Herr Lynen weiß, was der Hörer wirklich will!

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AW: Herr Lynen weiß, was der Hörer wirklich will!

Der gebaute Beitrag ist ursprünglich ein Feature im Miniaturformat. [...] Ich kenne sie in der Form aus keinem anderen Sprachraum.
Der frankophone Rundfunk kennt den BmE auch seit eh und je. Bleiben wir in Europa: bei Radio France und der belgischen RTBF sind "gebaute" Beiträge, die in Länge, Präsentationsform und Ansprechhaltung mit denen der ARD vergleichbar sind, durchaus üblich und häufig.
Ich halte es ansonsten wie Radiowaves - es kommt eben darauf an. Eine Präsentationsform pauschal als die einzig Wahre unabhängig des programmlichen Kontextes zu propagieren kann es nicht sein, hat Herr Lynen ja auch nicht gemacht.
 
Bravo!

Danke, Hefeteich, für den wunderbaren Beitrag #38! Ich behaupte: Mehr solcher Texte, die in Inhalt und Form eine Wohltat zu lesen sind, und weniger vom Gegenteil, und das Forum hier wäre wieder lebendiger...

Bei einer Stelle muß ich aber einhaken:

Mir ist ein Fall aus einem Sender bekannt geworden, wo ein bei Radioforen schreibender Kollege es wagte, einen im gleichen Sender arbeitenden Moderator offen im Forum zu kritisieren.

Wenn wir denselben Vorfall meinen (wovon ich ausgehe), möchte ich einmal ausdrücklich klarstellen, daß nicht der Moderator kritisiert wurde, sondern eine Moderation. Das ist ein gewaltiger Unterschied!

Daß das dann so interpretiert wurde, als habe da ein Mitarbeiter einen Kollegen niedergemacht, ist einer äußerst bedauerlichen Eigendynamik zuzuschreiben, bei der sich manche Foristen regelrecht in Rage geschrieben haben. Bezeichnenderweise hat der vermeintlich Kritisierte weit gelassener reagiert als Außenstehende, die meinten, sich empören zu müssen, wofür es aber eben nicht den geringsten Grund gab.
 
AW: Herr Lynen weiß, was der Hörer wirklich will!

@Ralle Köln: Das ist richtig, aber in Unterhaltungs/Musikprogrammen findest Du diesen dort recht selten. Ich höre sehr häufig Classic 21, gelegentlich Pure FM und Le Mouv. Und da sind gebaute Beiträge die absolute Ausnahme...dafür gibt es bei Classic21 täglich ein kleines Musikfeature, nämlich "Making Of", das die Entstehung eines Albums beleuchtet. Nicht abends um halb zwölf, sondern mittags um drei. So etwas sucht man im deutschen Musikradio vergeblich (Ausnahme vielleicht Radio Eins, aber auch da nur abends)

Eine Präsentationsform pauschal als die einzig Wahre unabhängig des programmlichen Kontextes zu propagieren kann es nicht sein, hat Herr Lynen ja auch nicht gemacht.
EbenD!
 
AW: Bravo!

@ Hinhörer: Vielen Dank, das liest man gern.
Zu Deiner Anmerkung:

Wenn wir denselben Vorfall meinen (wovon ich ausgehe), möchte ich einmal ausdrücklich klarstellen, daß nicht der Moderator kritisiert wurde, sondern eine Moderation. Das ist ein gewaltiger Unterschied!
Es ist sehr gut möglich, dass wir denselben Vorfall meinen. Noch mehr und wiederholte Ereignisse dieser Art wünsche ich niemandem. Der deutliche Wellenschlag der Aktion hat genügt.

Da mir der Vorfall nur über den "Betriebsfunk" (ich nenne es mal so) um drei Ecken herum bekannt wurde, sind Fehler in meiner Darstellung gut möglich. Jeder, der näher an der Primärquelle ist - wie Du vermutlich -, kann das besser erläutern als ich.

Nicht zuletzt dadurch wurde ich neugierig auf Radioforen, schaute mir einige Diskussionen und den Ablauf hier an und meldete mich dann mit einem Pseudonym, das an einem kreativ-fröhlichen Abend in einer Pizzeria erschaffen wurde, in diesem Forum an.
Was aber nicht heißen soll, dass ich nicht auch gerne mit Herrn Lynen sachlich und fair diskutieren möchte. Allerdings ohne Klarnamen; dafür gibt es bedauerlicherweise Gründe, die ich nicht näher darlegen möchte. Es gibt sicher Mitstreiter, die das nachvollziehen können.
 
AW: Herr Lynen weiß, was der Hörer wirklich will!

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, liebe Zaungäste,

ich mag es kaum glauben. Die Aufrechten nennen ihre Namen. Chapeau!

Zum Thema Meinungsmache (Benjamin):
Zwischen Fakten und Meinung gibt es eine journalistische Grauzone. Die nennen viele Kollegen Haltung. Gute Moderatoren sollten sie nutzen. Nix anderes macht Claus Kleber im ZDF-heute journal. Das unterscheidet ihn vom eher „grauen“ Jan Hofer. Beide Kollegen haben selbstverständlich ihre Berechtigung. Doch Kleber ist Moderator, Hofer eben Sprecher. Das hat aus meiner Sicht nix mit Manipulation zu tun. Unter dem Strich kommt es eher auf die berufliche Ethik an.

