestorben

Ich habe Herbert Kundler 1993 selbst mal im RIAS besuchen dürfen. Es war ein sehr heiteres und offenes Gespräch. An machen Stellen haben wir auch viel Gelacht. Denn er war ja der Chef von "Lord Knud". Mit dem ich zusammen beim Berliner Rundfunk ( Ost ) und DT64 einige Sendungen gemacht hatte. Da wollte ich nun auch mal den Chef von "Lord Knud" kennlernen.

Herbert Kundler war ein Mensch mit Charakter und Rückrad. Und solche Menschen werden in unser Gesellschaft -- wo immer alles nur noch nach Geld und Qute schlielt leider immer seltener. Wenn es solche Menschen überhaupt noch gibt ?
Schade dass er nicht mehr da ist...

Carsten Teuber
 
AW: Herbert Kundler gestorben

Prof. Herbert Kundler hat es mir ermöglicht, bei RIAS Berlin ohne Einschränkungen meine eigenen Ideen umzusetzen.
Er hat mich in Berlin, nach meinem Weggang von Radio Caroline, herzlich aufgenommen und ohne Vorurteile oder Ängste agieren lassen.
Er war einmalig in seiner Art.
Ich verdanke ihm alles was ich in Deutschland im Radio erreichen konnte.

Meine Gedanken sind bei der Familie.

Dennis King
 
AW: Herbert Kundler gestorben

Nach 12 Tagen hat sich Deutschlandradio-Intendant Elitz denn auch schon zu einem, wie ich finde eher lieblosen, Nachruf durchgerungen: [QUOTE="welt" vom 02.11.2004]Friedrich Luft und Hans Rosenthal, John Hendrik und die Insulaner - das waren die Stimmen des legendären von den Amerikanern 1946 gegründeten Rias. Herbert Kundler, der heute zu Grabe getragen wird, war als Kulturchef, Programmdirektor und Intendant vier Jahrzehnte lang Anstoßgeber und Anreger für das Radio Nummer eins in Berlin und der DDR.

1926 in Düsseldorf geboren, in Berlin aufgewachsen, nach Studium in Deutschland und Harvard und einem Volontariat bei "Time" in Washington und New York stieg er 1951 beim Rias ein. Er war ein Multitalent, schrieb mit Wolfgang Neuss das Drehbuch für den Film "Wir Kellerkinder", war Redakteur der Funkuniversität, Förderer des Hörspiels, und er hielt seine schützende Hand über das damalige Rias- und jetzige Deutsche Symphonie-Orchester Berlin.

Kundler war kein Mann der Dienstanweisung. Was er sagte, gelangte ohne Druck in die Köpfe der Redakteure und formte das Programm, weil es vernünftig, nachvollziehbar und erfolgreich war. Geprägt durch die Bedrückung der Nazi-Zeit, beeindruckt von der liberalen Publizistik in den USA lautete sein Programmkonzept: "Geistige und politische Auseinandersetzung im Kampf gegen die Ideologien, Öffnung eines sich allmählich konservativ verengenden Bewußtseins für neue Horizonte, Fühler zu dem größeren Europa, das sich bis Moskau und Leningrad erstreckt, Verbreitung von Urbanität, unverfrorener Kritik, auch von guter Laune." Mit dieser anregenden Liberalität, aber auch mit der Freude an massenattraktiver Unterhaltung machte er den Rias zum Erfolgsprogramm und vermittelte den Hörern im Osten Geist und Lebensgefühl einer freiheitlichen Gesellschaft. 1989, als die Mauer fiel, war Kundler Intendant des Senders, den er geformt und geliebt hat. Der Rias bot ihm als amerikanische Gründung und jenseits der Zwänge eines öffentlich-rechtlichen Anstaltswesens die wie er selber sagte "unvergleichliche Chance der Selbstentfaltung in allen Gebieten meines Interesses". Und weil er diese Chance für sich und andere nutzte, wurde er zu einer Medienpersönlichkeit, die weit über Berlin hinaus wirken konnte.
[/QUOTE]
 
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