Hessischer Rundfunk will sparen - bei den Nachrichten?

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AW: Hessischer Rundfunk will sparen - bei den Nachrichten?

Mittlerweile gibt es auch E-Common und S-Content dazu:

http://www.faz.net/s/Rub475F682E3FC...8D922B1B86C30E85FD~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Gilt bei anderen Anstalten die Faustregel, dass von den Einnahmen dreißig Prozent direkt ins Programm fließen, was bei Jahreseinkünften von mehr als acht Milliarden Euro pro Jahr aus Gebühren für ARD und ZDF peinlich genug ist, wissen Insider, dass diese Quote beim HR noch weit niedriger liegt. Dafür leistet sich der Sender mit seinen 1750 festangestellten Mitarbeitern gigantische Overhead-Kosten, allein für die Fahrbereitschaft kurven 22 Festangestellte herum. Um das Programm kümmert sich derweil eine - im Vergleich dazu - Handvoll freie Mitarbeiter.

usw.

In den Leserkommentaren bekommt die Sache dann auch noch einen Radiobezug.
 
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Die Stimmung im hr selbst soll auf dem Nullpunkt sein, hört man so über diverse Ecken - man muß dazu seine Ohren nichtmal gen Frankfurt richten. Da bibbern alle vor der morgigen Betriebsversammlung. Manche schwadronieren gar von Fusion mit dem SWR in den kommenden 5 Jahren. Auf das Tragen der hier beschriebenen gelben T-Shirts folgten angeblich auch Repressalien.

Bleibt nach dem Lesen des FAZ-Artikels die Frage: was steckt wirklich dahinter? Was soll erreicht werden, wenns am Geld doch offenbar gar nicht liegt? Geht es hier um den Versuch, hinter dem Finanz-Argument politisch motivierte Einflußnahme zu verstecken?

Nur sone Frage eines Außenstehenden.
 
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Wenn ich hier lese, dass vom jährlichen HR-Haushalt (485 Mio.) nur 20 Mio. direkt in die aktuelle Redaktion fließen sollen; umgekehrt die ARD sich aber die aktuelle Werbekampagne für die Vorabendserie "Eine für alle - Frauen können's besser" einen Betrag "deutlich jenseits der 5 Millionen Euro" kosten lässt (Quelle: hier bzw. im Horizont), dann könnte ich die Krätze kriegen.
 
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Da wird wohl die Rechnung sein, deutlich mehr als fünf Millionen für Promotion auszugeben, um die Werbeeinnahmen um deutlich mehr als zehn Millionen steigern zu können. Oder will jemand ernsthaft behaupten, dieses Vorabendprogramm aus der analogen Steinzeit sei etwas anderes als Umfeld für Werbung?


Was die Gerüchte mit dem SWR angeht, so scheinen die sich auf das Hessen-Fernsehen zu beziehen, das wohl tatsächlich insgesamt in Frage steht:

epd Medien schrieb:
Nach epd-Informationen ist sich die HR-Führung nicht mehr sicher, ob sie auf Dauer eine Eigenproduktionsquote von 20 Prozent für ihr HR-Fernsehen halten kann. Sogar die Frage, ob sich der HR langfristig ein eigenes Drittes Fernsehprogramm leisten kann, soll intern schon gestellt worden sein. Vor diesem Hintergrund hat der HR offenbar auch schon einen anderen ARD-Sender mit dem Vorschlag verstärkter Kooperation im Fernsehbereich angesprochen. [...]

Ob und inwiefern auch andere Programmbereiche wie Unterhaltung und Sport oder der Hörfunk betroffen sind, ist unklar. [...]

Die skizzierten Programmreduzierungen könnten ein Drittel der freien Mitarbeiter überflüssig machen, so wird befürchtet. [...]

Am Gesamtetat 2008 von knapp 480 Millionen Euro soll der Bereich Fernsehen Aktuelles nur einen Anteil von sechs Mio. haben. [...]

