Historie von ARD-"Nachtexpress" und -"Radiowecker"

Ich gehe einmal davon aus, dass es die niederdeutsche Entsprechung des hochdeutschen "Ost" ist, schreibt sich dieses doch, analog dem Niederländischen, "Oost".
 
Und manchmal wäre es auch besser, wenn der Chef-Polemiker des hiesigen Forums, dramaking, ab und an einfach nur mal seine Finger von der Tastatur lassen würde! :p
 
Wie üblich hast du mich völlig missverstanden, @Radiokult. Die Bemerkung bezog sich auf die recht ausdrucksstarke Gestik beim Vortrag, die im Fernsehen so nicht möglich wäre, und natürlich nicht auf das Aussehen der Anwesenden.
 
Kulti, so direkt wollte ichs dann auch nicht machen. :D

Nebenbei: man beachte bitte in diesem Zusammenhang, wo die Musik in Meynis Nachtexpress herkam. Was waren die cool damals beim RBB. Das toppt auch die Methode, mit der Thomas Hehde in der "Partyzeit" auf Antenne Brandenburg Zugriff auf seine riesige Musikbibliothek hatte, denn soweit ich mich erinnere, war das USB-"Audiointerface", mit dem Meynis Express unterwegs war, eines aus der Mediamarkt-50-Euro-Ecke, mit externem Canford-Aufholverstärker auf Studiopegel gebracht und dann in die analogen Inserts des Mischpultsystems (Mandozzi) gegeben. Thomas Hehde nutzte hingegen ein professionelles RME-Interface, wenngleich ebenfalls ein analoges, da das Mandozzi-Pult Probleme mit digital angebundenen externen Quellen hat (braucht nen separaten Abtastratenwandler, knackt sonst). Es geht also auch noch einfacher - und sendetauglich. Bundesweit. Wenn ich dran denke, wie sendeuntauglich heute der generelle Output aller Wellen aus dem RBB-Radiohaus ist, wird mir ganz übel.

Und wer hat mit solcherart Senden angefangen im großflächigen, öffentlich-rechtlichen Rundfunk? Marusha auf DT64. Manche nannten dann auch im ORB-Radiohaus den analogen Insert noch viele Jahre später "Marusha-Anschluss".
 
Ach ja - nichts ist geiler, als nachts Radio zu machen - für und mit den Leuten, die um diese Zeit, aus welchen Gründen auch immer, Radio hören. Muß ja nicht gleich bundesweit sein. Aber das begreifen viele Privatradioklitschen ja nicht. Verschenktes Potential. Aber davon rede ich ja auch schon, seitdem ich hier bin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann natürlich die Single. Die muß dann aber auch auf einer EMT-"Schallplattenabspielmaschine" abgespielt werden. Nachts. Im "Rotlicht-Milieu". ;)
 
Man könnte die Nummer ja auch einfach mal in die Playlist von Radio1 aufnehmen. Dem Vernehmen nach soll es sich bei der Sängerin ja um Christine Heise handeln. Insofern... :D;)
 
Also jetzt habt ihr mich an einem Punkt getroffen, an dem ich nicht mehr einfach nur mitlesen kann, sondern mich endlich mal anmelden und meine Erinnerungen mitteilen muss, die beim Lesen des Threads so nach und nach hochgekommen sind.

Ich stelle mich mal vor:
Ich heiße Marcus und bin 43 Jahre alt. Von Kind an waren Musik und Cassetten oder auch Tonbänder für mich ständig Thema. Zu erst hauptsächlich Instrumentalmusik. Die erste Platte, die ich mit drei Jahren bewusst wahrgenommen habe, war "Trumpet à gogo 3" von James Last, was meinen Musikgeschmack bis heute geprägt hat. Und natürlich habe ich alles aufgenommen, was mir vors Mikro kam. Als Jugendlicher habe ich dann angefangen, Radiosendungen auf Cassette, Tonband und später Hifi-VHS mitzuschneiden und die besten Stücke daraus auf Cassetten, später CDs zu kopieren. Das war anfangs hauptsächlich auf WDR 4 der Musik-Express und samstags der 5-Uhr-Tee und ab 1987 auch der ARD-Nachtexpress. Schon bis hierher hängen eine ganze Menge Erinnerungen daran, aber damit will ich euch jetzt nicht nerven, die genieße ich dann mal bei den alten Aufnahmen und beim Bier.

Der Nachtexpress die Fundgrube. Interessant waren für mich die Sender, die gelegentlich bis häufig Instrumentalmusik, wenigstens nach den Nachrichten und zur halben Stunde mal ein Instrumental, spielten. Das waren zu erst Radio Bremen (Fritz Bauchwitz, Holger Postler, Bernd Steffanowski, Klaus Nelhiebel fallen mir da spontan ein) und mein Heimatsender WDR mit dem genialen Jörg Ulrich. Damals war ich 14 und habe alle vier Wochen sonntags nachts den Wecker gestellt, um alle zwei Stunden das Band umzudrehen. Nach und nach fielen auch SWF, SDR, HR, BR und SFB ins Portfolio. Ab 1994 wurde es ruhiger mit meinen Mitschnitten, 1998 habe ich wieder angefangen, habe es dann allerdings aus Zeitmangel ganz drangegeben. Immer hatte ich im Kopf, mal wieder einen Nachtexpress aufzunehmen, bis ich dann 2011 von der Einstellung gelesen habe. Schade drum!

Im Laufe der knapp zehn Jahre, wo ich dabei war, hat sich die instrumentale Musik im Nachtexpress auch deutlich gewandelt, erst eher von Orchestern eingespielt, die dann durch Combos und elektrische Klänge ersetzt wurden. Das ist kein Nachteil, beides hat seine Reize, es ist mir nur aufgefallen.

Jetzt bin ich doch ins Schwafeln geraten, sorry. Ich werde sicherlich auch in einigen anderen Threads mal auftauchen.

Also bis bald!
Marcus
 
Das mit den Instrumentals, zumindest am Anfang eines jeden Nachtexpresses, hatte eine ganz besondere aber einfache Bewandnis. Bis alle übertragenden Sender zusammengeschaltet waren, dauerte es immer ein wenig. Und das Einblenden in ein Instrumental klingt halt besser als in einen gesungenen Titel. Paradebeispiel war da immer der Bayerische Rundfunk. Die beschlossen nach den letzten Nachrichten um Mitternacht ihr Programm immer mit der Bundes- und der Bayernhymne und schalteten sich erst dann in den Nachtexpress ein. Das konnte sich, je nach Länge des Verkehrsservice, schonmal bis 00:08 Uhr oder 00:09 Uhr hinziehen.

Die Nachtexpresse aus Berlin, speziell die in der Verantwortung von Reinhard Meynen, waren fast immer Themensendungen, in denen sich die gespielten Titel stehts um ein bestimmtes Thema drehten. Laut meinem Archiv machte er am 03.08.2004 auch einen kompletten Nachtexpress, in dem ausschließlich Instrumentals gespielt wurden. Leider habe ich von genau dieser Sendung aber lediglich die Playlist und keinen Mitschnitt.
 

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