Thema Klarname:
Ich habe von einem ehemaligen Chef eine wichtige Lektion mitgenommen: Stets mit offenem Visier arbeiten und kommunizieren. Verschleierung ist das Gegenteil von Offenheit und demokratischer Kultur. Denunziantentum die nächstniedere Stufe. Warum ist mir dies wichtig? Hier werden Kolleginnen und Kollegen kaputtgeschrieben. Ohne ein Minimum an Wertschätzung, ohne jeglichen Respekt. Von Figuren, deren Leistung ich auf der Antenne als verkrampft, unterdurchschnittlich oder gar lausig bewerten würde. Mich persönlich ärgern Angriffe dieser Art nicht mehr (oder besser: kaum noch). Das hat vermutlich etwas damit zu tun, dass ich tumbe Angriffe dieser Coleur seit über 20 Jahren wegstecken gelernt habe. Und es hat etwas mit der begründeten Vermutung zu tun, dass sich vor allem Kleingeister in dieser Weise artikulieren. Selten Top-Performer, Standhafte oder Visionäre.

Thema Beraterschelte:
Wenn Berater dogmatisch werden, dann sind sie aus meiner Sicht schlechte Berater. Wenn sie sich für ihr DENKEN bezahlen lassen und ohne Förmchen agieren, dann sind sie gut für Kunden und Mitarbeiter.

Austausch:
Von der ein oder anderen anonymen Zutat hier (Hefeteich, Ralle Köln, Radiocat) bin ich durchaus angetan. Ihr hebt das Niveau ganz erheblich.
Dennoch: Werde mich nun wieder für llllllllllllllllllllllllllllange Zeit aus dieser Umgebung zurückziehen. Klarnamen-Freunde bitte einfach mailen. patricklynen@aol.com

Patrick
 
AW: Herr Lynen weiß, was der Hörer wirklich will!

Ich habe von einem ehemaligen Chef eine wichtige Lektion mitgenommen: Stets mit offenem Visier arbeiten und kommunizieren. Verschleierung ist das Gegenteil von Offenheit und demokratischer Kultur

Das ist nichts weiter als eine Behauptung, die Du erst einmal belegen müsstest. Ich bringe Dir ein Gegenbeispiel: Eine Firma hatte einst ein Forum zum Gedankenaustausch zwischen Führungskräften und Fußvolk. Das hat sich dann sogar ganz ohne Pöbeleien, aber mit Fragen und Feststellungen im Klartext an seine Oberen gewandt. Das ist den hohen Herren nach wenigen Jahren zu anstrengend geworden. Um die Leute zu disziplinieren, hat man auf Klarnamen umgestellt. Danach hat es so gut wie keine Wortmeldungen mehr gegeben. Denn die Leute sind nicht dumm. Ihnen ist natürlich bewusst, dass viele Chefs auch berechtigte Kritik nur solange zulassen, wie es ihnen passt. Ganz schnell können sie auch auf gänzlich undemokratische Disziplinierungsmaßnahmen umschwenken. Was die Situation in einem Funkhaus angeht: Mir sind selten (auch) so eitle, selbstverliebte Selbstdarsteller und Mimosen begegnet wie dort - ob die diskussionsfähig sind? Von irgendwelchen narzisstischen Chefs mal ganz zu Schweigen.

Hier werden Kolleginnen und Kollegen kaputtgeschrieben
Wer ist denn nach einer Kritik im Radioforum zur Ordnung gerufen worden - kennst Du da jemanden? Ich höre nur von allen Seiten, dass die Kritik nur bedingt zur Kenntnis genommen wird und angeblich nichts bewirkt.
Und: Nicht die Kollegen werden kaputtgeschrieben. Vielmehr liefern sie - mal auf Geheiß von oben, mal, weil sie es nicht besser können, massenweise kaputtes Radio ab.

Schließlich: Wer meint, er sei so toll, dass er mit seinen Ergüssen unbedingt Hörer "beglücken" will, hat auch eine Antwort verdient, darf sich auch nicht über eindeutige Kritik echauffieren. Das ist Berufsrisiko.
 
AW: Herr Lynen weiß, was der Hörer wirklich will!

Es ist eine interessante Beobachtung, die ich vor allem immer wieder bei den Kolleginnen und Kollegen von den Tageszeitungen mache, dass sie sich jederzeit legitimiert fühlen, das öffentliche Handeln Anderer zu beurteilen, zu zerpflücken, sie nieder zu machen, mithin auch, sie "kaputtzuschreiben" (man nehme nur Buch- und Theaterrezensionen), die aber empört, mimosenhaft, dünnhäutig bis zum Platzen und vor allem völlig kritikunfähig sich jegliche öffentliche Beurteilung ihrer eigenen Leistung verbitten.
Hier werden nicht Kolleginnen und Kollegen kaputt geschrieben, sondern sie werden beurteilt. Da herrschen sicher nicht immer Gerechtigkeit und unparteiische Fairness, aber es ist wie bei den Lehrerbenotungen im Schüler-VZ: Keiner wird runtergeputzt, wenn er wirklich was taugt, die Pfeifen und Nulpen hingegen bekommen es mal schwarz auf weiß!
 
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