Währenddessen haben Freie Mitarbeiter mit einer Aktion innerhalb der Räume des Senders auf die Lage aufmerksam gemacht. In der Kantine trugen sie gelbe T-Shirts mit der Aufschrift "Rettet das hessenjournal". Dies habe die Aufmerksamkeit von Mitgliedern des Programmausschusses des Rundfunkrats erregt, die zufällig im Haus waren, hieß es. Die Gremienmitglieder sollen daraufhin Krupp nach den Hintergründen für diese Protestaktion gefragt haben.

http://www.epd.de/medien/medien_index_64528.html
 
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Was die Zusammenarbeit auf Wellen-Ebene im Hörfunk betrifft, gab es ja schon einmal eine vertiefte Kooperation zwischen hr2 und SR 2 Kulturradio Anfang der 90er-Jahre. Und auch beim dritten Fernsehenprogramm hat der HR in den 70er- und 80er-Jahren bereits mit Südwest 3 (SDR/SWF/SR) zusammengearbeitet, freilich unter Beibehalt des eigenen Programms.

Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass selbst die Streichung des eigenen HR-Fernsehen so viel bringen würde. Nicht die Programme sind das teure, es sind die Inhalte. Ob jetzt die 80% und mehr Fremdanteile selbst ausgespielt werden, oder ob man gleich kooperiert, dürfte auf das ähnliche hinauslaufen.

Nur: ich kann mir nicht vorstellen, dass der HR kein Geld mehr hat, grundlegende öffentlich-rechtliche Aufgaben selbst zu erledigen. Wenn, dann soll er eben am Wasserkopf ansetzen zu sparen, aber doch nicht am Herzen!
 
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Es interessiert doch auch niemanden, welche Herzen dort schon gebrochen sind. Solche, die nicht mehr nachvollziehen können, wo das noch witzig sein soll, zum Beispiel.
 
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Das zitierte Drittel der freien Mitarbeiter bezieht sich übrigens konkret nur auf die Hessen-Aktuell-Redaktion, wenn ich den EPD richtig lese.

Für "hessen aktuell" arbeiten derzeit internen Quellen zufolge rund 40 Mitarbeiter, davon nur drei (inklusive einer Sekretärin) fest.

Die hier geschilderte Tatsache allerdings ist ein Grund dafür, warum es im Programm so leicht fällt, zu manövrieren und einzusparen. Und das ist dann doch ein grundsätzliches Phänomen.
 
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"Kürzungen wird es auch im Programm von hr3 und YOU FM sowie im Kinderprogramm von hr2-kultur geben."

Was will man bei hr3 noch kürzen? Ok, mir solls egal sein. Seit Jahreswechsel kein hr3 mehr gehört. Gibt ja keine Einschaltimpulse mehr.


Und gerade erst gefunden:

"Die Einsparungen schaffen zudem neue Spielräume für innovative Programmideen"

Wenn die so innovativ sind wie das, was für Rebell und Walter kam, plädiere ich stattdessen für Pegelton. Der hat wenigstens nen Nutzwert.
 
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Für's Radio relevant:

Mittelwelle: fällt weg
Beteiligung am ARD-Ausländerprogramm: fällt weg
Kürzungen bei hr3, You FM, hr2-Domino: wie sollen die aussehen?
 
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Bankrotterklärung des ÖR?

Dann zerpflücke ich mal die PM:

...Befreiungen und Forderungsausfälle sowie geringere Werbeerlöse und Finanzerträge als Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise.
Hui, bei einem ÖR, der nur zu einem geringeren Teil durch Werbung finanziert wird, schon verwunderlich. Bislang habe ich noch kein Jammern der Privaten gehört, aber der ÖR jammert wegen der Wirtschaftskrise.

Ein erheblicher Beitrag soll durch die Nichtbesetzung von Planstellen geleistet werden. Neben den seit 2004 bereits eingesparten 66 Planstellen sollen in den nächsten beiden Jahren noch einmal 24 Stellen nicht wiederbesetzt werden. Auch die laufenden Tarifverhandlungen für freie Mitarbeiter sollen weitere Einsparungen bringen.

Heißt: die Freien bekommen nix mehr? Heißt: Durch Outsourcing werden Kosten gedrückt?

Von den 64 Millionen Euro Sparvolumen entfallen auf das hr-fernsehen 2,9 Millionen Euro. Gestrichen wird die Sendung „Koch was draus“. Die Mittel für unterhaltende Sendungen im hr-fernsehen werden gekürzt. Das „hessenjournal“ wird eingestellt. Statt des „hessenjournals“ wird es eine neue werktägliche 15-minütige Nachrichtensendung am späteren Abend geben. Dies entspricht dem Zustand vor der Einführung des „hessenjournals“ im Jahr 2005. Dadurch kann das hr-fernsehen nach wie vor am Abend auf aktuelle Entwicklungen in Hessen reagieren.

Für die aktuelle Berichterstattung im hr-fernsehen wird es zusätzliche Mittel geben, um im Tagesverlauf häufiger als bisher ein Kurznachrichten-Format zu etablieren. Außerdem sollen besondere redaktionelle Anstrengungen bei Großthemen wie beispielsweise Opel, Landespolitik oder investigative Recherchen besser finanziert werden.
Auf eine Kochsendung kann ich sicher verzichten. Wenn ich die Worte zum Thema aktuelle TV-Sendungen für bare Münze nehme heißt das: Es gibt gar keine Einsparungen? Heißt das, durch das abgeschaffte hessenjournal gibt es eine bessere und auch noch kostengünstigere Berichterstattung? Klingt komisch.
Die sechs hr-Hörfunkwellen werden insgesamt 4,1 Millionen Euro einsparen müssen. Ab 2010 wird der Betrieb der Mittelwelle komplett eingestellt. Damit entfallen dann auch die bisher auf der Mittelwelle gesendeten muttersprachlichen Sendungen in Spanisch und Griechisch. Kürzungen wird es auch im Programm von hr3 und YOU FM sowie im Kinderprogramm von hr2-kultur geben.
6 Hörfunkwellen erscheinen mir mit Verlaub etwas viel. Muttersprachl. Mittelwellensendungen als überflüssig. Im www- und Satellitenzeitalter etwas antiquiert.
Einsparungen bei DUUKW, hr 3 und hr 2 sind der falsche Weg.

„Das wichtigste Ziel ist es, die Eigenständigkeit des hr zu erhalten. Dabei soll so wenig wie möglich im Programm gespart werden. Die Einsparungen schaffen zudem neue Spielräume für innovative Programmideen“, erklärte hr-Intendant Dr. Helmut Reitze bei der Vorstellung der Sparmaßnahmen während der heutigen Personalversammlung.

Ein Hohn für die betroffenen Mitarbeiter. Neue Spielräume für innovative Ideen heißt: BIlligproduktionen mit VJs? Voicetracking bei hr3? Übernahme des Nachtprogramms von Jump?
Summasumarum: Einen Teil der Einsparungen kann ich verstehen. MW brauchen viele nicht mehr, ich gehe mal davon aus, dass sich die meisten spanisch Sprechenden und griechisch nicht bei den MW-hr-Wellen informieren werden.
Trotzdem treffen die Einsparungen ins Herz der angesprochenen hr-Wellen. Und es entsteht der Eindruck, dass evtl. am falschen Ende gespart wird. Einsparungen am Programm sollten das äußerst letzte Mittel sein.
Und mich beschleicht das Gefühl, dass Reitze, den ich schon als heute-journal-Moderator nicht so toll fand, dem hr nicht gut tut.
Hessen tut mir leid. Wegen Ypsilanti, Koch und Reitze. Haben die Hessen das verdient?
 
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tja (@ Sachsenradio) was sagt uns diese PM ? Offenbahrungseid einer ÖR-Anstalt? die einmal der Stolz der Unterhaltung in Deutschland war? und für viele kluge und kritische Berichterstattung stand?. Ich fürchte nach einer solchen PM haben wir nur die Spitze des Eisberges wahrnehmen dürfen. Da passiert noch mehr und ich sehe durchaus am Ende (2012?) eine Fusion und/oder die Rückentwicklung zu einem unbedeutenden Provinzsender. Und ich ahne weiter, als nächses werden die beiden unglaublich tollen und hochwertigen Orchester des hr ins Gespräch kommen...oh oh oh....
 
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Wobei dort an 21 Stunden am Tag nicht Ausländerprogramm läuft, sondern hr-info, welches auf UKW nur gefunzelt empfangen werden kann. DAB macht der hr ja schon lange nicht mehr.

Die Frage ist doch: Wer braucht's? Und Mittelwelle braucht halt keiner mehr. Wer schaltet denn noch Mittelwelle ein? Das ist keine Zielgruppe, vergessen wir das einfach.

Beim hr - so interpretiere ich die Nachrichten der letzten Tage - lebt es sich sehr gut. Es gibt eine Fahrbereitschaft, es gibt Live-TV-Schaltungen zu öden Landratswahlen (http://www.osthessen-news.de/beitrag_C.php?id=1165226), da fragt man sich schon: Wo wird denn da gespart?
 
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Zumindest bei You FM wird schon, und zwar hier. Hauptaufgabe, so kommt raus, ist die Pflege der Rotation. Na herzlichen Glückwunsch. Und Kontakte in die Musikbranche darf man auch mit bringen. Hat die Redaktion von DU UKW denn keine?
Das technische Betreiben eines MW-Senders kostet meines Wissens ziemlich viel Geld. Der Einsatz von SNG auch. Die Produktion eines Beitrags durch einen freien Redakteur???
 
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Die Frage ist doch: Wer braucht's? Und Mittelwelle braucht halt keiner mehr. Wer schaltet denn noch Mittelwelle ein? Das ist keine Zielgruppe, vergessen wir das einfach.

Beim hr - so interpretiere ich die Nachrichten der letzten Tage - lebt es sich sehr gut. Es gibt eine Fahrbereitschaft, es gibt Live-TV-Schaltungen zu öden Landratswahlen (http://www.osthessen-news.de/beitrag_C.php?id=1165226), da fragt man sich schon: Wo wird denn da gespart?

Man sucht sich immer das raus, was einem am besten paßt, gell? Die Fahrbereitschaft besteht nicht aus Sesselfurzern, die den ganzen Tag nur in Bereitschaft auf das Fahren von Menschen warten (wie das Herr Hanfeld in seinem Artikel suggeriert). Da sind auch Mechaniker dabei, die die Ü-Wägen warten. So siehts mal aus. Und Liveschaltungen zu einer Landratswahl sind niemals langweilig. Denn das gehört zur Grundaufgabe des HR, aus der Region zu berichten. Daß Dich das vielleicht nicht interessiert, liegt daran, daß Du nicht im Sendegebiet wohnst.

Aber am besten man macht Krawall-TV, gell. Das kostet wenig und die Quoten sind hoch. Ein Hoch auf RTL und RTL2 und die anderen ähnlich gearteten Sender!
 
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Pflege der Rotation. Na herzlichen Glückwunsch. Und Kontakte in die Musikbranche darf man auch mit bringen. Hat die Redaktion von DU UKW denn keine?

Zeichnen nicht die Fähigkeit zur Pflege der Rotation und Kontakte in die Musikbranche einen guten Musikredakteur aus? Die suchen halt einen solchen. Was ist daran billig? Bemerkenswert finde ich, dass man einen solchen in Deutschland aus meiner Erfahrung kaum findet.
 
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Zeichnen nicht die Fähigkeit zur Pflege der Rotation und Kontakte in die Musikbranche einen guten Musikredakteur aus? Die suchen halt einen solchen. Was ist daran billig? Bemerkenswert finde ich, dass man einen solchen in Deutschland aus meiner Erfahrung kaum findet.


@Deutschlandpunk:

Naja, vielleicht schrecken niedrige Honorare und das unprofessionell gemachte Programm einen Musikredakteur (der z.B. was von mathematischer Sendeplanung, Harmonien, Selectorarchitektur, cume etc. versteht) ab, dort zu arbeiten... Ich habe neulich dort mal ein Interview gehört - so ein Gestammel gab es lange nicht mehr im Radio zu hören.
 
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Es ist mir weißgott schleierhaft was im HR derzeit abgeht. Ich kann mich noch an das Hurrageschrei aus Frankfurt erinnern, mit dem im letzten Jahr die phänomenalen Überschüsse quittiert wurden. Und genau dieser Sender will jetzt den Rotstift zücken? Könnte es sein, dass die anderen Anstalten im ARD-Verbund das HR-Fernsehen Schritt für Schritt wegrationalisieren wollen? Mag ja sein, dass der bürokratische Überbau im Onkel-Otto-Laden ganz schön gefräßig ist; von akuter Finanznot kann aber beim besten Willen keine Rede sein.
 
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Beim Jammern das da mal wieder schön die Gelder zu Gunsten des Fernseh-Etats verschoben werden, wäre ich ja sofort dabei…

Aber was soll das Gejammer mit Nachrichten? Das hessenjournal hat nicht einmal den Anspruch eine Nachrichtensendung zu sein. "unterhaltsamen Streifzug durch die gesamte Vielfalt an Ereignissen und Emotionen", "Boulevardthemen" und nur ein wenig zielgruppengerechte Politik "wenn eine Regierung neue Richtlinien für die Altersversorgung erläßt".

Wenn daraus echte Nachrichten werden würden, kann es nur gut sein. Aber wird wohl auch nicht passieren.


Und Liveschaltungen zu einer Landratswahl sind niemals langweilig. Denn das gehört zur Grundaufgabe des HR, aus der Region zu berichten. Daß Dich das vielleicht nicht interessiert, liegt daran, daß Du nicht im Sendegebiet wohnst.

Extrem langweilig. Wenn der Reporter es schafft, genau 2 Fragen zu stellen. "Wie fühlen sie sich?" und "Wie tief sitzt die Enttäuschung?". [video]

Die Hintergrundinformationen gibt es dann im Internet. Also warum man da so wenig berichten kann… "Bei den Themen gab es wenig markante Unterschiede". Für den Alzheimerkranken HR-Zuschauer gibt’s dann noch ein bisschen Boulevard. "der gelernte Briefträger" – "Briefträger scheitert" – "ehemaliger Briefträger" – "seinen Dienst als Briefträger". Und dann doch noch ein wenig regionale Kompetenz. So wird man in Hessen Bürgermeister: "Als in Kirchheim der Bürgermeister starb, meldete sich Koch".
 
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Das Einsparen der Mittelwelle mit dem jetzigen Programm kann man noch einsehen. Ich sehe hier bald noch ein Bundesland für das Funkhaus Europa.:cool:

Anscheinend schiebt man die Berichte ja jetzt schon hin und her. Ein Radiosbeispiel das "Zeitzeichen", welches im DRadio (DLF und DKultur) und in WDR 5 zu hören ist, vielleicht auch noch anderswo. Neulich beim switchen: "Die toten Hosen in Argentinien". Bericht im FH Europa. Nicht mal eine halbe Stunde später beim DLF, wer weiß wo der Bericht noch abgespielt wurde.

Wenn diese Synergien also schon längst genutzt werden (HR-Fernsehen zu 80% fremd), dann sollte man so ehrlich sein und die Programme runterfahren. Wird schwierig, ist ja Ländersache und damit föderales Prinzip. Wenn aber überall nur noch mehrheitlich zugearbeitet wird in der ARD, war ja auch mal das Ziel des Anstaltverbundes, dann wenigstens konsequent. Aus HR-Info, BR-Info, NDR-Info macht man dann ein Deutschland-Info mit Regionalfenstern, wenn schon kein Profil vorhanden ist kann man es ja auch zusammenkippen.

Braucht jeder Sender wirklich einen Kulturfunk oder reicht da nicht das gleiche Schema. Immerhin sendet DKultur abends seine Tageszusammenfassung auch für andere Wellen mit. Fällt deswegen jemand dort tot um? Ähnliches gilt für die ARD Radionacht.

Damit der Föderalismus erhalten bleibt kann man diese Dienste ja gerne auch dezentralisieren. "Multikulti" macht der WDR mit FH Europa, Info macht der BR mit D-Info (welch schizophrene Idee :D), usw. quasi die ARD-Radionacht in Themenform. Das ganze als Mantel, wo die regionalen Gegebenheiten durch lokale Fenster ergänzt werden. Dann sind die einzelnen Landesanstalten nicht per se überflüssig, sondern können sich wieder auf den lokalen Aufgabenbezug konzentrieren.

Das Aufrüsten der Anstalten hätte dann endlich ein Ende. 64 Radiosender und 2 Dutzend Fernsehprogramme sind eh längst keine Grundversorgung mehr. Weniger Wellen mit höherer Empfangbarkeit wäre ja schon ein Ziel.


Noch ein P.S. zu HR3 - ich empfange den Sender nicht habe ihn aber auch noch nie vermisst. Das dritte Programm der Länderanstalten ist in meinen Augen wichtig für die lokalen Themen. Der WDR hat von Mo - Sa. mit seiner AKS (ca. 40 Min.) und den Lokalzeiten (je 30. Min.) sowie auch in den Spätnachrichten (15 Min.) immer auch einen eindeutigen regionalen Bezug. So sollte auch das restliche Programm sein. Mich interessiert keine "Story" von der A6 aber die Geschichte der Köln-Bonner Autobahn.
Dafür ist das Dritte da und das würde ich in Hessen auch vom hr 3 erwarten wollen.
 
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Es gäbe so viele Bereiche, bei denen die ARD sparen könnte (die genaue Situation beim HR kenne ich nicht), sogar kurzfristig. Die Werbeaktionen für die eigenen Radio- und Fernsehprogramme (die aktuelle Kampagne für "Eine für alle" hab ich ja schon erwähnt). Sport- und Filmrechte, die sowieso ins deutsche Fernsehen wandern würden, nur dann eben in den Privaten. Muss wirklich jede Dorfdisko von der zuständigen ARD-Welle gesponsert werden (beim SWR hab ich mitunter dieses Gefühl)? Die Vielzahl an ähnlich und einfach gestrikten Popwellen, beim hr: YouFM <--> hr3 <--> hr1.

Aber am Programm, und erst recht an den Nachrichten darf eine öffentlich-rechtliche Anstalt m.E. erst dann sparen, wenn sie nichts anderes mehr hat, wo sie ansetzen könnte. :mad:

Das Aufrüsten der Anstalten hätte dann endlich ein Ende. 64 Radiosender und 2 Dutzend Fernsehprogramme sind eh längst keine Grundversorgung mehr. Weniger Wellen mit höherer Empfangbarkeit wäre ja schon ein Ziel.
Das mag schon richtig sein, nur sind von den Radioprogrammen 3/4 Dudler ihrer Art. Wieso soll aber nicht dort, sondern immer an der Information und der Kultur gespart werden? Und dass der HR jetzt am Kinderprogramm spart (es vielleicht einstellt?), steht im krassen Gegenstz zum Mantra der ARD-Gewaltigen, man brauche mehr Angebote für junge Leute, um diese frühzeitig an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu binden.
Braucht jeder Sender wirklich einen Kulturfunk oder reicht da nicht das gleiche Schema.
Umgekehrt wird ein Schuh draus: Da die teuren Anteile der Kultur- und Informationsprogramme sowieso in den ARD-Pool gegeben bzw. diesem entnommen werden, würde eine Streichung hier zwar das anspruchsvolle Angebot in Deutschland stark verknappen, aber kaum Einsparungen bringen.
 
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